Hallo Allerseits
Ja... sehr emotionsgeladen, das Ganze...
Aber mal zum Thema Tiere und "menschliche" Gefühle.
Wer behauptet, das so etwas wie Emotionen ausschließlich dem Menschen vorbehalten sind, hat etwas zu kurz gedacht. Ist aber artgerechtes, menschliches Verhalten. Ja, allzu menschlich sogar...
Wer lange genug mit Tieren wie Hunden lebt und auch ihr Rudelverhalten etc. beobachtet hat - und zwar aufmerksam und ohne die typisch menschlich überheblichen Vorurteile (Von wegen "ICH bin hier die Krone der Schöpfung und NUR ICH habe Gefühle!") der weiß, das Tiere, ganz besonders Hunde zu Emotionen wie Freude, Trauer, Angst und manchmal sogar Mitleid fähig sind. Auch besitzen diese Tiere die Fähigkeit zur Empathie, denn sie erkennen ganz genau, ob man z.B. gerade sauer ist, weil sie einem in die Bude gekackt haben. Sie verziehen sich dann mit eingeklemmten Schwanz und gucken einen unterwürfig an, senken das Haupt und meiden Blickkontakt. Später kommen sie dann langsam mit flachen Ohren zu einem angekrochen und schauen mal nach, ob man immer noch sauer ist. Das könnte dann sogar als Anzeichen für das vorhanden sein eines Gewissens gewertet werden. Ich bin überzeugt davon, das sie eines haben. Und Stolz besitzen sie auch. Das merkt man bei der Ausbildung von Hunden dann, wenn man sie während dieser dafür belohnt, das sie was richtig gemacht haben. Man muss sich nur mal Haltung und den Gesichtsausdruck (Ja, sie haben eine Mimik, sie können sogar lachen!) des Hundes ansehen, wenn z.B. ein zum Schutzhund ausgebildetes Tier mit dem Beiß-Arm des Figuranten von dannen zieht. Die Haltung ist da aufrecht, der Gang leicht hüpfend (Na, klingelt da was?), die Ohren stehen leicht nach hinten und der Schweif ist erhoben, wedelt und man sieht dem Tier die Freude und den Stolz darüber an.
Stolz erkennt man auch dann in einem Hund, wenn er einen nicht respektiert, nicht auf einen hört, weil er erkannt hat, das er es mit einem willensschwachen Menschen zu tun hat und er ganz genau weiß, das er einem mit einem Biss den Knöchel brechen kann. Mitleid ist ebenfalls eine Emotion. Hunde merken sehr schnell, wenn man traurig ist. Sie kommen zu einem, lecken einem die Hand oder durchs Gesicht, bleiben bei einem und manchmal versuchen sie sogar, einen durch spielen ab zu lenken, versuchen einen zum mitspielen zu animieren. Ich hab es auch schon erlebt, das sie mit was zum Essen ankommen. Sie trauern um tote Artgenossen oder um das verstorbene Herrchen oder Frauchen.
Zum Thema Ratten:
Ok, ich bin auch kein Freund davon, wenn ich sie hier auf dem Grundstück sehe, aber ich vergifte sie nicht, was ich abartig finde, sondern sorge dafür, das sie die Bedingungen, die sie anlockten nicht mehr vorfinden. Dazu kann man regelmäßig den Komposthaufen umschichten, fressbares entfernen oder auch mal das Grundstück entmüllen und aufräumen. Wenn man sie regelmäßig stört, verziehen sie sich.
Was die Geschlechtsreife angeht: Die ist bereits nach sechs bis acht Wochen erreicht...
Sind Ratten intelligent? Verdammt, ja! Und wie!
Haben Ratten eine ausgeprägte Fähigkeit zu komplexer Kommunikation? OOH JAA! UND WIE!
Ein Beispiel, für das ich etwas ausholen muss:
Ich hielt mir vor Jahren mal zwei Ratten (Ein männliches Geschwisterpaar.), die ich von einem guten Kumpel übernahm. Seine neue Freundin ekelte sich (Schon wieder so ein allzu menschliches, zivilisationskrankes Verhalten...) davor und sie mussten weg. Also nahm ich sie auf um schlimmes zu Verhindern.
