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Polvarinho
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Braungurt

Beitrag von Polvarinho » 07.08.2006, 15:31

Original geschrieben von nereteref

.......
.......

Hier steht der Mehrwert des Bundes der Steppenreiter außer Frage.

Ich hoffe nur, dass der Bund der Steppenreiter individuell und unkonventionell bleibt und sich nicht als Plattform für einzelne Sichtweisen und Wahrnehmungen missbrauchen läßt.



Und wenn das klappt, dann bekommen wir aber auch den....

Braungurt! verliehen!!

(Selbstverteidigung nicht! nur! für Hausfauen)


;-) :D ;-)
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

benz

Beitrag von benz » 07.08.2006, 15:35

@Nereteref

sehr interessant......

Du warst ja vom ersten Kurs in Berlin nicht gerade begeistert, erzähl doch mal wie es da zum Wandel kam? Wie oft warst Du bisher in der Kassaischule und was wurde Dir dort vermittelt?

Achtung Provokation on:

oder war es "nur" die Begegnung mit Kassai die Deine Meinung geändert hat?

Provokation off

nun ja Kassai unterrichtet ja nun nicht in Berlin, was findest Du dort trotzdem, was Dir wo anders nicht geboten wird?

liebe Grüße benzi

nereteref
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Beitrag von nereteref » 07.08.2006, 16:58

@claus

andere Gurte gibt's nur bei besseren sportlichen Leistungen ;( :o


@benz
Wir waren seid dem Kassai-Besuch bei 4 Clubtagen.

Es gab regelmäßig neue wirklich geniale Übungen, die Pettra aus Ungarn mitgebracht hat, und die wirklich sehr hilfreich sind, die Techniken wurden detailliert erläutert und brachten einen klaren Erfolg.

Wir haben also relativ schnell das oberflächliche Wochenend-Veranstaltungs-Niveau, was sich bei ziemlich gemischten Gruppen wohl nicht vermeiden läßt, verlassen und es wurde konkrekt an der eigenen Entwicklung gearbeitet.

Ich fühle mich dort ganz klar individuell und persönlich gefördert.

Hinzu kommt die Bereitstellung der kompletten Infrastruktur zum Trainieren. Dies steht uns in der Näheren Umgebung einfach nicht auf diesem Niveau zur Verfügung. Wie wichtig eine solche Infrastruktur ist - dazu gehören die BogenBahn, sowie ein überdachter Reitplatz und eine beheizte Schiesshalle, und ganz wichtig: ausgebildete und trainierte Pferde - merkt man erst, wenn man zu Hause "im Garten" trainieren möchte...

Abgesehen davon trainiert es sich in einer Gruppe immer besser, als alleine im Hinterhof..

Gruß Nereteref

benz

Beitrag von benz » 07.08.2006, 18:51

Ich hab keine Erfahrungen mit Kampfsportarten, ich bin eher einer Einzelgänger, es fällt mir ziemlich schwer mich in eine Gruppe einzugliedern, ich nehme deshalb Einzelstunden mit meiner Frau zusammen. Dennoch hat mich die Beschäftigung mit dem Bogenreiten dazu gebracht überhaupt Unterricht zu nehmen, das ist für mich schon ganz schön viel, war ich doch bisher der Ansicht man kann sich alles selber beibringen, wenn man es nur wirklich will.

Aber ich hätte ein paar Fragen zu Kampfsportarten und deren Schulen:

findet da die meiste Arbeit in Vereinen statt oder in komerziellen Schulen?

und wenn dann SchülerInnen besser werden als ihre LehrerInnen ist der Lehrer dann stolz auf seine Schüler oder eher neidisch?

Ich meine wenn ich eine komerzielle Schule betreibe und daraus Schüler hervorgehen die besser sind als die Lehrer dann ist das doch eine positive Werbung für diese Schule oder nicht? Wenn der Lehrer es aber nicht erträgt daß seine Schüler besser sind als er, dann wird er alles unternehmen der Beste zu bleiben und dann hört die Föderung eben auf, wo sich abzeichnet, daß die Schüler den Lehrer überflügeln.

