Bolzenbefiederung aus Weide

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 29.06.2011, 13:03

Ich hab mal irgendwann,irgendwo gelesen ,daß die Holzfedern der Armbrustbolzen
aus Weidenholz gefertigt waren.
Vor mindestens 5 Jahren hab ich mir dann dieses Holz in der Natur besorgt.
4-5 cm starke ,junge Äste.
Sie trocknen ohne Reissen-wie man sieht- und lassen sich in ca. 2 mm dicke
Brettchen sägen und dann auf 1,5 mm schleifen.
Die Torsionsfähigkeit eines solchen Brettchens ist beachtlich.

Jetzt brauche ich noch eine Vorrichtung zum Einsägen der Nuten !

Gruß Theudebald
Dateianhänge
IMG_5844.JPG
IMG_5839.JPG

Benutzeravatar
Ritter Jos
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 592
Registriert: 02.02.2004, 18:52

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Ritter Jos » 29.06.2011, 23:04

Dremel mit Anschlag geht super.

Jos

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 30.06.2011, 08:03

@Ritter Jos

Du meinst mit Deiner kleinen ,nicht geschränkten Kreissäge ?
Mir schwebt eine Vorrichtung zur Fertigung nahezu identischer
Zaine vor.

Hast Du eigentlich von dem Weidenholz auch schon gelesen ,ich weis
nicht mehr wo ich das damals gelesen habe ?

Gruß Werner

Benutzeravatar
Murphys Law
Newbie
Newbie
Beiträge: 28
Registriert: 19.06.2011, 23:51

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Murphys Law » 30.06.2011, 10:18

Hallo Theudebald,
eine Idee:
Leim dir doch drei Holzleisten in U-Form zusammen wo der Bolzen exakt drinsitzt, am besten noch mit einer Schraube zum festziehen des Bolzens.
Obendrauf machst du dir dann einen Anschlag, mit Auflagefläche, für den kleinen Dremel.
Es gibt auch Fräsaufsätze für die Dinger die genauso funktionieren wie die Handelsübliche Oberfräse, nur kleiner, die würd ich eher nehmen.

Gruß,
Karl.

Benutzeravatar
Heidjer
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6863
Registriert: 16.08.2006, 22:00

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Heidjer » 30.06.2011, 10:53

Hallo Werner,
wie ich schon geschrieben habe, habe ich nicht sehr viel Ahnung von Armbrusten, aber das mit der Befiederung aus Weidenholz macht Sinn! Ausser Weide könnte noch Hasel und Pappel dafür verwendet worden sein, jedes andere Holz ist jedenfalls deutlich schwerer und macht weniger Sinn an der Stelle. Auch meine ich an den Bolzen einen Bobtailtaper (verjüngung zum Ende) erkennen zu können.

Armbrust 8.jpg



Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 30.06.2011, 13:25

@ Dirk

das mit der Pappel könnte auch sehr gut gehen !
Ich hab mal einen Teller aus Pappelholz gedrechselt.
Der hat sich dann zwar verwunden aber es ist kein Riss entstanden.

@Murphys Law

danke für den Hinweis -ich war aber schon tätig - ich zeigs dann wenns soweit ist

Gruß Theudebald

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 02.07.2011, 21:58

Jetzt brauche ich noch eine Vorrichtung zum Einsägen der Nuten !


Da ein rundes Material sich schlecht spannen lässt ,kam mir der Einfall
mit dem "Wendeklotz".

Der Wendeklotz ist aus Hartholz (Rest Massaranduba)-er ist auf 40 mm Vierkant bearbeitet,
hat zwei mittige 12,3 er Bohrungen.In der Mitte ist er freigebohrt.
Der 1 Meter lange Buchenstab ist 12,2 mm dick und wird mit jeweils 4 stumpfen Gewindestiften M 6
genau zentriert und geklemmt.
Ich brauche lediglich die Sägeblätter wechseln und kann drauflossägen.

