Yumi Griffaufbau

Alles was zum Bau von Kyudobögen dazu gehört.
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the_Toaster (✝)
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von the_Toaster (✝) » 02.01.2013, 00:11

Da hilft der Google Übersetzer.
Der liefert zwar schwer lesbare Ergebnisse, aber wenn man weiss um was es geht, dann versteht man es halbwegs.

[url]
http://translate.google.de/translate?hl ... Dpc%26s%3D[/url]

Der Austausch von Informationen entwickelt sich gerade in eine sehr interessante Richtung.
Kann so weiter gehen...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Broken Bodkin
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von Broken Bodkin » 02.01.2013, 10:36

Ja, danke aber da Google Übersetzer, wie du schon gesagt hast, mist ist habe ich eig. nach einem anderen guten Übersetzter gesucht. Trotdem Danke.
Gruß, Marc

In hoc signo vinces

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benzi
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von benzi » 02.01.2013, 12:22

auch bing liefert keine besseren Ergebnisse......

hier nun mein erster Griff, nicht perfekt, ich habe einige Fehler gemacht, wie z.B. nach dem Zuschnitt "gegrillt", aber fürs erste Mal bin ich zu frieden

yumigriffneu.jpg


wegen Bogenform: der Bogen scheint mir im Tori-uchi (ca Mitte des oberen WA) weniger Deflex zu haben als üblich, daraus ergibt sich, dass der Bogen, als er hier ankam, 26cm Ura-sori (max Reflex) hatte, das hat sich nach einigen Schüssen auf 22cm reduziert.

Was ich nicht weiß ist, ob es gewollt ist oder ein Fehler: die Sehne verläuft nicht parallel zum oberen Klangholz!? (Bild kommt später)

danke und Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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shokunin
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von shokunin » 02.01.2013, 13:21

Bilder des Bogens als Ganzes wären sehr interessant...

Sehr grosses Urazori deutet ja schon etwas darauf hin, dass der Bogen länger nicht geschossen wurde.
Wenn dem so ist kann es schon sein, dass er ein paar Korrekturen braucht bis er wieder gängig wird.

und erm...

...hat der Bogen unter'm Griff keine To-Wicklung, oder hast Du da mit dem Griffleder drübergewickelt?


Gruss,
Mark
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RoLi
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von RoLi » 02.01.2013, 17:24

Satsuma ist auch ein Zweig der Heki-Schule in der ehemaligen Region Satsuma. Dort wurden auch bis in unsere Zeit die Techniken des Kriegsscießens gepflegt.
Ich denke, es ist unser großes Problem, dass wir die japanischen Texte nicht lesen können. Ich glaube nicht, dass bei uns jemand sagen kann, was einen Satsuma-Yumi ausmacht. Vielleicht ein alter Scütze aus demNorden Deutschlands.
Ich kenne aus Büchern zwei Skizzen eines solchen Bogens, die sich aber erheblich unterscheiden.
Ein Yumi brauch nicht mehr als drei Wicklungen. Eine oben, eine unten und eine über dem Griff. Die dienen alle der Sicherheit. Alle weiteren Wicklungen sind Schmuck.
Grüße
Rolf

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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von shokunin » 03.01.2013, 08:29

Stimmt, die Satsuma Heki Ryu (薩摩日置流) hatte ich der Einfachheit halber unterschlagen :-\

Es scheint auch in Japan kann man nicht mehr sagen was ein Satsuma Yumi ist. Die von mir verlinkten Blogs diskutieren das eben. Es gibt historische Abbildungen und es gibt noch arbeitende Yumi-shi in der Region die den Anspruch erheben "Satsuma Yumi" zu bauen. Rein prinzipiell kann ein in "Satsuma" arbeitender Bogenbauer ja sagen er baut "Satsuma Yumis" auch wenn diese nicht den historischen Vorbildern entsprechen. Er arbeitet halt in der Tradition der Region...
...oder die Tradition der Region ist immer noch die selbe wie früher und die historische Abbildung war ungenau.
Naja, wäre sehr interessant mehr zu wissen...

zum Nigiri-shita-to...
Mag schon sein man braucht es nicht.
Hast Du je einen japanischen Yumi gesehen der kein Nigiri-shita-to hatte?
Ich habe noch keinen Yumi gesehen der ohne geliefert worden wäre. Das obere Kazari-to fehlt gelegentlich und der Name sagt ja auch es ist Zierde. Wenn das To unter'm Griff fehlt, dann eben weil es entweder entfernt wurde oder weil es nie dran war. Im Falle dass es nie dran war kann man annehmen dass der Bogen roh geliefert wurde oder er wurde halt irgend wann einmal grob bearbeitet und nicht wieder hergestellt.
Mich hat es bloss interessiert. Ich hatte nicht angenommen Benzi hat es runter oder dass er wirklich einfach drüber gewickelt hat, sondern dass es eben feht. Und mir erscheint das eben kurios, auch wenn der Bogen deswegen nicht weniger schusstauglich ist.

