@Snake Joe,
ja schon so etwa...
Ganz egal ist es nicht, aber mit der entsprechenden Technik kann man auch mal kleine Fehler machen und nicht gleich mit Körperteilen dafür bezahlen
@Weltgeschichte...
sorry, monsterlanger Post...
naja, ok...
@fitzlibutz
so, nun verstehst Du wieso ich gleich so robust reagiert hatte auf Deinen Post...
Wenn man hier ein Wort des Zweifels an irgendeinem Aspekt unseres Sportes, der Lehrer, der Technik, Verbände usw verliert, dann fühlten sich Gott-Weiss welche Leute, die es nie auch nur live gesehen haben, geschweige denn gemacht, berufen einem zu erklären wie bescheuert wir doch alle sind.
Diese Diskissionen enden immer gleich...
...aber Ok... wir haben uns auf das Gespräch eingelassen, wohlwissend eigentlich, dass das so laufen wird, dann diskutieren wir es halt aus...
@Zoffti & Gehübungen
Du stehst dem ganzen unvoreingenommen gegenüber und fragst Dich halt was es mit der befremdlichen Übung aus sich hat... das ist absolut ok
![freundlich :)](./images/smilies/smiley.gif)
und versuche gern es meinem Wissensstand entsprechend zu erklären...
Du hast nicht ganz unrecht, es ist auch eine Konzentrationsübung.
Man konditioniert auch hier den Geist, nur in dem zu sein was man gerade tut... ich drücke das etwas unbeholfen aus (war 'ne lange Nacht...) Das Endziel ist ja den "alltäglichen Geist" auch unter Druck usw zu bewahren, dass man also auch unter Druck frei agieren kann, dass man nur das tut was praktisch erforderlich ist, völlig bei sich und bei der Sache ist.
So, wenn man geht, dann geht man... man watschelt nicht irgendwie daher und denkt an sonstwas - sondern, wenn gehen das ist was man tut, dann ist man da mental zu 100% bei eben dieser Sache...
Und man übt sich da eben in Achtsamkeit und Konzentration auf das was man tut, ohne dass der Kopf weis-wo hindenkt anstatt prezise das zu tun womit wir gerade befasst sind.
Das ist das Eine... das Andere ist, es ist Technik....
Der Schuss kommt aus dem Hara (dem Bauch) heraus. Der ist, grob gesagt, der Sitz der Energie im Körper - er ist auch etwa der Schwerpunkt. Wenn wir uns bewegen, dann eben über den Schwerpunkt. Die Bewegung geht nicht vom Kopf aus. Die Kraft ist nicht im Kopf sondern im Körper. Nicht der Kopf will irgendwo hin, sondern die Kraft. Drum läuft man eher starr und aufrecht - Kopf nicht vor dem Körper...
Das sieht etwas befremdlich aus, sieht man aber oft im Kampfsport und war wohl unter den Samurai einfach DIE Bewegungsform. Sich über den Körperschwerpunkt zu bewegen und immer mit Bodenkontakt macht einen stabiler und besser fähig sofort zu agieren.
Macht das Sinn...?
Man übt da also ganz konkret technische Feinheiten und fundamentale mentale Dinge. Wenn man es versteht dann sieht man es auch anders, wenn nicht, dann sieht es nur ulkig aus oder halt wie irgendeine Form die die da nachmachen. Die machen aber nicht den japanischen Moonwalk nach, die üben ihren Geist und trainieren Stabilität im Körperkern in der Bewegung, sie versuchen geerdet zu bleiben und jede Bewegung aus dem Körperschwerpunkt heraus zu leiten.
@Toaster & Lehrer, Übende usw...
ja, ja die Lehrer...
Ich kenne den Lehrer um den es hier geht... mag sein er war da nicht sonderlich einfühlsam... ist aber auch ein paar Jährchen her...
Es ist etwas einfach, sich nur hin zu stellen und zu sagen: ein Lehrer muss so oder so sein...
Wie muss denn ein Schüler sein?
Und ist denn der "Lehrer" ein Lehrer oder einfach nur ein älterer Schützen, der versucht jüngeren zu helfen...?
Im Kyudo - und mehr noch hier vor 20 Jahren - sind "Lehrer" in aller Regel einfach erfahrenere Schützen, die sich ihre eigene Trainingszeit gratis für Andere um die Ohren hauen.
Da muss sich auch der Übende zu allererst mal überlegen, was er da erwarten darf und was dann der Anspruch an ihn ist, denke ich.
Ich denke es ist da sehr zynisch zu sagen, wer unterrichtet tut das doch bloss als Ego-Trip (ich beziehe mich da auf Deine Kommentare im "Kein Kyudo" Thread, höre das hier aber auch schon wieder rausklingen).
