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Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 11.07.2010, 12:30
von Yabusame
Ursus maximus hat geschrieben:

Aber warum 10jahre und mehr? Die Drehung bekommt man aber auch früher hin zwar nicht vollstandig aber doch!


Drehung ist nicht gleich Drehung und wenn ich von 10 Jahren spreche, dann ist das auch relativ und bezieht sich auf Otto Normal-Kyudoka mit ca. 500 Schuss/Woche. Ausschlaggenbend für die Bogenbelastung ist, wieviel Kraft ich auf den Pfeil übertragen kann, wie lange die Sehne am Pfeil bleibt. Wird z.B. mit rechts ausgelöst, läuft die Drehung ins Leere, ist nur Form ohne Wirkung (bei Schützen mit starker Taihai-Affinität bestens zu beobachten).

Mein Vorschlag wegen Pflege eines Bambus-Yumi, Lebensdauer und ab wann man ihn schießen sollte: Wende Dich mit einer PN an Markus, meiner Erinnerung nach hält Ken Kurosu in diesem Monat einen Lehrgang bei ihm - der müßte sich bestens auskennen. In D gibt es merkwürdige Meinungen, z.B. einen Bambusbogen im Badezimmer aufzubewahren  ::)


Grüße
Yabusame

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 11.07.2010, 13:02
von kra
Auch wenn ich keinen Yumi habe, mit Bambus selber im Bogenbau habe ich schon ca. 8 Jahre Erfahrung gesammelt - in aller egel als BAcking, teilweise auch auf der Bauchseite. Fast immer habe ich den Bambus geölt, einzelne (einen?) auch mit verdünntem Epoxy "lackiert"
Probleme gab es die Menge, nur eines hatte ich bisher nicht: die Aufbewahrung. Meine hängen in der Werkstatt, an Dübeln oder, wenn ich ihn Schießen will, liegen hinten im Auto, weil ich direkt nachd er Arbeit zum Schießen fahre.

Es sind hin und wieder sind mal Längsrisse im Backing aufgetreten (unkritisch, Sekundenkleber oder besser mit Epoxy gefüllt - oder sogar offen gelassen), weil der BAmbus stärker schrumpft als Holz - aber das war es schon.

Wo ich mir (Benzi, danke für die Diskussion gestern :) ) nicht sicher bin, ob beim Yumi bei der Belastung durch das Drehen im Abschuß nicht besondere (Torosions-) Belastungen auf die Mittellage(n) wirken, die in Verbindung mit Spannungen durch ungleiches Trocknen, zu Problemen werden können. Anderseits ist die BAmbus-Mittellage durch den beiden Holzstreifen "abgesperrt" - hmm...

P.S: die Flatbows mit und aus Bambus sind imho die unproblematischsten, am wenigsten kapriziösen Bögen, die ich habe.

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 11.07.2010, 20:40
von Ursus maximus
Hi Kra,

das sind u.a. auch meine Überlegungen hmmm....

Zumalen ich meinen Bogen auch überwiegend im Auto habe, und bei der Hitze steht halt mein Auto den ganzen Tag in der Hitze und im Winter umgekehrt, bis ich halt am Feierabend zum schießen Fahre und das halt 2-4mal die Wo.

Und die Lagerung höre ich auch so unterschiedliches hmmm.......

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 12.07.2010, 00:17
von benzi
acker hat geschrieben:Darf ich hier mal kurz eine Frage einwerfen ?
Mich würde mal das Gewicht eines glasbelegten Yumis  und eines traditionellen Bambus - Yumi interessieren.
( bei gleichem Zuggewicht )

Gruß acker



gleiches Zuggewicht, mit dem Vergleich werden wir nicht dienen können......

mein ung. Glas/Bambus Nami (221cm) 14 kg  Zuggewicht, wiegt 620 Gramm

benzi

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 13.07.2010, 15:07
von Markus
Die Diskussion um den Bau von Sehnen habe ich hierhin geschoben
http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... icseen#new

Markus

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 13.07.2010, 15:25
von benzi
ich ab den Teil über die Haltbarkeit von Bambusyumis zurückkopiert:

kra hat geschrieben:(Benzi, danke für die Diskussion gestern :) )


Den Dank gebe ich gerne zurück, auch wenn Deine Hilfe, was meine Rückenspannung betrifft, ernüchtert war....... aber nur so komme ich weiter.



kra hat geschrieben:Wo ich mir... nicht sicher bin, ob beim Yumi bei der Belastung durch das Drehen im Abschuß nicht besondere (Torosions-) Belastungen auf die Mittellage(n) wirken, die in Verbindung mit Spannungen durch ungleiches Trocknen, zu Problemen werden können. ...


Das könnte bedeuten, dass ein Sanmaeuchi Yumi(durchgehender Holzkern) und ein Shihodake Yumi (Holzkern mit Bambusaussenseiten) anfänger- und klimafreundlicher sein könnten.

benzi

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 21.12.2011, 15:18
von headroom
Zur Aufbewahrung. Einen Bambus Yumi möglichst kleinen Temperaturschwankungen aussetzen. Auch sollte die Luftfeuchte nicht zu gross schwanken. Trocken sollte es am Aufbewahrungsort allerdings auf keinen Fall sein.
Immer im Turnus mal gespannt, unbespannt lassen, wenn man grad nicht regelmässig damit schiesst. Die Verspannungen und Verformungen mit den Spannblöcken ausgleichen. Kleine Unregelmässigkeiten kann man "herausmassieren".
Wenn man die Möglichkeit hat, den Bambusbogen mit Urushi Finish bekommen zu können > zugreifen. Es macht ihn praktisch unempfindlich gegen Schwankungen und Veränderung der Luftfeuchtigkeit. Somit um vieles Pflegeleichter.

Was das schiessen angeht. Kommt kaum ein Carbon, oder Glasfieberbogen an das Gefühl eines guten Bambusbogen heran.

Ich schiesse mit einem Kyo Yumi. Wer schon mal damit geschossen hat weis wieso. ;)

Was mich aber ehrlich etwas verwirrt ist, was hier über das Drehen gesagt wird. Das kommt von alleine. Und das drehen muss nicht erlernt werden. Das Tenouchi muss erlernt werden. Und daran arbeitet man ja ein Leben lang. Der Bogen dreht sich dann ganz von alleine. Wer das Drehen erzwingt, der schiesst eigentlich völlig falsch und dürfte wohl etliche Blessuren am Unterarm und Handgelenk davon getragen haben.

Mein erster Bogen hatte 17kg nominal Zugkraft. Effektiv waren es ein paar Kilos mehr. Mein jetziger Bambusbogen hat so 21-23 kg. Das variiert bei Bambusbogen immer. Je nach Gebrauch und Witterung.

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 21.12.2011, 15:29
von benzi

Re: Yumi-Beratung

Verfasst: 22.12.2011, 09:10
von shokunin
Hi Headroom auch von mir... :)

schön dass wir noch einmal einen Yumi-Schützen hier haben.

Das mit dem Drehen ist immer so ein lieblings-Nebenthema... und es ist halt eine Glaubenssache für manche. Diskussionen um das Thema sind daher immer schwierig gewesen.

Ein Kyo-Yumi... hmmmm... sehr edel :o
Man hört viel gutes über die Bögen des Herrn Shibata.
Was zeichnet sie denn Deiner Meinung nach als besonders gut aus?

Gruss,
Mark