wie im sommer ?

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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tarek
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wie im sommer ?

Beitrag von tarek » 03.04.2004, 19:40

mal ne frage..
es gibt ja viel für die mittelalterliche gewandung zu kaufen usw ..
ich habe mir auch schon sachen und kombinationen ausgedacht nur fällt mir heute ein was will ich mit wollwarms dicker wollhose velciht noch mantel oder so was im sommer bei 35 grad??
meine frage: gab es im mittelalter gerade im norden auch sowas wie kurze hosen oder so?
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu f?rchten...
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mmx109
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kurze Hosen

Beitrag von mmx109 » 03.04.2004, 20:02

Ich glaube kaum bei denen Waren ja schon die Unterhosen bis zu den Knien runter.
Aber das mit der Wolle ist glaube nicht ganz so schlimm eine Gugel schützt vor Sonnenbrand und den Umhang nehme ich nur bei bewölkten oder Regentagen. Ich laufe sogar bei 37 Grad mit Lederklamotten rum muß halt dauernd Flüssig kühlen.

horsebow
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Beitrag von horsebow » 04.04.2004, 14:34

@tarek: Wie wär's mit Leinen? Absolut "A"! Das (Unter)hemd sollte sowieso aus Leinen sein, im Sommer wird eben keine Tunika drübergetragen. Die Beinlinge braucht man im Sommer nicht an der Bruche anzunesteln, man kann sie bis unters Knie herunterrollen und wie Strümpfe tragen (Zu sehen z.B. in Gaston Phoebus, "livre de la chasse", Frankreich 15.Jh., französiche Nationalbibliothek Paris).

Gruß, horsebow
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Longfellow, Oct. 16, 1845

Beni
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Beitrag von Beni » 05.04.2004, 14:51

naja, auf jeden fall schwitzt man bei heissem wetter in den MA-Klamotten mehr als in normalen Klamotten, ich denke, das wird kein Reenactor bestreiten wollen.
aber gerade walkloden (fuer die hosen) isoliert doch ziemlich stark. also dafuer, dass die hose ganz eng anliegt, schwitzt man doch wirklich wenig. wenn man beinlinge hat, kann man diese natuerlich wie oben gesagt runterrollen...ist echt angenehm ;)
oben rum is es da schon anders. ein leinenhemd ist pflicht und darin schwitzt man doch schon relativ stark. als wams gibts dann halt die "freiluft-version", den Pourpoint. das ist ein tief ausgeschnittenes, aermelloses wams, was man normalerweise unter einem gambeson, aber auch unter einer schecke traegt. aber letztere kann man im sommer eben weglassen, dann ist das ganz ertraeglich.
ich persoenlich mache das im sommer so: hose, ans wams angenestelt und dann das wams aufmachen und die aermel um die hueften rum verknoten. ist echt ertraeglich so.
triefen tut man trotzdem, erst recht, wenn man sich noch uebermaessig viel bewegt ;)

bye

Schneiderlein
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Beitrag von Schneiderlein » 05.04.2004, 15:38

@ Tarek

Für welche Zeit und Gegend genau suchst Du Sommerkleidung?

@ Beni

Wenn man nur einen Satz Kleidung für das ganze Jahr hat, stimmt das sicher. Aber wenn ich mir mein Wikinger-Sommer-Festtagsgewand ansehe kann ich Dir nicht zustimmen. Unter 25 Grad brauche ich damit nicht anfangen. Es gibt sehr dünne "A"-Stoffe, nur die meisten Mittelalterausstatter verkaufen Ganzjahreskleidung, die im Winter zu kalt und im Sommer zu warm ist.
Bin ein Schneiderlein, bin ein kleines Schneiderlein!

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tarek
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Beitrag von tarek » 06.04.2004, 16:23

hmm ca so hochmittelalter
Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu f?rchten...
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Luft am Hintern

Beitrag von doralf.vom.wald » 06.04.2004, 16:45

hast du ganz einfach mit einer kurzärmeligen Leinentunika ohne Unterkleid. Tuniken waren im Hochmittelalter auch noch alltäglich. Dann barfuß in Bundschuhe rein und eine Leinengugel drüber. Selbst eine dünne Wollgugel habe ich im Sommer schon schätzen gelernt.

Aber Vorsicht beim Hinsetzen:D

"I like a healthy breath around my privates!"

Man kann sich auch aus Leinen eine Art Windel-Lendenschurz machen. Ist auch "A"

Grüßle

Doralf
Mittelaltergruppe Veluptes tectorum

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Beitrag von Schneiderlein » 07.04.2004, 23:48

Also Tuniken - oder vielmehr Cotten hat man gerade im Hochmittelalter getragen. Das Wams kam erst später auf. Eine Gugel ist auch kein Muß. Sie ist wie der Mantel ein Kälteschutz. Wer läuft denn schon mit Winterkleidung im Hochsommer herum?!?
Bin ein Schneiderlein, bin ein kleines Schneiderlein!

michael lb
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Beitrag von michael lb » 08.04.2004, 15:37

kommt auch drauf an, wie hoch dein gesellschaftlicher stand ist:
in den stundenbüchern läuft das einfache volk oft barfuss und ohne beinkleider herum (manchmal mit noch weniger...).

je einfacher - desto weniger vorschriften - desto praktischer wurde gedacht
(vorschriften im sinne von "was getragen werden musste")

Sorsha
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Luftig - locker

Beitrag von Sorsha » 08.04.2004, 19:52

Mantel, Guggel (außer bei Regen :) ) und Wollwams weg im Sommer !!

In einem Leinenhemd kann man wirklich nicht schwitzen, das kühlt sogar. Als Mann hast Du auch noch den Vorteil, oben ohne :) gehen zu können, was sicher bei niederen Ständen und arbeitenden Handwerkern gemacht wurde (Vorsicht: Sonnenbrand). Aber ein Hut empfiehlt sich doch manchmal, ich bekam mal bei einem Römerfest bei zwar kühlen, aber sonnigen Wetter mal nach einem Tag im Freien fast einen Kreiskollaps von zuviel Sonne. Und so ein Tag im Lager ist oft sehr sonnig.

Als Frau hat man ja den Vorteil (mal endlich ein Vorteil für Weibsvolk ! ;-) ) mit einem kühlen ärmellosen Leinenkleid und wenig untendrunter ;-) im heißen Sommer gut ausgestattet zu sein - aber das trifft natürlich auch nur die niederen Stände.

Gruß an alle hitzegeschädigten - möge der Sommer schön werden !

Sorsha
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Rednecker
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...

Beitrag von Rednecker » 08.04.2004, 20:48

vielleicht kennen einige diese seite schon...

jedenfalls findet man hier alles wichtge rund um's mittelalter.

www.mabib.de
Dumm ist der, der Dummes tut!

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