Mythos Bambusyumi

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benzi
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von benzi » 06.08.2010, 22:02

na gut dann versuch ich es auch:

ich hab schon früh von dem Gedanken Abstand genommen, dass es zwischen Bogenklasse und der Mentalität des Schützen einen Zusammenhang gibt.

So hab ich in 14 Jahren 3D Turnierschiessen schon mit absolut coolen Compoundern wunderschöne Tage im Wald verbracht, während ich anderseits auch schon eine Gruppe Langbogenschützen während des Turniers verlassen habe, weil mir das zu "punktegeil" und "uncool" war.......

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the_Toaster (✝)
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von the_Toaster (✝) » 06.08.2010, 22:40

Das Gefrotzel kann ich bestätigen. Aber auch die gegenseitige Hilfe.
Trainiert wird zusammen.
Die Compounder brauchen allerdings im Schnitt doppelt so lange wie die Blankschützen um ihre sechs Pfeile zu schießen.
In der gleichen Zeit schaffe ich mit dem Yumi allerdings nur zwei Pfeile...
Mit dem Langbogen dann gut zehn.
Und wenn ich mich mal mit dem Langbogen an die 50 Meter Scheibe stelle ist nicht nur meine Verwunderung groß, wenn direkt der erste Pfeil mitten im Gelb landet und der nächste direkt daneben.
Im letzten halben Jahr stelle ich fest, dass immer mehr Leute ihre Visiere zumindest zeitweise abbauen.
Und Langbögen verbreiten sich mittlerweile wie eine Seuche, was von unserem Vorstand sehr unterstützt wird.

Ich denke es gibt zwei Grundtypen. Die Ehrgeizigen und die Entspanner. Die Ehrgeizigen legen sich dann (notgedrungen) eher auf einen Bogentyp fest, denn nur so können sie hoffen halbwegs erfolgreich bei Turnieren zu sein. Die Entspanner sind meistens offener mal was anderes auszuprobieren.
Aber auch Ehrgeizige können ganz schnell zu Entspannern werden, wenn man ihnen einen Langbogen schenkt...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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benzi
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von benzi » 06.08.2010, 23:15

the_Toaster hat geschrieben:Ich denke es gibt zwei Grundtypen. Die Ehrgeizigen und die Entspanner. Die Ehrgeizigen legen sich dann (notgedrungen) eher auf einen Bogentyp fest, denn nur so können sie hoffen halbwegs erfolgreich bei Turnieren zu sein. Die Entspanner sind meistens offener mal was anderes auszuprobieren.
Aber auch Ehrgeizige können ganz schnell zu Entspannern werden, wenn man ihnen einen Langbogen schenkt...


ich denke den echten Entspanner gibt es sehr sehr selten........

Ich bin sehr ehrgeizig, trotzdem wechsle ich den Bogen sehr häufig, denn ich bin ehrgeizig darin mehr zu lernen und mehr zu können. Wenn ich ein bestimmtes Level erreicht habe, reizt es mich etwas neues auszuprobieren. Das reizt mich mehr, als zu versuchen den Level ewig lang zu halten.

Konkret heißt das, wenn es mir gelingt auf einem durchschnittlich schweren Turnier über 400 Punkte zu schiessen, dann reizt mich die nächst schwierigere Bogenart oder Stilrichtung...... (ob mir das allerdings mit dem Yumi gelingen wird.....)

Trotz des Ehrgeizes versuche ich heute, die negativen Emotionen bei häufigen Fehlschüssen nicht nach außen zu tragen und damit den anderen Schützen den Tag zu versauen. Ich glaube darin liegt der Unterschied in der Mentalität, wieviel ich von meinem "inner game" nach außen trage.

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Zuletzt geändert von benzi am 06.08.2010, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von the_Toaster (✝) » 06.08.2010, 23:43

Ich verstehe genau was du meinst.

Für mich ist es unglaublich entspannend, wenn ich was fertig bekommen habe und es funktioniert. Dann spiele ich eine Weile zufrieden damit herum und dann kribbelt es mich in den Fingern etwas neues auszuprobieren.
Mein Ehrgeiz geht dabei in die Richtung für ein kompliziert erscheinendes Problem/eine Herausforderung, eine einfache und elegante Lösung zu finden. Dabei habe ich gelernt, dass es mitunter wenig nutzt etwas zu forcieren, sondern es auf sich zu kommen zu lassen. Dann regelt sich vieles von selbst.
Aber auch ich bin weit davon entfernt mich über gemachte Fehler NICHT aufzuregen...
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von benzi » 07.08.2010, 10:17

der thread ist ja ein bischen dazu gedacht den Bambus Yumi zu entmystifzieren, daher nochmal eine Nachricht aus den USA:

