Neuer Yumi - wieder mit Bildern

Alles was zum Bau von Kyudobögen dazu gehört.
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acker
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Re: Neuer Yumi

Beitrag von acker » 04.12.2010, 00:04

Das ist ein wirklich sehr schöner thread zum Yumi bau , Danke dafür !

Gruß acker
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the_Toaster (✝)
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Re: Neuer Yumi

Beitrag von the_Toaster (✝) » 04.12.2010, 04:37

Coole Sache, dass hier jetzt endlich mal zwei sind, die Yumis bauen.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 06.12.2010, 21:56

Weiter geht´s, nachdem toaster vorgelegt hat.
Nachdem es heute nicht mehr so kalt ist, habe ich mich daran gemacht, den Bogen zu verleimen.
Ich wollte eigentlich ein paar Bilder mehr machen, habe aber gemerkt, nachdem mit der Foto zweimal an der Hand klebte, dass mit Hautleim kleben und fotografieren nicht geht.
Der Leim den ich verwende wird kalt verarbeitet, geliert aber bei den aktuellen Temperaturen in meiner ungeheizten Garage so schnell, dass ich den Bogen abschnittsweise mit der HLP warm machen muss, damit der Leim wieder flüssig wird.
Nachdem alles gerichtet ist, werden die Leisten für den Bogen und die Schlaghölzer mit Kleber eingestrichen und mit Kreppband fixiert. Auf den Bauch und den Rücken kommt je eine dünne Bambuslatte, damit die Oberfläche des Deckbambus durch die Keile nicht beschädigt wird.
Bild
Alles, was man braucht

Danach wird der Bogen mit der Schnur, ich nehme ein Sisalseil, über Kreuz eingewickelt. Der Abstand zwischen den Kreuzungspunkten beträgt etwa eine Daumenbreite.
Bild
Bogen wickeln

Bild
fertig gewickelt

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 06.12.2010, 22:09

Danach wird unterhalb der beiden Schlaghölzer, da wo der Innenbambus anstößt, je ein kleiner Keil von der Seite zwischen Deckbambus und der Schutzleiste eingeschlagen. Damit wird verhindert, dass der Deckbambus sich hier beim Biegen vom Kern löst.
Dann werden die Keile locker eingesteckt, der entsprechende Bogenabschnitt wird gebogen und die Keile werden fest eingeschlagen.
So geht da Abschnitt für Abschnitt.
Zum Schluss wird kontrolliert, ob der Bogen gerade ist, und da wo erforderlich wird korrigiert
Bild
Ist er gerade?

Bild
Keile locker einschlagen

Bild
Nach dem Biegen fest einschlagen

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 06.12.2010, 22:21

Der Bogen ist jetzt fertig verkeilt.
Bild
fertig verkeilt

Ich habe den oberen Recurve später noch ein wenig verstärkt.
Er hat ein Urazori (Recurve) von 47 cm und ich habe 95 Keile gebraucht.
Der Bogen bleibt jetzt 6-8 Wochen zum Trocknen stehen. Dann geht´s weiter.
Da ich noch einen Bogen stehen habe, der soweit trocken ist, werde ich die nächsten Schritte an dem zeigen.
Gruß
Rolf

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von acker » 06.12.2010, 22:46

Super !
Das mit dem Bogen in reserve , finde ich gut :)
Wer will schon 6 -8 Wochen warten bis es weiter geht :)
Freu mich auf den weiteren bau .
Gruß acker
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Re: Neuer Yumi

Beitrag von benzi » 07.12.2010, 12:14

RoLi hat geschrieben:Er hat ein Urazori (Recurve) von 47 cm ....
Rolf


kleine Zwischenfrage (ich kann wieder die Klappe nicht halten ;D ):

wenn Du beim Verleimen ein Urazori von 47cm hast wieviel peilst Du damit für den fertigen Yumi an?

danke und Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 08.12.2010, 18:01

Wenn ich den Bogen beim Verkeilen biege, Messe ich nicht nach, um eine bestimmte Höhe des Urazori zu erreichen. Als Maß dient mir mein Unterschenkel bis zum Knie, das sind etwa 50 cm ;D. Meine Bögen hatten bis jetzt immer eine Höhe zwischen 43 u. 48 cm. Übrig geblieben sind dann in der Regel zwischen 15 u. 30 cm. Ich habe bis jetzt noch keinen belastbaren Zusammenhang zwischen der Höhe nach dem Verkeilen und dem was nach einiger Zeit Schießen bleibt festgestellt. Ich kann also nicht sagen, ich biege 42 cm rein, damit 18 cm bleiben. Es gab auch schon Bögen, wo weniger als 15 cm blieben. Bei denen vermute ich, dass Der Leim noch nicht wirklich trocken war.