Ich ließ sie jeden Abend für eine Weile aus ihrem Käfig, damit sie sich austoben konnten. Auch Ratten brauchen das. Irgendwann hatte ich mir gedacht, das es doch viel einfacher wäre, wenn die beiden sich einfach die Türe selbst aufmachen könnten.
Also setzte ich mich vor den Käfig, lockte den dicken, also den Chief (Er war der schlauere, wissbegierigere von den beiden...) herbei und drückte mit dem Finger den Verriegelungsbügel, der die Tür geschlossen hielt von innen nach oben. Die Tür sprang auf und die Ratte beobachtete dies ganz genau. Ich verschloss die Türe wieder und beobachtete. Erst mal geschah nichts, die Ratte schnupperte an dem Bügel und das war´s. Also nochmal zeigen. Das ganze wiederholte ich vielleicht zehn, zwölf mal und dann geschah es: Die Ratte drückte von innen mit dem Kopf gegen den Bügel und die Türe sprang auf. Ich schloss sie wieder, die Ratte öffnete sie wieder und war sichtlich ganz aufgeregt vor FREUDE! Aber das ist nicht mal das erstaunlichste. Das erstaunlichste war, das sie ihren Bruder aus der Hütte holte in der er gerade noch am pennen war, setzte sich mit ihm unter die Türe und zeigte ihm, während sie ständig so seltsam schnaufende oder schnupfende Töne von sich gab und immer wieder ihn und dann den Bügel ansah, was sie gerade gelernt hatte. Ich schloss die Türe, Chief öffnete sie und Tiny sah zu. Ich schloss sie wieder und dann öffnete Tiny sie! Ich bin sicher, das man was gehört hätte, wenn man ein empfindliches Mikrofon daneben gehalten und die Ultraschall-Töne hörbar gemacht hätte, mit denen Ratten auch so kommunizieren. Die Zeit, die Chief benötigte, um seinem Bruder zu erklären, wie man die Tür aufmacht, war äußerst kurz. Vielleicht 10- 15 Sekunden... Das ist für mich der unumstößliche Beweis für das Vorhandensein von Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit.
Das Ganze war allerdings ein Fehler von mir, denn von jetzt an waren sie nur noch draußen. Wer Ratten kennt, weiß, das sie alle paar Schritte ein paar Tröpfchen Urin verlieren und das stinkt. Hygienisch ist das natürlich auch nicht. Sie knabbern auch gern schon mal an Kabeln, auch nit so jut... Also rödelte ich einen Draht um die Türe, so das sie nicht mehr auf ging. Damit war das Ding aber noch nicht gegessen, denn Chief erkannte schnell den Zusammenhang zwischen dem Draht und der verloren gegangenen Freiheit und knabberte so lange abwechselnd im Schichtdienst mit seinem Bruder dran rum, bis es durch war. Sie bewiesen damit auch noch die Fähigkeit zur Problem-Erkennung und -Lösung.
Die Fähigkeit zur Kommunikation, der Problem-Lösung sowie die Weitergabe von Wissen und unsere geschickten Hände waren es letztlich, die uns dahin brachten, wo wir jetzt sind. Nicht nur unsere, na ja, "Intelligenz". (Unsere Arroganz und Überheblichkeit brachten uns dann an den Rand des Abgrunds, aber das ist ein anderes Thema...)
Seht Euch mal bei Gelegenheit die Pfoten von Ratten an. Sie haben fünf "Finger", die sie genau so geschickt bewegen und benutzen können, wie wir Menschen die Unseren.
Wer weiß, wenn wir nicht langsam umdenken, was unser Verhalten, unserer Einstellung der Titte, bzw. der Hand gegenüber die uns nährt (Ich meine die Natur...) anbelangt und nicht aufhören hinein zu beißen, werden es vielleicht ja die Ratten oder deren Nachfahren sein, die ihren Fuß von hier zum Mars schwingen und nicht wir.
Rundumgruß
Barisat
P.S.:
Wenn mir mein Hund das liebste ist,
so denk´ ich nicht an Sünde.
Mein Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.