Gruss,
Mark
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von benzi » 03.01.2013, 15:30

hier noch ein Bild aus der "Verkaufsanzeige":

DSCI1048.JPG


danke Mark für Deine Anleitung zum Griff, ohne die hätte ich es nicht hinbekommen!

Grüße benzi
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von benzi » 05.01.2013, 17:16

Vllt sagt ja jemandem der Aufbau vom Yumi, in Bezug zum Bogenbauer, mehr als mir (RoLi?)

yumiaufbau.jpg


liebe Grüße benzi
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von Ursus maximus » 06.01.2013, 11:55

Also ich verstehe deine Frage so das Du den aufbau wissen willst.

also:
von rechts nach links Holz, Bambus, Bambus, Holz Bambus, Bambus Holz
Oben und untern Bambus.

Wie komm ich drauf:
Das sieht man an dern Jahresringen bzw. röhren. Das eine ichst halt Gras das andere Holz!

Welche Holtart kann ich so nicht sagen ich weis nur aus beschreibungen das unteranderen Kirschbaum benutzt wurde.
Es gibt auch eine Holzart in Japan die dem Osage nicht ganz unähnlich ist. Siehe dazu aber auch das Reflexbuch.

Aber warum steht das bei Griffaufbau????

Gruss
Ursus

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Markus
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von Markus » 06.01.2013, 15:13

Bezueglich des weissen Zeichens - ein Kanji ist es jedenfalls nicht. Sagt eine Japanerin.
Sie konnte mit dem Zeichen nichts anfangen.

RoLi
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von RoLi » 06.01.2013, 16:32

Benzi, wenn ich das könnte ... . Man bekommt das Innenleben eines Bogens leider nur sehr selten zu sehen.
Der mittlere Spleiß scheint Holz zu sein. Das machte/macht man so, laut Herrn Shibata, wenn man einen schnellen/harten Bogen will.
Ich glaube nicht, dass es ein Fuji Banashi war. Ich kann mich nicht erinnern, einen solchen mit Signatur gesehen zu haben. Wenn irgendein Bogenschnitzer einen solchen Bogen verhunzt, und es wäre die Signatur eines jap. Bogenbauers drauf, könnte der schlechte Bogen auf ihn zurück fallen. Das wollen die sicher nicht, und schlechte Bögen können die selbst ::) .
Noch mal wegen der Wicklungen. Keiner meiner Bögen die ich aus Japan hatte, hatte mehr als drei Wicklungen. Ich habe allerdings meinen letzten Bogen zu Beginn der 90er gekauft. Vielleicht wird die nachlassende Qualität mit schönen Wicklungen kaschiert (ich bin böse, ich weiß das).

Benzi, was immer das für ein Bogen ist. Wenn er lange nicht geschossen wurde, lasse es langsam angehen. Der könnte sich sonst verabschieden.

Markus, was wurde eigentlich aus dem Bogen, den Du mit Herrn Kurosu wiederbelebt hast?
Grüße
Rolf

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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von Markus » 06.01.2013, 23:03

Offtopic :
Rolf - der liegt leider im Keller, weil er 25 kg Zuggewicht hat und leider zu kurz ist.
Ich habe noch keinen Schützen gefunden, dem ich den Bogen guten Gewissens anvertrauen würde. Schiessen wollen den einige, aber keiner davon hat m. E. nach das notwendige Wissen, ihn vernünftig wieder zum Leben zu erwecken. Der wäre ruckzuck kaputt.
Daher ruht er leider.
Offtopic Ende.

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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von benzi » 06.01.2013, 23:50

Rolf, genau weil der mittlere Spleiss quadratisches Holz ist, dachte ich, Du könntest davon evtl auf den Erbauer schliessen, weil SO üblich scheint der Aufbau nicht zu sein, oder doch?

Läßt denn die Tatsache, dass ein Abschnitt eines Bogens zum Zeigen des Inneren Aufbaus dem Bogen beigefügt wurde, irgendwelche RücKschlüsse zu?

Der Bogen wurde bevor ich ihn gekauft habe im Dojo in Münster von Kyudoka geschossen!