Hello Benzi,

Delivery time for a 14k tempered namisun yumi would depend on whether
i had one in stock or not.Presently, I do not. When a yumi is ordered
in this circumstance it takes 6 weeks from when it is order to
delivery.

best regards,

don symanski
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Yabusame » 07.08.2010, 13:23

benzi hat geschrieben:@Yabusame

wie würdest Du die Verteilung in Japan in % einschätzen?

benzi


Offizielle Zahlen gibt es (vermutlich) nicht, jedenfalls sind sie mir nicht bekannt, man spricht allg. von einer deutlichen Mehrheit von Shomen-Schützen in Japan. Die Heki-Szene wird politisch klein gehalten,  innerhalb der jap. Kyudo-Förderation (ANKF) kennt man nur den ANKF-Shomen- und ANKF-Shamen-Stil.


Bei uns im Verein ist alles Vertreten was Pfeile wirft mit Ausnahme von Yumis.

Da verpasst ihr aber was ;D

Bei uns funktioniert es gut, man lästert und spottet ein wenig über den anderen, aber man meint es nicht ernst.


Dann nehme ich mal an, dass es nicht dazu kommt, dass ein traditioneller Schütze sich techn. Hilfsmittel an seinen Bogen baut oder spez. die jüngeren Schützen von der Technik fasziniert werden und „überlaufen“.
Denn das passiert im übertragenen Sinn bei der Stil-Vermischung im Kyudo. Speziell um die Graduierungsleiter schneller hoch zu kommen, verzichten manche Heki-Schützen auf ureigene Heki-Techniken. Jüngere Schützen ahmen das nach und schon ist eine Verwässerung da, derentwegen ich eine Abgrenzung für erforderlich halte.

An der Oberfläche gibt es in der deutschen Kyudoszene keinen Krieg, unvoreingenommene Beobachter werden bei gemeinsamen Veranstaltungen nichts finden und sogar freundschaftlichen Umgang  feststellen. Die Vorbehalte werden bestenfalls unterschwellig geäußert, bis es hier und da zu einer Eskalation kommt - ich durfte heftigst daran teilnehmen und kann bis heute nicht so recht glauben welche Dreistigkeiten sich Leute herausnehmen, die nur über ihre über Anpassung erworbene Graduierung aufs hohe Roß gekommen sind (ich bitte um Nachsicht, wenn ich vor diesem Erlebnishintergrund manchmal bisssig erscheine).

Grüße
Yabusame
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Heidjer » 07.08.2010, 14:24

Yabusame hat geschrieben:Dann nehme ich mal an, dass es nicht dazu kommt, dass ein traditioneller Schütze sich techn. Hilfsmittel an seinen Bogen baut oder spez. die jüngeren Schützen von der Technik fasziniert werden und „überlaufen“.


Doch das kommt vor, aber in jede Richtung.  ;)
Dadurch das Primitivbögen, Langbögen, Reiterbögen, Jagdrecurves, Fitarecurves, Compound blank und Compount unlimited vertreten sind, ist viel Auswahl vorhanden und auch viel Fachwissen. Es ist auch eine größere Bandbreite an Motivation und Ehrgeiz da, so kommt es das jemand gezielt in einer Klasse trainiert um es zur Deutschen Meisterschaft zu schaffen und dann nach drei oder vier Jahren den Bogen wechselt um nur noch Freizeitmäßig zu schiessen.
Aber das ist in unseren westlichen System wohl viel einfacher, wenn jemand die Bogenklasse wechseln möchte dann tauscht er seine Ausrüstung aus und gut ist.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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benzi
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von benzi » 07.08.2010, 15:04

Dirk M hat geschrieben: wenn jemand die Bogenklasse wechseln möchte dann tauscht er seine Ausrüstung aus und gut ist.

Gruß Dirk


das paßt gut zu dem was ich schrieben wollte, ich sehe das nämlich anders:

Ich schiesse ja alle Bogentypen, allerdings alle ohne Visier und ohne System

Nur den Galsbogen und den Primitivbogen schiessen ich im selben Stil, nämlich schräg gehalten, den Körper nach vorne geneigt und nur sehr kurz geankert, bei einem Recurve stehe ich gerader, der Bogen steht senkrecht und ich ankere länger, die Reiterbogen schiesse ich alle mit dem Daumen, naja und beim Yumi orientiere ich mich an der Ogasawara...

Nur mit wechslenden Stilen ist das Optimum aus jedem Bogen herauszuholen und nur so macht es mir Spass, die Bogen zu wechslen indem ich ihnen durch angepaßte Technik auch wirklich gerecht werde.

Also entscheidet eigentlich die Trefferquote über die Art der Technik.

Bei F. Hoff lese ich in etwa: durch die unumgängliche Notwendigkeit die Position der Bogenhand beim mittigen Heben zu verändern, ist die Trefferquote schlechter.

