Bogenbruch beim Schuss

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Lord Hurny
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Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Lord Hurny » 20.05.2011, 09:14

Erstmal ein SERVUS aus dem Kremstal (Oberösterreich), ich bin der Neue hier (der beim wandern Bäume nur mehr als gutes oder schlechtes Bogenholz warnimmt ;D ).

Folgendes:
mir hat's beim Einschiessen (ca. 40 Pfeile) letztes Wochenende einen Hickory Bogen (Holmegard) so richtig zerfetzt. Die Ursache ist mir klar (Design-Fehler), dass aber Hickory ohne jede Vorwarnung derart "explodieren" kann, wusste ich noch nicht.
Die Folgen:
Cut und Beule auf der Glatze, Splitter im Bogen-Unterarm, Angst vor Wiederholung.

Fragen:
Bricht ein Bogen "sanfter" mit einem Leinen oder Rohaut Backing?
Hat von Euch schon wer Erfahrungen mit Verletzungen durch Bogenbruch beim Schuss?
(Ich meine, ich bin ja noch mit einem "blauen Auge" davongekommen, aber könnte es noch schlimmer kommen?)

vielen Dank für Eure Beiträge im Voraus
lg,
Lord Hurny

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Markus
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Markus » 20.05.2011, 09:41

Herzlich Willkommen!
Ich habe Deinen thread verschoben, da er im Testboard doch schnell untergeht.

Meiner wenigen Erfahrung nach bricht ein Bogen mit Backing tatsächlich sanfter. Entweder kollabiert der Bauch und das Backing hält oder das Backing reißt ab und dann fliegen halt 2 Bogenteile durch die Gegend. Habe aber diesbezüglich eher wenig Erfahrung.
Dir erst mal gute Besserung und keine Angst vor brechenden Bögen - passieren KANN alles mögliche, schwerere Verletzungen sind zumindest mir nicht bekannt.

Markus

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Squid (✝)
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Squid (✝) » 20.05.2011, 10:20

Holmi + Hick = Designfehler?? Wooo? ;)

Bruch kommt vor, siehe hier: viewtopic.php?f=5&t=15565&hilit=Bogenbruch
Allerdings bist du da mit deinem Verletzungsmuster schon am oberen Ende angesiedelt.

Zum Backing: Genau dafür ist es da. Entweder es hält den Bogen am Rücken zusammen, so dass es gar nicht erst zum Bruch kommt, oder, wenn der Belly kollabiert, verhindert es fliegende Teile.

Ich vermute aber, dass du ein Opfer der Hickoryverschwörung geworden bist: Es heisst immer, mit Hickory geht alles, unabhängig von Maserung und Faserverlauf. Stimmt aber nicht. Das KANN funktionieren, wohl auch öfter als bei anderem Holz, aber sicher und zuverlässig ist das absolut nicht.


PS: War es wirklich ein Homegaard-Design? So stark gewölbtes Hickory hab ich eingentlich noch nie gesehen. Oder wars ein Möllegabet, der mit den langen dünnen starren Enden?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Lord Hurny
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Lord Hurny » 20.05.2011, 10:45

Zum Design-Fehler: Die Fade-Outs waren zu minimalistisch angelegt - zu kurz zu steil.

zu PS: Du hast recht, es war eigentlich ein Möllegabet
ist eine schlechte Angewohnheit von mir alles mit aprupter WA Verengung Holmegard zu nennen.

Zur Verschwörung:
ich sag's mal so, mit Hickory probier ich alles mögliche ohne Backing (bis es dann halt manchmal knallt, meistens am Tillerstock)
und wenn's dann funktioniert und mir das Ergebnis gefällt, bau ich es manchmal mit anderen Hölzern (Esche, Ahorn, Robinie, Hasel) nach - aber mit Backing. Von denen leben ausnahmslos alle noch, mit teilweise über 15.000 Schuss am Buckel.
lg,
Lord Hurny

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walta
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von walta » 20.05.2011, 12:26

Auch wenn hier nicht der Vorstellungstreath ist: hallo hier - ich sag ja: die Österreicher werden immer mehr, bald sind wir die Überzahl :-)

walta

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Moormann
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Moormann » 20.05.2011, 16:35

walta hat geschrieben:Auch wenn hier nicht der Vorstellungstreath ist: hallo hier - ich sag ja: die Österreicher werden immer mehr, bald sind wir die Überzahl :-)

walta


Das möge Gott verhüten! ::) :D
LG
Moormann

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von klaus1962 » 21.05.2011, 10:24

@Lord Hurny
Auch von mir ein herzliches Servus ! :)

walta hat geschrieben:Auch wenn hier nicht der Vorstellungstreath ist: hallo hier - ich sag ja: die Österreicher werden immer mehr, bald sind wir die Überzahl :-)
walta

Walta, sei blos vorsichtig ! NB steht vor der Tür, da gibts eine Menge von unseren Lieblingsnachbarn.
... und Du wirst alles büßen, was Du hier verzapfst...
von den FA will ich gar nicht reden ... ich sag nur RASIEREN. :D

Gruß
Klaus

Jalloschka
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Jalloschka » 22.06.2011, 10:02

Hallo nach Österreich und ein herzliches Willkommen an die Deutschen. ;D

von wegen Überzahl ;)

@Lord Hurny: Bei der Arbeit Helme auf, wie man so schön sagt..ne, da bist du noch einmal glimpflich davon gekommen. Mir ist auch schon einmal so einen Bogen um die Ohren geflogen. man kann sich gar nicht vorstellen, wie schnell das geht und wie schockierend das ist. Seitdem nutze ich auch ein backing.

