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Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
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Beitrag von locksley » 09.12.2002, 16:39

@pelu
Ich wollte nicht moralisieren sondern spielte auf die taktische "Meisterleistung" bei der Schlacht auf dem Peipus-See an, schwer gepanzerte Reiter auf zugefrorenem See, das konnte ja nicht gut gehen. Ansonsten gibt es nichts auszusetzen.

Die am meisten verbreiteste Pfeilspitze war verschiedenen Quellen zufolge die "Bodkinspitze" in verschiedenen Variationen. Also die vierkantige spitzzulaufende Spitze, die Kettenhemden durchdrang.
Die martialisch wirkenden "Broadheads" oder die sichelförmigen Seil- oder Darmzerreisser dienten wohl überwiegend zur Jagd oder wurden bei Seegefechten eingesetzt.
Viele englische Bogenschützen hatten die Angewohnheit ihre Pfeile vor sich in den Boden zu stecken. Der so mit dem Pfeil in die Wunde eindringende Schmutz sorgte dann für Wundbrand, was die Engländer in den Verdacht brachte ihre Pfeile zu vergiften. Dafür gibt es allerdings keine Quellen
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

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Beitrag von locksley » 09.12.2002, 16:44

• Nachricht wurde von locksley am 09.12.2002-23:33 nachbearbeitet!
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Beitrag von locksley » 09.12.2002, 16:45

• Nachricht wurde von locksley am 09.12.2002-23:33 nachbearbeitet!
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Beitrag von PeLu » 10.12.2002, 09:35

@locksley: Ich weiss davon dass es 'üblich' war, die Spitzen in Jauche oder anderes zu tauchen. Das war halt zu manchen Zeiten Usus. Auch die vielerorts als moralisches Vorbild hochgejubelten Indianer (welche weiss ich nimmer) hatten mit derartigen Praktiken versucht militärischen Vorteil zu erringen. Und fanden sicher nix dabei.

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Beitrag von locksley » 10.12.2002, 10:33

War wohl zuallen Zeiten so, dass wir militärische Vorteile ohne jede Moral zu nutzen wussten. der Zweck heiligt eben die Mittel.
Darum gibt es ja auch kiene edlen Freiheitskämpfer, auch ein William Wallace oder ein Andreas Hofer nahmen den Tod unschuldiger in Kauf um ihre ziele zu erreichen.
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Beitrag von PeLu » 10.12.2002, 12:42

'Moral' ist etwas was es nicht per se geben muss. Nur wir glauben jetzt alles an diesem seltsamen Massstabe messen zu müssen (für usnere Zeit und unsere Gesellschaft ist das auch gut).

Recht viele böse Vorurteile und vor allem Vorverurteilungen fussen auf solchen unterschiedlichen Vorstellungen.

Jetzt gehts ein bisserl weiter weg, aber: Ich weiss von Fällen in Asien, wo Leute die mehr oder weniger im Dschungel leben erstmals auf einen Markt kamen. Und die nahmen sich dort einfach was sie wollten, so wie sie es eben aus dem Wald gewohnt waren. Sind die deswegen unmoralisch?

Genauso können wir vom warmen Zimmer und weichen Seesel aus niemandem vorwerfen, alles nur möglcihe fürs eigene Überleben oder das der Sippe getan zu haben.

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Beitrag von locksley » 10.12.2002, 13:42

Wer kein Geld braucht um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten kann auch nicht nachvollziehen, dass sich in der verstädterten Gesellschaft ein ganz anderes Eigentumsdenken entwickelt hat, z.B. dass das Obst oder andere Waren an einem Marktstand irgendjemand gehört, der versucht daraus Gewinn zu schlagen.

Es gäbe wahrscheinlich weniger Elend und Gewalt in dieser Welt wenn wir nicht immer versuchen würden unsere Ideologien und Wertvorstellungen anderen Kulturen aufzuzwingen, als den einzig richtigen Weg.
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Beitrag von locksley » 10.12.2002, 15:25

@ PeLu
Natürlich sind diese Waldbewohner nicht unmotalisch, sondern nur mit den (durchaus notwendigen) Lebensbedingungen einer ganz anderen Umwelt als der gewohnten nicht vertraut.
Dafür haben sie in ihrer Umwelt wieder ganz konkrete, oft sehr starre Moralbegriffe, die ihr Zusammenleben regeln und auch für das Gemeinwesen und das Überleben hilfreich sind.
Ganz ohne Moral kommt niemand aus.
Traditionen, die niemand nützen, sind amoralisch (siehe Jesu Wort: "Der Mensch ist nicht für den Sabbat da, sondern der Sabbat für den Menschen").
Gesellschaften können sogar lebenszerstörerische Vorstellungen aus tatsächlichen oder vermeintlichen Sachzwängen heraus zur Norm machen (das Aussetzen behinderter Kinder in Sparta, das Zurücklassen "nutzloser" Alter in vielen Nomadenvölkern, Hexenverbrennungen, Euthanasie, Pflegeheime auf rein finanziell gewinnorientierter Basis ohne Zeit für menschliche Zuwendung).
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Beitrag von PeLu » 10.12.2002, 20:14

Glücklichdeweise ist das der Philosophie Thread...

