Holunderschnaps

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Xolgrim
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Holunderschnaps

Beitrag von Xolgrim » 28.06.2010, 17:57

Wo hier gerade so fleissig Weinrezepte getauscht werden ein sehr einfaches aber leckeres rezept für Holunderschnaps. Ersteinmal das Original Rezept unten dann einige Kommentare dazu.

ca.20 Holunderblüten (voll blühend) mit 1,25 Liter kaltem Wasser übergießen und 15 Stunden ziehen lassen. Vorher NICHT abwaschen.

1,5 Liter Doppelkorn (38%) und 50g Zitronensäure einrühren. 15 Stunden stehen lassen.

Durch Stoffzuch sieben. 750g Zucker mit 0,25 Liter Wasser bis kurz vor kochen erhitzen (Zucker muss sich aufgelöst haben). Heiß in das Andere einrühren. Am besten 12Monate+ kühl lagern fertig.


Lieber einige Blüten mehr als zu wenig, im Prinzip ist hierbei die Wassermenge der begrenzende Faktor da man in 1 1/4Liter nicht beliebig viele Blüten rein bekommt, wenn man das grobe Grünzeug wegschneidet passen aber auch was mehr als die 20 rein.
Auch die Zeit ist eher als mindestangabe zu verstehen, bei meinem ersten Versuch wurdens versehentlich 24h und es hat dem Geschmack keinen Abbruch getan.
Bei meinem zweiten Versuch habe ich etwas mehr Zitronensäure und weniger Zucker genommen da das Ergebniss schon arg süss ist. Aber das ist natürlich immer Geschmacksache.

Doppelkorn kostet in der billigen Version um die 7Euro pro Liter, Zitronensäure im Tütchen liegt rund bei einem Euro pro 50g damit ist das ganze doch eine Zahlbare Sache die kein Spezialzubehör bedarf und auch nicht explodiert wenn man etwas falsch macht :)
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Xolgrim
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Xolgrim » 28.06.2010, 18:49

Was ich eventuell noch erwähnen sollte. Bei meinem ersten versuch schmeckte der Schnaps kurz nach der Herstellung arg scheusslich, das legte sich aber nach einigen Monaten. Also nicht entmutigen lassen sondern einfach abwarten.
Der zweite Versuch mit mehr Zitronensäure war eigentlich direkt genießbar, ich hoffe das schlägt mit der Zeit nun nicht ins Gegenteil um ;)
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Makö
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Makö » 28.06.2010, 20:25

Das Rezept habe ich vor kurzem von meinem Schwager bekommen, ich frage mich nur wofür das ziehen lassen im Wasser gut ist. Geht nicht auch gleich aufsetzen mit Korn oder Wodka?

Grüße

Makö

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Galighenna
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Galighenna » 28.06.2010, 20:40

Also bei Holunder habe ich gelesen, das man unbedingt darauf achten sollte, alle stiele etc zu entfernen, weil die das giftige Sambunigrin (oder so ähnlich geschrieben) enthalten.
Das macht Übelkeit, Erbrechen und Durchfall...
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von the_Toaster (✝) » 28.06.2010, 20:57

Da bringst Du was durcheinander.
Ethanol verursacht im Allgemeinen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Ich muss feststellen, dass mich das propagieren vom Genuss (naja) von Ethanoldestillaten, was hier in der letzten Zeit statt findet recht irritiert...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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centerless
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von centerless » 28.06.2010, 21:03

Hallo miteinander.

Ne,ne Galighenna hat schon recht.
In Holundersaft ist dieses von Galighenna erwähnte Zeug auch enthalten. :o
Abhilfe bringt kurzes Aufkochen des Saftes, ansonsten kann es sein, dass der Weg aufs Häuschen einfach zu weit war ;).

Also vor Genuss des Saftes diesen erhitzen oder ein paar Trainingseinheiten im Kurzstreckensprint einlegen.

Gruß Thomas
Und sie fliegen doch !


Wer Rechtschreibfehler findet darf diese behalten !

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captainplanet
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von captainplanet » 28.06.2010, 21:32

Theoretisch mag das ja stimmen, Holler ist leicht giftig. Aber ich denke bevor man es schafft sich mit diesem Rezept eine Hollervergiftung einzufangen liegt man sowieo längst mit einer schweren Alkoholvergiftung auf der Intensivstation.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Granjow
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Granjow » 28.06.2010, 21:43

Ich hab mal vor ein paar Jahren am Abend gekochtes (oder vielleicht auch nur leicht gewärmtes) Holunderbeerenmus (mit Samen) gegessen. Ne ganze Schale voll und noch etwas mehr.

Ein paar Stunden später dann das selbe nochmals, in die andere Richtung.

