Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

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Ursus maximus
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Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Ursus maximus » 01.03.2012, 21:10

Nun was mich mal interessieren würde ist ob der Yumi auch ein Jagdbogen war.

Aus der Geschichte des Bogenschiessens wissen wir das der Bogen eigendlich nach dem Speer zum Jagen aus weiterer Entfernung gedacht war.

Natürlich kam dann bestimmt dann das ein oder andere auch""""

Nun wie ist es beim Yumi. Ich kann mir nicht vorstellen das er zur Jagt benutzt wurde.

Gut die Wälder bestehen hauptsächlich aus Bambus!

Es gibt oder gab Hirsche!

Aber überwiegend gibt es doch Landwirtschaft und Fischerei!

Ursus

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Warbeast » 01.03.2012, 21:20

ich würde sagen ja,
wobei ich nicht weis ob es so technisiert zelebriert war damals,
aber irgendwie müsste ja des wild in die küche gekommen sein.

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Haitha » 01.03.2012, 21:24

Es gab doch auch andere , also kürze Bogen in Japan. Warum sollten sich Jäger, wenn sie denn mit nem Bogen jagen, unnötig mit langen Geräten umherbewegen?
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Warbeast » 01.03.2012, 21:27

gute frage
aber nicht nur japan hat sich unnötig lange geräte angetan,

wobei gerade den asiaten zuzutrauen ist, das sie trotz unhaldlichkeit, diese methode gewahlt haben

ich befürchte eher, das mit der mutation zur bewegungsmeditation diese quellen, wenn es sie gab eher verschwiegen werden

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von benzi » 01.03.2012, 21:31

Warbeast hat geschrieben:ich befürchte eher, das mit der mutation zur bewegungsmeditation diese quellen, wenn es sie gab eher verschwiegen werden



äh....... nö.......... verschwiegen? warum? ..............ich sag nur Walfang! :'(

http://www.atarn.org/japanese/dog_shoot.htm

Grüße benzi
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Warbeast » 01.03.2012, 21:39

stimmt, die essen sowas ja :-)

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Ursus maximus » 01.03.2012, 22:40

Ich werf gerade noch was anders in die Diskussion ein!

Wie ich mal in einem Fernsehbericht über die Ureinwohner von Japan, leben heute noch im Norden, schiessen einen Langbogen!

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von benzi » 01.03.2012, 22:59

naja Langbogen...........

http://s1.zetaboards.com/anthroscape/topic/4664602/1/

Bild

Bild

ihr Name ist Ainu

Grüße benzi
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von shokunin » 01.03.2012, 23:20

Hi Ursus,

Die Ainu sind...erm, hier muss man vorsichtig sein...
naja, Ureinwohner des heutigen Japan - und seit ein paar Jahren auch als solche anerkannt.
Im frühen Japan waren sie aber keine Japaner. Die Ainu lebten vornehmlich in Hokkaido und auch in Russland, hatten eine eigene Sprache und Kultur - und auch eigene Bögen wie es scheint.
Gebiete in denen die Ainu lebten wurden anektiert aber die Ainu waren, und sind, deswegen bis heute keine "vollwertigen" Japaner geworden. Denen geht es wie den Ureinwohnern Australiens oder der USA.

Zur ursprünglichen Fage...

klar war der Yumi ein Jagdbogen.
Es war DER Bogen... also für alles.

Yabusame, Kasagake und auch Inuoumono waren neben Unterhalting, Wettstreit, Ritual etc auch Training für Krieg und auch für die Jagd.
Das Gewand das heute noch beim Yabusame-Reiten getragen wird ist das höfische Jagdgewand der Edo Zeit.
Auch in Kusajishi Shiki Zeremonien wird z.B. immer noch auf ein Reh aus Grass geschossen.


Zum sonstigen...

Verschwiegen wird es nicht, Inagaki Sensei hat Erzählungen nach sogar selbst noch gejagt.

