Armbrustbogen mit 150kg Auzuggewicht

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penntuete
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Armbrustbogen mit 150kg Auzuggewicht

Beitrag von penntuete » 17.01.2007, 21:59

Hallo,

ich bin seit einiger Zeit in der Planungsphase meiner Armbrust.

Und zwar habe ich etwas besonderes vor. Ich träume von einer Armbrust nach dem Prinzip der Twinbow 2. Dieses Konzept ist zwar schon älter, doch das ist das aktuelle Beispiel dieser Art Armbrust.
Die Ambrust soll auch einen elektronischen Abzug verpasst bekomen. Dazu habe ich jetzt schon einiges nachgelesen und ich denke das es durchaus möglich ist das zu realisieren. Doch das steht zunächst auf einem ganz anderen Blatt.

Mein momentanes Problem sind die beiden (eigentlich sind es 4) Bögen zu fertigen!
Es handelt sich bei dieser Konstruktion ja um 2 Coumpoundbögen. Die Rollen kann man prima selbst aus hochwertigen Rollerblade Kugellagern und selbst gedrehten Außenringen fertigen.
Die Armbrust soll ein Auszuggewicht von ca. 150kg erreichen. Daher die Frage: Ist das mit Holz machbar? Habt ihr dazu vielleicht passende Links parat? Welches Holz soll ich nehmen und wie muss ich den Bogen fertigen?

Naürlich habe ich schon einiges über den Bogenbau hier im Forum gelesen. Doch mein Fall ist nun doch etwas speziell. ;-)
Ich bin auch glücklich, wenn ihr mir sagt: Bau den Bogen so wie da und da ... so erreichst du dein Ziel auch. Bogen ist Bogen. :-)

Mir geht es wirklich nur um den nackten Bogen! Um Probleme wie Befestigung der Rollen, das Compound System etc. soll hier zunächst bitte außen vor bleiben!

Also erst mal vielen Dank.

Grüße,
Eure Tuete *g*

menhir
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Beitrag von menhir » 17.01.2007, 22:18

Die Armbrust soll ein Auszuggewicht von ca. 150kg erreichen. Daher die Frage: Ist das mit Holz machbar?


Das kannst du meiner bescheidenen Meinung nach getrost vergessen...

Machs aus Stahl... (Blattfeder vom Schrottplatz bietet sich an)

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 17.01.2007, 22:48

Moin,

es ist aus Holz zu machen, aber nicht leicht.

ich baue Armbrustbögen aus Laminat.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

penntuete
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Beitrag von penntuete » 17.01.2007, 22:57

Also Stahl kommt für mich nicht in Frage, da es viel zu schwer zu bearbeiten ist und mir die Erfahrung damit fehlt.

Den laminat Thread habe ich gesehen, jedoch noch nicht gelesen. Das hole ich jetzt nach. Danke. ;-)

Bisher habe ich Osage in Betracht gezogen, da man damit sehr kurze, schnelle Bögen bauen kann. Diese Eigenschaften würden das Holz ja wie für die Armbrust geschaffen machen!

Wo würde ich denn Osage herbekommen? ich habe über Google jetzt etwas gefunden. 2 Bretter 1000x50x15mm für 30 Euro. Natürlich Astfrei. Wäre sowas geeignet und ist der Preis angemessen?

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captainplanet
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RE:

Beitrag von captainplanet » 17.01.2007, 23:27

So eine Armbrust hab ich ja noch nie gesehen. Sachen gibts!(**)

Original geschrieben von penntuete
Also Stahl kommt für mich nicht in Frage, da es viel zu schwer zu bearbeiten ist und mir die Erfahrung damit fehlt.

Wenn Du Dich mal ein bißchen in die Materie "Holzbogen" reingelesen und reingearbeitet hast, schaut die Welt auf einmal ganz anders aus. Jede Wette! Ich stell mir einen so kurzen, starken Bogen sehr schwierig zu bauen vor da das Holz extrem beansprucht wird. Es gibt zwar Dinge wie Sehnenbackings und Hornfacings, aber vor allen wenn Du sowas noch nie gemacht hast bist Du mit Stahl wohl besser beraten.

