Bambus und Carbon

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 30.09.2016, 17:36

Hallo an alle zusammen,
Ich habe seit einiger Zeit mit dem Bogenbau pausiert, da ich mir im Februar einen Bogen gekauft habe und viel auf dem Parcour schießen war! Habe letze Woche mein erstes Turnier geschossen und bin stark infiziert worden! Bin auch mit vielen Schützen ins Gespräch gekommen und viele von Ihnen schießen Bögen mit Bambuseinlage und manchmal sogar auch mit Carboneinlage! Nun suche ich schon die ganze Woche hier in allen Foren nach Informationen über diese beiden Materialien, aber ich nicht wirklich viel brauchbares für mich gefunden.
Nun stelle ich hier einfach mal die Frage, weiß jemand, ob hier Informationen für mich schon niedergeschrieben wurden?
Oder könnt ihr mich mal äufklären, ob diese beiden Materialien im Bogen wirklich mit dazu beitragen können, meine Leistung zu verbessern!

Bin für viele Infos dankbar!

Euer Michael

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Heidjer
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Heidjer » 30.09.2016, 18:16

Keine Ahnung ob die Materialien Deine Leistung verbessern, das könnte der Fall sein, wenn Du Dich mit solch einen Bogen wohler fühlst. ;)

Sowohl Bambus wie auch Carbon sind leistungsstarke Materialien die beim richtigen Einbau in den Bogen diesen Leistungsfähiger machen können aber nicht müssen.

Beide Materialien bringen nur dann Vorteile, wenn sie nach ihrer Stärke an die richtige Stelle in Bögen mit speziellen Designs eingebaut werden. Bei vielen Bögen die man sieht, ist das aber nicht der Fall, die währen mit anderen Materialien nicht schlechter. Gerade Carbon im Bogenbau ist vielfach mehr Myhtus als Wirkung aber die Kunden fordern es und der Handel bietet es. ::)


Gruß Dirk
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Hetzer
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Hetzer » 30.09.2016, 21:31

Kommt auch auf die Bogen/Pfeil Kombi an. Carbon und Bambus (hier vor allem die Typen Moso und Tonkin) machen die Wurfarme leichter und bei richtiger Proportion den Bogen auch schneller.
Aaber - das gilt z.B. schon nicht mehr im gleichen Maß bei Holzpfeilen mit Gewichten ab sagen wir mal 8 gpp. Mit Carbonis entfaltet so ein Bogen aber sein volles Potenzial, der Pfeil wird irre schnell und die Flugbahn quasi linear, selbst auf mittlere bis größere Distanzen. Der Bogen schießt quasi in gerader Linie dorthin, wohin du auch hinsiehst (eigenes Können vorausgesetzt - einem Laien ohne Talent bringt so ein Bogen auch nicht viel...).

Hab selbst so ein Teil und der gilt zumindest nach IBO immer noch als schnellster Recurve der Welt, glaube ich... kann aber mittlerweile auch schon wieder überholt sein. Jedenfalls nagelt der mir die Pfeile auf 30m so tief in die Scheiben, daß ich die jedesmal auf den Boden schmeißen, mich draufstellen und mit beiden Händen wieder rausziehen muß... obwohl ich die Schäfte schon mitm Polster Conditioner auf Silikonbasis einschmiere. :P

Fazit: Die Dinger sind schon geil, keine Frage. Aber du mußt auch mit umgehen können, sonst taucht das nix...
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Neumi » 30.09.2016, 21:44

Tach, könntest Du bitte konkretisieren:
mit dazu beitragen können, meine Leistung zu verbessern!

Du hast den Bogen in der Hand und nur Du entscheidest ob Du triffst - nicht der Bogen. (selbst mit der miesesten Bogenkrotte aller Zeile kann man treffen, solange das Ziel in der Reichweite des Bogens liegt ;)
Grüsse - Neumi
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 30.09.2016, 22:58

Erstmal danke an euch!
Der tiefere Sinn meiner Überlegung war nach dem Turnier gekommen! Während andere recht flott ihre Pfeile fliegen ließen, musste ich kräftig drüber halten große Bogenlampen schießen! Also forschte ich nach! Zum einen lag es an meinen schweren Pfeilen, zugegeben " Goldtip traditionell Hunter, 500, 29"
Sumasumarum komm ich auf 26g, also wie Holzpfeile, aber Vereinskollegen rieten mir zu diesen, weil wir auf unserem Parcour extrem viel Pfeilbruch erleiden!
Klar könnte ich auch mit der schlimmsten Krücke treffen, mit viel Übung und Anstrengung! Aber eine flache Flugbahn lässt sich besser berechnen als eine Bogenlampe! Außerdem will ich den Bogen nicht gleich nächste Woche kaufen, aber haben möchte ich schon bald einen schönen schnellen Bogen!

