Unfall mit (Bogen-)Reitbegleithund

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michael leva
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Unfall mit (Bogen-)Reitbegleithund

Beitrag von michael leva » 10.08.2005, 15:52

Mehr ein "Passt auf Eure Hunde auf" als ein Diskussionsthread wirds wohl dieses Mal.. hatte heute morgen ein bisserl erschütterndes Erlebnis und dachte mir, bevors einem von EUch geht, schreibs ichs lieber gleich hier rein...

Bei uns stehen gerade die Stoppelfelder und grosse Ballen liegen überall gepresst darauf - perfekt eigentlich für einen beherzten Galopp und einige Pfeile. SO die Theorie. Gegen 0700 auf dem Pferd wollte ich vor der Arbeit einen Ausflug in die "Steppe" machen, mein Hund Speck wie immer neben dem Pferd dabei. Dass ich beim Schießen auf den Hund achte ist klar und so ging auch alles gut, bis auf den letzten Galopp... ziemlich flott waren wir unterwegs, Speck 8-9 Meter neben/etwas hinter mir, der Schuss nach vorne in den nächsten Ballen kein Sicherheitsproblem für den Grauen.. Release, Pfeil auf den liegenden Quaderballen (der Schuss musste also ziemlich weit unten liegen), sitzt, vorbeigeritten und aufeinmal jault hinter mir der Hund.. ich dreh mich um und mein Hund steht mit weit offenem Maul da und heult...der Arme hatte sich den Pfeil in den Rachen gerannt... Er hat wohl in vollem Lauf den holzfarbenen Schaft im Strohgelb des Feldes übersehen und der Pfeil zeigte mit dem Hinterteil auch noch in die Richtung aus der wir angerast kamen...

Hektisch abgesessen, nach dem Hund geschaut und den supertief, von der Nocke bis über die 5 Zoll Federn in der Kehle des Hundes steckenden Pfeil unter Gejaule rausgezogen - Tierklinik, röntgen (lahmen tat er nach dem Überschlag beim im Pfeilhängenbleiben antuerlich auch), endoskopische Untersuchung, 500 Euro und ein Fehltag im Verlag... immerhin gehts dem Dicken jetzt wieder einigermassen, Glück im Unglück, der Pfeil ging in die Luftröhre, hat aber glücklicherweise nur die Haut aufgeratscht, nicht durchstossen - fast nicht zu glauben im Nachhinein. Nun liegt er, mit Schmerzen zwar, aber immerhin lebend und wieder genesend unter der Treppe und schläft den Schlaf der Gerechten... während mich mein übles Gewissen plagt.


Klar passt man auf, dass man nicht in die Richtung seiner Vier- oder (zumindest) befreundeten (!) Zweibeiner schiesst - aber mit sowas hätte ich nicht gerechnet, Mist.

Daher meine Warnung an die Besitzer vierbeiniger unberechenbarer Lebewesen: Passt besser auf als ich!


Eine gute Zeit Euch allen!
ein zerknatschter michael :-(
Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur.

jaberwok

Der Teufel ist ein Eichhörnchen....

Beitrag von jaberwok » 10.08.2005, 15:59

Das ist eine üble Sache das... Ich wünsch mir, dass Dein Hund wieder ganz der Alte wird.

Ich häng den Thread mal auf, damit er nicht in der Versenkung verschwindet.

Der Jab

Mininoodles
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Beitrag von Mininoodles » 10.08.2005, 16:03

Mir ist das nicht ganz klar geworden... DU hast den Hund "erschossen" oder ist der Hund in den im Ballen steckenden Pfeil gerannt??

In letzterem Fall kannst Du ja nicht wirklich was dafür.

Aber eigentlich gehört nichts Lebendes außer dem Reiter und seinem Pferd auf eine Bogenbahn... auch wenn es nur ein Stoppelfeld ist.

Drück die Daumen für Deinen Hund...

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 10.08.2005, 16:30

@Michael: Gute Ratschläge soll man in so einem Fall nicht geben, sondern: Wünsche deinem Hund gute Genesung!:-)

@Die mit dem Bogen etc: Stimme voll zu!
Grundsätzlich gilt: Alles Lebende hat hinter dem Schützen zu stehen! Das wäre dann bei einem Schuss zur Seite nach links = Hund rechts vom Pferd.
Da dies aber mit einem Hund sehr schwer zu kontrollieren ist (da Galopp, Maulwurfslöcher, Schießtechnik, Pferd etc) -- den Hund zu Hause lassen beim Schießen. Er kann dann bei einem Ausritt ohne Schusswechsel dabei sein.