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Lord Hurny
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Lord Hurny » 22.06.2011, 10:59

Die Angst ist noch nicht ganz gewichen, speziell bei den Bogen ohne Backing.

Ich hab daher einen Versuch mit zwei alten, häßlichen Teilen gestartet, die keine Designfehler haben bzw. hattten.
Ich hatte dabei diesmal einen Helm und SIcherheitsbrillen auf (ein altes Teil aus der Faschingszeit aus Gips, sah echt scheisse aus)
Der Eschenbogen ist bei einem Auszug von ca. 33 Zoll "gemächlich" gebrochen (getillert auf 28 Zoll) und zwar der untere Wurfarm (somit war der Helm umsonst - is aber nix passiert).
Den Hickorybogen konnte ich mit persönlichen max. Auszug von ca. 34 Zoll (Standard 27 Zoll) nicht brechen, er hat aber furchtbares Set angenommen.

Leider hab ich jetzt keine Bogen mehr, um diese Versuchsreihe zu vertiefen.
Wär doch interessant zu wissen, wie weit man wirklich mit den verschiedenen Hölzern und Designs gehen kann bis es knallt, und wie's dann knallt.
lg,
Lord Hurny

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Mandos » 22.06.2011, 11:08

Der Eschenbogen ist bei einem Auszug von ca. 33 Zoll "gemächlich" gebrochen (getillert auf 28 Zoll) und zwar der untere Wurfarm (somit war der Helm umsonst - is aber nix passiert).
Den Hickorybogen konnte ich mit persönlichen max. Auszug von ca. 34 Zoll (Standard 27 Zoll) nicht brechen, er hat aber furchtbares Set angenommen.


Du schrottest deine Bögen nur um ihr Maximum zu finden und deine Angst zu nehmen? ::)

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.06.2011, 11:28

ich habe auch schon bögen gebaut, um sie zu schrotten, ein paar davon schieße ich gelegentlich noch:-))
Das einem ein Bogen um die Ohren fliegt, kommt vor. Wer sich an Grenzen herantastet, geht auch mal drüber.

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Heidjer » 22.06.2011, 11:30

Lord Hurny hat geschrieben:Wär doch interessant zu wissen, wie weit man wirklich mit den verschiedenen Hölzern und Designs gehen kann bis es knallt, und wie's dann knallt.


Ich denke da kann man keine pauschalen Regeln aufstellen! ::)
Bögen brechen, mal so mal anders. >:(
Wenn das Holz auch nur einen hauch zu trocken wird dann bricht es eher spektakulär, ist die Holzfeuchte höher, gibt das Holz eher langsam nach!
Es gibt aber Hölzer die Bekanntermaßen zur Übertrocknung neigen und dann richtig knallen, dazu zählen Eibe und Esche. Andere Hölzer die spektakulär brechen können sind, ist für mich zB Massa und Black Cherry und auch Hickory, alles Hölzer die sich auch eher leicht spalten lassen. Hölzer die sich schwer spalten lassen wie Ulme die halten auch bei einen Bruch besser zusammen.

Übrigens können auch Laminatbögen explodieren wenn der Bruch vom Rücken aus erfolgt, ist aber eher selten! Hängt aber auch von der Anzahl der Laminate ab, je mehr desto unspektakulärer!


Gruß Dirk
Zuletzt geändert von Heidjer am 22.06.2011, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von acker » 22.06.2011, 13:11

Auch sehr spektakulär und bei mir immer und immer wieder auftretend : AHORN

Sanfte Brüche : Hasel
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Wilfrid (✝) » 22.06.2011, 14:59

Ahorn ist während der ersten 500 Schuß immer echt spannend, ich frage mich, ob der jetzt bricht , weil man ein wenig zittrig zieht oder weils ne Zicke ist? Gelegentlich, bild ich mir ein, knötert Ahorn sogar ein wenig, aber die halten komischerweise.
Ansonsten, wer Bogenbruch direkt nach dem Tillern filmen Will-> Ahorn ist da bestimmt erste Wahl.
Ach, wenn die überlebenden doch nicht so Klassebögen sein würden, man könnt´s ja lassen :-))

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Re: Bogenbruch beim Schuss

Beitrag von Lord Hurny » 22.06.2011, 15:15

Wilfrid, danke für die Info bzw. Warnung
Ich hab gerade meinen zweiten Ahornbogen (Bergahorn) in Arbeit, der erste ist nach 300 Schuss trotz RH Backing "sanft" gestorben (und ich hab echt keine Ahnung warum).

Wenn's mir den jetzt auch wieder zerlegt, lass ich künftig die Finger von Ahorn. Auf jeden Fall ist die Kamera beim ersten Schuss im Vollauszug dabei - und ich hoffe, es gibt kein Action-Foto ;)
lg,
Lord Hurny

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