Inuoumono (Hundeschiessen) war ein Sport - einer in dem man sein Können zeigen konnte und der auch Zuschauer anzog.
Man hat die Hunde nicht erschossen oder verletzt - und gegessen schon gleich gar nicht. In China findet man Hund auf der Speisekarte, nicht in Japan.
Hundeschiessen war ein Wettkampf im berittenen Schiessen. Geschossen wurde mit gepolsterten Pfeilen und Punkte gab es nur für Treffer auf den Rumpf des Hundes. Kopftreffer wurden negativ bewertet.
Ob es den Hunden so sehr gefiel wie den Schützen oder Zuschauern sei einmal dahin gestellt, man hat jedenfalls versucht ein Verletzen der Hunde zu vermeiden.
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Markus » 02.03.2012, 06:48

Der Yumi war auch ein Jagdbogen, wenn auch insgesamt nicht so intensiv gejagt wurde, wie z.B. in Europa. Hüben wie drüben war die Jagd oft nur den oberen Schichten erlaubt.

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Ursus maximus » 02.03.2012, 18:15

Ah, ja etst bin ich wieder einwenig schlauer.

Wie schnell ist man dabei einiges in der Geschichte zu vermischen.

Danke Benzi für die Ausführung, mir war der Name kurz entfallen und wollte in der Nacht nicht nachschlagen.

Aber trotzdem zu den Ureinwohnern. Japan wurde halt vom mehren Seiten besiedelt einmal vom Norden über Korea, da mag auch russischer und Mongolischer Einschlag dabei sein, dann vom Süden und schlussendlich von China.

Hierzu gibt es drei Einwanderungswellen. Und jede hat Naturlich Ihre Kultur mitgebracht. Und ich denke auch den Bogen.

Der dann eine Weiterentwicklung unterzogen wurde

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von benzi » 02.03.2012, 19:45

das Thema Jagd ist in FC tabu und daran möchte ich mich auch halten!

shokunin hat geschrieben:.....Inuoumono (Hundeschiessen) Geschossen wurde mit gepolsterten Pfeilen und Punkte gab es nur für Treffer auf den Rumpf des Hundes. Kopftreffer wurden negativ bewertet.
....


diese Aussage ist aber schlicht falsch und ich möchte sie daher nicht so stehen lassen, ein Bluntpfeil aus Geweih kann man nicht als "gepolstert" bezeichnen, es waren wilde Hunde, wir müssen da auch keinesfalls unsere Maßstäbe von heutigem Tierschutz ansetzen und daher auch nichts anders darstellen als es war.

liebe Grüße benzi
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von Ursus maximus » 02.03.2012, 20:40

Hi Mark

[quote="shokunin"
Yabusame, Kasagake und auch Inuoumono waren neben Unterhalting, Wettstreit, Ritual etc auch Training für Krieg und auch für die Jagd.
Das Gewand das heute noch beim Yabusame-Reiten getragen wird ist das höfische Jagdgewand der Edo Zeit.
Auch in Kusajishi Shiki Zeremonien wird z.B. immer noch auf ein Reh aus Grass geschossen.
[/quote]

Das ist mir schon klar!

Aber worauf ich noch hinaus will ist das einfache Volk nicht nur der Hof oder Samurei.

Denn in vielen Kulturen war der Bogen nicht nur dem Krieger oder den Hof Leuten vorbehalten sondern auch dem einfachen Jäger, wobei......, ich glaube aufpassen muss, der Jäger gehörte ja auch irgendwie zu den Versallen des Hofes wenn auch nur zu den niedrig gestellten.

Bei den Ureinwohnern ist es ja so das überwiegend die Männer alle Bogen oder Speere usw. haben. Deshalb meine überlegungen.....

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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von shokunin » 02.03.2012, 22:47

@ Ursus

keine Ahnung wie das Jagdrecht im feudalen Japan organisiert war. Im modernen Japan habe ich allerdings gehört geht es zu wie im wilden Westen. "Jäger" jagen nachts im Jeep mit Scheinwerfer ohne wirkliche Reglementierung wie es scheint. Meine Berichte beziehen sich auf Hokkaido. Es werden dort wohl auch immer wieder versehentlich Menschen verletzt (es gab sogar Todesfälle) weil in bebauten Gebieten gejagt wird.

Ich würde annehmen dass man im historischen Japan relativ frei jagen konnte (ob es legal war ist wieder was anderes...).
Japan ist sehr unwegsam und ausserhalb der Städte recht dünn besiedelt. Wer wollte da kontrollieren wer wo jagt? Gejagt wurde ja auch nicht nur mit dem Bogen sondern vornehmlich mit Fallen, die konnte man allein lassen und selber weiter arbeiten gehen.

