Yumi-Beratung

benz

Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 26.09.2008, 21:55

Hallo zusammen,

ich hab mich jetzt solange theoretisch mit der Kyudotechnik beschäftigt, dass ich Lust bekommen habe so einen Bogen zu schiessen.

Ich bin kein Mensch für einen Verein oder Verband, ich hoffe Ihr helft mir trotzdem ein wenig  :-*

Ich bin 170cm groß, da wäre der Bogen im Maß Nobi richtig?

Ich dachte an eine Zugstärke von zwischen 10 und 12kg, ist das ok?

Hat jemand sowas zu einem erschwinglichen Preis und möchte es gerne loswerden?

Sind Holz-Glasfaser Bogen von der Leistung her ok?

Kennt jemand die Bogen dieses Bogenbauers:

http://www.yumi.hu/bows_japan_de.htm

Meint Ihr der Holz-Glasfiber Bogen (jikishin I)   taugt für 275,- euro etwas?


ich weiß, viele Fragen, und der ein oder andere wird denken, "er will nur mit einem exotischen Bogen rumspielen" vielleicht wird ja mehr draus..................

Bild
Koichi Mikami auf Tiwar bei der EOCHA in Bamberg

vielen Dank im voraus und liebe Grüße benzi
Zuletzt geändert von benz am 26.09.2008, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Rackhir
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 27.09.2008, 11:44

Hallo Benz,

ob Du die Technik ohne Lehrer erlerne kannst möchte ich bezweifeln.

Aber Du möchtest wissen, wie Dein erster Yumi aussehen sollte, also
die Länge Nobi wäre für Deine Köpergrösse genau richtig.

Das Zuggewicht sollte nicht grösser als 12kg seien, da Du sonst grosse
Probleme bekommst den Bogen zu drehen.

Holz Glasfaser Yumis sind für Anfänger genau das richtige, da sie fehler
in der Handhabung verzeihen, was ein Bambus Yumi nicht tut.

Die Bögen von aus Ungarn sind Ihr Geld wert.
Bei uns im Verein schiessen 2 Kyudoka Yumis aus Ungarn, zwar Jikishin 3,
aber beide sind mit den Bögen sehr zufrieden.
Vorteil ist auch, daß die Yumis speziel für den richtige Auszugslänge gebaut werden, heist wenn Du einen Bogen haben möchtest der z.B.
bei 90cm Auszug 12kg haben soll bekommst Du das dort auch.

Wenn Du einen Bogen aus Japan haben möchtest, bestelle bei
Thoralf Schuchard unter www.kyudopfeile.de.
Zur Zeit ist der Yen schwach gegenüber dem Euro, die Preise sind also immoment vergleichbar mit den ungarischen (Preis bei Thoralf anfragen stimmen auf webside nicht mehr).

Ich hoffe die Infomationen helfen Dir erstmal weiter.

Gruss

Uwe
Non nobis, Domine, non nobis, sed Nomini Tuo da gloriam" (Altes Templermotto)

benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 27.09.2008, 11:53

Rackhir hat geschrieben:Hallo Benz,

ob Du die Technik ohne Lehrer erlerne kannst möchte ich bezweifeln.



wenn ich einen Bogen hab und etwas geübt hab und endlich wieder eine Software für meine Videokamera hab, dann mach ich mal bewegte Bilder und lass mir von Euch helfen.....  ;)

Doch vorher noch eine Frage (vielleicht werden es auch noch ein paar mehr  ;D) :


ist das Messen der Auszugslänge so ok:

Bild

DANKE! und liebe Grüße benzi

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Rackhir
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 27.09.2008, 12:24

Doch vorher noch eine Frage (vielleicht werden es auch noch ein paar mehr  ) :


ist das Messen der Auszugslänge so ok:




Hallo Benz,

genau so wird die Auszugslänge ermittelt. :)

Wie willst Du den Yumi schiessen, mit einem Yugake oder mit Daumenring?

Habe letzten bei www.bogensportladen.de einen einfachen Handschuh gesehen.

Hier der Link:
http://www.bogensportladen.de/Koerpersc ... ::929.html

Außerdem habe ich folgendes Viedo über den Handschuh gefunden:
http://video.google.de/videosearch?hl=d ... =N&tab=wv#

Gruss

Uwe
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 27.09.2008, 13:51

Da mein Daumen ja bereits an 40# gewöhnt wurde und das mit einem Daumenleder, werde ich das erstmal mit dem Yumi auch versuchen, ob die Umsetzung der Technik ohne Handschuh oder Ring geht, ist eine andere Frage, die in ersten Linie mit dem Grad der Streckung des Daumens zusammenhängen dürfte.......?

