Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

[Murphys Law]

Erfolg!
Ich habe einen Bogen gebaut.

Jetzt wurde es doch kein Rattanbogen, ich habe mich hingesetzt und mit ein bisschen Kopfzerbrechen gepaart mit Physik die Erforderliche Dicke eines GFK Flachprofils ausgerechnet um auf die Zugkraft zu kommen.
Dann habe ich mittels einer Zugwaage und einer "Sehne" aus Stahlseil und zwei Seilklemmen experimentiert bis ich bei einem brauchbaren Ergebnis war.

Herausgekommen ist folgender Bogen:
Material: 30x5mm GFK Flachprofil
Länge NtN: 68cm
Sehnenlänge: 64cm
Standhöhe: 10,5cm
Zuggewicht: ca. 28#.

der Bogen hat mit der Hand aufgespannt ne Menge Kraft. So kommt es mir als ungeübten Laien zumindest vor
Ein Bild von der Konstruktion habe ich angehängt, hier mit der einstweiligen Sehne.

Ich hab den Bogen, der ja nur ein Testobjekt ist öfters mal ruppig angefasst und jetzt auch mal 24h aufgespannt gelassen. Das Ergebnis: kein mm Set und kein Zugkraftverlust. Ich hab das Stück jetzt mal aufgespannt in eine stabile Holzkiste gepackt und lass den mal so ne Woche liegen. Wenn er dann immernoch genauso fit wie vorher ist, funktionierts besser als gedacht.

Für den Einsatz in der Armbrust bekäme der Bogen aus Sicherheits und Optischen Gründen noch eine Lederhaut verpasst.

Als Material für die Nuss habe ich ein HPL-ähnliches Material bekommen.

Damit sind die schwierigsten Fragen geklärt, aber es stellen sich sofort wieder neue.

Leider immernoch völlig hilflos bin ich beim Schwanenhals/der Abzugsstange. Weis hier jemand evtl. eine Bezugsquelle? Wäre ich sehr dankbar für!

Auch grübele ich noch über mögliches Material für einen "Knochenbelag" der Säule nach. Ich tendiere eher zu Knochenimitat, hat hier jemand nützliche Tips?

Ausserdem brauche ich noch eine endgültige Sehne. Ich würde da tendenziell Richtung Endlossehne aus modernen Materialien gehen, aber die muss ja ziemlich dick sein. Das kommt ja auf die Bolzendicke an, ich tippe auf 8-10mm.
Hat hier noch jemand einen Tip?

Danke für die Unterstützung!
Viele Grüße,
Karl.

[corto]

ist aber ein schickes ding geworden, finde ich.
(ich würde das mit dem Leder überdenken. genau das ist eine der Sachen die du lassen müsstest um maximale Leistung aus den Regeln herauszuholen) - ich hab aber null plan vom Bogenbau, nur die physik sagt es schon.

[elric]

Abzugsstange muss ja nicht zwingend geschmiedet sein.
Kannste dir ja auch aus Flacheisen/Vierkanteisen zurechtbiegen...

[KnechtKarl]

oder aus mehreren Lagen Knochen, Horn oder Knochenimitat (wenn das ähnliche EIgenschaften aufweist) zusammennieten. Frühe Armbrusten mit Holzbogen hatten öfters solche mehrlagig vernieteten Abzugsstangen.

[Murphys Law]

Abzugsstange muss ja nicht zwingend geschmiedet sein.
Kannste dir ja auch aus Flacheisen/Vierkanteisen zurechtbiegen...

Naja, das Problem ist, dass immernoch ein Loch für die Achse reinmuss. Da brauchts schon um die 10mm Dicke, das wird zum biegen kein Spaß.

oder aus mehreren Lagen Knochen, Horn oder Knochenimitat (wenn das ähnliche EIgenschaften aufweist) zusammennieten. Frühe Armbrusten mit Holzbogen hatten öfters solche mehrlagig vernieteten Abzugsstangen.

Das ist eine interessante Idee. Hast du eventuell Quellen zum nachlesen?

Danke!
Gruß,
Karl.

[elric]

Wenn die Achse der Abzugsstange sowieso im Holz verschwindet, und du es nicht 100%ig brauchst, kannste auch ne Hülse anschweissen...

[Galighenna]

ähm... warum nimmst du nicht ein Flacheisen einfach "flach" Form des Abzugs aufzeichnen, mit der Flex ausschneiden und ein Loch für die Achse reinbohren, fertig. Da braucht man dann nichts mehr biegen... Der Flachstahl muss dann nur ein wenig dicker sein, so 10mm... aber ausschneiden und bohren kann man das ja trotzdem.

