Zahnstangenwinde

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Rizzar
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Rizzar » 09.02.2013, 07:42

Meiner Wirbelsäule geht seit ich mich erinnern kann ganz gut, stinken tut sie hoffentlich auch nicht. :D

Na Seraphin, dass du dich gleich an ein halboffenes Design machst ist natürlich auch ein Bonbon ;D

Bin wirklich gespannt, obwohl ich persönlich vermutlich eine simple geschlossene Version bevorzugen würde.


Gruß Rizzar

seraphin.E
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von seraphin.E » 09.02.2013, 08:49

Nachdem ich mir die Mühe gemacht habe das Zahnrad durch Dreipässe zu erleichtern sollte man das ganze schon sehen :)
Außerdem ist das offene Gehäuse deutlich leichter, trotzdem wiegt das ganze Zeug jetzt schon schon an die 2 Kg.

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Ritter Jos
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Ritter Jos » 09.02.2013, 14:13

Ich meinte den Gestank aus meiner Werkstatt, der nun mal beim sägen und schleifen von Knochen entsteht. Obwohl ich mich langsam daran gewöhne.

seraphin Du könntest etwas an Gewicht sparen, wenn du in den Finger über die gesamte Länge eine Nut fräst. Das hat auch den Vorteil das er nicht nur vom den Gehäuse gehalten wird sondern wie auf einer Schiene läuft. Von der Höhe her ist er ja dick genug. Das habe ich bei einigen starken Winden schon so gesehen.

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seraphin.E
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von seraphin.E » 09.02.2013, 18:23

Die Nut ist bereits gefräst.
Diese Nut diente allerdings nie zur Führung sondern immer nur der Gewichtsreduktion.
Gruß Seraphin
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Ritter Jos
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Ritter Jos » 09.02.2013, 21:02

Dann frage ich mich warum sie dann eine Führungsschiene ins Gehäuse gearbeitet haben, die in der Nut läuft.
Wie Tief ist den deine Nut? Kann man auf den Bildern schlecht sehen.

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Cortigiano

Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Cortigiano » 09.02.2013, 21:10

...es sieht aus der Bildperspektive fast so aus, als wäre eine Nut gemacht worden, welche anschließend zugeschweißt wurde.
sieht ein bisschen wie eine Schweißnaht aus........

da hilft nur eins: Mehr Bilder! :-D

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Rizzar
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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Rizzar » 09.02.2013, 21:18

Also, mal davon abgesehen, dass der Aufwand eine Nut, mit damaligen Mitteln, dort anzubringen absolut außer Relation zum Nutzen von maximal 100g Gewichts-Reduktion steht, wäre das für mich der absolut beste Punkt die Führung der Zahnstange zu verbessern.
Zuletzt geändert von Rizzar am 09.02.2013, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.

Cortigiano

Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Cortigiano » 09.02.2013, 21:22

Ja sicher. Derart umwerfende Gewichtsreduktion wird man mit einer Nut nicht erreichen.
Entweder der Zugarm (Greifer) ist präzise rechteckig in seinem Durchschnitt, damit ein genau passendes Gehäuse drumrum entstehen kann, dass Führung bietet, oder eben durch eine Nut und ein Korn was in die Nut fasst.....
Oder beides würde auch gehen......

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von seraphin.E » 09.02.2013, 21:42

Ritter Jos hat geschrieben:Dann frage ich mich warum sie dann eine Führungsschiene ins Gehäuse gearbeitet haben, die in der Nut läuft.
Wie Tief ist den deine Nut? Kann man auf den Bildern schlecht sehen.

Jos

Hallo hast du Bilder von solchen Gehäusen mir ist nämlich keine bekannt wäre sehr interessant.
Die Nut ist 20mm tief.
Gruß Seraphin

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von seraphin.E » 09.02.2013, 21:51

Rizzar hat geschrieben:Also, mal davon abgesehen, dass der Aufwand eine Nut, mit damaligen Mitteln, dort anzubringen absolut außer Relation zum Nutzen von maximal 100g Gewichts-Reduktion steht, wäre das für mich der absolut beste Punkt die Führung der Zahnstange zu verbessern.

