Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Snake-Jo
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Snake-Jo » 04.09.2015, 14:37

Betelgeuse hat geschrieben:
1.Ich habe nicht behauptet, dass das so wäre, ich sagte, dass der mediterrane Ablass durch den zwisxhen die Finger eingequetschten Pfeil (wegen des spitzen Sehnenwinkels) viel schwieriger sauber zu lösen ist als der Daumen.
2. Der lösefehler sorgt dann dafür das der Pfeil im flug stark am zappeln ist, wodurch der Pfeil während des fluges stark bremst, bis er sich beruhigt hat.
3. Auf die Abschuasgeschwindigkeit direkt hinter dem Bogen kann das bei gleichem Auszug natürlich keinen Einfluss haben, das wäre physikalischer Blödsinn.


Ich habe mal numeriert und bleibe beim Kaya, weil das Thema ist, auch wenn Einiges verallgemeinert werden kann.
Zu 1: Der Pfeil darf, selbst wenn meine Finger geklemmt werden, nicht gequetscht werden. Es muss immer etwas Luft bleiben, sonst Lösefehler, ja. Je weiter ich ausziehe, umso mehr werden die mediterranen Finger (lach!) gequetscht und umso schwieriger wird das Freibleiben des Pfeils (Klemmnocke vorrausgesetzt). Nehme ich nur Zeige-und Mittelfinger, wird es etwas besser.
Zu 2. Ja, klar, jeder Lösefehler kann sich so auswirken, aber siehe 1.)
Zu 3: Doch, wenn ich mit einem glatten Hornring löse, kann ich höhere Pfeilgeschwindigkeiten erwarten, als mit Dreifinger-Schießhandschuh. Eine Sache der Physik: Friktion!

Und P.S. Ich habe Belege dafür, dass es auch bei kurzen Reiterbögen historisch korrekt mediterran zuging. Stichwort: Sassaniden

Taran
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Taran » 06.09.2015, 23:47

Ich Schieß den Kaya mit beiden Techniken: Mediterran aber nur mit 2 Fingern. Das geht schon. Es gibt die Kayas ja auch in verschiedenen Längen!

fletchershans
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von fletchershans » 15.03.2016, 18:30

----> historisch korrekt ist das sicher nicht, aber das ist mir relativ bumms.

wer weiss schon, was historisch einwandfrei ist, insbesondere bei den Langbögen. Die Lösehand wurde vor 44.000 Jahren in den Höhlen noch nicht gut abgebildet :), auch nicht der Bogen mit seinen 10 Markierungen (?) ... :)

Azawakh

Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Azawakh » 16.03.2016, 07:29

Nach meiner Erfahrung ist es schwer bis nahezu unmöglich, mediterran sauber zu lösen, der Pfeil wird praktisch immer eingeklemmt. Und die Kayas protzen erst ab, sagen wir mal 30" und mehr mit richtig Power. Oder das Zuggewicht wird unverhältnismäßig hoch.
Genau hier ist das Dilemma: mediterran geschossen ist mMn bei einem Auszug von 28 oder 29" wenigestens ein Zuggewicht von 35, besser mehr, nötig, um trotzdem einen halbwegs flotten Pfeilflug zu erhalten. Derselbe Bogen hätte beim Auszug mit dem Daumen dann um die 10# mehr und das ist deutlich zu viel, wenn man die Technik nur mal probieren möchte und nicht trainiert ist.

Also: zwei Bögen kaufen! ;D ;D

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grumpf
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von grumpf » 16.03.2016, 12:27

Zwar mit Daumen geschossen, aber bei 29" Auszug mit 34# auf dem Daumen finde ich bei einem KTB XL 205 fps nicht langsam. ;D
Es war allerdings auch ein 280gn-Pfeil also 8,2ggp. Ich denke die Kayas gehen a 28" Auszug schon gut ab.

