Eibe Warbow explodiert...

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Blacksmith77K
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von Blacksmith77K » 08.10.2017, 23:34

Der Bogen ist aus dem März 2012. ;)

https://www.youtube.com/watch?v=n6GaZtULCvw

Trägt jede Eibe Ihren Fingerabduck mit sich...

anro.jpg
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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shokunin
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von shokunin » 09.10.2017, 07:12

Erm...

Wolfszahn, wenn ich Dich richtig verstehe, dann hat Dein Freund den Bogen nicht vom Hersteller, sondern gebraucht von einem Dritten gekauft.
Wenn das der Fall ist, und der Bogen zudem schon 5 Jahre alt ist und keiner weiß wie er in der Zeit gelagert oder geschossen wurde, da frage ich mich schon wie man da dem Hersteller mit "Sachmangelhaftung" zu Leibe rücken will.

Ich sehe das in der Kyudowelt auch immer wieder, da kosten "gute" Bambusbögen auch schnell einmal 1200 Euro. Und wenn so ein Bogen dann kaputt geht, dann ist das Gepflenne gross - das darf doch nicht passieren.
Naja, je leistungsfähiger so ein Ding ist, desto höher ist die Materialbeanspruchung. Möglichst wenig Material muss möglichst viel leisten wenn der Bogen gut sein soll.
Das Material ist hier extrem beansprucht und es ist eben ein Naturmaterial. Da steckt man nie drin und es kann immer zu so etwas kommen - es sei denn der Bogen ist auf Sicherheit gebaut. Dann hättest Du ihn aber nicht schiessen wollen...
Offen gesagt, denke ich es zeugt von einem Mangel an Verständnis was so ein "Warbow" ist, oder ein Holzbogen allgemein, wenn man hier mit Anwalt und Sachmangel daher kommt.
Das ist wie wenn Du 'nen Hund von Tierheim holst, der wird nach 5 Jahren krank und Du verlangst Ersatz vom Züchter. Da weiss auch kein Mensch wie der die fünf Jahre gelebt hat. Und wie der Eibenbogen ist der Hund eben aus Naturmaterial.
Jedes lebende Ding - auch Holz - hat eine Lebensspanne und die ist eben unbestimmt. Das liegt in der Natur der Sache.

Ich weiss es ist bitter, zumal Du Deinem Freund gegenüber in der Verantwortung stehst. Das ist hier aber einfach unter "dumm gelaufen" zu verbuchen. Man kann von einem gebrauchten 5 Jahre alten Holzbogen nicht erwarten, dass er mit Hersteller-Garantie kommt.

Gruss,
Mark
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Grombard
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von Grombard » 09.10.2017, 07:22

Wolfszahn hat geschrieben:.....Der Bogenbauer ist raus. Der Bogen war "2nd Hand"... In Anführungszeichen gesetzt, weil unbenutzt, dennoch ist der Bowyer raus aus jeglicher Verantwortung...

Nach anwaltlicher Rücksprache, zum Glück haben wir den advocatus diaboli in der Familie, kann man an den Verkäufer unter dem Aspekt der Sachmängelhaftung heran treten... Denn dem Bogen fehlt eine zugesicherte Eigenschaft, die 30" Auszug...
.....


Hat keiner geschrieben, dass der Hersteller in der Haftung sein soll. ::)
irgendwas is ja immer

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fatz
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von fatz » 09.10.2017, 07:27

Mark, schnauf erstmal durch. ;)
shokunin hat geschrieben:da frage ich mich schon wie man da dem Hersteller mit "Sachmangelhaftung" zu Leibe rücken will.

Will er doch gar nicht. Er sagt doch, dass der Hersteller aus der Geschichte raus ist und er wenn dann nur den Verkaeufer (also in dem Fall den Vorbesitzer) angehen koennte (Das war wohl die Auskunft seines "Familienanwalts"). In meinen Augen bei sowas wie nem Warbow zwar fragwuerdig, aber was anderes wie du draus gemacht hast.

@Wolfszahn: Ja bloede Geschichte. Deswegen zieh ich keinen Bogen von jemand anderen ohne die Frage: "Was ist wenn er bricht?"
Haben ist besser als brauchen.

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shokunin
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von shokunin » 09.10.2017, 07:41

Der Verkäufer ist doch wohl ein Laie, der den Bogen auch als gebraucht verkauft hat. Und der Bogen war ja beim Verkauf auch intakt und hat geschossen. Was will man da sonst noch verlangen...?

Und es wurde hier eben auch gleich der Hersteller mit rein gezogen und "Anwalt" und so weiter...
Da will eben jemand hier eine öffentliche Plattform um Druck zu machen, habe ich das Gefühl. Auf wen auch immer... ich denke eher den Hersteller, wenn man hier schon die Idee in den Raum stellt, der Bogen sei vielleicht nicht fachgerecht verarbeitet. Der Vorbesitzer als Laie kann das ja vor dem Bruch auch unmöglich gewusst haben. Bleibt der Hersteller... aber wer weiss...

Naja, das hatten wir hier doch schon oft. Kunde ist unzufrieden mit Bogen und macht hier einen Thread auf um sich moralische Unterstützung zu holen...
Ich sehe das eben als Taktik um Druck auf wen auch immer zu machen. Man muss sich aber im Klaren sein wenn man einen (noch dazu derart extremen) Holzbogen kauft, dass der spontan brechen kann.
Da braucht man hier gar nicht nach dem Hersteller fragen. Der hat 5 Jahre später nix mehr damit zu tun.