Ich unterrichte mehrmas jährlich Praktikanten im Goldschmiedehandwerk. Ich hab' nix davon, ausser Arbeit und Kosten. Und ich kann jedem versichern, darum von irgend einem 15-jährigen Kind bewundert zu werden, das dann nach 'ner Woche auf Nimmer-Wiedersehen verschwindet, geht es mir dabei nicht.
Ich habe aber selbst die Hilfe älterer genossen und will das dann halt auch weitergeben. Ich hab' Freude an der Sache und will Anderen auch den Zugang dazu ermöglichen. Darum geht es mir.
Und darum geht es fast allen Lehrern, die sich unentgeltlich ihre eigene Freizeit für andere um die Ohren hauen.
Ob sie es nun gut, oder weniger gut, machen ist eine Frage der Person und der Persönlichkeit, man muss sich aber auch als Übender bewusst sein, dass einem da was geschenkt wird und man vor allem Anderen dem Lehrer Dank schuldet, dass er es überhaupt macht.
Sich hin zu stellen und zu sagen: der macht das doch für's Ego und nicht für mich, ist in meinen Augen einfach nur eine billige Ausrede um sich selbst aus der Verantwortung zu winden dem Lehrer auch Anerkennung zu zeigen, seinen Rat zu befolgen, und auch mal für Kritik Danke zu sagen.
Das fällt vielen hier furchtbar schwer, einfach mal das zu tun was man gesagt bekommt ohne es erst durch den Filter der eigenen Befindlichkeiten und des eigenen Geltungsdranges laufen zu lassen. Da jammert man lieber über Lehrer die einem gratis in IHRER Feizeit nicht das Wunschkonzert und den Soforterfolg bieten den man sich doch erhofft hat.
Naja,... die Korrektur in Fitzlibutz's Erzählung war salopp... aber es wurden ja wohl dort auch bestimme Techniken bearbeitet - und vielleicht hätte es da offensichtlich sein sollen was es war... zumindest in den Augen des Amateur-Lehrers...
und vielleicht war der "Lehrer" zu dem Zeitpunkt nicht Lehrer sodern ein müder Mensch, der sich gerade 6 Stunden in der Turnhalle den Mund fusselig gequaselt hatte und es halt anstregend fand...
Und evtl war da eben die Anspruchshaltung des Schülers unangemessen: Wieso lässt Du zu, dass ich mir hier weh tue...?
Und der Lehrer denkt sich evtl: Hey! Wir haben das gerade 4 Stunden bearbeitet... mach' Dir mal Gedanken wieso
Du Dir weh getan hast... ich kann's Dir noch 100 mal sagen aber Du musst es dann auch machen...
Naja,...
das nur zum ewigen Thema: Kyudovereine, warum kein Wunschkonzert...?
@Wilfrid & Lehrfehler, Technik im Kyudo,...
Wer ist schuld wenn Deine Schüler das nicht sofort und mit 100% Erfolg umsetzen was Du ihnen sagst?
Hat Deine Technik versagt, Du als Lehrer,... o-o-o-oder....
![augenrollend ::)](./images/smilies/rolleyes.gif)
?
Wie gehst Du mit Leuten um, die alles erklärt bekommen haben, es einstudiert, mit Gummiband Trockenübungen gemacht, mit Bogen ohne Pfeil trocken geübt... und dann patsch! klatscht er sich auf den Arm und sagt: keiner erklärt mir richtig wie das geht, dass ich mir nicht weh tue.
Du denkst aber: ich HAB'S Dir gesagt, aber Du musst es halt auch machen...
Das denkst Du... aber was sagst Du?
So ist nämlich die Situation hier. Das wird tagelang mit Gummiband und Bogen ohne Pfeil geübt und erklärt....
Dass sich jemand weh tut passiert in der Regel NICHT, es ist absolut die Ausnahme, aber es kommt halt vor.
Und es ist immer eine Kombination von Faktoren. Meist stimmt die Haltung nicht 100% (Kopf 1cm zu weit vor z.B.) und dann evtl 2 cm überzogen und die Schulter hinter gewuchtet, oder evtl zu fasch gelöst... und patsch!
Es passiert halt mal beim Üben - so wie der Judoka mal dumm fällt und es schmerzt, der Hürdenläufer mal auf die Fresse fällt, der Turner am Barren mal abrutscht und sich den Dingsda einquetscht... es passiert... na und?
Ist da der Lehrer schuld oder der Übende oder der "is-halt-blöd-gelaufen"?
Was mal sicher ist, ist dass nicht die gesamte Technik deswegen totaler Quatsch ist.
So stellst Du es nämlich hier dar: unsere Technik ist Humbug und die Lehrer unfähig...
