Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

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Fichtenelch78
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Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Fichtenelch78 » 22.12.2022, 11:30

Hallo zusammen,

ich hab ja eigentlich EWIG nix mehr hier gepostet... aber im Sommer waren sechs Kids bei mir die über die Effektivität von unterschiedlichen Bogenformen Ihre Seminarfacharbeit schreiben wollten.
Nachdem ich ihnen erstmal erklärt habe das die Effektivität nix mit Schussweite zu tun hat haben se dann mit mir zusammen einen Rattan "Langbogen" gebaut. Daraus dann einen "Recurve" und schlussendlich einen "Reiterbogenstyle" Bogen.
Jedesmal mit dem selben Zuggewicht beim selben Auszug. Die Bögen wurden dann mit unterschiedlichen Pfeilgewichten und unterschiedlichen Sehnen (Strangzahl und gespleist/endlos) vermessen und die Daten ausgewertet.

Wer mag kann sich die Arbeit mal durchlesen. Es ist zumindest deutlich zu erkennen das man keine "Langbögen" aus Rattan bauen sollte ;-)
Dateianhänge
Seminarfacharbeit_Effizienz_von_selbstgebauten_Bögen_komprimiert.pdf
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Spanmacher
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Spanmacher » 22.12.2022, 11:44

Hallo Fichtenelch!

Es ist schön, mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu sehen. :)
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Fichtenelch78
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Fichtenelch78 » 22.12.2022, 13:25

Danke danke :) Ich muss aber zugeben grad bau ich mehr am Eigenheim rum als an Bögen.
Ich glaub dieses Jahr hab ich nur 10 Bögen gebaut.... davon waren 9 Rattanflitschen (großteils für Kids) und einen RIIICHTIG geilen Carbonlaminierten für MICH :D
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Spanmacher
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Spanmacher » 22.12.2022, 14:24

Fichtenelch78 hat geschrieben:
22.12.2022, 13:25
grad bau ich mehr am Eigenheim rum als an Bögen.

einen RIIICHTIG geilen Carbonlaminierten für MICH :D
Die richtigen Prioritäten gesetzt....... ;)
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Noodles
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Noodles » 22.12.2022, 16:42

Ich finde die Arbeit echt toll muss ich sagen. Und dass du dir die Zeit genommen hast den Kids was beizubringen.
Und die Danksagung ist ja wohl Zuckersüß oder was? :D

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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von schnabelkanne » 22.12.2022, 20:06

Servus,
bin gerade auf Seite 7, da steht „ELB max. Reichweite 350m und Durchschlagskraft 10 cm Eichenbrett mühelos durchbohrt“?
Seit ihr da sicher?
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Neumi » 22.12.2022, 21:16

Der aktuelle Rekord liegt bei 412,87 m, Josef Monus, 2020.
10 cm Eiche ist nicht haltbar (Mark Stratton hat 2016 einen Test veranstaltet, bei dem ein Pfeil mit Typ7 Spitze 2" tief in einen Eichenpfosten aus dem 2. Weltkrieg eindringen konnte. Geschossen mit 144#@32" auf 15-20 yards (die Entfernungsangabe ist natürlich banane, entweder waren es 15 oder 16 oder, oder).
Grüße - Neumi
Zuletzt geändert von Neumi am 23.12.2022, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von locksley » 22.12.2022, 23:53

Schönes Projekt,Alex. Da habt Ihr euch echt Mühe gegeben.
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von baxmann » 23.12.2022, 09:20

Mein Lob und meine Anerkennung zu dieser lesenswerten Seminararbeit.
Allerdings habe ich eine negative Bemerkung: Zu den verwendeten Bogensehnen wäre es wünschenswert gewesen, die für diese Bogensehnen verwendete Garnart ( z. B. FastFlight +, BCY 8125 oder dergl. ) anzugeben.
Gruß

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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Fichtenelch78 » 23.12.2022, 09:45