Der Sinn der Sache ist,daß jeweils um 180° verdreht das gleiche passiert.
Dateianhänge
Sägen Federnut.JPG
Beim Sägen der Nuten steht der Support um 1° schief.

baschdler
Full Member
Full Member
Beiträge: 229
Registriert: 11.08.2009, 20:19

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von baschdler » 03.07.2011, 04:01

Gute Idee !
Noch besser einspannen ließe sich sowas eventuell, mit einer Spannzangen-ähnlichen Konstruktion, anstelle der Stellschrauben. Also - wenn beide Enden des Klotzes mittig, längs der 12mm Bohrung eingesägt wären, und das möglichst tief, damit sich ausreichen Federspiel für das Einspannen ergibt. Das ganze dann, wieder mit 4 Schrauben, aber diesmal durch den ganzen Klotz, einspannen. Wäre dann allerdings vorteilhafter, die Bohrung für die Bolzenaufname, genau mit dem Bolzendurchmesser auszuführen.

Aber die ganze Form ist ja auch abhängig davon, wie das Ganze anschliessend in die Fräßmaschine eingespannt werden kann.

Gruß Martin

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 03.07.2011, 17:50

@baschdler

Bist ja tatsächlich ein Bastler !
Es gibt immer mehrere Möglichkeiten.

Gruß Thuedebald

Benutzeravatar
klaus1962
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2268
Registriert: 05.02.2009, 11:44

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von klaus1962 » 03.07.2011, 18:31

Hallo Theudebald
Ist es eigentlich gewollt, wegen des Dralls, daß der Schlitz schräg läuft, oder ist die Vorrichtung noch nicht justiert?
Und federt das Ganze nicht ? Der schaft steht doch sehr weit frei.

Tolle Fräsmaschine übrigens. ;)

Gruß
Klaus

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 04.07.2011, 07:10

Hallo Klaus,

Die Schräglage von 1° ist gewollt -so ähnlich hab ich das in Musseen gesehen.
Vielleicht gehe ich auf 1/2° zurück -ich teste den ersten Bolzen und optimiere dann.
Das Material steht 115 mm vor .
Da ich mit dem Support den Vorschub leiste und im Gleichlauf mit scharfer Säge arbeite,
hält sich das Schwingen in Grenzen ,es schwingt auch nur die ersten 15 mm .
Selbst wenn der Anfang der Nut nicht sauber wäre -er wird ja weggeschliffen.
Die Drehbank ist um den 1.Weltkrieg entstanden .
Sie bietet halt eine stabile Arbeitsspindel und den Support.Für alles andere,
insbesondere was die fehlende Z-Achse anbelangt muß mab sich immer was einfallen lassen-
wie in diesem Fall die Auflageplatte welche die Nuttiefe bestimmt.

Gruß Theudebald
Dateianhänge
Museumsbilder (13).JPG

lonbow
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 463
Registriert: 13.10.2008, 17:47

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von lonbow » 04.07.2011, 14:55

Zur Holzart der Befiederung habe ich gelesen, dass die Befiederung des öfteren aus Buchenholz war. Weidenholzbefiederung sowohl auch Ahornholzbefiederung waren eine Ausnahme (Hornbogenarmbrust S.108). Komisch, mir ist noch nie die typische Holzstruktrur der Buche aufgefallen....

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 04.07.2011, 15:41

@lonbow

Ich hab auch noch keine Ahnung wie sich diese Weidenholzflügel beim Aufprall
oder beim Schuß unter die Grasnarbe verhalten.
Ich probiers-dann wissen wir mehr ob dieses Holz was taugt !

Was ich aus Erfahrung sicher weis :
Es geht nichts über die "versenkte Graugansgefiederung "die ist nicht kaputt zu
kriegen . Der Bolzen hat etwa 400 Schuß hinter sich u.a. durch eine Konservenbüchse
und zigmal unters Gras .

Gruß Theudebald

elric
Full Member
Full Member
Beiträge: 130
Registriert: 07.12.2005, 19:28

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von elric » 04.07.2011, 16:37

Müsst aber überlegen, dass die Bolzen damals Verbrauchsmaterial waren und kein Kämpfer nach der Schlacht seine Bolzen gesucht hat (das haben dann höchstens Plünderer übernommen).
Wenn die Bolzen einmal geflogen sind, wars gut, danach wars egal...

Ist also höchstens für uns (heutzutage) interressant, wie lange das hält.

Theudebald2
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 446
Registriert: 28.02.2010, 18:49

Re: Bolzenbefiederung aus Weide

Beitrag von Theudebald2 » 04.07.2011, 18:32

@elric

Ja bei der Schlacht - aber Präzisionsbolzen für die Jagd oder beim
Üben wurden sicher mehrfach verwendet .

Antworten

Zurück zu „Armbrust“