Yumi-Beratung

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Rackhir
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 21.01.2009, 15:37

Hallo Benz,

wenn Du den Bogen in Ungarn bestellst, kannst Du Deine Auszuglänge angeben.
Die Mezes Brüder bauen die Bögen so, das Du genau die Stärke bei Deiner Auszuglänge
bekommst, anders als bei den japanischen Bögen.
Bei einer Auszugslänge von 86cm würde ich Dir zu einem Namibogen raten.

Gruss

Uwe
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Kyujin
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 21.01.2009, 16:16

Wenn deine yatsuka tatsächlich 86 cm ist, sollte (edit: wie schon Uwe schneller angemerkt hat) ein nami besser sein (genau deswegen ist das Messen so wichtig, die Körpergröße ist nur ein ungefährer Anhaltspunkt, es gibt Gibbons und Hamster unter uns...  ;D )


Nur noch mal zur Sicherheit: Die yatsuka wird bei seitlich voll gestrecktem linken Arm von der Mitte des Kehlkopfes bist zur Spitze des Mittelfingers gemessen.

Und zum Material: Wie auch immer die inneren Lagen des Bogens beschaffen sind, wir benennen die Bögen immer nach dem Material von Bauch und Rücken, in diesem Falle Carbon. Der wirkliche Qualitätsunterschied besteht zwischen den Bögen mit Glas oder Carbon und denen mit Bambus - aber auch ich würde dir prinzipiell zu einem mit Glas oder Carbon raten, da Bambusbögen ständige Kontrolle und evtl. Korrektur der Form erfordern.

Welches Modell du wählst, hängt vor allem von Vorlieben und Ökonomie ab, im Prinzip würden es für deine Versuche auch die günstigsten Modelle tun. Unsere Anfänger schießen alle mit vereinseigenen Renshin, den billigsten Koyamamodellen, die taugen durchaus was.
Zuletzt geändert von Kyujin am 22.01.2009, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes Kolltveit Ibel
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 21.01.2009, 20:30

Rackhir hat geschrieben:Hallo Benz,

Bei einer Auszugslänge von 86cm würde ich Dir zu einem Namibogen raten.

Gruss

Uwe


mh.... da die 86cm (ich denke ich hab korrekt gemessen) doch über den 83cm liegen, die auf der Liste der Ungarn für den Nami angegeben werden, hätte ich jetzt anhand der Liste eher zum Nobi tendiert?

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Kyujin
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 21.01.2009, 21:06

Wie die auf die 83 cm statt der standardisierten 85 kommen, weiß ich nun nicht, aber du liegst mit 86 cm sehr genau im Bereich für einen nami.

Hier

https://www.sambu-kyugu.com/index.php?main_page=index&cPath=1_12&sort=20a&page=1

gibt es übrigens ganz ordentliche Anfängerbögen ab 200 - 250 € (plus internationaler Fracht und Zoll),

Thoralf verkauft sogar einen Anfängerbogen für 250 € nach Import

http://www.kyudopfeile.de/bogen.html

(der Zuschlag für Fracht innerhalb Deutschlands wird da sehr viel geringer sein)

Mehr muß am Anfang wirklich nicht sein, denn die Qualitätsunterschiede werden erst mit deutlichen Fortschritten in der Schießtechnik überhaupt relevant. Wie sehr die Schießtechnik im Verhältnis zur Bogenqualität bei uns im Vordergrund steht, läßt sich womöglich in diesem bogenbaufixierten Forum nicht recht vermitteln - aber ich sehe gerade in deiner Situation keinen wirklichen Grund, das doppelte auszugeben.
Zuletzt geändert von Kyujin am 21.01.2009, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Markus
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Markus » 22.01.2009, 08:53

Hallo Johannes,

danke für die Tabelle - die kannte ich noch nicht.
Wenn ich dieser Tabelle folge, bin ich mit meinem yonsunnobi bei 189 cm Körpergröße aber im optimalen Bereich.
Meinen genauen Auszug weiß ich grad nicht, aber meine Pfeile haben volle Länge - wenn ich mir das noch mal überlege, bin ich damit wohl doch unter 100 cm Auszug ...  ::)

Um noch mal zu Benzens Problem zu kommen - grundsätzlich passt für ihn ein nami nach den Tabellen wohl am besten. Ich würde ihm aber trotzdem immer noch zu einem nobi raten (einem günstigen, s. Johannes), denn wie oben angemerkt, kann er den ggf. wesentlich besser wieder verkaufen. Wenn er weiterhin trainieren will, geht das m. E. für ihn mit einem nobi so gut, wie mit einem nami. Irgendwann kommt ein Freund, will auch anfangen, aber der ist 180 cm groß. Da wäre ein nobi noch vertretbar, ein nami dagegen gar nicht. Meine Meinung. Und Benz - lass die Finger von Bambus/Bambus Carbon. Das wäre, als würde ein Anfänger einen Border oder Stegmeyer kaufen.
Arroganz ist der Tod der Kunst.