Zentaur (✝)
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Beitrag von Zentaur (✝) » 10.08.2005, 16:50

so wie ich das vertanden habe lag der pfeil auf dem boden und der arme kerl ist reingerannt.
aber ganz so klar ist mir das auch nicht.

ist ja auch wurscht.
GUTE GENESUNG ist wichtiger
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

Niels

Beitrag von Niels » 10.08.2005, 17:19

Gute Besserung auch von mir an Deinen "Speck" und mach Dir keine Vorwürfe.

Dass ein Hund in einen irgendwo steckenden Pfeil läuft, den er von hinten nicht sieht, kann man wohl eigentlich nur durch gesteigerte Aufmerksamkeit des Hundes (also letztlich durch eine schlechte Erfahrung) verhindern.

Und das gilt für das Bogenschießen mit Hund im allgemeinen und nicht nur zu Pferd (wo die kontrollierende Einwirkung auf den Hund natürlich nochmals runtergesetzt ist).

Ich hatte ja schon mal an anderer Stelle erwähnt, dass mein Hund, als er noch ganz klein war, beim Pfeile holen auch in einen steckenden Pfeil gerannt ist. Es ging glücklicherweise ohne Schäden für ihn ab, war nur schmerzhaft. Aber seitdem ist er wirklich superaufmerksam (bis ängstlich) beim Bogenschießen.

Also wenn man der von Dir geschilderten Sache noch was Gutes abgewinnen will (zumal ja glücklicherweise bei dem Vorfall keine ernsthaften Schäden entstanden sind). So schnell läuft Dein Hund jetzt sicher nicht mehr in steckende Pfeile. Vielmehr wird es wohl jetzt auch bei Dir so sein, dass er erstmal respektvoll Abstand hält, sobald Du auch nur mit Pfeil und Bogen hantierst.

Ich kann meinen Hund zwar zu mir rufen, wenn ich schieße. Er liegt dann aber mit hängenden Ohren da und rührt sich keinen Zentimeter bis ich fertig bin und ihn entlasse. Wenn er nur schon immer so gehorsam wäre, wie beim Bogenschießen ... :-(

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michael leva
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Beitrag von michael leva » 10.08.2005, 18:10

lach... um alle Rätseleien auszuräumen... klar wars nur ein bereits steckender Pfeil!! Ich schieß doch nicht auf meinen Hund... tz tz tz


Zum Thema daheimlassen... er ist IMMER dabei, wie ein Schatten :-) man weiss ja auch nie so genau, ob man den am Pferd hängenden Bogen beim Ausritt doch mal benutzt... er hat den im ballen steckenden pfeil wohl tatsächlich nicht gesehen. Übrigens liegt er auf der BOGENBAHN ganz brav irgendwo ausserhalb der Strecke - war wohl heute schlichtweg die Verkettung unglücklicher Umstände. Na, immerhin isses Glück wie´n Rindvieh, n´est pas? :D


@niels: stimmt, du hattest das mit deinem Hund mal erwähnt. Schwierig, wenn die Hunde nach so nem Unfall dann ewig Angst vorm Pfeil haben - bei meinem Dickkopf denke ich aber eher, dass er künftig vorsichtshalber einfach die Pfeile zerbeisst... geht ihm übrigens wohl schon wieder einigermassen - zumindest eben beim Gassigehen konnte er schon wieder leise seinen Erbfeind, einen Nachbarschäfershund angrollen, ...hinkender- und schleichenderweise...


@snakejo: hast recht, zukünftig wird er rechts vom Pferd laufen, links dahinter reicht offenbar nichtdanke für die genesungswünsche, werd sie ihm ausrichten.
Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur.

Wurzelpeter
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nicht nur Pfeile

Beitrag von Wurzelpeter » 10.08.2005, 18:19

Leider muss ich schreiben, dass mir das Thema bereits bekannt ist. Nur war es damals kein Pfeil, sondern ein normales Stöckchen, dass er (eigentlich sie) im Laufen schnappen wollte. Das Ergebnis war eigentlich exakt das gleiche - zumindest was den Hund betraf. Sie hatte den Unfall auch überlebt und blieb sogar von irgendwelchen Folgen verschont.
Solange der Hund nicht vor den Bogen läuft oder unters Pferd kommt, halte ich das Verletzungsrisiko beim Spielen für größer.
Letztendlich kann es überall passieren.

Von mir eine gute Besserung für den Vierbeiner! :knuddel
Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 10.08.2005, 19:22

Klassischer Unfall! Ein Bekannter von mir hat vor zwei Jahren seinen Bobtail verloren, weil dieser nach einem Bällchen schnappte, diesen in die Luftröhre bekam und daran erstickt war, bevor sie den nächsten Tierarzt erreicht hatten... :-(

Freut mich für Dich, Michael, das es recht glimpflich ausgegangen ist.