Gruß Michael

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 01.10.2016, 14:33

Vieleicht sollte ich noch mit anmerken, das ich den Deermaster von Samik schieße, er ist 60" lang und hat bei 28" Auszug 40#!
Er gefiel mir gut und mein Bogenhändler hat mir zu diesem Bogen geraten, weil er der Meinung ist, er sei schnell und präzise!

Vieleicht gibt es unter euch jemanden, der auch diesen Bogen schießt und mir noch paar tips geben kann?
Vieleicht reicht es ja auch schon, erstmal das Setup zu ändern?

Gruß Michael

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Heidjer » 01.10.2016, 20:58

Ah, noch jemand der statt Bogenschiessen lieber Geradeschiessen möchte, ;D ;)

Nun mir kommt das Setup schon recht gut und brauchbar vor, obwohl der Pfeil ist in dieser Kombi schon an der Gewichtsobergrenze von dem was Sinn macht, aber dafür wirklich robust. Ein 600'er Pfeil ohne Tapete und mit leichterer Spitze würde sicher schneller aus den Bogen kommen, aber bei einen Fehlschuß auch leichter brechen.

Solltest Du noch in der Anfangsphase (ersten 2 Jahre) sein, dann rate ich von noch schnelleren Bögen und empfindlicheren Pfeilen ab. Erst sollte man die Technik tief verinnerlicht haben, bevor man an sehr schnelle Setups heran geht, ein schnellerer Pfeil fliegt zwar flacher, reagiert aber viel nervöser auf jeden Fehler beim Ablass. Die Trefferquote steigt geringförmig an, die Zahl der zerstörten und verlorener Pfeile aber drastisch. ::)

Mein Tip, vergleiche Dich nicht mit jemanden der erheblich mehr Erfahrung im Bogensport hat, 1000 Stunden Erfahrung holt man nicht in 2 Jahren auf. ;)


Gruß Dirk
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 01.10.2016, 22:24

Danke Dirk, das du mir die Augen geöffnet hast, denn ich dachte doch wirklich, Bogenschießen kommt von Bogenschießen und nicht von im Bogen schießen;)

Die Überlegung mit leichteren Pfeilen kam mir auch schon, denn ich suche schon seit einigen Tagen nach Antworten!
Aber um deine Annahme zu Unterstreichen, ja, ich bin erst seit 11 Monaten Aktiv im Verein und schieße den Deermaster seit Februar! Vieleicht sollte ich wirklich deinem Rat folgen und meinen Schießstil festigen und schauen, ob ich durch noch mehr Training besser werde!

Trotzdem kann mir keiner genau sagen, ob Carbon und Bambus wirklich so viel bringen, oder ob doch eher Design und Qualität ausschlaggebender für die Wurfleistung sind!

Gruß Michael

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Sateless » 02.10.2016, 00:09

Bogensport hat geschrieben:Trotzdem kann mir keiner genau sagen, ob Carbon und Bambus wirklich so viel bringen, oder ob doch eher Design und Qualität ausschlaggebender für die Wurfleistung sind!


Eine Antwort, wie du sie dir zu wünschen scheinst, kann es nicht geben. Ich versuchs trotzdem nochmal. Es ist halt, wie Dirk schrieb: "Sowohl Bambus wie auch Carbon sind leistungsstarke Materialien die beim richtigen Einbau in den Bogen diesen Leistungsfähiger machen können aber nicht müssen."

Vielleicht ist eine (hinkende ;) ) Autoanalogie einfacher zu begreifen:
Das kannst du so verstehen, wie: "Ein aufgemotzter Automotor ist eine leistungsstarke Maschine, die beim richtigen Einbau in einen Wagen diesen Leistungsfähiger machen kann, aber nicht muss."
Ein aufgemotzter Motor im Rennwagen wird eher konkurrenzfähige Rundenzeiten liefern, als ein baugleicher Motor in nem Wohnmobil. Trotzdem kann das Wohnmobil mit dem aufgemotzten Motor schneller sein, als mit dem ab Werk verbauten Motor. Muss es aber nicht, wenn die Aerodynamik, das Fahrverhalten, das Können des Fahrers und die Strecke selber dem stark genug entgegenwirken.

Klar soweit?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Heidjer » 02.10.2016, 00:11

Auf den Deermaster bezogen?