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Bärchen » 28.09.2008, 21:29

Ich habe schon mehrere Bögen der Mezes Brüder gesehen und geschossen. Man sagt sie wären langsamer als die japanischen, ich finde sie sind aufjedenfall sauber und ordentlich verarbeitet und ihr Geld wert.

Gruß Michael

benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 29.09.2008, 10:44

@Rackhir

Wenn ich mich nun für einen Bogen entscheiden möchte, muss ich ja wissen, was mit was ich vergleichen kann. Bei www.kyudopfeile.de finde ich folgende Bezeichnungen:

Fiberglasbogen "No Name",  Fiberglasbogen "Renshin",

Fiberglasbogen "Jikishin 1",  Fiberglasbogen "Jikishin 2", Fiberglasbogen "Jikishin 3" 

Bei den Mezes Brüdern stehen die Begriffe "Jikishin 1",  "Jikishin 2",  "Jikishin 3"  für einen inneren Aufbau, der auch mit Bild erklärt wird. Sind diese Begriffe genormt? Kann ich also davon ausgehen, dass Bogen mit diesen Bezeichnungen vom inneren Aufbau her identisch sind?

Und wie sieht im Vergleich dazu den Aufbau der Bogen mit den Bezeichnungen Fiberglasbogen "No Name",  Fiberglasbogen "Renshin" aus?

danke und liebe Grüße benzi

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 29.09.2008, 17:01

Hallo Benz,

die Begriffe Renshin und Jikishin stehen für den Aufbau der Bögen.
Renshin ist die einfachste Art wie der Bogen aufgebaut ist.
Du kannst also die Bögen Jikishin 1-3 von Thoralf mit den Bögen
von den Mezes Brüdern vergleichen (sind nachbauten).

Das besondere bei den Jikishin 3 ist der Bambuskern, haben alle
anderen o.g. Bögen nicht (Holzkern). Schießt sich dadurch sehr konfortabel.

Wie vorher bereits gesagt, durch den schwachen Yen sind die Preise
von Thoralf gegenüber denen von den Mezes Brüdern vergleichbar.
Eine Vereinskameradin hat sich im Juni einen Jikishin 3 Nobi mit 14kg
von Thoralf incl. Versand für 435€ geholt.

Wenn ich zwischen Renshin und Jikishin wählen sollte, würde ich immer
einen Jikishin nehmen.

Gruss

Uwe
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Markus » 30.09.2008, 07:56

Moin benzi,

zu den  Bögen hat Uwe schon alles wichtige gesagt. Ich würde sagen, kauf einen 12-13 kg Bogen Jikishin 3 - ist teurer, kannste aber ggf. besser wieder verkaufen - und dann such Dir einen Verein in Deiner Nähe und mach dort einen Einführungslehrgang mit. Kostet ein paar Euro, Du kannst danach wieder abhauen und ersparst Dir gerade zu Anfang viel Frust und viele blaue Flecken am linken Unterarm.
Wenn Du noch mehr blaue Flecken sparen willst, kauf Dir für ein paar Euro so einen gomu-yumi (Gummizwille) und fang damit das Üben an. Sieht doof aus, macht wenig Spaß, aber wenn einem mal das Ohr zwischen die Sehne gekommen ist, weil man's einfach noch nicht drauf hat, wird einem der Sinn dieser Empfehlung klar.
Ansonsten - einfach loslegen, eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen und einige Ersatzsehnen dabei haben.

Markus
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 19.01.2009, 21:00

hallo zusammen,

da ich mich nach Markus´ Eintrag für einen Jikishin 3 entschieden hatte, hab ich leider immer noch keinen, denn dafür hat bisher die Kohle nicht gereicht, aber vielleicht im Frühjahr.