Also das war echt viel, und wenn man so viel Wein oder Schnaps trinkt, dann hat man, wie captain sagt, erst mal ein anderes Problem. Und die Samen sind ja normalerweise nicht mit drin. (die reifen Beeren sind ungiftig laut Wikipedia, nur die unreifen und die Samen.)

Anuk
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Anuk » 28.06.2010, 22:04

Männers, Männers, ihr macht vielleicht Sachen! ;D
Damals, als ich sowas noch getrunken habe, gab es eigentlich immer nur ein Rezept:
- ein Korn
- ein Kandis
- ein Obst,
zusammenschmeißen, warten, trinken, .... naja, und gucken, was passiert. Geht auch.

@toaster: Findeste zu alkohollastig? Och nö, da macht es schon die Menge.  ;)
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?

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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Galighenna » 28.06.2010, 23:31

Mal unabhängig vom Alk gehalt...

Ich meinte auch nicht, das die Früchte giftig sind. Nur die Unreifen, die Stiele und die Borke vom Holler enthalten das Zeugs.
Wie schnell und stark das wirkt weiß ich jetzt nicht. Auf den Weinseiten, bzw. im Hollerweinrezept wurde halt davor gewarnt.
Es wäre ja schade wenn ein paar Gläschen Hollerwein Bauchschmerzen machen.
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Xolgrim » 29.06.2010, 07:28

@Makö: Ich habe auch nur das kurze Rezept ohne Erklärung warum es so gemacht wird. Mich hat es ehrlich gesagt auch gewundert warum die Blüten nicht direkt im Alkohol ziehen, wird aber vermutlich seinen Grund haben.

@Galighenna: Ich habe nur die groben Stiele entfernt damit alle Blüten in die geringe Wassermenge passen. Bisher hat es noch jeder vertragen dem ich ich serviert habe. Wobei ich hier nur von 'normalen' Mengen sprechen kann, sprich 1-2 Schnapsgläschen. Ich gehe mal davon aus, dass sich hier keiner die Mühe macht Wein/Met/Schnaps oder was auch immer selber herzustellen um sich damit dicht zu saufen.
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Richard » 29.06.2010, 10:49

Xolgrim hat geschrieben:Was ich eventuell noch erwähnen sollte. Bei meinem ersten versuch schmeckte der Schnaps kurz nach der Herstellung arg scheusslich, das legte sich aber nach einigen Monaten.


oder nach dem 8. Gläschen.... ;D
Beste Grüße

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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Firestormmd » 29.06.2010, 15:44

Makö hat geschrieben:...ich frage mich nur wofür das ziehen lassen im Wasser gut ist. Geht nicht auch gleich aufsetzen mit Korn oder Wodka?


Ich nehme an, dass dadurch der Alkoholgehalt auf verträgliche 20% gesenkt werden soll. Das ganze ist dann eher ein Likör, als ein Schnaps.

Man könnte sicher auch die Blüten in Primasprit oder auch Wodka ziehen lassen und erst dann auf eine trinkbares Wunschstärke herunterverdünnen. Der Alk sollte noch viel mehr Aroma ziehen.

Grüße, Marc
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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Makö » 29.06.2010, 20:06

na dann versuchen wirs doch mal ohne Wasser ;D

werde berichten.

übrigens Pflaumenkerne in Wodka aufgesetzt mit einer Tasse Zucker...Mhm lecker. Habe die Kerne schon zum 3. Mal mit Wodka ertränkt, und sie geben immer noch Aroma ab.

Makö

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Re: Holunderschnaps

Beitrag von Firestormmd » 30.06.2010, 07:49

@ Makö: Ich zitiere mal kurz:

"
Zudem dürfen Liköre nicht mit Steinen oder Kernen von zum Beispiel Kirschen, Schlehen,  Pflaumen, Zwetschgen oder Äpfeln angesetzt werden!


Der Grund: Die Samen von Kern- und Steinobst enthalten Substanzen, die giftige Blausäure freisetzen können. Typisch für hoch belastete Getränke ist der "Bittermandelgeschmack". Blausäure ist zwar äußerst giftig, aber in den zu erwartenden vorhandenen Konzentrationen ist sie eher unbedenklich. Viel schwerer wiegt, dass Blausäure mit Alkohol reagieren kann, wobei sich das hochgefährlich Ethylcarbamat (EC, synonym Urethan) bildet. Diese Substanz gilt als stark krebserregend. EC findet sich in Spuren in vielen Lebensmitteln (z.B. Backwaren, Wein). Bedenkliche EC-Mengen finden sich regelmäßig in unsachgemäß hergestellten Steinobstbränden. Wenn man Ihnen also einen Kirschschnaps mit "leckerem" Bittermandelaroma anbietet, dann sollten Sie dankend ablehnen! Und was nicht in einen Steinobstbrand gehört, gehört auch nicht in einen Likör."

Quelle: Fruchtweinkeller.de

Ohne Kommentar.

Grüße, Marc
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