Also Bambus in den Wurfarmen unter Glas wird wenig bis nichts bringen, gegenüber von Ahorn in den Wurfarmen könnte es die Leistung sogar bremsen.
Carbon in Wurfarmen an einen guten Mittelteil bringt schon etwas Leistung, aber nicht bei Deinen Mittelteil, das sollte schon aus Metall sein oder aber speziell für Carbonwurfarme konstruiert sein.
Ich habe mehrfach gehört das zB die besseren Hoyt Wurfarme (ab 400€ aufwärts) einen Bogen schon 5% bis 10% schneller machen können.

Nur ob ein schnellerer Bogen besser ist, das ist die große Frage! ???
Ich zum Beispiel komme mit Pfeilgeschwindigkeiten über 170 fts garnicht klar und schiesse damit schlechter, vermutlich ist mein Ablass nach 45 Jahren Bogenschiessen immer noch zu schlecht oder unruhig für solch nervöse Zicken. Ich bremse selbst meine guten Bögen mit schweren Pfeilen extra aus, das macht die Flugparabel zwar höher, das ganze Schiessen aber deutlich Fehlerverzeihender und den Pfeilflug ruhiger und besser beobachtbar. ;)


Gruß Dirk
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 02.10.2016, 18:49

Danke Sateless und Dirk für eure posts, sie helfen mir sehr!
War heute wieder mit meinen Vereinsmitgliedern unterwegs und bekam das Angebot, nächste Woche mit leichteren Pfeilen schießen zu dürfen, vieleicht ist mir ja damit schon etwas geholfen!
Trozdem sind eure Vorschläge Goldwert für mich, dafür bedanke ich mich auch, denn irgendwann wird ein anderer Bogen kommen müssen! Dann denke ich an eure Ratschläge!

Danke Michael

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Karnickel » 02.10.2016, 19:54

Wenn deine PLZ stimmt, kommst du aus der Ecke bei Leipzig.

Dann schau doch mal beim Alex in Jena vorbei, echt netter Typ der tolle und schnelle Bögen baut!

http://kaeskopf.wixsite.com/fichtenelch-armory

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Grombard
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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Grombard » 02.10.2016, 21:24

Also wenn dein 40pfünder extreme Bogenlampen schießt... probiere erstmal leichtere Pfeile. So ein Samik ist jetzt nicht sooo schlecht, dass ein "besserer" Bogen so viel flacher wirft.
Deine Goltips sind Baumstämme im Vergleich zu z.B. einem Easton Flatline... da wärst du beim selben Spine bei irgendwas um die 20g.
Und auf Turnieren sind 40-50 Pfund eigentlich normal.
Die anderen haben also sicher nicht alle irgenwelche 70# Prügel geschossen.
Es sei denn du warst mit lauter Compoundern in der Gruppe.

Ich habe vor ein paar Jahren von einem 45er Samick lightning auf einen 50er Hoyt Buffalo gewechselt.
Der Unterschied ist zwar vom Schießgefühl her enorm... aber nicht so sehr wie beschrieben.
Größer als den Unterschied zwischen den 2 Bögen empfand ich den Umstieg von 400er Powerflights auf 500er Flatline mit 2,5" Befiederung.
Zuletzt geändert von Grombard am 02.10.2016, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
irgendwas is ja immer

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Bogensport » 02.10.2016, 21:43

Also Jena ist schon ein kleines Eckchen weg, aber wenn es soweit ist, lohnt sich ein Besuch bestimmt!
Mit jedem Posts, den ihr hier mir schreibt, grüble ich mehr über mein Setup nach! Grombart, meinen Bogen hab ich übrigens in Leipzig gekauft! Ich bin mit einem Wunschzettel hin, auf dem eben Prezision und Schnelligkeit standen und er riet mir zu eben dem Deermaster! Also wird es wohl doch so sein wie ihr sagt, Leichtere Pfeile würden mir zur zeit mehr helfen, als ein neuer Bogen!

Danke euch, Michael

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Re: Bambus und Carbon

Beitrag von Grombard » 02.10.2016, 21:54

TDa hat dir der Mike schon einen vernünftigen Bogen verkauft.
Leichtere Pfeile mit kleineren Federn bringen dir bei gleichem Zuggewicht sicher mehr als ein neuer Bogen für 500 € aufwärts.

Und ein besserer Bogen macht auch keinen besseren Schützen.... ich verk***** mit dem Hoyt genauso wie mit dem Samick ;D
Letzte Woche aufm Parcours mit einem unfertigem 30# Mölle besser getroffen als mit dem Hightechgerät.
Bis der leider kurz vor Ende der Runde einen Span aj Rücken abgeworfen hat... RIP. :'(
Und wenns daneben geht ist der Pfeil in der Regel Geschichte.
Aber ist trotzdem ein erhebendes Gefühl, wie die Stöckchen abgehen.
irgendwas is ja immer

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