Save bis... - woraus ergibt sich das?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Geoffrey (✝)
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Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Geoffrey (✝) » 25.06.2014, 21:04

Hallo FC,

mit zunehmender Übung im Schießen scheint es mir so, als wenn sich meine Auszugslänge veränderte. Das mag an einer sich allmählich verbessernden Technik liegen oder das Krafttraining wirkt sich langsam aus, sodass mir der längere Auszug einfach leichter fällt. Allerdings frage ich mich, wie weit ich diesen Änderungen folgen darf. Selbst ein Osage-Bogen wird das nicht unbegrenzt mitmachen.

Von Zeit zu Zeit lese ich bei Präsentationen eine Phrase "save bis ...". Nun ist mir allerdings nicht ganz klar, wie diese Angabe zu Stande kommt. Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten dafür.

A) Erfahrungswerte - wenn ein Bogen ein bestimmtes Design und bestimmte Dimensionen hat, dann ist er save bis...
B) Rechnen. - z. B. (Gesamtlänge - Länge des Griffstückes)/ 2 = save bis...

Als Varianten für Lösung A) kommt Versuch und Irrtum in Betracht, oder Überlieferung, weil irgendwer die Erfahrung schon mal gemacht und dankenswerter Weise nicht für sich behalten hat.

Die Varianten für Lösung B) stelle ich mir zahlreicher vor. Wenn es eine Möglichkeit gibt, das überschlägig zu bestimmen, dann spielen sicherlich verschiedene Einflussgrößen eine Rolle.

Mit der SuFu habe ich eine ganze Reihe von Antworten für "save bis" bekommen - aber keine, die mir geholfen hat, die Frage zu beantworten. Deshalb hege ich die Hoffnung, dass ihr diese Frage hier beantworten könnt - und mögt.

Hintergrund der Frage ist ganz einfach, ab wann ich meinem Bogen zuviel zumute und er mir das nachdrücklich mit einem Bruch quittiert. Lässt sich das abschätzen?

Schon jetzt Danke für eure Antworten.

Geoffrey
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Benedikt
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Benedikt » 25.06.2014, 21:15

Also wenn ich schreibe "save bis....", meine ich, soweit kann ich ziehen, ohne großartig Angst haben zu müssen, das sich der Bogen mit einem mehr oder weniger spektakulären Knall verabschiedet ;)
Bei mir ergibt sich das so langsam aus der Erfahrung :)
Gruß
Benedikt
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Padma
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Padma » 25.06.2014, 21:33

Hat das nicht auch etwas mit dem Sehnenwinkel zu tun?

Wurfarmlänge und Grifflänge ergeben doch so ein gewisses Zusammenspiel und wenn man dann im Vollauszug über 90° kommt, dann wird das riskant, so habe ich das zumindest aufgefasst.
Dazu dann noch das mit zunehmendem Auszug steigende Zuggewicht, was dann irgendwann den Bogen auch an seine Belastungsgrenze bringen kann.

Oder der Bogen wurde eben nur bis 28" getillert und zwar so, dass er dort die optimale Leistung erreicht. Ein bißchen mehr geht meistens, aber eben innerhalb der oben genannten Grenzen.

Sagt mir bitte, dass ich richtig liege. Ich fühl mich gerade voll schlau!!!! ;D
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Blacksmith77K » 25.06.2014, 21:49

Das ergibt sich, wenn man selbst den Bogen baut. Wenn ich einen Bogen baue, der zum Beispiel 75#@32" haben soll, baue ich den auch so. Baue aber tatsächlich auf 78#@33". Somit kann ich schreiben: Bogen xy mit 75#@32" save bis 33"

Padma hat geschrieben:Ein bißchen mehr geht meistens, aber eben innerhalb der genannten Grenzen.



Genau!
... ;)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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tscho
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von tscho » 25.06.2014, 21:51

Naja, im Prinzip gibts 2 mehr oder weniger meßbare Größen.
1. die Erfahrung
2. den set

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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Geoffrey (✝) » 26.06.2014, 19:12

Danke für die schnellen Antworten. :D

So etwas in der Richtung hatte ich befürchtet. Also werde ich mal hübsch vorsichtig sein, denn wenn er sich verabschiedet, dann weiß ich zwar in etwa, bis wohin er save gewesen wäre. Das hilft mir dann nur leider nichts mehr.

@tscho
Das mit der Erfahrung verstehe ich. Aber wie passt da der Set dazu? Wenn er sich vergrößert, hab' ich's übertrieben und sollte mich bremsen?

Und statt euch nun aufzufordern, Späne zu machen, werd' ich mich selbst daran machen.

FF,

Geoffrey
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Squid (✝) » 26.06.2014, 19:40

Genau. Zunehmender Set bedeutet Überlastung des Holzes. Das Ding bricht nur deswegen nicht, weil der Belly dauerhaft nachgibt.

Diese "Save bis" Angaben werden gerne genommen, um neben dem Standardwert, also dem Zuggewicht bei 28 Zoll, noch den Wert anzugeben, bis zu dem der Bogen gezogen werden kann ohne Schaden zu nehmen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von tscho » 26.06.2014, 20:25

eben, Squid war schneller,
ist auch eine unverzichtbare Angabe wenn Bögen weggegeben werden.

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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Geoffrey (✝) » 26.06.2014, 21:01

Das hab' ich verstanden.

Danke euch allen für die hilfreichen und erhellenden Antworten. :D

Geoffrey
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Hetzer
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Hetzer » 05.07.2014, 13:14

Bei engl. longbows gibts eine Art Richtwert... hab das nicht mehr genau im Kopf, doch ich glaube es war sowas wie 182,...cm bei 28 inches Auszug und für jedes Inch mehr + 5 cm je Wurfarm - vorausgesetzt natürlich, die Holzqualität stimmt. ;)


Gruß,

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Granjow
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Granjow » 06.07.2014, 09:36

Nebenbei sollte es «safe» und nicht «save» heissen. «safe» ist das Adjektiv, «to save» das Verb.

Hetzer
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Re: Save bis... - woraus ergibt sich das?

Beitrag von Hetzer » 08.07.2014, 09:32

*edit

Sry, hatte mich vertan - nicht 5 cm pro Wurfarm, sondern für den gesamten Bogen, ausgehend von 182 cm bei einer Zuglänge von 28 Zoll...

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