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von acker » 08.12.2010, 20:52

Trocknest Du den Bambus gut durch vor dem verleimen , also der der nicht getempert wurde ?
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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 09.12.2010, 20:23

@acker
Der Bambus liegt wenigstens ein Jahr bei mir. Wie lange er beim Händler lag und da, wo er herkommt, weiß ich nicht.
Ich weiß auch nicht, wie er vor dem Import behandelt wird. Ich kann nicht sagen, wie feucht er noch ist.

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von the_Toaster (✝) » 09.12.2010, 21:00

Ich packe den Bambus, der für den Rücken verwendet werden soll, immer rund einen Tag bei 60°C ins Temperrohr. Dadurch wird er pulvertrocken ohne dunkel zu werden. Danach lasse ich ihn eine Woche stehen und verarbeite ihn dann.

Ich glaube aber, dass das verschieden starke Nachgeben der Bogen daher kommt, woher der Bambus kommt und wie er gewachsen ist. Da kann man ihn nachbehandeln wie man will, der wird zumindest bei der Zugfestigkeit nicht viel besser. Nur die Druckfestigkeit wird sich durch entsprechend "strammes" Rösten regulieren lassen.
Wenn der Bambus kurz vor Asche ist, wird der so langsam wie Glas. Knüppelhart, aber auch spröde. Der hält dann wirklich nur noch Druck stand, wie ich bei dem Kinderyumi feststellen musste.

So ein nachgiebiger Bogen ist aber auch was feines für einen, der nicht so oft schießt, er verzeiht Fehler und geht nicht so schnell kaputt.
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Re: Neuer Yumi

Beitrag von Toxophil » 09.12.2010, 21:51

Hallo ihr Yumi-Bauer, ist es erlaubt zu fragen, woher Ihr Euren Bambus bezieht?

Frage an Rolf: Woher weißt Du, wieviele Keile Du einschlagen mußt, um die korrekten Bogenkurven zu erzeugen?

Danke und freundlicher Gruß

Phil

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 10.12.2010, 15:29

@toaster
Ich erhitze den Bambus für den Rücken auch über der Glut bis es dampft. Aber nicht mit der Außenseite, sie soll ja keine Farbe bekommen. Nebenbei. Der beste Bambusbogen den ich je hatte, der über 18 Jahre geschossen wurde, und der heute noch funktioniert (obwohl ihn im Alter von 18 Jahren das Schicksal in Form eines Bruches nach Leerschuss oder falsch rum aufgespannt und geschossen, ereilte), hatte auch einen Bogenrücken aus geröstetem Bambus.
@Toxophil
Die Anzahl der Keile ergibt daraus, wie eng der Bogen gewickelt wird. Da man das nicht immer auf den mm hinkriegt, kann die Anzahl schwanken. Aber unter 90 Keilen habe ich noch keinen gehabt. Die Form der Kurven hat nicht direkt mit der Anzahl dr Keile zu tun. Die Kurven werden ja reingebogen. Die Keile spannen nur die Schnur und helfen so, die Form zu halten.
Gruß
Rolf

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von RoLi » 10.12.2010, 15:30

Hat ich vergessen.
Ich bekomme den meisten Bambus über einen Chinarestaurant-Einrichter.

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Re: Neuer Yumi

Beitrag von Toxophil » 10.12.2010, 18:30

Rolf, wenn Du mal einen Kurs zum Yumibau anbietest, sag mir Bescheid. Bin schwer beeindruckt von Deinen Bögen.

Was für einen Dicktenhobel benutzt Du denn?

Freundlicher Gruß

Phil

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