und was machten die Römer mit dem Bogen ?

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eisenbachsee
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und was machten die Römer mit dem Bogen ?

Beitrag von eisenbachsee » 17.01.2006, 18:50

Ich möchte mich über die Nutzung von Pfeil und Bogen bei den Römern informieren (hoffe das könnte im Forum Mittelalter mitlaufen).
Oberflächlich ist mir bekannt, dass bezwungene Völker der Römer, z.B. persische Völker viel Erfahrungen mit Recurvebögen mitbrachten und so dieser Bogen von rekrutierten Truppen dieser Völker militärisch genutzt wurde. Womöglich gab es auch in unseren Breiten Nutzungen von (germanischen ?) Langbögen bei den Römern ?
War der Bogen ansonsten evtl. im Militär unüblich (evtl. weniger "ehrenvoll" und "direkt" als das Kurzschwert ?)

Aber Bögen wurden doch sicher generell zur Jagd genutzt, oder ?

Wer kann man hierzu ein paar Tipps geben oder eine interessante Internetseite vermitteln ? Evtl. auch den Titel eines (erhältlichen) Buches ?
Macht doch auch ein Turnierle.
Zusammenlegen und Tiere kaufen, einer sucht 'ne idyllische Location, einer checkt Waldbesitzer, einer zahlt Versicherung, einer mailt rum und verteilt Flyer, einer bestellt den Grillwagen vom Baumarkt,WC/Tische/Medaillen ... alle haben Sport in der Natur ! Kein Mumm ?

Angus

Beitrag von Angus » 17.01.2006, 19:16

Soweit ich weiß hatten die Römer überhaupt nur sehr wenige Bögen , sie setzten mehr auf Masse und eine ausgeklügelte Strategie.
Die Römer hatten viele Wurfspeere ( Pilum ) und vielleicht noch Schleudern .
Bei Schleudern bin ich mir aber nicht wirklich sicher.

Falkenstadl
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römisches Bogenschiessen

Beitrag von Falkenstadl » 17.01.2006, 19:19

Auf die Schnelle hab ich nur das gefunden...
http://www.saalburgmuseum.de/events/ang ... rg_vst.pdf
http://www.antikefan.de/index.php (hier unter Veranstaltungen ... Bad Homburg z.B.)

Vielleicht hilft es Dir weiter.
Gruß
Falkenstadl
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Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 17.01.2006, 20:50

Hallo,
die "Bogenwaffe" wird in den römischen Quellen recht stiefmütterlich behandelt. Einerseits weil die sagittarii aus Hilfstruppen rekrutiert wurden, und deren Erwähnung, ausser Reitereinheiten oder bestimmten Einheiten mit Elitecharakter wie den Batavern, als nicht so wesentlich erachtet wurde; andererseits gehörte der Bogen zu den technischen Hilfsmitteln und wurde, wie die ballistarii (Katapulte, Pfeilgeschütze etc.) nicht so häufig erwähnt. Allerdings werden die Bogenschützen als wichtige Waffengattung von allen Schriftstellern, sofern sie sich dazu äußerten, mit Hochachtung erwähnt. Zur Rekrutierung muss man die Zeit genauer betrachten. In früheren Zeiten (sagen wir mal zu Zeiten Caesars) kamen die Bogenschützen hauptsächlich aus Afrika und Thrakien. Später, als man Kontakt mit dem Osten bekam, wurde verstärkt aus den kleineren Königreichen und Stadtstaaten rekrutiert (Syrien, Commagene, Israel, Arabien etc.). Teilweise gaben diese Länder freiwillig den Römern Unterstützung, da sie so einen mächtigen Verbündeten gegen die Macht der aufkommenenden Parther/Sassaniden hatten. Weiteres Rekrutierungsgebiet waren auch die Balkanländer, doch scheinbar nicht als eigenständige Einheiten mit ethnischen Hintergrund. Der römische Legionär war im Gebrauch des Bogens nicht ungeübt, es gehörte zu deren Grundausbildung. Bei einer eventuellen Lagerverteidigung wurden einfache Bögen eingesetzt, die man in die Kategorie "besserer Flitzebogen" einreihen kann.

Langbögen sind nicht für die römischen Truppen nachgewiesen, mir ist jedenfalls nicht darüber bekannt, und das ist schließlich mein Gebiet.