Ich denke, so ein Pfeil wird von hinten ist beim rennen nicht zu sehen - wer hat sich nicht schon mal fast ins Auge gepiekt beim Pfeile ziehen.

Helfen könnte ectl. so eine neonfarbige Fluse am Nock. Die sind eigentlich eine Pfeilfindehilfe, machen den Schaft aber von hinten auch viel besser sichtbar.

Da gabs auch mal ein Foto, mhm wo war das nur?
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Archiv
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gute Besserung

Beitrag von Archiv » 10.08.2005, 21:58

Hallo Michael,

auch von mir erst mal gute Besserung ausrichten :bussi

[denksceptic]hab ich eben einen Hund geküsst?[/denksceptic]

mach Dir keine Vorwürfe, Unfälle passieren eben, ich kannte einen Dackel, der hat sich das Genick gebrochen als er über einen Graben gesprungen ist. Clara mußte schon ein Ball aus dem Dünndarm entfernt werden......

Clara ist im Gelände beim Reiten auch fast immer dabei, auch wenn ich unterwegs schieße, danke für den thread, ich werde in Zukunft vermutlich noch genauer schaun, wo die Pfeile landen.

liebe Grüße benzi

jaberwok

RE:

Beitrag von jaberwok » 10.08.2005, 22:24

Original geschrieben von shewolf

Klassischer Unfall! Ein Bekannter von mir hat vor zwei Jahren seinen Bobtail verloren, weil dieser nach einem Bällchen schnappte, diesen in die Luftröhre bekam und daran erstickt war, bevor sie den nächsten Tierarzt erreicht hatten... :-(



Nur zur Info: Da kann man 1. Hilfe leisten! Und zwar gibts da diesen Griff ( heißt glaub ich Heimlich Griff oder so ), wo man von hinten mit beiden Händen unter dem Solarplexus(?) greift und äh ruckartig das Zwerchfell (?) hochdrückt. Der Erfolg ist (wenn er eintritt), dass der Fremdkörper wie aus der Pistole geschoßen den Rachen verläßt - Ich hab das beim vorletzten Hund meiner Eltern gemacht, der sich an einem Suppenknochen übernommen hatte. Der fliegende Knochen war echt imposant ;-)
Das nur so als Anekdote am Rande

AZraEL
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uuuaaaaahh...

Beitrag von AZraEL » 10.08.2005, 23:59

jab, das wird schon seit geraumer zeit nicht mehr in der ersten hilfe gelehrt...mit sowas macht ein unwissender ersthelfer mehr kaputt als alles andere, vor allem wenn der patient kein mensch ist...also es hilft natürlich, ist aber auch mit enormen risiken verbunden. der erste-hilfe-leitfaden sieht, soweit ich informiert bin, den gezielten "klapps" zwischen die schulterblätter vor.

bringt nix, wenn dein hund zwar den ball aushustet, du ihm aber die leber oder milz zerquetscht hast...
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

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Marty
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Beitrag von Marty » 11.08.2005, 00:20

Es gibt aber auch einen heimlich-Griff bei Tieren. :-)
http://www.catgirly.de/Krankheiten/heimlich_griff.htm

@Michael: Ich wünsche Deinem Hund alles Gute nach dem Unfall und Dir alles Gute nach dem Shock.
Amicus certus in re incerta cernitur

Trebron
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Auch von mir

Beitrag von Trebron » 11.08.2005, 07:25

Genesungswünsche an Deinen Fifi.
Ging ja nochmal glücklich aus, für Euch beide !

Gruß

Trebron


Hast Du was aus Ungarn gehört ?
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Polvarinho
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"Stöckchentrauma"........

Beitrag von Polvarinho » 11.08.2005, 09:06

Hi Michael...!

Dein Hund hat ein klasssisches Trauma erfahren....

Gut das es so ausgegangen ist!

Gegen die Schmerzen (unter denen er auch leidet wenn er es nicht mehr zeigt!!! und wir es auch nicht mehr annehmen und die für den Organismus Stress bedeuten und Heilung verzögern können) helfen:

RIMADYL-Tabletten zu 50 oder 100mg/Tabl.
DS: 1 x tgl. 4,4 mg pro kg Körpermasse zusammen mit einer Mahlzeit eingeben.
Er wird sicher danach munterer werden, was aber nicht heußen soll, dass er auch munterer in der Bewegung sein soll!!
Also absolute Ruhe für mind 1 Woche, auch wenn er sich viel besser fühlt!!

Gute Genesung
und herzliche Grüße an das gestresste Herrchen

Claus
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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