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Kyujin
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 22.01.2009, 10:06

Das Problem mit der Tabelle ist eben, daß die yatsuka nur indirekt über Körpergröße und Pfeillänge eingeht, warum die nicht explizit als Ausgangspunkt gewählt wurde, verstehe ich nicht recht.

Und ich war erst einmal davon ausgegangen, daß Benz Bögen sammelt und sich von dem guten Stück nicht wieder trennen will  ;D
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 22.01.2009, 10:54

Markus hat geschrieben:Ich würde sagen, kauf einen 12-13 kg Bogen Jikishin 3 - ist teurer, kannste aber ggf. besser wieder verkaufen - Markus


Markus hat geschrieben:Und Benz - lass die Finger von Bambus/Bambus Carbon. Das wäre, als würde ein Anfänger einen Border oder Stegmeyer kaufen.


ähem.... das kapier ich nun nicht....... also ich weiß nicht warum Ihr immer wieder Carbon ansprecht, ich hasse Carbon  ;D im Ernst, die Ungarn beiten auf ihrer HP Bambus (ich liebe Bambus) Glas an und nennen das Jikishin 3, also das, zu was Markus mir geraten hatte.

Die Frage ob Nami oder Nobi, ist für mich natürlich mit meinen nicht existentem Fachwissen nicht zu beantworten. Vielleicht könnt Ihr es technisch angehen, bei anderen Bogentypen ist mir natürlich ungefähr klar, was einen längeren von einem kürzeren Bogen unterscheidet im Schiessverhalten. Könnt Ihr dazu was sagen was 6cm bei einem Yumi für Auswirkungen auf die Schiesseigenschaften haben?

Kyu, ich weiß nicht wohin es führt, wie ernsthaft ich es betreiben werden, ich sammle nur Bogen, die auch im entsprechenden Stil einigermaßen gut schiessen kann, bisher ist mir das mit dem Recurve, dem langen und kurzen selfbow, dem Glaslangbogen (obwohl ich da keinen besitze) und mit dem kurzen türkischen Reiterbogen (mediteran und daumen) ganz gut gelungen. Ich  bin eher eine Mensch, der das was er tut auch gut tun möchte oder es lieber läßt....... ob das für den Yumi zutreffen wird, werde ich sehen.

benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 22.01.2009, 11:33

Markus hat geschrieben: Das wäre, als würde ein Anfänger einen Border oder Stegmeyer kaufen.


zu Border kann ich nix sagen, hatte ich noch nicht in der Hand, zu Stegmeyer kann ich sagen, auch ein Anfänger würde sich leichter tun mit einem Bogen von Achim zu beginnen, als mit einer Gurke von xxxxxx  ;D

hab eben eine mail aus Ungarn erhalten, in der steht, die Preise seien nur noch bis zum 1.2.09 gültig...... kann aber natürlich auch eine Verkaufstrick sein........ ich hab das Geld erst im März......  :'(
Zuletzt geändert von benz am 22.01.2009, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 22.01.2009, 12:02

Bambusbogen oder Bambus/Carbon meint immer einen Bogen mit Bauch und Rücken aus Bambus und evtl. einer Carboneinlage zusätzlich - davon rät Markus zu recht ab.

Den Jikishin III mit einem Kern aus Bambus rechnen wir nicht als "Bambusbogen" - und ich bin mir nicht sicher, wieviel Unterschied das eigentlich macht. Koyama muß in diesem Segment alle paar Jahre etwas neues herausbringen und Bambus klingt eben auch gut. Letztlich werden die Schießeigenschaft wesentlich vom Außenmaterial geprägt und da sind die Unterschiede zwischen allen Bögen mit Glas nicht so sehr groß - jedenfalls nicht so sehr, daß ich bei beschränktem Budget und unklaren Zukunftsplänen zu den teureren Varianten raten würde.

