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von Ralph » 03.10.2014, 11:36
Nachdem die allgemeine Aufregung um das "Wie, wo und wieso" der Bilder abgeklungen zu sein scheint, vielleicht wieder einmal zum Kern der Sache zurück:
Einleitend zunächst meinen Respekt vor allen denjenigen, die daran teilgenommen haben. Sie mögen sich durch das Nachfolgende bitte nicht persönlich angegriffen fühlen.
Bei der Veranstaltung handelt es sich, wenn ich mich nicht vollständig irre, nicht nur um einen kulturellen Mummenschanz, sondern auch um einen Wettkampf.
Ich vermisse daher eine nach einem solchen im Breiten- wie auch im Leistungssportbereich übliche, fundierte Auswertung und Fehleranalsyse und Strategieempfehlung mit dem Ziel, dass beim nächsten Male eine Verbesserung erzielt werden kann, will heißen, dass das deutsche Team nicht schon in der Gruppenphase herausfliegt bzw. potentielle Interessenten für die Teilnahme im nächsten Jahr sich über den Jahresverlauf als einem ausreichend langen Zeitraum entsprechend vorbereiten können (Disziplinen, Passenanzahl, Druckpotential durch Störfaktoren etc. ...).
Denn wenn man an einem Wettbewerb wie diesem teilnimmt, sollte man auch in der Lage sein, entsprechende Leistung zeigen. Ansonsten, will heißen, wenn man sich nur einen Flug durch den Veranstalter finanzieren läßt, um einmal zum Nulltarif die hiesigen Gefilde verlassen zu können, vor Ort jedoch nur mit einer unterirdischen Leistung untergeht bzw. nur als eine Art Staffage auftrifft, tut man dem Bogenschießen und letztlich, auch wenn das etwas zu nationsbezogen klingen mag, dem Land, welches zu repräsentieren man angetreten ist, keinen Gefallen sondern eher Abbruch.
Dabei ist sicher anzumerken, dass nicht alle gewinnen können - irgendwer wird immer verlieren. Die Frage ist nur, wie und warum.
Um es plastisch zu veranschaulichen: Zu internationalen Wettbewerben oder Weltmeisterschaften werden nur die Besten entsandt. Wenn darauf einer der Besten gegen einen anderen solchen mit guten Leistungen verliert, so stellt dieses zwar eine Niederlage, jedoch eine Akzeptable und Ehrenhafte dar. Wenn ein solches jedoch mit einer Leistung erfolgt, angesichts derer man konstatieren muss, dass der Unterlegene besser daheim geblieben wäre sowie der Eintritt dieses Zustandes von vornherein wegen nicht vorhandener Leistungsfähigkeit zu erwarten gewesen war, macht sich der Betroffene lächerlich. Ich erinnere in diesem zusammenhang etwa an den engilschen Skispringer "Eddi the Eagle", welcher durch seine Teilnahme an internationalen Wettbewerben trotz dafür nicht ausreichender Leistungen sich, sein Land und seinen Sport der Lächerlichkeit presisgegeben, sich zum Kasper gemacht hat.
Es wäre demnach meines Erachtens mehr als nur hilfreich, wenn einmal eine entsprechende Betrachtung angestellt werden würde. Eine solche ist hier bisher aber noch nicht erfolgt.
Ralph
"Timur spricht:
Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
Des Übermuts, verlogne Pfaffen!
Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,
So hätt' er mich als Wurm geschaffen." - Goethe, West-östlicher Diwan, Buch Timur