Halte einen Bogen und ein Buch über Philosophie hin, so wird ein wirklicher Heki-Schütze sofort zum Bogen greifen, ein Shomen-Schütze und (leider) auch die Schützen, die man statt Heki eigentlich Shamen-Schützen nennen müsste…..
Der Satz ergibt keinen Sinn. evtl was vergessen?
Zwischen dem Kyudo einer Koryu und dem modernen Kyudo liegen Welten, die sich einem oberflächlichen Betrachter nicht erschließen.
Heki ryu ist eine Koryu. es schließt sich also nicht perse aus. Es ist nur die Frage ob man eher auf Anwendbarkeit oder auf perfektion in der Ausführung unter Laborbedingungen wert legt.
Wobei ich weder das eine noch das andere schmällern will.
Außer der leichten Neigung nach vorn, hat das Heki-Tenouchi mit einem Schwertgriff nichts zu tun. Das Tenouchi ist so konzipiert, dass man damit eine dynamische Drehung des Bogens bewerkstelligen kann.
Wie beim schwert auch, nur drehe ich die Hände hier gegeneinander um das Schwert unter kontrolle zu halten. Das Prinzip ist aber das selbe.
Mit dem Nachtanzen im Kyudo ist das nicht so einfach, man sieht immer nur das was man zu sehen vermag und das ist wiederum stark davon abhängig, wie weit die Einlassbereitschaft geht. Auch dann kann man die Zeit nicht verkürzen, die es einfach bedarf, bevor man bestimmte Dinge begriffen hat.
Nicht von ungefähr wurden den Deutschen Heki-Schützen von einem jap. Shomen-Schützen, der Inagaki Sensei noch gekannt hat, brühwarm vorgeworfen, dass sie seine Botschaft nicht verstanden haben. Solange es wichtiger ist die nächste Dan-Graduierung zu erreichen, wird sich da auch nichts ändern.
Zum einen bin ich länger als ein paar Tage in den Japanischen Systemen unterwegs, zum anderen red ich gerade nicht von philosophie sondern von einfach grob verstehen was man motorisch machen soll und dies nach einiger Zeit auch mit wachsender präzision nachmachen zu können.
Von verstehen kann hier keine Rede sein aber dazu brauch man eh mehr als nur 1-2x die Woche trainieren, egal ob Kenjutsu , kyujutsu oder korbflechten^^.
Dafür wirst Du Dich nach Japan in eine Budo-Uni begeben müssen.
Macht aber nicht wirklich Sinn, weil die Aibiki- Situation, also die Feindberührung, fehlt. Diese Situation auf Leben und Tod, deren Bewältigung ohne Angst, die Wurzel des Bushido allgemein ist, wurde in der weiteren Entwicklung in die Technik integriert, deshalb bedarf es für die Ausführung der Heki-Technik letztendlich die Überwindung der eigenen persönlichen Grenzen, was gleichzeitig die Überwindung von Angst ist.
Owei^^ Bushido das ist wieder so eine Sache, der ist nähmlich erst weit nach den großen Kriegen verfasst worden. Und wenn man sich die einschlägige Literatur reinzieht merkt man schnell das Bushido ein Idealbild war das auf sehr sehr wenig Bushi wirklich zutraff.
Wie schon gesagt hat Zen nicht zwingend was im Bujutsu was zu suchen. Kyudo bzw. Kyujutsu (die Trennung ist eigentlich ziemlich modern) hatte früher den Sinn einen Schüler beizubringen wie man einen Feind mit dem Bogen tötet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Die modernen Anleihen nach Perfektion zu streben und techniken zu vervollkommnen und eben auch mit einem schwachen Bogen effektiv zu schießen sind Ideen aus der realativ riedlichen Edo Periode. Auch wenn viele von diesen Überlegungen meine vollste Unterstützung haben bin ich historisch eher an der Muromachiperiode interessiert.
Achja ich war schonmehrmals in Japan und der von dem ich Kyudotechnik beigebracht bekomme ist Schüler der heki Ryu und war längere Zeit in Japan Schüler (ich glaub so 1,5 Jahre)
Lg
Micha