Und daß ich das ganze ohne fachkundige Anleitung für totgeboren halte, habe ich ja schon mehrfach angemerkt. Mach' wenigstens einen Anfängerkurs.
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benz

Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 22.01.2009, 12:14

Kyujin hat geschrieben:Den Jikishin III mit einem Kern aus Bambus rechnen wir nicht als "Bambusbogen" - und ich bin mir nicht sicher, wieviel Unterschied das eigentlich macht.



BildBild Bild

Naja, wie hier zu sehen ist, ist es ja nicht nur das Material, sondern ein völlig anderer Aufbau des Innenlebens. Für den wesentlichen Unterschied in diesem Aufbau halte ich die druchgänge Bambusschicht innen und außen beim jikishin 3.
Zuletzt geändert von benz am 22.01.2009, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 22.01.2009, 12:58

Natürlich gibt es Unterschiede, natürlich stellt der Jikishin III eine Verbesserung dar. Aber nicht einmal ein Vollbambusbogen mit formstabilisierender Carboneinlage schießt sich genauso wie ein richtiger Bambusbogen, der immer noch das Optimum darstellt. Wenn ich schon zu etwas raten soll, stellt sich für mich die Frage des Preis-Leistungsverhältnisses, und ich glaube ganz einfach, daß du mit einem ganz einfachen Glasbogen zu 250 € genausogut experimentieren kannst, wie mit einem doppelt so teuren Bogen - der dann (aus der Sicht des Fortgeschrittenen!) immer noch meilenweit von einem echten Bambusbogen entfernt ist.

In meinem Verein hat jemand einen ganz neuen Jikishin III (das Original von Koyama), den werde ich heute abend einmal bitten, probeschießen zu dürfen und dann mit einem Renshin, meinem alten Jikishin II Carbon und meinem Bambusbogen vergleichen.

Du wirst dir sowieso das kaufen, worauf du Lust hast...  ;D
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 22.01.2009, 13:27

Kyujin hat geschrieben:Du wirst dir sowieso das kaufen, worauf du Lust hast...  ;D


naja...... da schätzt Du vielleicht meine finanziellen Mittel etwas falsch ein.... es war in erster Linie die Aussage von Markus, die mich zu einem teueren Bogen haben tendieren lassen und dazu kam natürlich die Aura die den Bambus umgibt....  :-*

Aber ich hätte super gerne noch ein oder zwei Aussagen zu der Frage nami oder nobi, was machen 6cm Bogenlänge bei diesem Stil aus?

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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Kyujin » 22.01.2009, 15:00

Eben weil mir klar ist, daß das Budget nicht unbegrenzt ist, rate ich ja zur günstigsten Lösung!

Wenn der Bogen nur für dich ist (also kein Vereinsbogen auch für größere Leute), ist nami genau die richtige Länge für 86 cm Auszug. Dann kommt der Bogen in den angemessenen vollen Auszug, liegt nahe bei seiner nominellen Zugkraft und reagiert auch angemessen auf die Technik. Unterziehst du einen zu langen Bogen, wird der immer träge bleiben.
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von Rackhir » 22.01.2009, 16:24

Hallo Benz,

kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, das ein Jikishin III sich weicher ziehen läßt als ein Jikishin I.
Wie Johannes und ich bereits geschrieben haben, wäre bei Deiner Auszugslänge ein Nami die richtige wahl.
Johannes hat auch recht damit, wenn er schreibt für einen Anfänger ist eine Bogen für ca. 250 Euro ausreichend.
Auf der anderen Seite, kannst Du leichter (in Deutschland) einen Nobi als einen Nami verkaufen und ein Jikishin III
läßt sich auch leichter als ein Renshin verkaufen.
Du mußt also abwegen, ob Du den Yumi wieder verkaufen willst oder nicht.

Gruss

Uwe
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Re: Yumi-Beratung

Beitrag von benz » 22.01.2009, 18:37

Die Frage ob ich ihn wieder verkaufen will, ist ja nicht nur davon abhängig ob ich dabei bleibe, sondern auch davon ob, und wie, das Zuggewicht gesteigert werden sollte.

Dazu fände ich es toll, Ihr würdet mal schreiben mit welchen Zuggewichten Ihr angefangen habt und wie Ihr das dann gesteigert habt und bei was Ihr angelangt seid?

danke und liebe Grüße benzi

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