Frauen beim Bogenschiessen

Alles über das Mittelalter.
Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher » 26.07.2005, 10:09

Ich denke bei Belagerungen oder wenns eben ums Eingemachte ging werden Frauen sicher auch gekämpft haben (Logisch).
Nur werden die Chronisten das in den seltensten Fällen berichtet haben weil das, wenn nicht extra männlich-heldenhaft, den Leuten vermutlich klar war dass Alle zusammenhelfen in Krisensituationen.
Ich denke auch das es im Mittelalter vom Kodex her für z.B. Männer/Ritter gar nicht denkbar war gegen Frauen zu kämpfen.
Von Jeanne 'd Arc weiß man dass Sie eine charismatische Figur war die die Massen begeistern und mobilisieren konnte, inwieweit sie wirklich kämpfte weiß ich nicht. Jedenfalls war sie von den Männeren aus politischen Gründen sicher auch nur in ihrer Position geduldet - ich vermute die taktischen Anweisungen kamen auch eher von erfahrenen Heerführern und Johanna war das Sprachrohr. Man hat sich ja ihrer auch auf elegante Weise letztendlich entledigt...


Und die "objektiven" Chronisten waren sicher auch Männer....sagt der allwissende Negley
https://classic-archer.com/

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

RE:

Beitrag von Trebron » 26.07.2005, 11:32

Original geschrieben von Negley


[H4]Und die "objektiven" Chronisten waren sicher auch Männer....sagt der allwissende Negley[/H4]



[denktrue]hihihihihihi[/denktrue]
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

sundance
Full Member
Full Member
Beiträge: 224
Registriert: 12.04.2005, 23:15

Beitrag von sundance » 28.07.2005, 17:07

Bei den Indianern waren die Aufgabenbereiche ganz klar verteilt, erzählte Gestern meine Nachbarin - Halb Indianerin, mit ihrem Stammessprache vertraut, usw. Es war undenkbar, dass Frauen Bogenschiessen üben, Jagd war Sache der Männer. Also kein Waffengebrauch bei der Frauen. Sammeln, "Haushalt, Kindern waren Frauenaufgaben, eben.
Also, kaum Hinweise von früheren Zeiten, wo Frauen militärisch gross aktiv sind.
Heute kämpfen wir nicht mehr, also schiessen wir Mädels auch mit!!
Dafür sind bei der Amis viele Frauen im militärdienst.

Gruß: SunDANCEwoman
Wer "O..." sagt, muss auch "...sage" sagen

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

RE:

Beitrag von Trebron » 29.07.2005, 07:32

Original geschrieben von sundance

Sammeln, "Haushalt, Kindern waren Frauenaufgaben, eben.

Gruß: SunDANCEwoman



[denkwonder]Ob ich mal fragen soll, warum das nicht so geblieben ist ?[/denkwonder]
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Tiga
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 290
Registriert: 07.05.2004, 11:08

Beitrag von Tiga » 29.07.2005, 08:45

Äh - nur so mal zwischendurch:

Kann man überhaupt korrekterweise sagen "bei den Indianern" war das so und so? Gibt/gab es da nicht x verschiedene Völker mit ganz unterschiedlichen Kulturen?

Zu sagen, wie es "bei den Europäern" war, wird ja auch ein bisschen schwierig.

Gruss
Susanne
Pfeile wollen Katjes.
- Traditioneller Gruss aller mit Shewolf trainierenden Bogensch?tzinnen. -

Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher » 29.07.2005, 09:07

Wie Sundancewoman schon ober erwähnte - war es bis auf Ausnahmen sicher so dass Frauen nicht kämpften.

Es ist halt, "verallgemeinernd" so dass die Frauen die Kinder bekommen und diese stillten - in Europa und auch in Amerika das führte zur Aufgabentrennung.

Interessant wäre zu wissen wie dies alles bei martriarchischen Gesellschaftsformen gehalten wurde.
https://classic-archer.com/

Benutzeravatar
sundancewoman
Full Member
Full Member
Beiträge: 162
Registriert: 08.06.2005, 21:27

Beitrag von sundancewoman » 29.07.2005, 17:26

@ Tiga,
natürlich gibt es verschiedene Völker und Kulturen, aber abgesehen davon, gerade bei den Naturvölker, egal, welche Kontinent, würde ich wetten, dass die Rollen ganz strikt verteit waren. Nur wegen z.B. die anatomische Voraussetzungen betrachtet, oder die Sittenordnung, welche bei jeden Stamm ziemlich streng war. Jagen war nie die Aufgabe der Frauen, also war es die Waffengebrauch auch nicht. In der Neuzeit ist das natürlich anders. Es geht ja nicht mehr ums Überleben.

Gruß: Sundancewoman:-) :-)
Es komt nicht darauf an, den bequemsten Weg zu finden, sondern den Richtigen zu gehen

Benutzeravatar
Kyujin
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 719
Registriert: 16.03.2004, 10:01

Beitrag von Kyujin » 30.07.2005, 18:04

Diese Dame (hier dargestellt bei einem der vielen historischen Festivals)

Bild

ist auch eher eine legendäre Ausnahme.

