Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Alles was zum Bau von Kyudobögen dazu gehört.
Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 14.12.2010, 23:40

Da bin ich auch gespannt drauf.

Heute wollte ich die Schlaghölzer machen und verleimen.
Aber dann stellte ich fest, dass mein Bandschleifer rumspackt. Kugellager kaputt.
Nach mehr als 20 Jahren dürfen die auch mal kaputt sein, gell...
Also komplett demontieren und etwa eine halbe Tonne Staub herausholen. Man glaubt ja nicht wo sich in so einem Gerät Staub ansammelt.
Kugellager ausmessen und neue besorgen.
Dann die alten Lager von der Rotorachse flexen und die neuen aufklopfen.
Dann war auch noch der Schalter kaputt. Den habe ich auseinander genommen und auch noch rapariert.

Es wird also erst Morgen oder Übermorgen geleimt werden.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
Toxophil
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 321
Registriert: 09.12.2010, 13:18

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Toxophil » 15.12.2010, 00:12

http://www.youtube.com/watch?v=pZKfVKi_cKo

Hab gerade ein bißchen gestöbert und bin auf diese Serie gestoßen. Jaap Koppedrayer zeigt wie's gemacht wird. So ein Spaltmesser hätt ich auch gern...

Benutzeravatar
Toxophil
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 321
Registriert: 09.12.2010, 13:18

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Toxophil » 15.12.2010, 00:21

http://www.youtube.com/watch?v=B-4yUhW7 ... re=related

Noch ein Video, diesmal vom japanischen Meister. Die Serie mit Shibata ist ja leider nicht mehr online...

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 15.12.2010, 09:06

Liegt zum Glück alles auf meinen Festplatten...

Wenn Du Koppedrayer und die japanischen Meister miteinander vergleichst, wirst Du auch feststellen, dass zwischen denen echt Welten sind.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
Toxophil
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 321
Registriert: 09.12.2010, 13:18

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Toxophil » 15.12.2010, 13:34

Offensichtlich. Bei dem Japaner sitzt jeder Hand- (und Fuß-) Griff wie im Schlaf. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sein ganzes Leben lang nichts anderes macht.

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 15.12.2010, 15:17

Ja genau.

Interessant ist dann Kikonagas Aussage, dass er trotz all seiner Erfahrung erst weiss, ob der Bogen etwas taugt, wenn er ihn zum ersten Mal aufgespannt hat.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
Snake-Jo
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 8655
Registriert: 10.10.2003, 11:05

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Snake-Jo » 15.12.2010, 20:18

the_Toaster hat geschrieben:Dann die alten Lager von der Rotorachse flexen und die neuen aufklopfen.


Echt? Lager erwärmt man von außen und zieht sie mit einem Abzieher herunter.
Neue Lager werden aufgeschrumpft: Auf einer Herdplatte erwärmen, mit etwas Gleit-Öl und einem passenden Hartmetallrohr dann aufgedrückt.

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 15.12.2010, 21:40

Klar geht das, wenn die Lager keine Kunststoffabdeckungen haben.
Die kaputten Lager hatten aber eh schon zerlegte Käfige, da half nur noch abflexen.

Morgen wird geklebt.

Reparatur hat also geklappt.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
Toxophil
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 321
Registriert: 09.12.2010, 13:18

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Toxophil » 17.12.2010, 02:51

http://www.youtube.com/watch?v=Jxkhd8H- ... re=related

Die Maschine wär doch was für die Massenproduktion...

Toaster, hast Du die Serie über den japanischen Pfeilmacher schon gesehen? Ist hier im Forum an anderer Stelle mal gepostet worden.

FG Phil

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.12.2010, 09:18

Sieht mir nach ner überspoilerten Dickte aus.
Warum einfach, wenn es komliziert geht...

