Bogen für eine Standarmbrust

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Chris Yarbrough
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Bogen für eine Standarmbrust

Beitrag von Chris Yarbrough » 21.10.2005, 15:29

Ich habe vor eine Standarmbrust (auch Spießschleuder oder Bankarmbrust genannt) zu bauen.
Der Bogen soll aus Holz sein (ich dachte da an Esche) und insgesamt 3,60m lang.
Zuggewicht sollte irgendwo über 200Pfund sein.
Auszug des Bogens hab ich auf 1,50m geschätzt.
Ein Backing aus Furnier und ein zweites Backing aus Pflanzenfaser soll dann auch noch drauf.

Ist das möglich und realisierbar? Welche Komponenten müsste ich ändern damit das Ganze den Belastungen standhält?

Noch ne zusätzliche Frage: Welche Art von Sehne hält soviel Zuggewicht aus? Dacron is ja recht teuer. Ansosnten, wieviele Stränge Dacron braucht man für 200pfund Zuggewicht?

Danke schonmal für die Hilfe.

Wurzelpeter
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Verrückt?!

Beitrag von Wurzelpeter » 21.10.2005, 17:20

Tach auch!

Joah, ähm, hört sich ja erstmal interessant an...
Bei drei Meter nochwas sollten die 200# möglich sein. Wahrscheinlich musst du den Bogen ziemlich in die Breite bauen, um Kompressionsbrüche und so zu vermeiden. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass es auch ohne Backing klappt.

Bei der Sehne wünsch ich viel Spaß! :D
Soweit ich mich entsinne, multiplizierst du das Zuggewicht mit 5 und hast die nötige Sehnenstärke. Was hält Dacron aus? So 10 kg pro Faser oder mehr? Naja, jedenfalls wären das etwas unter 50 Fasern, macht insgesamt fast 175 Meter Dacron. Ich denk mal, eine komplette Spule (100m?) würde es auch tun.

In Sachen Abzug und so musst du garnicht kompliziert werden. Das Zuggewicht ist für eine AB nicht sooo groß. Spannend wird's dann erst beim Schießen. Da würde alles links und rechts von dir von den Wurfarmen niedergemäht.

Unhandliches, aber interessantes Projekt hast du da!

Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

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Chris Yarbrough
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Beitrag von Chris Yarbrough » 21.10.2005, 19:18

beim FC-Shop gibts ja Dacron in kleinen Spulen zu kaufen, für ca. 8 € pro Spule.
Allerdings steht dort nirgens wieviel dadrauf ist an Metern. Ob da 100Meter auf einer Spule drauf sind? Dann bräuchte ich ja nur zwei Spulen....und 16€ sind ja wohl nicht viel für ne 3,6m lange Sehne.....


Der Bogen soll ungefähr 10cm breit werden, dürfte hinkommen.

Was meintest du mit dem Abzug? Nicht kompliziert hab ich soweiso gedacht. Um genau zu sein wollte ich gar keinen richtigen Abzug machen. Sondern eine Schlaufe Seil zwischen Sehne und Spannseil der Winde einhänge....das Zwischenseil wird dann halt durchgeschnitten beim Abschuss.....müsste doch gehen, nur es kostet halt ne Menge Seil.
Oder ich überleg mir was ganz anderes...

kit3r
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Beitrag von kit3r » 22.10.2005, 11:59

Schau Dir doch mal den folgenden Link an:
Siege Engine.com
Dort gibt es sehr schönes Anschauungsmaterial über Trebuchets und Ballistas.

cu Uwe
Was wir wissen ist ein
Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean.
[Sir Isaac Newton]

Wurzelpeter
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Abzug

Beitrag von Wurzelpeter » 23.10.2005, 18:17

Original geschrieben von Ulrich vom Fliedeland

Oder ich überleg mir was ganz anderes...
Jupp, genau das würde ich tun! :D
Bei den Triboken (oder wie sie auch immer heißen mögen) gibt es einen Auslösemechanismus, der auch mit einem Spannseil funktioniert. Nur wird das ausgehakt und nicht durchgeschnitten.
So, und für die Riesen-AB kannst du dir hier was aussuchen:
Bild

Ich würde die unterste Variante empfehlen - wenig Aufwand und trotzdem ziemlich gut.

So, dann wünsch ich einen schönen Start in die Woche!