Ich selber hab' und lebe wesentlich höhere (steht mir dieses Urteil zu? na gut nenen wir sie strengere) Moralregeln als die allermeisten anderen. Zumindest das was ich dafür halte. Ich sekkier zwar meine Mitmenschen, tue sie aber nicht missionieren.
(Naja, nur meine Famile zwinge begeistere ich schon ein bisserl dazu....)

Bei uns gibts vieles von diesem neumoderen Teufelszeug nicht und wir trachten in vielerlei Hinsicht umweltschonend zu leben (was völlig sinnlos ist).
Aber ich kann mir das eben leisten. Ich kann es mir leisten in der Strassenbahn nie schwarzzufahren, nie etwas zu stehlen, niemand anderen zu meucheln etc.

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Beitrag von PeLu » 10.12.2002, 21:17

>Ich sekkier zwar meine Mitmenschen, tue sie aber nicht missionieren.<

Tust du aber doch! Was machst du, wenn du nach deinen Überzeugungen lebst und jemand sagt, ej, das ist gar nicht so dumm, dasprobier ich auch? Oder verschweigst du immer vollkommen, was du für gut hältst, um bloss niemand zu beeinflussen? Vermeidest du es, jemandem einen Rat zu geben, der nicht weiter weiss?
Niemand es ist eine Insel. Es ist gut, dass wir einander beeinflussen und voneinander lernen können.
Und niemand kann sagen, dass er hundertprozentig seinen eigenen, völlig individuellen Weg geht, wer das behauptet ist ein unerträglich eingebildeter Ignorant! Wir alle haben Vorbilder und leben in Gemeinschaft, wir stehen auf den Schultern derer vor uns und sollen denen nach uns eine Stütze sein.

Da kann sich keiner heraushalten.
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Beitrag von locksley » 11.12.2002, 09:46

Es gibt aber doch noch feine Unterschiede zwischen missionieren und anderen mit Rat und Tat zu helfen. Ob ich meinen Mitmenschen meine Art zu leben auch mit allen moralischen und geistlichen Werten, als die einzig richtige Form zu leben verkaufe, oder ob ich Tipps und Ratschläge aus meinem Erfahrungsschatz zu spezifischen Problemen erteile ist schon etwas anderes.
Das ich mein Leben nicht ganz ohne Einflussnahme auf andere führen kann ist klar, es sei den ich ziehe mich in eine Einsiedelei zurück und breche jeglichen sozialen Kontakt ab.
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Beitrag von PeLu » 11.12.2002, 13:17

@Stefan: Da haben wir ein terminologisches Missverständnis:
Mit missionieren meine ich andere unter Druck setzen und ihnen meine Wertvorstellungen reindrücken. Mit irgendeiner Form von Gewalt also. Wenn ich als Vorbild wirke so hat mich das früher gefreut (inzwischen isses mir wurscht). Sekkieren tue ich z.B. nur die Leute die z.B. neben der Strassenbahn wohnen und mit  dem Auto in die Arbeit fahren (bei uns bekommt man eine Jahreskarte für die öffentlichen wenn man keinen Parkplatz beansprucht).
Aber ich versuch niemandem vorzuschreiben ob er/sie einen Fernseher oder einen Mikrowellenherd haben darf oder soll.

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Beitrag von PeLu » 11.12.2002, 14:16

@Würdest du umweltfreundliche Gesetzgebung durch deine Wählerstimme oder Unterschrift unterstützen? Würdest du gegen umweltzerstörende Baumassnahmen protestieren?
Die sekkierten Leute denken vielleicht auch: Der hat gut reden, der bildet sich wohl ein, er ist ein Umweltguru, der ist ja von vorgestern, wozu hab ich mir das Auto denn gekauft, ist ja mein Geld, warum mischt der sich ein...
Sie fühlen sich unverstanden, belästigt, bedrängt, also "missioniert", oder?  ;-)

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Beitrag von PeLu » 11.12.2002, 14:27

Naja., ich selber bin halt der Meinung, dass ich nicht das Recht habe, täglich mit dem Auto zu fahren. Und ich fahr täglich mit dem Radl, nicht weil ich der strahlende Umweltheld sein will, sondern weil ich das halt für richtig halte (ausserdem ist es viel gemütlicher). Meine Frau fährt auch fast immer mit dem Radl zur Arbeit, nur ist sie recht verweichlicht, wenn es unter -10°C fällt oder schüttet odeer schneit, dann nimmt sie die Strassenbahn.

Ich hab' ja geschrieben, dass das die einzige Ausnahme ist...
Aber eigentlich sekkier ich sie nur, wenn sie keinen Parkplatz finden, im Stau stecken, Eis kratzen müssen oder der Wagen ned anspringt.

Und: Ich bin ja von vorgestern....

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Beitrag von PeLu » 13.12.2002, 22:11

... nun nachdem ich hier aufgrund von einer arbeitsamt massnahme gefehlt habe... ich denke alles dreht sich hier im kreise... selbstbestätigung ohne ende... alle sind die besten, die schönsten und alle haben nur recht! nach zwei bitterbösen thread postings meinerseits denke ich mache ich schluss. was hier abläuft ist eh nur noch gegenseitiges schulterklopfen, keine auseinandersetzung mehr mit dem was wir tun. also werde ich mal ein bisserl pause machen... eventuell ist man ja in einem jahr hier wieder soweit das man sich gegenseitig auch kritik gönnen darf ohne gleich angesaugt zu werden.

ich habe es absichtlich hier hineingetan.... ist halt meine philosophische meinung! :-)

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