Du stellst hier Verränkungen an nur um irgendwas besser zu wissen, von dem Du faktisch gar nix weisst, es noch nicht einmal vom Zusehen kennst... nur aus dem Netz halt.
Du hast es nie probiert oder auch nur live gesehen. Du interpretierst ohne jeden Versuch es zu verstehen sofort irgend etwas rein, kritzelst verständnislos in Bildern herum und meinst Dein Wissen ist der letzte Schluss allen Schiessens und Deine Erfahrung ist Masstab des Möglichen.
Sorry,....
aber z.B. Deine Zeichnung über die Skizze aus der IKyF Website zeigt nur eins, und das ist Du verstehst überhaut nicht worum es hier geht.
Was soll der Strich von der Nase bis zum Bogengriff? Soll das die Körperachse sein? Geht bei Dir die Kraft durch den Kopf - ich hab' bald das Gefühl... Wirken die Kräfte im Bogen oder im Körper bei Dir durch die Nase?, ...den Kopf, ...den Hals?... was? Ist die Körperachse da wo ich den Kopf hindrehe?
Im Bild ist doch schon die Schulterlinie eingezeichnet und die ist parallel zum Pfeil - also parallel zu der Linie in der die Kräfte im Bogen arbeiten.
Wenn Du noch eine Linie einzeichnen wolltest von Ellenbogen zu Ellenbogen, dann wäre die auch parallel... und die Hüfte, die Füsse,... alles parallel zum Pfeil.
Wo läuft nun die Körperachse, da wo die Nase hindeutet...oder der Körper?
Und wo laufen die Kräfte im Körper...?
Und wie Stehst Du da wenn Du schiesst...?
Und das Bild ist sogar beschriftet... man soll die Schulterlinie möglichst nah an den Pfeil bringen...
In anderen Worten: man zieht den Bogen so weit es geht an sich heran. Man versucht möglichst nah an das von mir oben beschriebene kraftbneutrale Ideal zu kommen. Wie weit das beim Einzelnen geht hängt u.A. von seiner Wampe ab, von seiner Wirbelsäule (ich meine damit z.B. Haltungsschäden wie sie heute bei "Büromenschen" Gang und gebe sind) usw.
Aber das Ideal ist klar... Pfeil und Sehne liegen am Körper an. Wenn Du da einfach die Sehne los lässt, dann streift sie. Muss nicht sein es tut gleich weh, aber die Sehne läuft nicht frei vorbei - wie auch...?
Wie...?
Na, mit der Drehung eben... jeder, der es probiert oder selbst gesehen hat, weiss es.
Das "Umlenken" der Sehne geht absolut, auch wenn es Deinen Horiziont übersteigt.
Und mit dieser Technik sind eben andere kleine Fehlhaltungen nicht mehr kritisch. Wenn man das mal raus hat, dann kann man bedenkenlos üben. Drum wird das Drehen ja so betont. Dann gibt es keine blutigen Ohren oder blauen Unterarme.
Naja, hier nun ein Bild... es zeigt den Schuss von oben gefilmt mit fluoreszierender Nocke.
(Quelle suche ich noch - kommt nach...)
Man sieht gut das Verhältnis Pfeilachse (also Kraftrichtung Bogen) und Körperachse (Schulterlinie, Ellenbogen-Linie... )
...und man sieht sehr genau den Weg, den die Nocke beschreibt.
Ich denke es steht ausser Frage, dass die Sehne, an der diese Nocke hängt, sich auf Höhe Ohr schon gut 3 cm nach rechts bewegt hat.
Den Bogenwinkel und ob sie ohne Drehung, bei geradem Lösen, hier den Kopf gestreift hätte oder evtl nicht, kann man debattieren - ist aber nicht wirklich der Punkt.
Der Punkt ist: wenn man dreht kann nix schief gehen... wenn man nicht dreht, dann braucht man nur 1cm zu weit vor und es tut evtl richtig weh...
Natürlich spielt da Haltung, Eindrehen der Zughand usw auch mit rein, der Effekt der Drehung wurde aber schon so oft beobachtet, getestet, gefilmt,... das ist einfach Fakt, dass das funktioniert.
Und es ist fundamentaler Teil jeder Kyudo-Technik.
Ich verstehe nicht was das soll da so krampfhaft zu versuchen es zu verneinen.
Wilfrid, Du filterst hier alles was Du ansiehst Durch Dein eingefahrenes Bild vom intuitiven Schiessen und entsprechend verzerrt kommt es dann raus.
Deine persönliche Erfahrung in allen Ehren, aber hier passt es nicht und Du willst es offenbar auch nicht verstehen.
Du willst es nur besser wissen und unserem Sport Deine Sichtweise aufhängen.
Wir sehen es aber anders, wir üben anders und wir zielen anders, arbeiten anders, wir schiessen anders.
Gruss,
Mark