Steffen
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Rednecker
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Beitrag von Rednecker » 24.10.2005, 00:50

so langsam kann ich theudebald's "austritt" verstehen...
ich habe so das gefühl, dass seine warnungen bei einigen nicht angekommen sind.

desweiteren bin ich mir nicht so sicher, ob mittelalterliche kriegsmaschinerie im besitz von unter 18 jährigen sein darf.... :tsktsk
Dumm ist der, der Dummes tut!

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nochmal @ ulrich v. f.

Beitrag von Rednecker » 24.10.2005, 00:55

außerdem: worauf willst du mit dem ding schißen?
auf'n kaliberg etwa?
Dumm ist der, der Dummes tut!

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Chris Yarbrough
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Beitrag von Chris Yarbrough » 24.10.2005, 11:03

@Rednecker:
ähm, was soll daran gefährlich sein? Ich kanns verstehen, wenn es um Federstahlbögen bei Armbrüsten geht. Da sind die Splitter echt gefährlich beim Bruch.
Aber ich möchte genau aus diesem Grund den Bogen aus Holz fertigen und das ist wohl nicht gefährlicher als einen normalen Bogen auch zu bauen. Ein Risiko ist wohl immer dabei...wenn mir ein Splitter von nem gebrochenen Recurve-Bogen ins Auge saust....da hilft halt nur vorsichtig sein. Aber deswegen ganz aufzuhören find ich übertrieben, jedenfalls bei nem Holzbogen, auch wenn er 3,6m lang ist....

Schießen wollte ich damit nicht wirklich auf etwas. Es geht mir erstmal nur um den Spaß und die Herausforderung so etwas zu bauen.
Später dann würde ich es "experimentelle Archäeologie" nennen.


Glaubst du etwa, ich baller mit dem Ding in der Gegen rum wie ein Irrer oder so? :-( ich bin zwar ein Grünschnabel und der Weisheit anderer weit unterlegen, aber blöd bin ich ja wohl nicht.....

Wusel
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Beitrag von Wusel » 24.10.2005, 11:58

Ich hab schon einmal in einem Forum so eine Diskussion über Alter und "Waffenbesitz bzw. -bau" gelesen und ich muss sagen es hat zwei Seiten.

Einerseits ist es natürlich nie ohne Risiko so etwas zu bauen und schief gehen kann immer was! So aber auch bei normalen Bögen. Und verhindern kann man es auch nicht, wenn du soetwas bauen willst (ausser deine Eltern sind im selben Forum :) ). Ich weiß es noch von mir, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, hab ich alle Mittel probiert es zu erreichen.
Deswegen wäre aus meiner Sicht Ulrich vom Fliedeland mit Rat und Tat (mehr mit Rat wahrscheinlich) beiseite zu stehen, um so das Risiko, das du ansprichst Rednecker, zu minimieren ...

Also ich finds gut, wenn er was bauen will ... (**)
Und worauf er dann einmal ballern will, ja schön und gut, das wird er hoffentlich selber wissen und nicht Nachbars Lumpi jagen. :D
Abenteuer findet man nicht, Abenteuer hat man.

LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 24.10.2005, 14:34

Wenn ich bedenke, das ein gewisser Herr einen 170# LANGBOGEN geschossen hat, entlockt mir eine 200# Riesenarmbrust eher nur ein "So what?".

Ich finde die Idee gut, und ich kann nur jede Künstlerische betätigung befürworten.

Auf jeden fall, wir er mit dem Teil nicht einfach irgendwo rumrennen und Passanten belästigen. :D

ON TOPIC:

Ich würde vorschlagen, den Bogen demontierbar zu befestigen. das Ding nimmt sonst einen ziemlichen Raum im Garten ein und falls man es einfach mal 8-) wohin(Ma-Treffen?) mitnehmen will, wirds auch blöd, wenn man eine 100m Hanfseil-Wicklung zerschneiden muß.
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Wurzelpeter
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Auch on Topic

Beitrag von Wurzelpeter » 24.10.2005, 15:24

Original geschrieben von LaCroix

ON TOPIC:

Ich würde vorschlagen, den Bogen demontierbar zu befestigen. das Ding nimmt sonst einen ziemlichen Raum im Garten ein und falls man es einfach mal 8-) wohin(Ma-Treffen?) mitnehmen will, wirds auch blöd, wenn man eine 100m Hanfseil-Wicklung zerschneiden muß.
Da man bei der Gerätschaft eh nicht mehr auf Gewichtsersparnis achten braucht hätte ich eine Idee:
Wie wär's denn, den Bogen sozusagen als Take-Down zu gestalten? Denn drei-Meter-nochwas sind auch so noch ziemlich unhandlich lang. Es müsste doch gehen, die beiden Wurfarme mittig zusammenzustecken?! Das würde zwar etwas an Biegebereich kosten, aber bei der Länge macht das ja nix, oder?
;-)

Falls ihr die Idee für eher unpraktisch haltet können wir uns ja noch über Befestigungsmöglichkeiten des Bogens unterhalten.
Ich bin für Tesa! :D

Steffen
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Beitrag von LaCroix » 24.10.2005, 16:05

Das Teil muß sowieso in der mitte Steif bleiben, sonst bekommst du nie eine passende Verbindung zum Schaft.