Ja, der alte Herr, der Pfeile baut, ist mir bekannt.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.12.2010, 13:34

Die Schlaghölzer sind für mich nochmal eine spannende Sache.
Ich habe lange hin und her überlegt, wie ich die Verbindung zwischen Schlagholz und Bauchlage zustande bringen möchte.
Einer einfachen Stoßfuge traue ich nicht wirklich, auch wenn sie bereits seit 500 Jahren funktionieren. Aber wie man immer wieder liest, brechen Yumis an dieser Stelle besonders gerne.
Eine Überlappung, die ich bei der Reparatur des Kinderyumis versucht habe, hält auch nicht wirklich.
Was also tun...

Das Ergebnis der Überlegungen seht ihr hier:

Obere Noch grob.jpg


In die Fugen werden noch Hornstreifen eingefügt.
Ich denke, dass diese Fuge haltbarer sein wird als eine einfache gerade Stossfuge.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
Toxophil
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 321
Registriert: 09.12.2010, 13:18

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von Toxophil » 17.12.2010, 14:26

Was mich an den Klanghölzern schon immer gestört hat: Sie machen die Bogenspitzen schwerer und je nach Höhe der Kante zum Deckbambus scheuern die Sehnen schneller durch. Ich würde die Dinger so flach und leicht wie möglich gestalten, andererseits siehts dann ja nicht unbedingt traditionell aus...

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.12.2010, 15:25

Kein Grund zum Ärgern.

Traditionen entstehen ja nicht ohne Grund.
Und ohne Grund halten sie sich noch weniger.
Die Schlaghölzer sind nicht ohne Grund so schwer. Sie sorgen für zwei Dinge:
Zunächst wird der Pfeil beim Lösen erst langsam beschleunigt, was für einen ruhigeren Abschuss sorgt.
Dann wird die Sehne durch das Gewicht der Schlaghölzer, während des Verdrehens des Bogens, nach vorne gerissen und ermöglicht so ein längeres Herausbeschleunigen des Pfeils.

http://www.youtube.com/watch?v=DaMzl3uo9Sk

Hier sieht Du das immer wieder gerne beschriebene Video mit Hochgeschwindigkeitsaufnahmen der Tsunomi Technik.

Würdest Du die Nocks eines Yumis so leicht wie bei einem europäischen Bogen machen, würde sich der Yumi völlig anders schießen.

---

Zum Thema Tradition allerdings doch noch einen Kommentar von mir:

Yumis sind echt verdammt unhandlich!!!

Ich habe mich heute echt ein paar bei dem Gedanken erwischt den Bogen zu zersägen um in aller Ruhe das Schlagholz bearbeiten zu können, ohne dass mir das andere Bogenende irgendwo in der Wohnung herumschlägt...

::) ::) ::)
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7487
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von benzi » 17.12.2010, 15:33

the_Toaster hat geschrieben:Zum Thema Tradition allerdings doch noch einen Kommentar von mir:

Yumis sind echt verdammt unhandlich!!!

Ich habe mich heute echt ein paar bei dem Gedanken erwischt den Bogen zu zersägen um in aller Ruhe das Schlagholz bearbeiten zu können, ohne dass mir das andere Bogenende irgendwo in der Wohnung herumschlägt...

::) ::) ::)


GRÖÖÖÖHL!!! wie weit ist denn Deine Werkstatt von der Wohnung entfernt? ;D ;D

benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Benutzeravatar
the_Toaster (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3706
Registriert: 28.09.2007, 19:29

Re: Mein erster Versuch eines Bambusyumis.

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.12.2010, 15:52

Sagen wir es mal so.

Eine Tür weiter ist das Wohnzimmer.
Eine weitere Tür weiter ist die Küche.
ein halbes Zimmer weiter steht mein Kleiderschrank und ein Regal voll mit Lesestoff.
Die andere Hälfte des Zimmers hat etwa 3 mal 3 Meter. Da steht ein Regal mit meinem Werkzeug drin. In der Ecke steht mein Material. Und mittendrin steht ein großer Tisch, wo ich immer den Schnitzhund dran fest mache.
Da kommt es leicht vor, dass ein Bogen aus der Werkstatt in die Wohnung ragt.
Aber auch in der Halle, in der ich in Zukunft arbeiten werde, wird ein Yumi nicht handlicher werden...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Antworten

Zurück zu „Kyudo Bogenbau“