Rübergekommen was ich sagen will?

liebe Grüße benzi

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 07.08.2006, 19:02

...ein guter Lehrer fordert seine Schüler auf, sich "auf seine Schultern zu stellen"....

Dafür braucht es natürlich gute Lehrer und auch gute Schüler.....
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

chambala
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kampfkunst

Beitrag von chambala » 07.08.2006, 20:13

Ich finde die Disskussion sehr interessant.
Ich weis vom Tae Kwon Do das mit der Eringung des Grüngurts die größte Absprungrate erreicht ist.
Die Grüngurte glauben schon alles gelernt zu haben, und so ist es meist auch, aber verstanden - verinnerlicht haben sie es nicht!
(und so können sie es auch nur selten weiterentwickeln - zur perfektion bringen)

In der Kampfkunst geht es nicht nur darun Techniken zu lernen, es geht darum gewisse Prinzipien zu leben und sich daheraus als Individium zu entfalten.

Hat man diese Prinzipien nicht wirklich verinnert, ist man vielleicht gut in seinem SPORT, aber man erhebt ihn nie zur KUNST!

Meine Meinung.

BENZ: Ich denke du befindest dich mit deinen Gedanken auf dem Holzweg - es geht nicht um besser oder schlechter...man bekommt ein Handwerkszeugs und entweder betreibt man Sport oder man macht eine Kunst daraus!

Was willst du?
In einem SPORT deine Leistungen an anderen messen - oder durch (DEINE) Kunst dich immer wieder neu erleben - weiterentwickeln?

Das ist meines Erachtens die Kernfrage.

unbeteiligte grüsse
calis
Dixi et salvavi animam meam
Ezechiel, 3,19.

benz

RE: kampfkunst

Beitrag von benz » 07.08.2006, 22:17

Original geschrieben von calis

BENZ: Ich denke du befindest dich mit deinen Gedanken auf dem Holzweg - es geht nicht um besser oder schlechter...man bekommt ein Handwerkszeugs und entweder betreibt man Sport oder man macht eine Kunst daraus!

calis


Welcher Weg? ich hab in erster Linie nur mal Fragen gestellt!

Das mit der Kunst sind schöne Worte, aber in einem Wettkampf zählen halt auch die Punkte...

Es geht mir letztlich darum was einen guten Lehrer ausmacht und wie er mit seinen Schülern umgeht. Klar jeder Schüler empfindet das anders, jeder setzt andere Schwerpunkte.

Calis, es geht für viele um gut oder besser, für viele, in allen Sportarten und das ist Bogenreiten letztlich auch.

liebe Grüße benzi

Niels

Beitrag von Niels » 07.08.2006, 22:58

Möglicherweise kann man berittenes Bogenschießen auch als Kampfkunst betreiben. Ich persönlich habe es da aber lieber sportlich, was Spass an der Sache und eine Bereicherung des Lebens insgesamt durch großartige Momente/Erfahrungen ja nicht ausschließt.

Da Kunst ja einer schwammigsten Begriffe ist, die ich kenne, habe ich es schon während meiner "Judo-Zeit" auch mehr mit dem Sport und weniger mit der Kunst gehalten. Einfach weil mir die in diesem Zusammenhang häufig auftauchenden nebulösen und mystischen Aspekte angesichts einer ganz objektiven Vergleichbarkeit im Sport schlicht unnötig erschienen.

Aber da muss halt jeder selbst sehen, wie und wo er glücklich wird.

Allerdings werden mir bei aller Toleranz die Künstler immer ein wenig suspekt bleiben, bei denen von Beginn an vordergründig von ganz großer Kunst die Rede ist, noch bevor das Handwerkszeug richtig erlernt ist.