Stahl zu tillern ist überhaupt kein Problem wenn man eine Flex hat. Habs zwar noch nicht probiert, aber ich stells mir net schwer vor. Nur ganz ungefährlich ist es halt auch nicht. Man muß aufpassen daß der Bogen net zu heiß wird, sonst ändert sich die Kristallstruktur und er wird weich. Dann mußt Du die Feder neu anlassen, und das muß man schon wirklich können. Sonst zerspringt Dir der Bogen im gespannten Zustand einmal und der splitternde Stahl trägt ein seiniges bei zu einer g´sunden Gesichtsfarbe...
:D

Wie groß sollen die beiden Bögen überhaupt werden? Welche Spannhöhe, Auszugslänge und Zuggewicht(nur auf die einzelnen Bögen, nicht die ganze Armbrust bezogen) sind denn genau erforderlich? Die 150 Kilo beziehen sich ja nur auf die fertige AB mit den Umlekrollen etc.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Beitrag von penntuete » 17.01.2007, 23:36

Mhh ... wie gesagt, mit dem Thema kenne ich mich noch nicht richtig aus und bin deshalb für ale Hinweise sehr dankbar. Ich lerne und das auch noch gern. :-)
In der Annahme das sich das Auszugsgewicht bei dieser Arbrust für jeden Bogen halbiert, müsste jeder Einzelne etwa 75kg liefern können.
Die Auszugslänge soll etwa zwischen 20 und 25 cm liegen. Für den einzelnen Bogen habe ich ca. 35 cm veranschlagt.

Bevor ich mit teurem Holz etwas baue, würde ich ohnehin zunächst mit Baumarktholz einen Versuchsaufbau machen, eh mich Fehlkonstruktionen teuer zu stehen kommen.

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Beitrag von morganalafay » 17.01.2007, 23:36

Moin captainplanet,

Mit "Stahl hab ich noch nicht probiert aber es müßte schon klappen" bist Du zum einen entlarvt als Ahnunglos und zum zweiten nah an der Körperverletzung.

Stahl bricht bei unsachgemßer Beanspruchung und man hat die Teile im schlimmten Fall im gesicht.

Bitte nur Biträge mit Inhalt posten, nicht mit vielleicht.... könnte.....wäre gut wenn......sollte....


Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

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Beitrag von penntuete » 17.01.2007, 23:59

Ich müsste nur wissen wie man einen sehr starken Bogen für eine Armbrustpistole herstellt. Zumindest würde das haargenau die angestrebte Dimension treffen.

Auch Hinweise wie lang und dick das Holz sein muss um das gewünschte Auszugsgewicht ungefähr zu erreichen wären super. Gibt es dazu irgendwelche Anhaltspunkte?

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Beitrag von Squid (✝) » 18.01.2007, 00:14

Das geht nicht! Ich behaupte mal, 150 pfund Holzbögen mit 30 cm Länge sind nun mal nicht machbar. 75 lbs Holzbögen mit 40 cm auch nicht.
Die Holzbögen bei frühen Armbrüsten waren deutlich länger als bei den späteren Stahl- oder Kompositbögen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Beitrag von menhir » 18.01.2007, 06:48

Genau das denke ich mir eben auch 8-|

Und soo schwer is Stahl auch nicht zu bearbeiten... würde nur von der Flex abraten, und mit einer groben Feile rangehn... das dauert zwar länger, aber das Material wird sicher nicht überhitzt :-)

Wenn man zu einer fertigen Blattfeder greift, kann man davon ausgehen, dass diese hohe Beanspruchung gewohnt ist, und einem nicht sofort um die Ohren fliegt^^

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Beitrag von penntuete » 18.01.2007, 09:15

Also bleibt mir nur noch die Wahl zwischen Stahl oder halt zwei Compound Armbrustpistolen auszuschlachten.
Von dem Gedanken, einen Kompositbogen selbst herzustellen, kann ich mich schon mal verabschieden.

Wurzelpeter
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Stahl oder nicht Stahl

Beitrag von Wurzelpeter » 18.01.2007, 09:16

Moinsen!