Bestimmt wurde der Bogen auch zur Jagd verwandt, doch warum sollte ein römischer Legionär, nach vielen Stunden Dienst noch aus dem sicheren Lager gehen um nach Tieren zu jagen. Es gab genügend Händler oder Jäger, die erbeutete Tiere im vicus, dem zivilen Gelände außerhalb des Militärlagers, verkauften und wo die Legionäre/Auxiliare nach Feierabend alles kaufen konnten, was sie zur Verbesserung ihres Lebensstils erhalten konnten; von Wein, Weib und Gesang bis zu den Annehmlichkeiten eines Bades.

Informationen zu den sagittarii im Internet sind recht dürftig. Da wäre www.milites-bedenses.de , doch die Seite wird gerade von mir umgestrickt, wird also bald aktualisiert und dürfte dann für Dich interessanter sein.

Literatur hauptsächlich englisch, doch schwer zubekommen. Standartwerk: The production and distribution of roman military equipment von M.C. Bishop.

Wenn Du mehr wissen möchtest, dann nur zu - vielleicht kann ich Dich ja rekrutieren, wir suchen nämlich Bogenschützen.

Vale
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Beitrag von Katur » 18.01.2006, 05:22

@ eisenbachsee
wenn Du Rekrut wirst, dann darfst Du auch ein Röckchen anziehen wie Dein Ausbilder :D :D

Aber bei Ahenobarbus bist Du an der richtigen Stelle, der kann Dir genügend Infos geben

Es grüßt der unbezwungene Nordgermane

Katur
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Beitrag von Ahenobarbus » 18.01.2006, 07:10

@Katur
seit wann bist Du Nordgermane???? Ich denke Wiki???? Und falls Du jemals in den Genuss eines abendlichen Lagerfeuer kommen solltest und wie viele andere Römer nur in Deiner kurzen Tunika rumlaufen solltest, und die Temperaturen langsam absinken, während Dein Allohol-Pegel ebenso rapide absinkt, wirst Du mich, wie jeder andere Römer, der nicht im Besitz einer paenula ist, um mein langes Röckchen beneiden.

Unbesiegte Nordgermanen - da zeigt sich doch die Weitsicht der Römer. Überlasst die dummen Waldschrahte sich selbst und nach kurzer Zeit haben sie die Römer vergessen und hauen sich mal wieder selbst die Köppe ein. :knuddel :knuddel

Ich höre hier nicht die Stimme des Vögeleins, das sonst immer seine piepsiges Stimmchen erhebt, wenn es um den praktischen Kleidungsstil des Ostens geht. Vielleicht sucht der aber noch nach Teppichen, so als Teppichverkäufer muss man das vielleicht ... :bussi :bussi

Ahenobarbus

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Beitrag von Katur » 18.01.2006, 14:29

Wer wird wohl ohne Beinkleid frieren?
Eine ordentliche Wikihose hält schön warm und einen guten Umhang haben wir doch längst gehabt.
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Mongol
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Beitrag von Mongol » 18.01.2006, 15:14

Eben! Außerdem heißt's ja auch Helden in Strumpfhosen und nicht in Kleidchen ;-)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 18.01.2006, 15:29

@Snörrebröt
Du kannst Dich drehen und winden, die Römer waren geschichtlich weit vor den Wikis auf der Weltbühne. Während Ihr Leute in Mooren versenkt habt, haben die Römer leicht bekleidete Frauen als Gladiatorinnen zur Volksbelustigung (dies darf wörtlich genommen werden) in die Arena geschickt. Heute sieht man das immer öfter im TV, die Zeiten haben sich also nicht sehr geändert und es zeigt doch ganz klar, das die Römer der Kulturbringer sind und waren!! (Ich hoffe, jeder erkennt den ;-) )

@Mongolischer Teppichverkäufer
wenn die so von Dir titulierten "Herren" Deinen Vorstellungen von Helden entsprechen, dann halte Dich lieber geschlossen, ... ist ja echt peinlich.
Selbst in der Steinzeit kannten die Menschen schon die genussliche Verbesserung des gebratenen Fleisches und mussten nicht ein Pferd einfangen, dieses zureiten und dann mittels eines Sattels das Fleisch darunter weichreiten. Und da heisst es:"Die spinnen, die Römer" :bash :bash :bash