Tomoe Gozen soll sowohl Geliebte (oder Ehefrau) als auch einer der führenden Generale von Minamoto no Yoshinaka gewesen sein, berühmt für ihre Fähigkeiten im Reiten, Bogenschiessen und Fechten. Die Minamoto schlugen zwar letztlich die Taira in den Genpeikriegen (12. Jahrhundert), stritten aber nicht minder heftig untereinander um die Führungsrolle. Yoshinaka wurde in der Schlacht bei Awazu 1184 von Yoritomo geschlagen. Über Tomoe Gozens Schicksal in und nach dieser Schlacht gibt es wiedersprüchliche Versionen: Sie stirbt entweder mit ihrem Mann auf dem Schlachtfeld, rächt ihn oder wird Nonne...
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher » 01.08.2005, 08:48

Kyujin,

ich weiß nicht ob es stimmt, aber ich hab auch schon gelesen dass in Japan auch Frauen Samurai sein konnten - nicht so als Kriegerinnen (romantisch) sondern vom Ehrenkodex und vom Stande her.

Wenn Du was näheres weißt....:anbet
https://classic-archer.com/

Benutzeravatar
Kyujin
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 719
Registriert: 16.03.2004, 10:01

RE:

Beitrag von Kyujin » 05.08.2005, 21:24

Original geschrieben von Negley

Kyujin,

ich weiß nicht ob es stimmt, aber ich hab auch schon gelesen dass in Japan auch Frauen Samurai sein konnten - nicht so als Kriegerinnen (romantisch) sondern vom Ehrenkodex und vom Stande her.

Wenn Du was näheres weißt....:anbet


Da die soziale Mobilität in der Tokugawazeit (also ab 17. Jahrhundert) so gut wie aufgehoben war und die Krieger zu einem Stand wurden (vorher war das eher eine Berufsbezeichnung)umfasste der Stand als solcher Männer und Frauen.

Es soll auch in einem gewissen Umfang Waffenausbildung für Frauen gegeben haben, wieviel das wirklich war, ist wohl schwer zu sagen.

Zum Ehrenkodex der Bushi habe ich mich ja schon mal im Krieger-Thread ausgelassen: Der wird gerne überschätzt, weil Quellen wie Hagakure und "Bushido" wenig kritisch gelesen werden.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher » 06.08.2005, 07:47

Danke Kyujin, das mit der Waffenausbildung war, denke ich wie Du sagst bedingt. Aber den Ehrenkodex bis zum Seppuku hielten Frauen - soweit ich mich informiert habe schon nach Mögl. ein.
Es scheint im alten Japan eine eigenartige Geschlechter(rollen)trennung gegeben zu haben. Einerseits waren die Männer sicher absolute Herren - Frauen wurden aber mit großer Hochachtung behandelt, im Umgang/Gespräch erscheinen Frauen oft als gleichwertig.

Shogun - Leser Negley klärt auf....
https://classic-archer.com/

Gropi
Full Member
Full Member
Beiträge: 191
Registriert: 02.11.2003, 20:12

Beitrag von Gropi » 06.08.2005, 11:04

Bild

Jingo Kogo, japanische Kaiserin, 209-269.
Führte eine jap. Invasionsarmee nach Korea. Sie wird häufig zu Pferde bewaffnet mit Pfeil & Yumi darsgestellt.

Ansonsten soll es bei den Skythen bewaffnete, d.h. Bogenschiessende Frauen gegeben haben.

Gropi
Full Member
Full Member
Beiträge: 191
Registriert: 02.11.2003, 20:12

RE:

Beitrag von Gropi » 06.08.2005, 11:55

Original geschrieben von Kyujin

Diese Dame (hier dargestellt bei einem der vielen historischen Festivals)


ist auch eher eine legendäre Ausnahme.



Btw, was Tenshukau dazu sagt:

Viele Gelehrte haben seither versucht, Tomoe als eine reale historische Figur zu identifizieren, doch sie waren bisher nicht in der Lage, den Verdacht auszuräumen, daß Tomoe nur eine Erfindung der Heike-Autoren ist.


Möglicherweise wurde die Rollde Tomoes von den Autoren eim wenig ausgeschmückt...

Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Mongol » 06.08.2005, 16:09

Ich muß nach meinem Umzug mal in meiner Bibliothek kramen, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, daß weibliche Samurai Meisterinnen des Naginata (Schwertlanze)waren/sind, einer Waffe, der man, wenn sie z.B. vom Pferd aus geführt wird, kaum etwas entgegensetzen kann.

Auch gab es die Kunoichi (weibliche Ninja), die meines Wissens u.a. auch Bögen (mongolischer Bauart) verwendet haben.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Mongol » 07.08.2005, 07:22

Nein nein, Schatti! VOM Pferd aus! (und natürlich auch vom Boden - klar)

Naginata
[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Naginatadō]die 2te[/url]
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Antworten

Zurück zu „Mittelalter Allgemein“