@Yabusame ist das Deiner Meinung nach so?


benzi
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Ursus maximus » 07.08.2010, 15:33

Also beide Richtungen machen mir momentan einwenig Schwierigkeiten.

Einen teils schiesse ich meinen Recurve doch recht gerne und habe mir dafür auch das ganze Equipment zugelegt (sei es gekauft oder selbst gemacht) und sehr viel Zeit investiert.

Seit ich den Yumi schieße verlagert sich mein Interresse einwenig. Es ist liegt wesendlich mehr Konzentration auf dem Schussaufbau und der Körperhaltung, das ich dabei weniger treffe macht mir einwenig zu schaffen. Aus diesem Grund hol ich dann doch wieder mein Recurver hervor, um mir zu beweisen dass ich doch noch treffen kann?

Jemand hat mir mal gesagt:" wenn du ein guter Kyudokaner werden willst, musst du endlich mal dein westliches denken ablegen und ein paar Jahre auf das Makiwara schießen bevor Du das Mato sauber triffst."

Aber wenn ich so zuschaue wie die, die schon sehr lange aufs Mato schiessen treffen oder nicht treffen denke ich mir oft das das instiktive schiessen besser geschult gehört und nicht nur die Technik.

Gut ich kann leicht schwätze mit meinen ab und zu Zufallstreffer ;D

Und da ich dann auch noch bei MA mit mache, mache ich mir oft das Leben selber schwer. Weil ich dann als Waldläufer mit meinem Yumi gehen will ;D ;D Und dann soll ich das allen recht machen bzw. rechenschaft ablegen warum weshalb.

Mir hat man schon gesagt ich soll das endlich trennen, das hat so überhaupt kein Wert. Naja das ist sowieso ein anderes Thema was hir nicht hingehört.
Zuletzt geändert von Ursus maximus am 07.08.2010, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Heidjer » 07.08.2010, 15:47

Hallo Benzi, das man mit anderer Ausrüstung auch seine Technik anpassen muß denke ich mal, ist klar, auch das man unterschiedliche Bögen in einen unterschiedlichen Stil schießt.
Auch wird ein Schütze der Deutscher Meister mit dem Compound ist, nicht im nächsten Jahr Meister mit den Langbogen.  ;)
Benzi auch ich schiesse alles was mir vor die Finger kommt, auch Visier und Compount, sogar Linkshand wenn es sein muß, nur das mache ich aus Neugier. Besitzen tue ich nur Primitivbögen (Selfbögen) Langbögen, Reiterbögen und einen Jagdrecurve. Die anderen schiesse ich wenn ich die Gelegenheit dazu habe, aber bisher haben die für mich keinen Reiz.

Was man aber nicht ändern muß ist seine Einstellung zum Bogenschiessen an sich, oder seine Philosopie zum Bogenschiessen. Die kann man beibehalten auch wenn man seine Bogenklasse ändert. Oder aber man ändert seine Einstellung zum Bogenschiessen bleibt aber seiner Klasse treu.
Was immer man tut, man muß es nur vor sich selbst rechtfertigen und bestenfalls mal eine Antwort einem Freund oder Kollegen geben.

Im Kyudo verwenden alle fast gleiches Material aber die Unterschiede liegen nach dem was ich davon mitbekommen habe Hauptsächlich im Stil und der Einstellung zum Bogenschiessen.

Gruß Dirk
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Yabusame » 07.08.2010, 17:29

benzi hat geschrieben:

Bei F. Hoff lese ich in etwa: durch die unumgängliche Notwendigkeit die Position der Bogenhand beim mittigen Heben zu verändern, ist die Trefferquote schlechter.

@Yabusame ist das Deiner Meinung nach so?


benzi




Es tut mir fast weh einer Meinung mit dem genannten Herrn zu sein, aber das ist so, dass zentrale Heben hat den Nachteil, dass die Bogenhand sich am Bogen verändert.
Das kannst Du selbst ausprobieren, wenn Du aus der zentral angehobenen Bogenposition den Bogen nach links nimmst, baut sich eine Verdrehspannung auf, die von der Hand nicht gehalten werden kann, man muss den Handgriff lockern und den Bogen in der Hand verrutschen lassen - das wirkt sich nachteilig auf die Durchschlagskraft und Treffsicherheit aus. Auch der weitere Bewegungsablauf dient mehr der zelebrierenden Vorführung und nicht der Effektivität - ich sagte ja schon, eine völlig andere aus dem höfischen Schießen geborene Intentionen  gegenüber Heki.