Wenn das sich dort biegt, reisst dir jede Verankerung (vielleicht nicht gleich, aber die Kräfte sind dort zu nix gutem nutze).
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Chris Yarbrough
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^^

Beitrag von Chris Yarbrough » 24.10.2005, 16:26

hihi....
ähm, tschuldigung, ich hätte ein wenig mehr erklären sollen wie ich es geplant hatte, das würde die Sache wohl erleichtern :D :
Der gesamte Bau soll ein Stecksystem werden. Also auch im Prinzip authentisch, schließlich muss eine Belagerungswaffe im Mittelalter ja recht schnell demontiert werden. Natürlich darf das ganze dann auch ncith wie ein Ikea-Schränkchen werdenm, bei dem man erstmal ne Stunde Zeit investiert um die Teile zusammenzusuchen.
Ich dachte an ein System von Verbindungen mit Bolzen. Also mit einem sozusagenen "Dorn" am einen Balken und ein passendes Loch im Gegenbalken, also ein "U". Dann kommt ein Loch senkrecht zur Verbindung durch und ein Dübel (Bolzen) rein. Das Ganze kann man dann mit einem Hammer und einer Zange zusammenbauen und genauso schnell demontieren.

Der Bogen soll daher auch nicht fest angebracht werden und folglich auch nicht am "Griff" mitbiegen, sondern steif sein.
Rein praktisch gesehen hätte ein Take-Down Vorteile....zum einem leichter TRansport und zum anderen werde ich wohl kaum ein geeignet langes Eschenstück bei mir im Wald finden....also spleißt ich das Ganze.
Den Bogen als Ganzes wollte ich durch ein passendes "Loch" in der Säule schieben und dort vielleicht auch mit Bolzen sichern und oder mit Seil.

Allerdings hab ich keine Ahnung wie ich denn einen lösbaren Spleiß beim Bogen hinbekommen soll. Normalerweise wird ein Spleiß ja geklebt oder aber mit einem Gewinde zusammengeschraubt.
Keine der Beiden Methoden wäre geeignet für mein Projekt....was könnte ich anders machen? :anbet

P.S.: danke für den Zuspruch, und es stimmt: ich würde mich nur widerwillig abbringen lassen, also ist ein guter Rat von euch besser als sinnlose Kritik (konstruktive Kritik ist natürlich immer erwünscht) :)

Wurzelpeter
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RE:

Beitrag von Wurzelpeter » 24.10.2005, 16:28

@LaCroix:
Es könnte möglich sein, den Bogen auf zwei Rollen (natürlich nicht drehbar - halt nur was Rundes) zu befestigen. Dann könnte sich auch der Mittelteil durchbiegen. Wäre nur problematisch, das dann auch entsprechend sicher zu gestalten.

Ähm, noch un dann noch 'ne Frage:

Auf 3,60 Meter macht sich doch die Breitenänderung des Stammes schon ziemlich deutlich bemerkbar. Lässt sich der Tiller da genauso einfach* umsetzen wie sonst auch üblich?
Einen asymetrischen Bogen hab ich ja schon gesehen, aber eine Armbrust?!

* Hab ich geschrieben, das Tillern einfach wäre?! :D
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Wurzelpeter
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Beitrag von Wurzelpeter » 24.10.2005, 16:48

Oki, die Frage mit dem Tiller wäre also erledigt.
Hätt ich mal schneller geschrieben... ;-)

Ich behalte mal die Take-Down-Variante im Auge und guck mal, ob ich dazu ein Bildchen hinbekomme.
Auf jeden Fall wirst du den Bogen jedes Mal neu spannen müssen, wenn du ihn
a) zerlegen kannst oder
b) irgendwo durchstecken musst.
Besser als durchstecken wäre vielleicht von vorn in eine entsprechende Kerbe/Aushöhlung legen und mit Keilen sichern ... hmm, leider find ich diese praktische Animation von Theudebald nicht mehr.

Nagut, ich mach mich mal an's Bild.


So, Bild fertig:

Bild
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