Yumi-Beratung

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Rackhir
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 23.01.2009, 09:08

Hallo Benz,

ich habe mit einem alten 12kg Vereinsbogen angefangen.
War ein Nobi Jikishin I der bei meinem Auszug von 98cm knapp 13kg hatte (bei 86cm knapp 11kg)
der Bogen ist ca. 20 Jahre alt.
Hatte dann nach ca. 1 Jahr die Möglichkeit einen fast ungeschossenen Jikishin I YonSunNobi mit 16kg,
bei mir knapp 17kg günstig zu kaufen.
Ich muss aber zugeben, daß die Steigerung um 4kg eingentlich zu groß war.
Hat mich in meiner Technik deutlich zurück geworfen und so manchen blauen Fleck auf dem Unterarm
gekostet. Aufziehen war kein Probelm und drehen für ein paar Schuss auch nicht, aber für ein kompettes
Training schon.
Daher würde ich zu einer Steigerung von ca. 2kg raten.

Gruss

Uwe
Non nobis, Domine, non nobis, sed Nomini Tuo da gloriam" (Altes Templermotto)

benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 23.01.2009, 11:06

danke für die Antwort!

darf ich nachfragen, ob Du zum Zeitpunkt dieses Beginns schon Bogen geschossen hast und wenn ja was für einen?


Der Hintergrund ist der, dass ich mich natürlich frage, ob ich nach 12 Jahren bogen schiessen ETWAS höher einsteigen kann?

Ich dachte an 14kg bei meinem Auszug?
Zuletzt geändert von benz am 26.01.2009, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Kyujin
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 23.01.2009, 11:45

Gestern habe ich mit dem Jikishin III ein paar Schüsse gemacht, er schießt sich auf jeden Fall besser als mein gleichstarker alter Jikishin I Carbon.

Ich würde dir bei limitiertem Budget immer noch zu dem halb so teuren Einsteigerbogen zu 250€ aus Thoralfs Programm raten, denn doppelt so gut ist der Jikishin III gerade als allererster Bogen sicher nicht, aber eben doppelt so teuer.

Ich habe mir nach der üblichen Phase von ca einem Jahr mit Vereinsbögen um 11 - 12 kg einem 14 kg Jikishin I gekauft, der tatsächlich 14,5 kg bei 90 cm hatte. Bei meiner Zuglänge war der am Anfang zu etwas stark. Drei Bögen später schieße ich jetzt einen nominellen 20kg Bambusbogen, den ich auf 22 kg ziehe. (Mein nächster Bambusbogen wird dann auch ein Yonsunnobi.)

Das Aufziehen des Bogens ist für dich sicher nicht das Problem, auch wenn der ungewohnt weite Auszug erst mal technisch richtig, also mit korrekten Kraftlinien, bewältigt sein will. Limitierend für die Bogenstärke ist die Technik der linken Hand, die (wenn wir von der Heki Ryu ausgehen) eben aktiv drückend und drehend arbeiten muß, was bei einem zu starken Bogen nicht gelingt und darum auch nicht sinnvoll gelernt werden kann. DAS würde ich am Anfang nie mit mehr als 12 kg probieren (und auch nicht aus dem vollen Auszug). Als eigenen Bogen wirst du dann nach einiger Zeit sicher 14 kg für etliche Jahre benutzen können.

Mein wohlerwogener Rat ist immer noch: Du brauchst einen kompetenten Lehrer / Anfängerkurs, der dir schrittweise die Anfangsgründe mit einem leichten Bogen beibringt, dann kannst du dir einen stärkeren Bogen (zB 14 kg) selber kaufen.

Aber da kommen wir wieder an den bekannten Punkt: Ohne kontiniuerliche Anleitung wird das kaum etwas werden. Du KANNST dir - Begabung und Hartnäckigkeit vorausgesetzt - sicher selber beibringen, ein Musikinstrument zu spielen. Aber es ist etwas ganz anderes, Renaissancemusik auf Originalinstrumenten mit der richtigen Aufführungspraxis und Interpretation zu erlernen. Und damit meine ich erst einmal nur den rein schießtechnischen Aspekt von Kyudo.
Zuletzt geändert von Kyujin am 23.01.2009, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 23.01.2009, 13:12

puh......

es gibt in meiner Nähe einfach keinen Verein und ich hab noch nicht mal eine Auto und einen Führerschein..... ich kann unmöglich monatelang mit dem Zug hunderte von Kilometer zurücklegen, will ich auch nicht.

Also steht die Option einen Vereinsbogen mit 12kg zu nutzen nicht zur Wahl.

Ich kenne die Grenze zwischen 24# und 28# bei Anfängern und dem Recurve von vielen hundert Anfängern, denen ich das Schiessen mit dem Recurve gezeigt habe.