So einfach "Stahl klingt gut, probier ich auch mal" sagen und loslegen kann wirklich sehr schief gehen. Wir hatten hier mal einen sehr umfangreichen Armbrust-Thread, der gelöscht wurde, nachdem es einmal schief gegangen ist.
Also wenn Stahl, dann würde ich auf jeden Fall wenigstens eine Lederwicklung drum machen. Kostet vielleicht etwas Effektivität, aber du willst ja wahrscheinlich eh keine Wildschweine damit jagen. Naja, und schöner siehts auch aus.
:-)

Den Bogen mit einer Flex zu bearbeiten, sollte wirklich kein Problem sein. Sollte er zu heiß werden (denke mal, ab 200°C wirds spannend), verliert der Stahl an Elastizität und Härte. Weniger hart heißt aber auch weniger spröde. Wenn überhaupt irgendetwas passiert, würde der Bogen also eher verbiegen als brechen.

Auf nem Mittelaltermark hab ich übrigens eine AB gesehen, die Baustahl(Armierungseisen) als Bogen verwendete. Die wurden aber mit Sicherheit nachträglich gehärtet. Naja, und meine Wenigkeit hat bisher immer Fiberglas-Stäbe verwendet. Das dumme bei denen ist halt nur, dass sie ihre Form bereits haben und von Tiller nicht die Rede sein kann.

Noch ein Versuch wert, wäre der Kunststoff Polycarbonat. Falls einer von euch mal versucht hat, eine CD zu zerbrechen... es geht fast garnicht. Nur hab ich überhaupt keinen Plan, wie man das Zeug verarbeitet. CDs einschmelzen geht glaube ich nicht.

Oki, dann wünsch ich große Bastel-Erfolge!

Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

Robster
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ebay ?

Beitrag von Robster » 18.01.2007, 09:23

Bei Ebay gibt es immer wieder sehr günstig Compound-Wurfarme zu kaufen (Black Bear).
Würde die nehmen und modifizieren.
Der Aufwand dürfte sich in Grenzen halten.
Hab für meinen Dad auch solche gekauft (10 Euro oder so) und er baut sich auch ne Armbrust draus.
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

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Beitrag von penntuete » 18.01.2007, 09:43

Könnt ihr evtl. Literatur zum GFK Bogenbau empfehlen? Mit einem Holz GFK Verbund müsset man doch deutlich stärkere Bögen bauen können, als nur aus Holz?

Ich weis nicht ... ich kann mich mit Stahl nur sehr schwer anfreunden. Ich habe da einfach schon üble Sachen gelesen.

PS: Ich sprach nicht von 150 Pfund, wie hier erwähnt wurde. Ich meinte 150kg oder eben ca. 330 Pfund!

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captainplanet
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RE:

Beitrag von captainplanet » 18.01.2007, 11:20

Original geschrieben von penntuete
In der Annahme das sich das Auszugsgewicht bei dieser Arbrust für jeden Bogen halbiert, müsste jeder Einzelne etwa 75kg liefern können.
Die Auszugslänge soll etwa zwischen 20 und 25 cm liegen. Für den einzelnen Bogen habe ich ca. 35 cm veranschlagt.

Hab mir die Bilder nochmal genau angeschaut. Eigentlich kann bei den einzelnen Bögen nicht von einer Auszugslänge im klassischen Sinn sprechen. Sie biegen sich entgegen ihrer Form und die zwei Tips sind jeweils nur indirekt miteinander mit der Sehne verbunden. Das könnte ein Problem sein wenn Du z.B. zwei Pistolenarmbrüste ausschlachtest(aber ich denke die Bögen gibts auch einzeln zu kaufen) da Du die Bögen anders als ursprünglich vorgesehen belasten würdest. Du könntest natürlich auch den gewölbten Teil des Bogens außen belassen. Sieht halt nicht so cool aus und bringt etwas weniger Power.

Ich würde, bevor ich zwei Mörderbögen bau, erst mal ein Modell mit ganz einfachen, schwachen Bögen bauen um mir über die Geometrie klar zu werden. Die genauen Winkel und Entfernungen, das erforderliche Ausmaß der Biegung etc. Das Rollensystem ist kompliziert und der Teufel steckt sicher im Detail!

Gibt es auch Bilder dieser AB in gespanntem Zustand?
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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