max Pfeilgeschwindigkeit

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
penzlin
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max Pfeilgeschwindigkeit

Beitrag von penzlin » 01.02.2007, 19:36

Hallo,
ich will mir demnächst einen neuen Bogen inkl. Pfeilen kaufen.
Dabei will ich diesesmal darauf achten, daß die Pfeile möglichst schnell sind.
=> Entfernung schätzen nicht so wichtig.
=> ich könnte möglicherweise meinen jetzigen Ankerpunkt von 18m auch auf 40 m verwenden.
Ich denke da an neue Carbon-Wurfarme und möglichst leichte Pfeile.
Daher die Frage:
Was ist die maximale Pfeilgeschwindigkeit, die man mit einem guten 40# Bogen und richtig guten Pfeilen erwarten kann.

Nach meinen Schätzungen sind die Pfeile ca. 40m/s schnell und ich bräuchte ca. 70m/s.

Ist das mit einem Recurve möglich?

Gruß
Matthias

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mbf
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Beitrag von mbf » 01.02.2007, 21:22

Hm. Im Forum zum DAS Kinetic-Bogen ist eine Konfiguration beschrieben, mit der ca. 250 feet/s erreicht werden, 60 lbs@31" (so in etwa). Das ist wohl auch so die Oberkante dessen, was mit einem RC (sinnvoll) machbar ist - auch mit anderen Bogen möglich.

Mein Tipp: versuch nicht, eine bestimmte Geschwindigkeit zu erreichen, sieh zu, dass Du einfach ein gut zu schießendes System hast. Das Gefühl für Entfernungen (auch als Schätzen bekannt) kommt mit der Zeit.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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kra
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Beitrag von kra » 02.02.2007, 05:59

Wie so oft, mbf hats nur sehr verhalten ausgedrückt, ist das Problem _nicht_ das Material sondern der Schütze.

Eine gewisse Mindestgeschwindigkeit ist schon sinnvoll (sonst wirds zu schnell ballistisches schießen :D) aber ansonsten kommt es auf den Kopf hinter dem Bogen an und das Pfeil, Bogen und Schütze gut aufeinander abgestimmt sind.

Der weg über immer besseres (=schnelleres) Material ist eine Sackgasse! Treffen ohne Üben ist ein (Wunsch)Traum, der von der Werbung suggeriert wird -- kaufe das und du triffst...

Es ist halt einfacher, das Konto zu plündern (und für den Händler viel ergiebiger ;D ) als ein paar Jahre zu üben.

Zu deiner Frage: Schau mal im Border-Thread und unter den Artikeln nach, was e.g. WildArcher zu Pfeilgeschwindigkeit geschrieben hat.

Aber unabhängig davon, bereits bei 170 ft/sec bist du schon auf der sehr sicheren Seite...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

penzlin
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Zum Thema üben...

Beitrag von penzlin » 02.02.2007, 07:11

Hallo,
Nur weil hier der Verdacht aufkommt, ich würde nicht genug üben oder würde dem Material die Schuld für schlechtes Schießen geben:
Ich schieße ca. 4 mal in der Woche.
Seit Juni letzten Jahres mehr als 11.000 Schuß
und laut Ergebnis bei der LM mache ich sehr wahrscheinlich in Mülheim bei den DM mit.
Möglicherweise sehen wir uns dann ja dort :o

Trotzdem vielen Dank für die Antworten:
60# wären mir deutlich zu viel und 170feet/sec noch etwas zu langsam.

Der Händler wollte mir übrigens auch nichts andrehen und nicht garantieren, daß ich den Ankerpunkt behalten kann.

Gruß
Matthias

Robster
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Beitrag von Robster » 02.02.2007, 07:54

Compound -> 300 fp/s und mehr ! Na ? :o
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

penzlin
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RE:

Beitrag von penzlin » 02.02.2007, 07:58

Original geschrieben von Rob

Compound -> 300 fp/s und mehr ! Na ? :o


Compound ist ganz nett => schießt mein Sohn und ich habe auch so ein Teil rumliegen.
Aber irgendwann muß man sich halt entscheiden, ansonsten kommt man auf keine Leistung.
Jetzt schieße ich halt Blankbogen.

Robster
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Beitrag von Robster » 02.02.2007, 08:15

Du willst nen Blankbogen der über 170 fps schnell ist ? Bei 40# Zuggewicht ?



8-|
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

penzlin
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RE:

Beitrag von penzlin » 02.02.2007, 08:19

Original geschrieben von Rob

Du willst nen Blankbogen der über 170 fps schnell ist ? Bei 40# Zuggewicht ?



8-|


Eher wollte ich ca. 210 fps.
Oder andersherum: Welches Zuggewicht bräuchte ich bei minimal leichten Pfeilen (ca. 270grain)
um auf diese Geschwindigkeit zu kommen?

Gruß
Matthias

Fussl
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Beitrag von Fussl » 02.02.2007, 08:35

Hoi Penzlin,
falls dir das weiterhilft: Ich hab letztes Jahr mit meinem Martin Hunter 45@28" (ich zieh aber 30") durch einen Chrono geschossen: Easton Epic 500, 31" lang mit 4 " Naturfedern und 80 grain Spitze ---> 215 fps.
Mit Beaman Carbon Flash (die üblen Stricknadeln)---> 223 fps.