Grüße
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von benzi » 07.08.2010, 17:41

ich hab ja nun keinen Plan von Euren Wettkämpfen und ob es da gemeinsame Wertungen gibt, wenn ja, dann müßten, wenn stimmt was Herr Hoff und Du schreiben, ja immer Heki Schützen die vorderen Plätze belegen, ist das so?

benzi
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Yabusame » 07.08.2010, 20:09

benzi hat geschrieben:ich hab ja nun keinen Plan von Euren Wettkämpfen und ob es da gemeinsame Wertungen gibt, wenn ja, dann müßten, wenn stimmt was Herr Hoff und Du schreiben, ja immer Heki Schützen die vorderen Plätze belegen, ist das so?

benzi


Oh je , Wettkämpfe im Kyudo, ich liebe und hasse sie.
Ein schwieriges Kapitel, man könnte Wettkämpfe im Kyudo auch Ego-Fallen nennen.

Es gibt gemeinsame Wettkämpfe und Heki-Schützen gewinnen nicht immer, den Shomen-Stil kann man sogar besser konditionieren (weil einfacher), ebenso den ANKF-Shamen-Stil - womit man sich aber schon in der Ego-Falle befindet.

Ganz ehrlich, da kann man viel schreiben, es kommt im Kyudo  im Prinzip darauf an (zumindest für Heki-Schützen) im Wettkampf genauso zu schießen wie im Training, also immer an die Grenze gehen und keine konditionierte Trefferstellung einzunehmen. Damit tritt man im Wesentlichen gegen sich selbst an und nicht gegen andere.

Es gibt kaum mal einen wirklichen Gewinner, immer Verlierer - weshalb Wettkämpfe im Kyudo wichtig sind.

Bei den jap. Studentenmeisterschaften gewinnen aber i.d.R. die Heki-Schützen, obwohl deutlich in der Minderheit. Die schießen ca. 200 Pfeile/Tag, eine Mannschaft-Trefferquote von 90% ist fast normal ( in D ca. 60%).

Grüße
Yabusame
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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Rackhir » 08.08.2010, 17:06

Yabusame hat geschrieben:
Bei den jap. Studentenmeisterschaften gewinnen aber i.d.R. die Heki-Schützen, obwohl deutlich in der Minderheit. Die schießen ca. 200 Pfeile/Tag, eine Mannschaft-Trefferquote von 90% ist fast normal ( in D ca. 60%).

Grüße
Yabusame


Hallo Yabusame,

mit 60% Trefferquote gewinnst Du in Deutschland nicht mehr, in den letzten Jahren
sind ca. 75% nötig um bei Meisterschaften zu gewinnen, egal ob Kyu , Offenen oder Sempai Meisterschaften.

Gruß

Uwe
Non nobis, Domine, non nobis, sed Nomini Tuo da gloriam" (Altes Templermotto)

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Re: Mythos Bambusyumi

Beitrag von Yabusame » 08.08.2010, 19:07

Rackhir hat geschrieben:

mit 60% Trefferquote gewinnst Du in Deutschland nicht mehr, in den letzten Jahren
sind ca. 75% nötig um bei Meisterschaften zu gewinnen, egal ob Kyu , Offenen oder Sempai Meisterschaften.

Gruß

Uwe


Mein Trefferbezug galt einem Mannschaftsschießen über 60 Pfeile (3 Schützen je 20 Pfeile, wie es lange Jahre üblich war), 75% würden 45 von 60 bedeuten. Wenn das in den letzen 6 Jahren auch nur alle 2 Jahre erreicht wurde, ziehe ich meinen Hut. Soviel ich weiß, ist die Anzahl der Schüsse aber auf 3x12 herunter gefahren worden, womit die Quote automatisch steigt und bei den Sempai am höchsten ist, weil die oft nur 4 Schuss zusammenbringen.

In D hat  im Wettkampf noch nie jemand 20 Treffer bei 20 Schuss erreicht (Inagaki Sensei hat 20 Jahre lang bei Wettkämpfen ohne Fehlschuss teilgenommen) und es gab einflussreiche Leute, die offensichtlich verhindern wollten, dass das jemand erreicht - sein Ruhm wäre unvergänglich geworden und da es mit Sicherheit einer der wenigen Heki-Hardliner gewesen wäre......... ;D

Man schießt nur noch in Bayern den 20 Schuss-Wettkampf.

So nebenbei für die Nicht-Kyudoka zum Vergleich: Es wird auf der Normal-Distanz von 28m auf eine eine Scheibe von 36cm Durchmesser geschossen, es werden nur Treffer gezählt, keine Ringe.

In Wien gab es einige Jahre einen gemeinsamen Wettkampf von Kyudokas und westlichen Traditionsschützen, die Kyudokas hatten immer gewonnen ???
Vielleicht lag das aber an der für Kyudokas üblichen Distanz und Scheiben-Position.

Grüße
Yabusame
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