welcher bogentyp für mittelalter autentisch ?

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Gropi
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RE:

Beitrag von Gropi » 01.08.2006, 14:26

Original geschrieben von sundancewoman

Laut meinne Literatur war die Lage bei diesem Schlacht / Poitier nicht der Höhepunkt Ritterlicher Disziplin und die Haltung sich selbstlos hinzugeben.


Naja...selbstlos Hingeben, klingt mir doch etwas zu romatisierend. :o
In dieser gab's tatsächlich einen erheblich Vorfall von Feigheit/Verrat, d.h. das der Duc d'Alencon mit seiner Division geflohen ist, als er an der Reihe war die englischen Stellungen anzugreifen. Ansonsten hätten es die Franzosen es evtl. tatsäcchlich geschafft, die Engländer soweit zu zermürben das kollabiert hätten. Ansonsten war das Vorgehen der Franzosen insgesamt aber durchaus diszipliniert, tapfer und durchdacht. Und man durchaus sagen, das Sie sich an die englische Taktik angepasst hatten.

Die franzöischen Truppen in der Spätphase des 100 Jährigen Krieges waren mW sogar sehr diszipliniert und gut organissiert.

Un das ist meines Erachtens nach auch der Grund warum sie diesen Krieg gewonnen haben.

Übrigens haben die Franzosen immerhin bis zu 8000 Bogenschützen unterhalten und das sowohl beritten, wie unberitten. So untypisch war der Bogen auf dem Kontinent gar nicht mal...

Und um auch mal einen Buchtipp abzugeben:

Bert S. Hall
Weapons and Warfare in Renaissance Europe:
Gunpowder, Technology, and Tactics

ImO sehr lesenswert und beschäftigt sich u.a. auch mit den englischen Taktiken und den Burgunderkriegen.

Btw,

Welchee abwehrtaktiken, gegen den massiven Beschuß mit Pfeilen gibt es denn so?


Man könnte z.b. abgessen angreifen lassen und wenigsten die ersten Reihen mit Platte austatten. Oder noch besser, man setzt Feldartillerie ein. Ich glaube auch, daß esletztere es war, die am meisten zum Verwschwinden des ELB beigetragen hat.

Thengel89
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Beitrag von Thengel89 » 11.08.2006, 17:41

Natürlich weiß ich nicht mehr welches Volk das war und auch die Gegend ist mir nicht mehr bewusst. Ich vermute es war etwas in der Griechenland-Persien Gegend, da ich es aus dem Altgriechischunterricht weiß, aber lange Rede kurzer Sinn; es gab ein gefürchtetes Bogenschützenheer, welches in der entscheidenden Schlacht Regen ausgesetzt war. Soweit ich mich erinnern kann sind die Bögen nicht gebrochen, sondern die Sehnen haben den Geist aufgegeben. Und schon war das gefürchtete Bogenschützenheer keine Gefahr mehr...
Jeder hat das recht auf Meine Meinung

Esteban
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Bögen als effektive Waffen

Beitrag von Esteban » 18.11.2006, 16:17

Hallo zusammen,

der letzte Kommentar zu diesem Thema liegt schon etwas zurück, ich bin aber erst heute darauf gestossen. ;-)

Der Erfolg der Reiterheere wurde meines Erachtens nicht durch den RB alleine herbei geführt, sondern durch die Tatsache, das die Reiter exrem beweglich und mit einer Fernwaffe versehen waren. Sie konnten ausserhalb der Reichweite der Angegriffenen bleiben, ihre Bögen abfeuern und wieder abdrehen. Das hat z.B. auch noch die schwedische Kavallerie im 30.jährigen Krieg so gemacht.
Die Angegriffenen wurden so regelrecht zermürbt, weil sie sich nicht wehren konnten. Anders sah es in der offnen Feldschlacht aus, wenn die leichten Reiter nicht ausweichen konnten. Die wurden dann regelrecht niedergeritten. Das war z.B. auch auf dem Lechfeld so. Die Ungarn hatten den Lech vor sich und das feindliche Heer hinter sich.
In Palestina ist es dann einem Sarazenenheer ähnlich ergangen. Sie hatten eine Kreuzrittertruppe eingekreist und mehrere Tage lang beschossen und regelrecht demoralisiert. Als dann ein Ritterheeer zum Entsatz kam, waren sie zwischen den beiden Truppen eingeklemmt. Das Sarazenenheer wurde dabei vernichtet.

Und Bogenschützen alleine ? Wenn sie sich nicht verschanzen konnten, war eine entsprechend geschulten R(e)ittertruppe schnell genug an den Bogenschützen. Dann kam es zum Nahkampf. (Bannockburn) wurde ja schon erwähnt. Auch die Schweizer haben, wie die Schotten bei Stirling schon einmal ein Reiterheer besiegt.
Neben den Waffen zählt auch immer die Taktik. (Einsaz verbundener Waffen, Konzentration der Kräfte,...) Klausewitz und Napolen haben das dann ein paar hundert Jahre später in (überlieferte) Worte gefasst.


Das ist jetzt zwar vom ursprünglchen Thema ein ganzes Stück weg, ich wollte es aber nur der Vollständigkeit halber erwähnen. :D

Ich denke, da der Nationalgedanke noch nicht weit verbreitet war, waren auch die Bogentypen der damaligen Zeit recht weit verbreitet. Viele brachten sich als u.U. als Beute einen guten Bogen mit. Die Warägergarde der Kaiser von Byzanz bestand nach 1066 (Normannen in England) zuu einem großen Teil aus Engländern. Und die kannten damals schon den Langbogen. und haben ihn sicherlich mitgenommen - und im Gegenzug, werden auch einige Engländer nach Hause zurückgekommen sein. Vielleicht hat der eine oder andere auch einen RB mitgeberacht ???

Aber England ist ja jetzt wirklich sehr feucht und mit Spekulationen kommt keiner weiter. :D :D

Da bekommen die Filmchen zum Thema Zeitmachine schon einen gewissen Reiz. Wäre für die Neugier manchmal schon ganz gut, wenn das ginge. H.G.Wells läßt grüssen :D

Gruß

Esteban

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 30.12.2006, 08:40

Ich mag Schützinnen welche "selbstlos hingeben" als Tugend betrachten...... 8-| :-o :) :D :D :D :D
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