Wenn ich einen einfachen 12kg Yumi kaufe, schreibt Markus ist der schwer wieder zu verkaufen. Letztlich hab ich dann u.U. 250 Euro mehr ausgegeben..... Ein Jikishin III kostet in Ungarn derzeit 404 Euro.....

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Kyujin
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 23.01.2009, 18:43

Ich kann dir nur sagen, was aus Trainersicht nötig ist, das Schießen mit einem japanischen Bogen sinnvoll zu lernen. Wenn du dir einen Jikishin III-Nachbau aus Ungarn mit 14 kg kaufst und damit alleine experimentierst, geht die Welt nicht unter.
Zuletzt geändert von Kyujin am 23.01.2009, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 26.01.2009, 15:09

Hallo Benz,

zur Deiner Frage, ich habe, als ich mit Kyudo anfing, keinen Bogen geschossen.

Problem war auch nicht das Aufspannen, viele Jahre geschwommen, sondern das Drehen des Bogens.

Du wirst sicher ohne Probleme selbst einen 16kg oder 18kg Yumi spannen können, aber nicht drehen.

Als ich meinen Yon Sun Nobi, beim ersten Training mit ihm, beim ca. 20. Schuss drehen wollte, hatte ich das Gefühl
ich müsse eine Mauer bewegen, es war fast unmöglich obwohl ich vorher ca. 1,5 Jahre mind. 2x die Woche trainiert habe.

Gruss

Uwe
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benzi » 23.04.2010, 11:02

Hallo zusammen,

gestern ist er angekommen aus Ungarn, mein Yumi.......

danke für die Beratung!

Eine echte Überraschung war für mich WIE dünn die Sehne ist und WIE dünn der Griff........

lG benzi
Zuletzt geändert von benzi am 03.05.2010, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von acker » 23.04.2010, 11:06

Aktion Fotos bitte benzi  :)

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benzi » 23.04.2010, 12:48

acker hat geschrieben:Aktion Fotos bitte benzi  :)

Gruß acker


erst in einem Jahr  ;D ;D ;D
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Ursus maximus » 08.06.2010, 20:20

Was ist eingendlich von Yumis von einem deutschen Bogenbauer zu halten?

Hat da jemand schon erfahrungen gemacht?

Kann man sich damit auch im Kyudoverein (Dojo) sehen lassen?

Darf man damit auch bei den Kyudoprüfungen und Wettbewerben mitmachen?

Wie traditionell ist der eigendlich anzusehen gegenüber den jap. Bogenbauern?

Sie unter http://www.ballg.de/     "Bögen / Kyudo Bögen"


Gruss ursus
Dateianhänge
kyudobogen.jpg
Zuletzt geändert von Ursus maximus am 08.06.2010, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benzi » 27.06.2010, 23:01

@ursus

wo Du mit was antreten darfst kann ich natürlich nicht sagen, um eine Aussage über die Schussqualitäten der Bogen zu machen fehlt mir der Vergleich, aber Bruno ist ein sehr guter Handwerker, Material, Aufbau und Herstellung entsprechen den japanischen Bogen.

nun zu meinen Yumi aus Ungarn:

Den Bogen als jikishin III zu bezeichnen entspricht nicht den Tatsachen.

Dies ist der Aufbau eines jikishin III und so wird damit auch Werbung auf http://www.yumi.hu gemacht:

Bild

das ist der tatsächliche Aufbau:

Bild

Also ein völlig anderer, keine drei schichten Bambus, sondern nur zwei und keine Bambusmittellage, sondern Holz........

lG benzi
Zuletzt geändert von benzi am 27.06.2010, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benzi » 30.06.2010, 15:24

wegen Nachfragen per IM hier noch ein paar Bilder, es ist sehr schwer fotografisch festzuhalten, aber ich denke die Stäbchen auf Rücken und Bauch sind zu erkennen, die Maserung des Holzkernes läuft an den Klanghölzern durch, ist fast nur unter der Lupe zu erkennen

Bild

Bild

Bild
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Commerz » 30.06.2010, 20:31

Das Bild vom Tip ist schön :)
Interessanter Aufbau, leider mit Glas :-\

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benzi » 01.07.2010, 10:21

so, hier noch ein Bild aus Japan mit dem Aufbau eines Jikishin III, danach sieht der Aufbau aus Ungarn dem Original wiererum sehr ähnlich:

Bild

danke an himself!

Grüße benzi
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Ursus maximus » 01.07.2010, 13:44

Inhalt wurde von mir gelöscht da man es im Forum falsch versteht........... :'(  und tschüss.
Zuletzt geändert von Ursus maximus am 02.07.2010, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

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