LG
Fussl

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kra
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Beitrag von kra » 02.02.2007, 11:25

Wenn es , wie ich jetzt langsam vermute, um einen 3-teiligen Recurve gehen soll, dann gebe ich ab an Norbert S. :D

Ansonsten: jeder Bogenbauer gibt ein Mindestgewicht für die feile an, die von seinem Bogen (sicher) geschossen werden können. das begrenzt das Minimalgewicht der Pfeile schon mal...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Wild Archer
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Re: Wie kommt man auf 210 fps

Beitrag von Wild Archer » 02.02.2007, 12:02

@ Penzlin: Wenn Du Deinen 270 grs Pfeil mit einem 45# Bogen schießt, dann kommst Du möglicherweise auf ca 210 fps. Der Pfeil hat dann eine kinetische Energie von 36 Joule. Das ist - obwohl er relativ schnell ist - aufgrund seiner kleinen Masse nicht viel. Du willst auf weite Entfernungen eine flache Flugbahn haben; das geht mit einem so leichten Pfeil nicht, da er durch den Luftwiderstand relativ schnell gebremst wird. Nur das Wurfgewicht erhöhen geht auch nicht weil Du mit 45# und 270 grs eh schon bei einem Faktor von 6 grs pro pound zuggewicht bist und die meißten Bogenhersteller schreiben 8 oder mehr grs/pound vor wei der Bogen das in der Regel sonst nicht lange aushält.

Flache Flugbahn auf weite Entfernung heißt Wurfgewicht und Pfeilgewicht rauf. Meine Bögen (Recurves) werfen beispielsweise einen 530 grs Pfeil mit knapp 250 fps - dann hast Du eine flache Flugbahn auf weite Entferneung - aber halt nicht mit 45# sondern mit 95#.

Der Pfeil hat dann eine flachere Flugbahn weil er nicht nur 36 sondern um die 95 Joule an kinetischer Energie gespeichert hat - da spielt es weniger eine Rolle wenn er 10 oder 15 Joule durch die Luftreibung verliert - es bleiben immer noch 80 Joule übrig.

Wild Archer
Schnellt der Pfeil hinweg vom Bogen,
von der Sehne abgehoben,
h?lt kein Teufel ihn mehr auf,
das Schicksal nimmt jetzt seinen Lauf.

Juergen Becht
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Beitrag von Juergen Becht » 02.02.2007, 12:12

Und wozu braucht man so ne Geschwindigkeit ?

penzlin
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RE:

Beitrag von penzlin » 02.02.2007, 12:29

Original geschrieben von Juergen Becht

Und wozu braucht man so ne Geschwindigkeit ?



Die braucht man, wenn man den Ankerpunkt an der Nase hat :-)

Gruß
Matthias

tommaso
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Beitrag von tommaso » 02.02.2007, 13:33

Eine flache Flugbahn kann sehr wohl durch geringe Pfeilmasse und hohe Abschußgeschwindigkeit erzeugt werden, nur muß der Luftwiderstand des Pfeils reduziert werden.
D.h. möglichst kleiner Pfeildurchmesser ca. 5- 6 mm, polierter Schaft und optimal ausgelegte Federn mit minimierter Oberfläche.
Die Frage, ob der Bogen in der Lage ist, die Energie mit einem guten Wirkungsgrad auf einen leichten Pfeil zu übertragen ist separat zu prüfen
Gruß
Thomas

nordwandclimber
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Beitrag von nordwandclimber » 02.02.2007, 13:33

Servus,

Wild Archer und Kra haben eigentlich schon alles gesagt.
Natürlich ist ein schneller Pfeil von Vorteil, da er aufgrund der flacheren Flugbahn das Entfernungsschätzen erleichtert.
Aber jetzt mal ein kleines Beispiel aus meiner Erfahrung: Ich habe einen Bob Lee mit 60lbs auf den Fingern, der wirft nen leichten Carbonpfeil mit knapp 220 fps. Der Bogen ist also nicht gerade langsam, und ich kam eigentlich gaz gut damit zurecht. Bin dann irgendwann zum PB gekommen und baue jetzt auch Bögen für den Eigenbedarf (teilweise mit Bambus). Diese werfen mit knapp 60 lbs ebenfalls recht flott, mit leichten Holzpfeilen komme ich auf knapp 170 - 180 fps.
Das paradoxe bei mir ist, daß ich mit dem langsameren Bogen eigentlich viel bessere Ergebnisse schieße als mit dem schnellen Bogen. Auch habe ich mit beiden Bögen recht oft trainiert (90 m Schießbahn hinterm Haus ;-) ). Konnte es mir nur so erklären, daß ich den langsameren Bogen bzw. den Pfeil besser verfolgen konnte und der Bogen einfach nicht so nervös auf Ablassfehler reagiert.

Wie gesagt, daß sind meine Erfahrungen. Ich bin nach wie vor an einem schnellen Pfeil interessiert, nur muss ich diesen Speed halt handeln können.

Aber nun zu Deiner Frage: Wenn Du Blankbogen schießen möchtest und auf einen schnellen Bogen (mit relativ wenigen lbs auf den Fingern) Wert legst muss Du Metallmittelteil mit Fita WA schießen, dazu halt nen ACC oder ACE. Das ist bei Deinem angestrebten Zuggewicht recht schnell, sieht m.M. nicht schön aus und kostet halt nen paar Teuros. Auf der DM nach DFBV schießen viele gute Schützen diese Konfiguration und sind damit recht erfolgreich.
Aber auch hier musst Du ein wenig Entfernungen schätzen können.

Noch ne kleine Anekdote zum Schluß:
Neulich meint doch ein österreichischer Jugendmeister bei einem privaten Trainingsschießen kopfschüttelnd zu mir (Er schießt o.g. Fita-Konfiguration) "Jetzt bin doch ich von einem Holzbogenschützen geschlagen worden"

NWC :D

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