Ich denke dass die Nuten damals geschmiedet wurden was den Aufwand deutlich verringert.
Die Anzahl der Gewichtsreduktionen macht am Ende die gesamte Winde leichter.
Bei Winden der späten Renaisance sind die Gehäuse und Zahnräder auf ein Minimum reduziert und die Nut in der Zahnstange reicht bis auf einen Millimeter an den Zahngrund heran.
Gruß Seraphin

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Ritter Jos » 09.02.2013, 22:02

Bilder habe ich nur von der Nut im Finger. ( Glaube ich ) ich habe aber schon rein geschaut, seitlich ins Gehäuse, da ist eine Führungsschiene.
Ich denke das hängt damit zusammen, das die Sehne ja über die Nuss muss. Hier entstehen große Kräfte auf das Gehäuse. Das merkt man schon, wenn ich nur eine Viertel-Rüstung spanne. Der Finger könnte sich bei einer Ganzen-Rüstung glatt verkannten, denke ich. ??

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Rizzar » 10.02.2013, 07:33

Moin,

Ich habe auch daran gedacht, dass das per Gesenk geschmiedet sein könnte, aber auch da ist der Aufwand verglichen enorm.
(bei der Nuttiefe auf sagen wir 25cm und 6mm Höhe kommen natürlich mehr als 100g raus, konnte ja nicht ahnen, dass die so tief ist)

Natürlich machen viele kleine Erleichterungen eine Menge aus, das steht außer Frage.
Mir stellt sich nur eher der Gedanke, ob es nicht sinnvoller ist eine Nut in eine Zahnstange zu machen um dort die Führung zu verbessern, damit ich nachher das Gehäuse außerordentlich schlank gestalten kann (win-win), oder das Gehäuse stabiler halte und die Nut lediglich zur Gewichtsreduktion degradiere (lose-win).

Mein Technikverständnis sagt mir, dass bei den hohen Zuggewichten Stabilität vor dem Komfort des (noch nicht so wie heute verweichlichten) Trägers geht, das sieht man auch an der Entwicklung zu den Schneckenantrieben der späteren Zeit, schätze die Winden sind dort nicht leichter geworden.

Es wäre einfach nicht cool, wenn sich das Windengehäuse hinsichtlich zu wenig Führung der Zahnstange deformiert und schließlich aufgibt.

Gruß Rizzar

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von seraphin.E » 10.02.2013, 12:08

Auf dieser Seite sind viele Winden abgebildet an denen man die Konstruktionsmerkmale erkennen kann.
Die Seite der Winde die die Führung der Zahnstange übernimmt ist immer sehr massiv ausgeführt.

http://www.vikingsword.com/vb/showthrea ... t=crossbow

Gruß

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von Ritter Jos » 10.02.2013, 20:44

In frühen, schweren Winden ist die Rille bereits vorhanden. Sie ist aber eher unsauber gearbeitet, das sie als Führung nicht taugt. Wahrscheinlich diente sie nur als Gewichtsreduzierung.

In späteren Winden ist sie wohl eher zur Stabilität eingearbeitet worden. Sicher spielte hier auch das Gewicht eine Rolle. Führungen gab es auch, hat sich aber nie durchgesetzt. So richtig konnte mir diese Frage um die Rille niemand beantworten.

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Re: Zahnstangenwinde

Beitrag von shokunin » 11.02.2013, 06:11

Ich hab' mir einiges an Bildern angsehen von Winden mit Rille.
Was auffällt, ist dass die Rillen nach hinten zu tiefer werden - könnte nicht sagen ob das immer so ist, aber oft sieht es so aus.

Das würde schon auf eine Gewichtsreduzierung hindeuten - vorne, wo der Zug am stärksten ist, ist die Stange fast als Vollmaterial belassen - hinten, wo noch wenig Zug drauf ist, ist sie fast auf volle Tiefe ausgehöhlt.

Zudem ist die Stange im Gehäuse ringsum sehr gut geführt und wird kaum noch mehr Führung brauchen.

Und so eine Rille ist auch leicht hergestellt - auch mit den damaligen Mitteln.
Man darf das auch nicht mit unserem Masstab messen. Heute ist die Zeit das grosse Luxusgut, vor 500 Jahren war es kein Thema einen Gesellen oder Lehrling ein paar Stunden hinzustellen und ihn die Rille schaben zu lassen.


http://www.vikingsword.com/vb/showthrea ... t=crossbow
Dateianhänge
Winde A 2269, um 1540, dort dat. Ende 15.Jh., 40 cm.  I  kl.jpg
"I don't believe it!!" (Victor Meldrew)

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