Und bei einen 5 Jahre alten Bogen gebraucht von privat gekauft braucht man auch nicht jammern wenn er nach 30 Schuss den Geist auf gibt.

Gruss,
Mark
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von kra » 09.10.2017, 09:38

@ALL,
ich habe den OP nicht so verstanden, das auf irgendjemanden Druck ausgeübt werden sollte - was auch den vorhandenen Informationen nach schwer geworden wäre.

Von daher - dumm gelaufen.
Btw, ich erinnere mich an ein Treffen bei Dirk bei dem 2 Eiben-Warbows (je so ca. 105# wenn ich mich recht erinnere) explodiert sind. War ein beeindruckendes Erlebnis. Glücklicherweise kam niemand außer den Bögen zu Schaden.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von Ösi » 09.10.2017, 10:06

Tja, eine Warbow aus Eibe um 200,- ist schon ein Schnäppchen und wer einen 5 Jahre alten Bogen aus zweiter Hand kauft trägt meiner Meinung nach das Restrisiko selbst, falls du ihn wirklich nicht über 30 gezogen hast sehe ich da keine Schuld bei dir.

Ist halt einfach dumm gelaufen, beim nächsten Kauf vielleicht einfach etwas mehr investieren oder eben wieder Restrisiko ...
nomen est omen!

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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von shokunin » 09.10.2017, 11:00

@kra

Naja, ich hatte hier schon den Eindruck, dass man einen Schuldigen sucht, wenn auch hauptsächlich nur dafür um es selbst nicht gewesen zu sein.
Und da kommt man eben schnell in Themen hinein (siehe Beratung Seite 1 durch Blacky) wie, ob die Eibe denn z.B. überhaupt gut genug war und fachgerecht verarbeitet usw...
5 Jahre lang war sie es offenbar und der Vorbesitzer hat halt auch keinen Röntgenblick... was will ich also mit der Spekulation, ob bessere Eibe oder bessere Verarbeitung hier einen haltbareren Bogen geliefert hätte?

Das zielt doch wohl darauf ab, dass man einen finden möchte, der für den Schaden gerade steht, den man selbst fabriziert hat, oder nicht?
...Sachmangelhaftung z.B. und die Frage, ob der Hersteller sich da nicht zuständig fühlen sollte, wenn er nicht vielleicht sogar haftbar ist, steht doch irgendwo auch im Raum, oder?
Naja, wer lesen kann ist, wie Wolfszahn ja sagt, im Vorteil... und ich lese hier vielleicht irrtümlicher Weise zu viel zwischen den Zeilen.
Für mich klingt das so...

Und ich halte es eben wirklich für ein Unding, bei einem 5 Jahre alten eBay-Bogen mit Anwalt und Sachmangelhaftung oder Verarbeitungsmängeln daher zu kommen. Sorry...
Den Zahn wollte ich dem Wolfszahn eben gleich mal ziehen.

Wie Du sagst: dumm gelaufen. End of Story.

Gruss,
Mark
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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von Markus » 09.10.2017, 11:49

shokunin hat geschrieben:End of Story.

Besser ist das.

Tipp an alle - vielleicht in Zukunft erstmal nur den Bogen samt Bruch und Bildern zeigen, ohne die Hintergrundgeschichte zu erzählen. Dann bleiben alle beim Bogen und drehen nicht (zur Hintergrundgeschichte) ab.

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Re: Eibe Warbow explodiert...

Beitrag von Wolfszahn » 10.10.2017, 10:39

Da hier Einige hoch über meinen Kopf hinweg geredet haben und wilde Theorien jongliert haben, was meine Motivation ist, gönne ich mir meinerseits auch ein Schlusswort ;)

Ich möchte sehr gerne verstehen, was da passiert ist. Das liegt so in meiner Natur, nicht mehr, nicht weniger. Insbesondere, weil jemand, der mir nahe steht, vielleicht durch mich einen Schaden erlitten hat.

Nichts liegt mir ferner, als die fachliche Meinung von Blacksmith als Werkzeug gegen einen mir unbekannten Dritten, den Vater des Bogens, zu nutzen. Der ist nämlich völlig außen vor!
Wie gesagt, ich bin ein wissbegieriger Mensch, der gerne lernt, besonders aus eigenen Fehlern und sogar aus denen Dritter. Und der als Fan der Sesamstraße hat der Claim " Wer nicht fragt, der bleibt dumm!" auch heute noch für mich Bestand.

Ohne Wenn und Aber ist es so: wenn wer was verkauft, das nicht das macht, was es angeblich soll, kann man ihn dafür haftbar machen. Stichwort: zugesicherte (wesentliche) Eigenschaft und daraus leitet sich auch bei privaten Verkäufern nun mal die Sachmängelhaftung ab... Das ist juristischer Fakt, nicht die conditio sine qua non.

Wie jemand nun konkret mit dem Verlust von 220 Euro umgeht, das bleibt jedem selbst überlassen :) Meinem Freund, tut diese Summe sehr weh, ungeachtet der Tatsache, dass ein Warbow aus Eibe üblicherweise teurer ist. Darin, sind wir uns alle einig.

Der Verkäufer des Bogens ist übrigens rechtssicher und fair, er zahlt 2/3 des Kaufpreises zurück. Damit sollten beide Seiten gut leben können...

Das Fazit für mich persönlich ist: wenn ich denn schon einen gebrauchten Bogen kaufen will, dann schieße ich den vorher in Ruhe Probe und meine Zähne, die bleiben drin ;D

lieber Gruß, MichaEl
Schieße niemals weiter, als Du sehen kannst...

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