Grüße aus Niederösterreich Süd,
spricht etwas dagegen, die Standhöhe eines Armbrustbogens minimal zu halten? (so 1 cm)
Damit die Armbrust gespannt bleiben kann, ohne ein RiesenSet zu produzieren.
Oder ist das schlecht für das Schussbild oder so?
Holzarmbrust Set vermeiden
- Ravenheart
- Forengott
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- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: Holzarmbrust Set vermeiden
Für die Leistungsfähigkeit des (Armbrust-)Bogens hat das keinen negativen Einfluss..
aber...
Wenn ein Bogen sich im Schuss entspannt, erfahren seine Wurfarme (WA) eine Beschleunigung.
Und diese Beschleunigung endet ja nicht automatisch, wenn sie ihre Ruheposition erreicht haben...
Nur die Sehne verhindert im Normalfall, dass die WA weit nach vorne durchschwingen.
Und selbst bei richtiger Standhöhe wird die Sehne gedehnt und die WA schwingen ein STÜCK über die Standhöhe hinaus nach vorn durch.
Ist die Sehne nun aber zu lang - also die Standhöhe zu gering - können die WA so weit durchschwingen, dass der Bogen GEGEN seine Biegerichtung gekrümmt wird. Das ist problematisch, denn in dem Moment wird die BAUCHseite gedehnt, und die hat ja i.d.R. KEINE durchgehenden Fasern, sondern ist getapert. Das kann zu Rissen führen!
Im Extremfall schwingen sie SO weit durch, dass die Sehne VOR den Bogen kommt und der Bogen "umschlägt", die Sehne evtl. sogar abfliegt. Das tut ihm nicht gut (und wenn sie einseitig dran bleibt, und die WA dann wieder zurück schwingen, dem Schützen auch nicht, denn dann wird die Sehne zur Peitsche!)
Zu geringe Standhöhe ist also nicht ohne Risiko.
Ein wenig Set hingegen, durch eine dauerhaft höhere Standhöhe ohne Abspannen, mindert die Schussleitung allenfalls geringfügig.
Schaue Dir historische Beispiele an. Orientiere Dich an der überlieferten Standhöhe. Die Menschen wussten damals durchaus auch, was sie tun! Und sie haben durch "try and error" längst den besten Kompromiss gefunden!
Rabe
aber...
Wenn ein Bogen sich im Schuss entspannt, erfahren seine Wurfarme (WA) eine Beschleunigung.
Und diese Beschleunigung endet ja nicht automatisch, wenn sie ihre Ruheposition erreicht haben...
Nur die Sehne verhindert im Normalfall, dass die WA weit nach vorne durchschwingen.
Und selbst bei richtiger Standhöhe wird die Sehne gedehnt und die WA schwingen ein STÜCK über die Standhöhe hinaus nach vorn durch.
Ist die Sehne nun aber zu lang - also die Standhöhe zu gering - können die WA so weit durchschwingen, dass der Bogen GEGEN seine Biegerichtung gekrümmt wird. Das ist problematisch, denn in dem Moment wird die BAUCHseite gedehnt, und die hat ja i.d.R. KEINE durchgehenden Fasern, sondern ist getapert. Das kann zu Rissen führen!
Im Extremfall schwingen sie SO weit durch, dass die Sehne VOR den Bogen kommt und der Bogen "umschlägt", die Sehne evtl. sogar abfliegt. Das tut ihm nicht gut (und wenn sie einseitig dran bleibt, und die WA dann wieder zurück schwingen, dem Schützen auch nicht, denn dann wird die Sehne zur Peitsche!)
Zu geringe Standhöhe ist also nicht ohne Risiko.
Ein wenig Set hingegen, durch eine dauerhaft höhere Standhöhe ohne Abspannen, mindert die Schussleitung allenfalls geringfügig.
Schaue Dir historische Beispiele an. Orientiere Dich an der überlieferten Standhöhe. Die Menschen wussten damals durchaus auch, was sie tun! Und sie haben durch "try and error" längst den besten Kompromiss gefunden!
Rabe
Re: Holzarmbrust Set vermeiden
Mir ist bei einigen Bildern auch von Horn/Sehne Bögen der Eindruck vermittelt worden, dass die Sehne gar keine Vorspannung hatte- inwieweit das natürlich naträglich entstanden ist kann ich nicht sagen...
Grüße Moe
Re: Holzarmbrust Set vermeiden
Ach,ganz vergessen hier zu schreiben:
@MoeM: definitiv nachträglich entstanden, entweder falsche Sehne, zu lange Rekonstruktion, Sehnendehnung, Setentwicklung, oder einfach Absicht um das Exponat zu schonen.
Rabe hat eigentlich schon alles zu den Gefahren gesagt, eine zu hohe Standhöhe ergibt als Nebeneffekt einen verringerten Schleudereffekt, der allerdings nur unter optimalen Bedingungen (Abstimmung Bolzengewicht) eine Rolle spielen kann.
Bei Holzbogen gibt es die einfache universale Regel, nicht länger als notwendig gespannt halten und bei Nichtgebrauch die Sehne entfernen.
@MoeM: definitiv nachträglich entstanden, entweder falsche Sehne, zu lange Rekonstruktion, Sehnendehnung, Setentwicklung, oder einfach Absicht um das Exponat zu schonen.
Rabe hat eigentlich schon alles zu den Gefahren gesagt, eine zu hohe Standhöhe ergibt als Nebeneffekt einen verringerten Schleudereffekt, der allerdings nur unter optimalen Bedingungen (Abstimmung Bolzengewicht) eine Rolle spielen kann.
Bei Holzbogen gibt es die einfache universale Regel, nicht länger als notwendig gespannt halten und bei Nichtgebrauch die Sehne entfernen.