Der älteste Jagdbogen stammt aus Mannheim

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Wurzelpeter
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Der älteste Jagdbogen stammt aus Mannheim

Beitrag von Wurzelpeter » 26.11.2006, 10:36

Guten Morgen an alle! :-)

Ich habe gestern ein bissl in der Berliner Zeitung geblättert und folgenden Artikel gefunden:

"Der älteste Jagdbogen stammt aus Mannheim -
Archäologen rekonstruierten die Waffe aus der Steinzeit

Der vermutlich älteste Bogen ist 17 600 Jahre alt und stammt aus dem Gebiet des heutigen Mannheim. Das schreiben Archäologen um Gaëlle Rosendahl von den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift L'Anthropologie.

Die Forscher untersuchten ein rund 40 Zentimeter langes Holzstück, das bereits in den 1970er-Jahren in einer Kiesgrube in Mannheim-Vogelsang entdeckt worden war. Damals hatten die Archäologen das Stück Kiefernholz lediglich als Referenzstück zur Altersbestimmung anderer Fundstücke geborgen. Später stellten sie an diesem Holzstab Bearbeitungsspuren fest.

Das Team um Rosendahl fand nun Anzeichen dafür, dass es sich bei dem Fund um einen Jagdbogen gehandelt haben könnte - so war beispielsweise ein Ende mit einer Kerbe zur Befestigung einer Bogensehne versehen. Die Forscher rekonstruierten die Waffe, die ursprünglich etwa 1,10 Meter lang war. Mit ihr hätten Pfeile bis zu 80 Meter weit geschossen werden können. Die bisher ältesten Spuren des Gebrauchs von Jagdbögen sind 12 000 Jahre alte Pfeile aus Stellmoor bei Hamburg und ein 8 000 Jahre alter Bogen aus Holmegård in Dänemark. (mk.)

L'Anthropologie, Bd. 110, S. 371
Berliner Zeitung, 24.11.2006"


Online gibt es den Artikel auch: Link

17.600 Jahre Bogenschießen in Deutschland. Klingt doch gut, oder? Wobei ich mich ein klein wenig über das Holz wundere. Aber es scheint ja funktioniert zu haben.
:)

Einen schönen Sonntag wünsch ich noch!

Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

Prywinn
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Beitrag von Prywinn » 26.11.2006, 14:41


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locksley
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Beitrag von locksley » 26.11.2006, 16:07

Auch wenn Kiefer nicht das ideale Bogenholz ist, könnte dies durchaus ein Bogenfragment sein. Der Bogenbau steckte damals ja noch wortwörtlich in den Kinderschuhen und die Menschen befanden sich noch in der Experimentierphase. Try and Error ist ja auch heute noch eine übliche Vorgehensweise. Kiefern waren wohl damals genauso wie heute weit verbreitet und einfach zu besorgen und zu bearbeiten.
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hugin
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Beitrag von hugin » 07.12.2006, 17:57

frage: kam kiefer in der fraglichen Zeit im diesem Raum vor? wenn ja, als krüppelkiefer oder baum?Frage: wie rekonstruiere ich aus einem 40 ch langen holzstück einen bogen von 110 cm?Was wurde mit dem bogen denn gemacht, wenn es einer gewesen ist? Feuer oder Jagd? Anhand dewr gefundenen Spitzen dieser zeiten läßt sich bis heute nicht erkären, ob diese an Speerschleuderpfeilen oder bogenpfeilen befestigt waren. dazu war erst der ahrendaburgpfeilfund nötig, der ja nun tausende jahre jünger ist.kiefer an sich ist ein mögliches bogenmaterial. ich kann die heutige kiefer (ist ja fast nur noch für paletten zu gebrauchen) nicht mit der langsamwachsenden kiefer früherer zeiten vergleichen. mich würd schon mal intressieren, wieviel jahresringe pro cm dicke da rauskommen. auf jedenfall ist für mich ein nachbau ziemlich mit phantasie behaftet bei so nem ministück.wer bögen baut , weis ja was mm mehr oder weniger so verändern.

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Rado
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Beitrag von Rado » 07.12.2006, 18:47

Eben weil Kiefer und dann noch eine Länge, die nur 1a Bogenholz verträgt.
Ich schätz mal der war zum Feuermachen und glaube, daß der Bogen als Jagtwaffe sich aus diesen "Feuerbohrern", vieleicht beim rumalbern entwickelt hat.
Mal schaun was die Wissenschaft dazu noch rauskriegt...

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Beitrag von hugin » 08.12.2006, 18:27

rado, die wissenschaft ist manchmal mit fachidioten gesegnet. die haben noch nie mit nem bogen geschossen meist. ich war mal auf ner tagung von archäologen , wo wieder mal das märchen von stundenlangen schwertkämpfen ohne pause erzählt wurde. wer schon mal mit schwert gekämpft hat , der weiß ja was los ist.die finden was in der erde und zeichnen das und katalogisiern es.ddie fähigkeioten und möglichkeiten und die arten des gebrauchs bleiben dabei eher unberührt.so ist es auch lange jahre ein schweres los gewesen, sich als experimental archäologe zu betätigen. das hieß sofort : ham sie das studiert, und wenn nicht, dann wurdest du verlacht. Beim Ötzi z. b. hat mein freund Paulsen entdeckt, das die pfeile nicht alle von ötzi selbergemacht sind. die wicklungen waren in verschiedenen richtungen . die studierten hatten das selbst durch akribische untersuchungen nicht bemerkt oder für wichtig ghenommen.so , genug geläster.sonst hätt ich dir erzählt das der berühmte ort reric an der ostseeküste bei grabungen der nazis in den 30 er jahren nicht gefunden wurde , und das dann einfach ein unschulduger ort an dieser stelle zwangsumgenannt wurde.oder das man bei grabungen in den 30 er jahren in wollin auf dem friedhof nebenslawen neben wikis begraben wurdrn und in dem ort ihre häuser nebeneinander standen. von wegen über oder untermensch. eher friedliche nachbarn.in den 60 er jahren traute man sich dann , das zu korrigieren. soviel zu wissensachaft und zeitgeist. ach jetzt hör ich echt auf.

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Rado
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Beitrag von Rado » 08.12.2006, 19:10

Wieso?Ist interessant,weiter bidde!
Das mit dem "Antikfeuerzeug zur Jagtwaffe" ist ja auch nur so ein Hirngespinnst meinerseits, aber möglich ist´s schon.Könnte aber genauso gut umgekehrt gewesen sein.

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