VG Jens
Beim Bogenschießen sollte auf geeignete Kleidung geachtet werden. ;)

Sateless
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Sateless » 16.03.2016, 12:39

Azawakh, deine geschilderten Erfahrungen widersprechen meinen diametral. Aber das ist okay.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

Azawakh

Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Azawakh » 16.03.2016, 14:29

Ja, das ist natürlich okay. Es wäre ja auch langweilig, wenn alle dasselbe empfinden würden. Ich kann auch nicht mit wissenschaftlichen Daten dienen, die meine Ansichten bestätigen würden, gemessene Pfeilgeschwindigkeiten u.ä. interessieren mich weniger als der Wetterbericht.
Allerdings habe ich die geschilderten Erfahrungen bei inzwischen drei Kayas (zwei Fireföxe und ein Windfighter) und einer Armvoll unterschiedlicher Bögen anderer Hersteller gemacht.

Taran
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Taran » 16.03.2016, 15:11

Mir geht es schon so wie Azawakh. Zum Daumentechniktraining brauche ich einen Kaya, der mir mediterran eher zu leicht ist. Aber man braucht ja auch einen leichten med. Bogen für den Trainingseinstieg nach der Winterpause. ;)

fletchershans
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von fletchershans » 01.03.2017, 13:25

man könnte auch wie einige Blank-Compounder unter den Pfeil greifen und vor dem Ankern den Ringfinger wegnehmen, auf diese Weise wird nichts gequetscht

;)

Esmar
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Re: Mediterrane Technik mit Bögen von Kaya

Beitrag von Esmar » 01.03.2017, 14:05

Ich möchte auch eine eigene Erfahrung mit dem Windfighter niederschreiben:
Habe seit ca. 2 Jahren den Windfighter mit 35 # .... (dann noch einen Taegeuk Hornbogen von koreanbow mit 45 #).
Zuerst habe ich mir natürlich den Taegeuk bestellt und dieser war mir mit 45 #, geschossen mit Zeigefinger und MIttelfinger, ein etwas zu schwerer Bogen. Ein paar Schüsse waren problemlos, aber einen Pfeil nach dem anderen, dass war schwierig.
Habe mir dann als Zwischenlösung den 35 # Windfighter bestellt und schieße nun seit ca. 2 Jahren mit diesem ... immer mit Zeige- und Mittelfinger. Daumentechnik möchte ich irgendwann mal lernen.
Das Schießen funktioniert sehr gut. Auszug ist ein ganz anderer als bei unseren Selfbögen. Selfbogenauszug 28 Zoll ... beim Windfighter oder bei einem koreanischen Bogen kann man weiter ausziehen ... ich schaffe ca. 30 - knapp 31 Zoll.
Treffen ist natürlich Übungssache .... Mediterran, wenn man mit der rechten Hand auszieht, legt man ja bekanntlich den Pfeil links des Griffes an, bei der Daumentechnik liegt der Pfeil rechts des Griffes.
Bei der Daumentechnik wird der Bogen beim Abschuß ausgedreht, was bei der mediterranen Technik nicht so möglich ist.
In der Zwischenzeit (meine Bänder und Sehnen haben sich an die Belastung gewöhnt) schieße ich auch den 45 Pfünder.
Meine persönliche Meinung ist, dass ich zum Üben keinen koreanischen Bogen mit zu hohem Zuggewicht haben sollte, was nützt es, wenn man nach 20 oder 30 Schüssen nichts mehr trifft.
Koreanische Bögen sollte man zwar nicht mit z.B. ungarischen Reiterbögen verwechseln, aber hier ein Ausschnitt aus einer ungarischen HP eines bekannten Bogenschützen und -bauers : "Jeder geübte Reiterbogenschütze weiss, dass er, um ein hohes Niveau zu erreichen, einen leichten Bogen von 30 – 40# verwenden muss. Die vielen Schüsse und das harte Training erlauben es nicht, einen stärkeren Bogen zu verwenden, ohne Verletzungen davonzutragen. Deshalb ist das Ziel bei der Entwicklung von Bögen für das Schiessen vom Pferd, innerhalb dieses Zugstärkebereichs das meiste aus dem Bogen herauszuholen. Nicht so in Europa: lustigerweise meinen sie hier, ein 40# Bogen wäre ausreichend für Mädchen und kleine Kinder, nicht für richtige Männer, diese bräuchten Bögen mit einer Zugstärke von 70-80#"

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