[Murphys Law]

@elric: Dazu fehlt mir leider Werkzeug und Können. Sonst hätt ich diese Methode schon in Betracht gezogen.

Kriegt man ausser Schweissen noch irgendwie ne Hülse an gebogenen Flachstahl?

@Galighenna: So hatte ich das geplant, aber wo kriegt man denn ein Flacheisen in der Größe her? Ausserdem hätte ich mir halt Flexorgien gerne erspart, aber ich denke es geht wohl nicht ohne .

Gruß,
Karl.

[elric]

Also wenn du alles vorbereitet hast, kannste auch mal eben zu einem Metallbauer deiner Wahl gehen und sagen:
"Kannst du mir mal eben nen Schweisspunkt setzen?", dann gibts noch 2€ in die Kaffeekasse und gut ist...

Wenn du in der Nähe von Aachen bist, kann ich dir auch eben ne Schweissnaht setzen....

Alternativ kannste auch nen ordentlichen Metallkleber nehmen (aber nur nen guten 2-Komponenten-Kleber).
Da musst du wohl darauf achten, dass die Achse unterhalb der Abzugsstange sitzt (also nur auf Druck belastet wird).

[Murphys Law]

So, ich meld mich mal wieder.

Viel hat sich nicht getan in letzter Zeit, aber ein bisschen Fortschritt ist zu verzeichnen.

Ich habe eine Nuss angefertigt!

Material ist "OBO Festholz", irgendsoein harzgetränkter Schichtholzkram. Bearbeitet sich wie Holz und macht einen soliden Eindruck. 25 Schichten pro cm, das sollte reichen?

Auf dem Foto sieht man die Anreissungen die ich in den Rohling gemacht habe (habe ich noch nicht rausgeschliffen).
Man sieht horizontal drei Striche:
der Unterste markiert die Unterkante des Bolzens
der Mittlere markiert die Oberkante der Säule
der Oberste markiert... nichts. Messfehler.

Hoffe das ist brauchbar?
Gruß,
Karl.

PS: Wie man sieht habe ich mich dagegen entschlossen die Nuss in einem Nussbrunnen zu lagern - der Einfachheit halber. Auch war es so einfacher die Kerbe für die Abzugsstange anzufertigen. Einfach einsägen.
Die Nuss wird also in einer Rechteckigen Fräsung per Stahlachse gehalten. Ich weiß - nicht authentisch und auch nicht stabil, aber hey: das muss nur 30# aushalten.

[Theudebald2]

@Murphys Law

vermutlich wird hier die Sehne beim Vorschnellen über die Achse rubbeln.
Die Ausfräsung ist zu tief angesetzt !
Jetzt würde, wenn überhaupt -nur noch ein geschlossener Nussbrunnen helfen
in welchem diese Nuß vielleicht -wegen der großen Ausnehmungen für Rast und
Sehne-noch rund läuft !

Gruß Theudebald

[Murphys Law]

Hallo Theudebald,

was meinst du mit "über die Achse rubbeln."?

So wie ich das geplant habe, liegt die Sehne im oberen Drittel der Fräsung an, an der unteren Seite gehalten von der Säule. Ja, zwischen Säule und Nuss ist dann also eine Kante und unter der Sehne ist auf Höhe der Nuss noch Luft.

Sollte ich da Bockmist konstruiert haben, was durchaus denkbar ist, bitte ich um Hinweis. Der Gedankengang war es zu verhindern dass die Sehne durch die Drehung der Nuss hochgehoben wird und so möglicherweise über den Bolzen rutscht

Ich hab noch genug Material für zwei weitere Nüsse, also es ist etwas Spielraum zum experimentieren da.
Der zweite Versuch würde dann für die Lagerung der Sehne eine L-förmige Aussägung vorsehen die an der einen Seite eben gerundet ist um die Sehne aufzunehmen.

Übrigens mit "ohne Nussbrunnen" meinte ich die Nuss wird in einer bündig abschliessenden, aber eben rechteckigen Fräsung in der Säule versenkt und auf einer starren Achse gelagert, ohne da noch etwas einzubauen.

Gruß,
Karl.

[Theudebald2]

liegt die Sehne im oberen Drittel der Fräsung an, an der unteren Seite gehalten von der Säule

Ja ist ok -dann geht das !
Ich war wohl heute morgen noch etwas verschlafen .

Gruß Theudebald