@benzi

woher stammt Deine Info bez der Pfeile?

Ich hatte gelesen: "...stark gepolstert..."... (finde die Quelle gerade nicht, werd aber noch mal nachsehen... sehr mühsam auf Japanisch leider)

Hier aber z.B. die Ogasawara website...:

http://www.ogasawara-ryu.gr.jp/lessons/ ... imono.html
http://ogasawararyu.wiki.fc2.com/wiki/犬追物

Schau mal den Pfeil an... Geweih?! ...so gross wie ein Kinderkopf?

Hier nochmal Bilder:
http://www.geocities.jp/koyodaikisoumab ... oumono.htm

letztes (sehr schlechtes) Bild zeigt Inuoumono-Übung auf dem Holzpferd - Pfeilspitze aus Geweih denkst Du?

Letztlich noch Bilder von historischen Aufzeichnungen...
die Ogasawra-Ryu hat ein Regelwerk für Inuoumono.
Auch hier sehen die Rüben riesig aus und man sieht in den Skkizen sogar die Füllung.


Ich würde den Sport nicht propagieren oder machen wollen. Ich muss auch nicht nachträglich was beschönigen um unserer heutigen Vorstellung zu entsprechen, aber Deine Behauptung man hätte mit harten Blunts auf wilde Hunde geschossen entspricht nicht dem was ich bisher gehört habe und ich wäre interssiert an Belegen...
Inuoumono war eine Art Society-Event. Samurai traten an um sich in ihren Schiesskünsten zu beweisen. Hunde zu verletzten war nicht der Sinn und Blut war unrein und durfte unter gar keinen Umständen fliessen. Das ganze war genau codifiziert.

Gruss,

Mark
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Re: Yumi ein Jagd.- und/oder Kriegsbogen

Beitrag von shokunin » 03.03.2012, 07:20

Ahhhh der Herr Grayson... Quelle aller Weisheit!

Hab' nochmal in Englisch gegoogelt und da kam ein Hit bei Anthromuseum da wusste ich schon...

http://anthromuseum.missouri.edu/grayso ... hery.shtml

Naja, ich denke der gute Herr Grayson hat da was zusammenfantasiert.


Google mal Inuoumono auf Japanisch:

犬追物 oder phonetisch いぬおうもの

Man schoss mit einer Art Hikime-Pfeil für Hunde (いぬうちひきめ) aber nicht dem normalen Kaburaya steht hier...
http://ja.wikipedia.org/wiki/犬追物

Was wir heute davon halten ist eine Sache... damals war man natürlich weniger zimperlich. Was man aber sicher nicht machen wollte ist Hunde verletzten oder gar töten, das liest man immer wieder, (obgleich man es aber sicher in Kauf nahm dass es passierte...).
Wir folgern schon gern von eigenen Werten auf andere... oder der eigenen Geschichte...
Bei uns hat man zur Gaudi Bären und was-nicht-alles zu Tode gequält - da kann man schon den Schluss ziehen dass es überall so war.
Aber stimmt das...?
Japan ist doch auch eine buddhistisch/shintoistisch geprägte Kultur. Blutvergiessen zur allgemeinen Belustigung war sonst nicht Teil der Kultur oder des höfischen Lebens.
Die Japaner haben Jahrhunderte in Isolation gelebt weil der Rest der Welt ihnen zu dreckig und barbarisch war. Zimperlich waren die dort sicher auch nicht aber es war dort nicht Teil der Kultur sich am Leiden von Tieren zu ergötzen.
Die Gesellschaft war wie gesagt buddhistisch geprägt und auch hoch entwickelt. Inuoumono war kein Zeitvertreib für gelangeilte Recken die irgendwo ihre Grausamkeit ausleben wollten. Vielmehr war es Teil des höfischen Zeremoniells und war genau geregelt.
Hier das Regelwerk der Ogasawara für Inuoumono:
http://goshanosho.ocnk.net/product/665

Ich häng' nochmal ein paar Bilder ran... ich denke man kann ersehen... ein ritualisiertes Event mit vielen Zuschauern und riiiiesen Pfeilköpfe.
Manche sehen sehr nach Hikime-ya aus.... was genau der Aufbau war könnte ich auch nicht sagen aber Geweih war es sicher nicht.
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