Irgenwie kommt das dann auch in diesem etwas merkwürdigen Schwarzgurt-Grüngurt-Vergleich von Netertef durch. Wenn man schon diesen Vergleich anstellen will, wäre eine Orientierung an der sportlichen Realität in Bezug auf die Leute, die hier in Deutschland auch wirklich regelmäßig Kurse geben oder an Wettkämpfen teilnehmen, angebrachter.

nereteref
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Beitrag von nereteref » 08.08.2006, 11:26

@calis
..daher hatte ich den Grüngurt gewählt :o :D

..aber bitte nicht wieder zu Ernst nehmen.. :)

@Niels
Um ein Trainingskonzept oder Vorgehensmodell zu beurteilen, wäre es wahrscheinlich noch besser, nicht nur den aktuellen Stand der relevanten Leute zu beleuchten, sondern auch deren Entwicklung über sagen wir mal die letzten 3-5 Jahre. ;-)

benz

Beitrag von benz » 08.08.2006, 11:30

@nereteref
na bei einer Schule die sehr viele Kurse anbietet fände ich auch das Verhältnis von Kursteilnehmern zu Wettkampfteilnehmern zahlenmäßig interessant, sowie deren Leistung auf den Wettkämpfen, das ist für mich der Maßstab oder liege ich da falsch?

liebe Grüße benzi

nereteref
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Beitrag von nereteref » 08.08.2006, 11:55

Das Verhältnis Kursteilnehmer, Wettkampfteilnehmer ist wahrscheinlich nicht sehr aussagekräftig. Ein Kursteilnehmer möchte ja vielleicht nur mal in die Sache reinschnuppern. Einen Kursteilnehmer zu einem Wettkampfteilnehmer zu machen, bedeutet ja zunächst einmal nur, ihn von der Sache zu überzeugen; das sind wohl mehr sowas wie vertriebliche Kompetenzen 8-)

Ob ein Trainigskonzept erfolgreich ist, sieht man wohl eher erst über einen längeren Zeitraum. Hinzu kommt natürlich auch noch das Talent der Schüler. Da bräuchte man wahrscheinlich schon eine große Vergleichmenge.

Niels

RE:

Beitrag von Niels » 08.08.2006, 13:31

Original geschrieben von nereteref

@Niels
Um ein Trainingskonzept oder Vorgehensmodell zu beurteilen, wäre es wahrscheinlich noch besser, nicht nur den aktuellen Stand der relevanten Leute zu beleuchten, sondern auch deren Entwicklung über sagen wir mal die letzten 3-5 Jahre. ;-)



Ja dann mache das mal mit den Schülern der deutschen Kassai-Schule, die eine Entwicklung von 3-5 Jahren innerhalb der deutschen Schule hatten. Dürfte recht schnell gehen, es sind ja nicht so arg viele, die über einen solchen Zeitraum dabei geblieben sind.

Natürlich ist schon irgendwie zugkräftig, sich an einen großen Namen in diesem Sport zu hängen. Nur kommt die damit suggerierte Qualität des Unterrichts ja nicht automatisch mit dem Namen rüber zu uns nach Deutschland. Da lohnt es dann wirklich schon mehr auf die Entwicklung der deutschen Schüler seit Bestehen der Schule zu schauen und sich dann ein Bild zu machen. Das muss aber jeder für sich tun ...

By the way und um das Thema Abgrenzung nochmal aufzugreifen, ein Beispiel, wie Abgrenzung richtig läuft.

Die Teilnehmer des Gesprächs am Anfang des Jahres mit Lajos Kassai werden sich sicher noch an sein Angebot erinnern, dass diejenigen des Bundes der Steppenreiter, die seinen Ausbildungsweg gutheißen und die Regeln der HAWA akzeptieren wollen, zu ihm zum Training kommen können. Hintergrund war sein Gedanke, dass die Etablierung mehrere selbständiger Trainingsgruppen in Deutschland nach Schaffung der indivuellen Voraussetzungen (Gürtelprüfungen) ein probates Mittel seien, um die eher persönlichen Differenzen in Deutschland zu beseitigen.