In freudiger Erwartung ebenfalls erheiternder Kommentare seitens der fachkundigen nordischen und jwd-östlichen Leserschaft

vale
Titus Gordius Ahenobarbus

Ich bin stolz darauf, ein Röckchenträger zu sein :D :D

eisenbachsee
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Beitrag von eisenbachsee » 18.01.2006, 18:17

@ ahenobarbus

Danke erstmal für die Infos, auch auf der Seite www.milites-bedenses.de konnte ich mich erstmal sehr gut informieren.
Am 7. Mai ist von Aalen bis Öhringen eine überregionale Limesveranstaltung, dabei würde ich evtl. bei uns einen kleinen Bogenstand aufbauen und dabei Besucher über Hintergründe informieren können. Also Forum, wer noch was weiß, immer her damit.

Was ich auch noch suche wäre eine Abbildung von römischen Bogenschützen, auf der Seite www.milites-bedenses.de bin ich nicht an die Abbildungern rangekommen und unter Google-"Trajans Säule" sah ich auch nix genaueres. Hat jemand Zugriff auf ein Bogenschützenbild eines Römers ?
Viele Grüße
Falk vom Eisenbachsee
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Beitrag von Katur » 18.01.2006, 19:13

@ Schlafanzugträger und Kleidchenliebhaber

Nix Strumpfhosen, die sind von der ewigen Stadt nach Gallien gekommen zu einer Zeit wo man sich mit Zahnstochern sich gepiekt hat.

Wir Nordmänner haben ja auch die verschiedenen Stämme der Schlafanzugträger vereint, große Handelsstädte gegründet und einem sehr großen Land unseren Namen gegeben. Welches länger bestand hat als das Kleidchenliebhaber Reich :D :D :bussi :bussi

Im Sommer werden wir nach gemütlichem Schiessen einige Met unseren Kehlen opfern
:knuddel :bier :knuddel
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Beitrag von Ahenobarbus » 18.01.2006, 22:49

@Eisenbachsee
wieso kommst Du nicht an das Bild ran?? Gehe über "Militär" - "Auxilia" und schon siehst Du zwei nette Herren, wovon Dir einer relativ bekannt vorkommen könnte.
Geh einfach morgen noch einmal auf die Seite, bis dahin könnte sich da einiges getan haben.

Vielleicht bin ich auf der Limes-Veranstaltung, man hat ja sonst nicht zu tun.

@Katur
die Strumpfhosen waren auf unseren Teppichverkäufer gemünzt, der ja ein florierendes kommerzielles Unternehmen führen muss; jedenfalls nach Ansicht einiger hier ansässiger Kenner der Szene :bash :bash .

Falls Du, lieber Zimtmetvernichter(das bislang beste Metgebräu, das wir in Massen vernichtet konnten) allerdings auf die Geschichte der Hosen anspielst, dann muss ich Dir leider mitteilen, dass die Kelten und Germanskies dieses KLeidungsstück etwas eher in gebrauch hatten. Verschiedene Länder vereinen (manchmal etwas handfest motiviert, manchmal freiwillig) und Handelsplätze gründen konnten die Römer auch. Immerhin war Rom zur damaligen Zeit etwas grösser, als jede Wikingerstadt in deren jeweiliger Blütezeit. Falls Du auf die Rus anspielst, die sind doch wohl etwas vermischt, und wie lange hat es Russland gegeben??? ... mehr als 1100 Jahre????

Wieso eigentlich erst im Sommer???? Ich gedachte eigentlich spätestens im April bei Dir/Euch(Grüsse an family und Zoo) einzufallen und mit Jungröckchenträger und "Fünfbein" einige Gerstenkaltschalen zu vernichten; mein eigenes Weibchen is ja nicht da.

vale
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Beitrag von Mongol » 18.01.2006, 23:07

Wenn die 'Öme' kommen Fallen die Mongos auch nicht weit ;-) gebt einfach mal laut :D
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Katur » 18.01.2006, 23:27

@ Großunternehmer und Rockträger

ich denke mir mit April wird klappen.
Ich brauch noch ein paar starke Leute für Viehzeug machen 8-) 8-)
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Beitrag von Mongol » 18.01.2006, 23:50

Vieh & Zeuchs das kriegen wir schon hin ;-)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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