killerkarpfen hat geschrieben:Auch die Verbindung zum Pfeilgewicht ist schwer nachzuvollziehen, denn es gibt Schäfte die sind bei gleichem Durchmesser und gleichem Spine rein von der Holzdichte her 50 Grain schwerer als andere.
Hm... für mich ist es logisch und auch leicht verständlich. Ich weiß auch nicht, wie ichs noch einfacher erklären sollte...
Niemand muß diesen Test nachmachen - ich hatte den lediglich als Beispiel angeführt. Wenn der Schaft korrekt senkrecht im Bogen steht, wird dieser auch nicht brechen, es sei denn man kauft sich Rohschäfte, die von vornherein zu schwach für den jeweiligen Bogen wären.
Wenn ich mir Rohschäfte kaufe, haben die eher mehr Masse als benötigt; im günstigsten Fall paßt es. Wenn die Schäfte zu schwach sein sollten, hat man im Vorfeld einen entscheidenden Fehler begangen.
Ich würde allerdings dahingehend einlenken, daß die Voraussetzung dafür das o.a. Pfeilgewicht von 10 gpp oder nicht wesentlich weniger ist und hätte vllt. dazu sagen müssen, daß ich diese Berechnung vorwiegend für Holzschäfte (und
ausschließlich für diese) bei engl. Langbögen - und da auch vor allem die größeren Kaliber - anwende.
Trotz allem funktioniert das auch bei geringeren Zuggewichten und entspr. leichteren Pfeilen; bis zu welchem Pfeilgewicht hinunter, kann ich allerdings nicht sicher sagen.
Wer jetzt also für sich die Zielsetzung eines Geschwindigkeitsrekords mit etwa 3 gpp Pfeilen o.ä. anstrebt, dem würde ich davon auch eher abraten. Doch diejenigen verwenden ohnehin meist andere Materialien. Bei Kunststoffen wie Karbon- oder Aluschäften macht der Spinetest aufgrund der Beschaffenheit u. Einheitlichkeit des Materials auch absolut Sinn und dabei ist eine Berechnung über Gewicht nicht oder kaum möglich - jedenfalls nicht für den Ottonormalverbraucher ohne direkten Zugriff auf ein wissenschaftliches Labor.
Der Vergleich mit den div. Holzarten mutet mir gerade an wie der Gag mit dem Kilo Federn und dem Kilo Steinen sowie der Frage danach, welches wohl eine höhere Fallgeschwindigkeit erreicht...
oder hab ICH da jetzt irgend etwas falsch interpretiert ?
Der Rohschaft- oder auch Spinetest ist bei Holzschäften ohnehin so eine Sache, da es bei Holz als natürl. gewachsenem Material neben Länge und Durchmesser noch weitere Einflußfaktoren gibt, die nicht ohne weiteres einheitlich meßbar sind. Bei getaperten Schäften verkompliziert es (Spinetest) sich darüber hinaus umso mehr, wenn es überhaupt noch einheitlich und ohne Spezialwerkzeug/Meßinstrumente möglich ist.
Das Ganze ist seit ewigen Zeiten eine Sache von try and error. Die Masche mit dem Pfeil-/Schaftgewicht hat sich seit Jahrtausenden bewährt und gehalten und die Schützen aller Zeiten trafen auch (und womöglich sogar besser). Warum soll jetzt mit Erfindung des Spinetests (oder auch RST) seit knapp 100 Jahren alles anders oder besser sein und nicht mehr sein, was seit -zigtausend Jahren funktionierte und Gültigkeit hatte ?
Ich selbst habe bis vor einiger Zeit auch immer auf RST und spine geachtet, bis ich wieder etwas weiteres dazugelernt hatte.
Für mich funktionierts bei Bögen in so ziemlich allen Gewichtsklassen und ich treffe seitdem öfter, besser und erreiche weitere Distanzen als vorher - ohne Spinetester und ohne stundenlanges feilen, schleifen und kürzen oder sonst. Feineinstellungen an Schäften und mind. ebenso langes "bearbeiten" der heimatlichen Zielscheibe. Irgend etwas wird es also gebracht haben, da sich Stil u. Technik seither nicht verändert haben.
Von mir aus nehmt es als mögliche Anregung; keiner ist gezwungen, das auch für sich zu übernehmen.
Gruß,
Hetzer