Jub..das mit den 10 cm Eichenbrett.... da haben die Jungs leider wirklich n Komma vergessen. 10 cm Eiche spaltet kein Bogen :-/
Was das Sehnengarn angeht: Jub..klar hätte man das auch berücksichtigen können...aber ich hatte nur noch Fastflight + bei mir liegen... :-D Ausserdem wärs dann glaub ich irgendwie zu umfangreich geworden. Aber jub... Garntyp spielt natürlich eine Rolle...
Dacron "frisst" viel mehr Leistung als Fastflight.
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Nacanina » 23.12.2022, 18:01

Klärt mich mal bitte auf, weil ich mit Physik so gar nichts am Hut habe.
Nach meinen Kenntnissen aus dem jagdlichen Schießen werden Projektile in einer
parabolischen Kurve zur Erde fallen.
Bei Fußbällen ist das auch so.
In der Seminararbeit werden aber für Pfeile elyptische Kurven gezeichnet (Abb. 17.)
Das widerspricht meinen (rudimentären) Kenntnissen.

Danke schon mal

Nacanina

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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Heidjer » 23.12.2022, 22:36

Das ist richtig, einfachste Grundlagen Physik.
Jeder Gegenstand der eine Beschleunigung unterlag, wandelt einen Teil seiner "Bewegungsenergie" zur Überwindung des Luftwiderstandes und der Erdanziehung um.
Auf der Erde wirken auf jeden Gegenstand in Bewegung immer mindestens 2 Kräfte, Erdanziehung und Luftwiderstand. Wird dem Gegenstand keine weitere Energie (Motor) zugeführt, verringert sich seine Geschwindigkeit immer weiter bis die Erdanziehung gewinnt. Plumps!
Dieser Verlauf wird Wurfparabel genannt.
Abhängig von der Anfangsbeschleunigung steigt der Gegenstand auf bis Luftwiderstand und Erdanziehung den größten Teil seiner Bewegungsenergie "aufgebraucht" (gewandelt) hat, nun übernimmt die Erdanziehung das Kommando und befiehlt dem Gegenstand die Rückkehr, dazu wird die Lageenergie der erreichten Höhe umgewandelt in Beschleunigung Richtung Boden.
Da bei diesen Vorgang die Energie zur Überwindung des Luftwiderstandes unwiederbringlich verloren geht, ist der Aufstieg immer etwas länger als der Rückfall, es ergibt sich eine parabelförmige Flugkurve und die nennt man Wurfparabel. Nur bei den Schusswaffen und der Artillerie nennt man die Wurfparabel Außenballistik.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von schnabelkanne » 24.12.2022, 08:26

@Nacanina ich hab von Physik null Ahnung, aber unter dem Titel „Schiefer oder schräger Wurf“ kannst du im Netz die Formeln finden.

Lg Thomas
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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Nacanina » 24.12.2022, 08:48

Was nutzen die besten Formeln, wenn die Annahmen falsch sind?
Es gibt nun mal den Luftwiderstand und deshalb muss es eine Parabel sein.
In der Seminararbeit steht aber eine Ellipse.

Grüße Nacanina

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Re: Seminarfacharbeit über die Effiziens von selbstgebauten Rattanbögen

Beitrag von Fichtenelch78 » 24.12.2022, 10:37

Nichts für ungut...aber in dieser Arbeit "interessieren" die Pfeile nach dem verlassen des Bogen eigentlich überhaupt nicht mehr.
Es geht hier um die effizienz des Bogen an sich..also wieviel der gespeicherten Energie wird an den Pfeil übertragen. Nicht wieviel gespeicherte Energie kommt bei Ziel an. Von daher ist die "Flugkurve" reine Theorie und zu vernachlässigen. Wenn man wirklich gespeicherte Energie mit der Energie am Ziel ins Verhältniss setzen will muss man dann so Faktoren wie : Federform, Rotationsgeschwindigkeit des Pfeils,Luftdruck, Luftwiderstand, Flugkurve usw. usw. mit in betracht ziehen. Da reicht eine Seminarfacharbeit nicht. Wäre aber mal was für ne Doktorarbeit in PHYSIK :D
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