Claus, Horst und ich entscheiden uns dafür und schrieben Lajos daraufhin, dass wir zwar an unserem Bund der Steppenreiter und dem damit verbundenen Konzept festhalten wollen, aber bereit sind, die HAWA-Regeln, die man ja in den Veröffentlichungen der Kassai-Schule nachlesen konnte, zu akzeptieren. Schließlich steht ja nirgendwo, dass das eine das andere ausschließt.

Im weiteren ging es dann in dem Schriftverkehr mit Lajos Kassai um die Terminabstimmung und am kommenden Montag sollte es losgehen mit dem Trainingscamp. Wir buchten die Flüge und den Mietwagen.

Gut, das Claus eine Woche vorher nochmal eine mail an Lajos schrieb. Denn als Rückantwort, teilte uns Lajos mit, er sei jetzt davon ausgegangen, wir wollen gar nicht mehr zu ihm kommen, denn wir hätten noch nicht mit Pettra gesprochen.

Das wunderte mich zwar einigermaßen, denn ich hatte unlängst mit Pettra telefoniert und sie im Namen des Bundes der Steppenreiter zu unserer Veranstaltungen eingeladen. Aber was solls, rief ich Pettra eben nochmal an, um zu fragen, was noch zu klären sei.

Zunächst wusste Pettra auch nicht so recht, was noch zu besprechen sei. Sie müsse, da auch erst noch sprechen. Dann rief sie mich zurück und teilte mir unter anderem die folgenden, bis dato nirgends aufgeschriebene Regelungen für die Aufnahme in die HAWA mit: Man benötigt zwei Bürgen für die Aufnahme und man darf nicht Mitglied in einer anderen Organsistion berittener Bogenschützen sein.

Pettra versicherte mir, dass sei nicht ihre Erfindung und weltweit verbindlich. Aus einem Brief von Todd Delle (Leiter der Kassai-Schule USA) an Claus und Lajos geht hervor, dass diese Regeln erst in den letzten Tagen von den Landeschefs der HAWA, zu denen Pettra ja nun auch gehört, diskutiert und nun offenbar zügig in Kraft gesetzt wurden. Als Grund wurde angeführt, dass man uns unterstellt, wir hätten eigentlich gar nicht die Absicht einfach nur eigene Trainingsgruppen innerhalb der HAWA zu gründen, was ja nach den alten Regeln eigentlich kein Problem gewesen wäre, vielmehr ginge es uns darum, die HAWA irgendwie zu unterwandern (da wird es - wie so oft - dann wieder etwas nebulös).

Für Claus, Horst und mich bedeutete das: Außer Spesen (pro Nase ca. 150,00 € in den Sand gesetzt) nichts gewesen.

Also wenn das kein Lehrstück für Abgrenzung ist. Wenn es angesichts des besonders für Horst sehr harten Geldverlusts nicht so traurig wäre, müsste man eigentlich über seine eigene Dummheit laut lachen. Was hatten wir Naivlinge denn erwartet ...

benz

Beitrag von benz » 08.08.2006, 13:51

danke Niels für den ausführlichen Bericht, es ist nicht selbstverständlich daß hier allen so offen mitzuteilen :anbet

liebe Grüße benzi

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Beitrag von nereteref » 08.08.2006, 14:11

@Niels

:-o Du siehst mich sprachlos :-o

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michael leva
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abgrenzung...

Beitrag von michael leva » 08.08.2006, 14:11

niels, das ist tatsächlich sehr schade und ärgerlich für euch.
:bash

es zeigt doch aber wieder die soziale und menschliche imkompetenz der hiesigen hawa-vertreter und - sorry, damit trete ich wieder einigen auf die füsse - doch auch des großen meisters selbst, wenn er solche regelungen akzeptiert oder vorantreibt. man muss die organisation einfach als das sehen, was sie für kassai selbst zumindest zu einem teil ist: ein wirtschaftsfaktor. und wer lässt sich schon gerne die brötchen von non-profit-organisationen vom tisch klauen?
Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur.

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