Im Vergleich mit Deinem Bogen zieht er sich etwas hart, aber ist schnell....... so wurde er auch von Kyudoka in Münster beschrieben.

danke und Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 07.01.2013, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von the_Toaster (✝) » 07.01.2013, 00:24

Wir kommen hier gerade zu einem sehr interessanten Thema:

Innnerner Aufbau von Bögen und die Wirkung.

Ich denke das sollten wir in einem gesonderten Fred diskutieren.

Den mache ich hier mal auf:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=21435
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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shokunin
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Re: Yumi Griffaufbau

Beitrag von shokunin » 07.01.2013, 08:24

@Roli,
das mit den Wicklungen ist interessant...
wie gesagt, alles was ich bisher hatte kam mit Wicklung unterm Griff.
Kann aber schon sein, dass sich da in den letzten 20 Jahren was geändert hat.

Dass die Qualität der jp Bögen nachgelassen hat hört man immer wieder und ich muss sagen, ich beginne es zu glauben.

Mir wurde kürzlich von Herrn Onuma und diversen seiner Mitarbeiter erklärt, dass die Bogenbauer halt heute andere Bögen bauen... Grund soll der Bambus sein, der Leim, das Wetter... alles nicht mehr was es mal war...
Ich denke eher Kyudoka sind nicht mehr was sie waren...
Ich habe es auch schon von Prof Mori gelesen und ich finde es in meinen Erfahrungen bestätigt - es scheint man baut in Japan heute Bögen auf Sicherheit eher als auf Leistung - schwer und breit und mit kaum Urazori.
Der Grund, denke ich, ist die Erwartung der Kunden - der Bogen ist teuer und soll nicht brechen.

Ich habe ein älteres Buch über "Denkmal geschützte" Handwerker in Japan. Die Einleitung ist von Bernhard Leach - Freund von Soetsu Yanagi und selbst Sammler japanischen Kunsthandwerks.
Er schrieb schon vor 40 Jahren, dass die Preise für Handwerksprodukte stark angestiegen seien. Handarbeit ist teuer - überall und heute mehr denn je. Ein handgefertigter Bogen ist teuer und wer einen kauft erwartet dass er schön ist und ewig hält.
Dieser Erwartung versuchen Bogenbauer und Händler nachzukommen, denke ich.

Ich versuche seit einer Weile einen Ersatz zu finden für meinen Yokoyama Bogen, daher meine Korrespondenz mit Herrn Onuma und Co. Der Bogen wurde vor ein paar Jahren gerichtet und die Form ist seither sehr eigenartig. Er schiesst sich sehr gut - ohne die geringste Vibration - aber wie lange halt noch und er sieht auch furchtbar aus...
Naja, Asahi Archery kann mir jedenfalls keinen vergleichbaren Bogen anbieten - zumindest nicht in der selben Preisklasse, und Yokoyama ist nun nicht gerade am Economy Ende des Spektrums angesiedelt.
Man bot mir einen neuen Yokoyama Bogen an - 4-sun nobi, 18kg - der Bogen wog 650g und hatte ganze 11cm Urazori.
Mein alter Yokoyama wiegt 575g und hat 20cm Urazori (gemessen am Punkt wo der Pfeil anliegt).
Mein Yokoyama Bogen ist am Hals 22mm breit, der neue Yokoyama war geschätzt ca 26mm.

Mir wurde erklärt mein alter Bogen sei noch von Herrn Yokoyama's Vater angefertigt worden, die neuen Yokoyama Bögen seien halt so - und überhaupt sei Urazori über 15cm zu gefährlich als dass man einen Bogen heute so verkauften würde (...und das gilt nicht nur für Gaijin. Es scheint, man lässt Bögen im Hause Asahi abstehen bis Urazori auf max 15cm ist ehe man sie zum Verkauf anbietet).
Man sagte mir wenn ich einen ähnlich leichten und schnellen Bogen möchte solle ich Matsunaga Shigenobu oder Higo Saburo wählen, kein anderer baut sonst noch so.
Auf Matsunaga oder Higo Saburo Bögen wartet man 3 Jahre und die Dinger kosten €1500 aufwärts, mal ganz abgesehen davon, dass es meist Nibe Bögen sind - bei unserem Klima und meiner Erfahrung jenseits jeder Überlegung.

Naja,... total off-topic... sorry... aber es scheint schon so als ändere sich tatsächlich etwas im Bogenbau
...und nicht unbedingt zum Besseren.

Gruss,
Mark
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