Reinhard Kollotzek schreibt in TB 35 Seite 42, dass er bei der wie oben gemessenen Auszugslänge 5 cm zugibt. Ist das korrekt?

lG benzi

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Markus » 20.01.2009, 17:02

Kommt drauf an - wer gut schießt, hat seinen gleichmäßig langen Auszug gefunden und kann dann seine Pfeile so einkürzen, dass sie im Vollauszug gerade noch über die Bogenaussenseite überstehen. Würde ich einem Anfänger aber gar nicht zu raten. Lieber 5 -7 cm (Handbreit) längere Pfeile und ein Überziehen wird nicht zum Problem. Der längere Pfeil wirkt sich v. a. beim Anfänger auch nur unmerklich auf den spine aus (um gleich vorab diese Frage zu beantworten ;-) ich kenne Euch doch).
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 20.01.2009, 17:20

naja Du beantwortest die Fragen die ich so ca im Juli gestellt hätte..... ;D

Vorerst ist für mich die Frage, wenn der Bogenbauer bei der Bestellung die Auszugslänge haben möchte, nehm ich dann das Maß wie oben auf der Grafik oder rechne ich 5cm dazu?

Denn für mich als bogenbauer wäre es ja wichtig die maximalen Auszug meines Kunden zu erfahren. Hab ich mich irgendwie verständlich ausdrücken können?

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Markus
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Markus » 21.01.2009, 12:20

Was lange währt ...

Der Bogenbauer will wahrscheinlich keine Auszugslänge von Dir haben, sondern er will wissen ob Du einen nami, nobi, nisunnobi, yonsunnobi, rokusunnobi haben willst - das sind die Standardbogenlängen. Der Auszug wird meines Wissens nach - schon gar nicht bei Stangenware - nicht beim Bau des Bogens berücksichtigt.
Die häufigste Bogenlänge in Japan ist m.W. nach nami, gefolgt von nobi. nisun, yonsun, rokusun sind 2,4 bzw. 6 sun (eine Maßeinheit) mehr auf den nobi obendrauf. ni- und rokusun sind hier in D eher selten anzutreffen.
Da Du größentechnisch nicht gerade zu Riesen zählst, würde ich Dir raten, einen nobi zu kaufen. nami ist m. E. zu kurz und lässt sich ggf. schlecht hier in D verkaufen. Da Du voraussichtlich Glas-Carbon kaufen wirst, sind ggf. ein paar mehr cm Auszug kein Problem.
Bitte berücksichtigen - das Zuggewicht wird üblicherweise auf Standardauszugslänge von - 80 cm ????? - wer weiß genaueres? - angegeben. Wenn Du weiter ausziehst, musst Du noch was draufpacken. Mein Bogen hat nominal 14 kg, bei meinen ca. 100 cm Auszug bin ich bei ca. 17,5 kg.
Arroganz ist der Tod der Kunst.

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 21.01.2009, 13:22

Zum Thema Körpergröße, Auszugslänge, Bogenlänge, Pfeillänge ist immer wieder diese Tabelle von http://www.kyudo.com/asahiam-yumi.htmlnützlich:

Bild

Dummerweise ist da die yatsuka (gesprochen etwa "jaz'ka", also die Auszugslänge gemessen wie in der Abbildung in Benz' erstem Beitrag) als das eigentlich relevante Maß gerade nicht genannt, man kann aber grob davon ausgehen, daß die etwa der halben Körpergröße entspricht.

Die Pfeillänge ist gleich gemessener yatsuka plus 5 - 10 cm (mehr bei Anfängern, weniger bei Fortgeschrittenen), und nur auf diese (nicht auf den Bogen) bezieht sich die Anmerkung in Reinhards Text.

Die Bögenstärke wird für den  nami bei 85 cm, für den nisun nobi bei 90 cm angegeben.

In nullter Näherung ist für Benz da ein nisun nobi wohl richtig, aber ohne Kenntnis der gemessenen yatsuka würde ich latürnich keinen Bogen bestellen.


@Markus: Da überziehst du deinen Bogen aber ordentlich... du brauchst wohl eher einen rokkusun nobi. Auch wenn es einem Glas/Carbon-Bogen nicht schadet, die Schießeigenschaften dürfen da nicht gerade im grünen Bereich liegen.
Zuletzt geändert von Kyujin am 21.01.2009, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 21.01.2009, 14:15

ich dachte eher an einen Bambus-Glas Bogen....

Ich bin 169cm groß und das Maß nach der Grafik ist 86cm.

Das würde beuten, ich ziehe einen Nobi nicht ganz bis zur nominalen Stärke, ist das richtig?

PS hab gerade auf http://www.yumi.hu folgende Angaben gefunden:

                  Gesamtlänge Auszugslänge Aufspannungshöhe
Nami                  221 cm      83 cm          14.5-15 cm
Nobi                    227 cm      91 cm          15-15.5 cm
Yon sun nobi      233 cm      98 cm          15.5-16 cm

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