Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

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fatz
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Re: Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

Beitrag von fatz » 09.09.2020, 15:50

Ich kann zwar deinen Wunsch nach deiner kleinen einfach verstaendlichen Welt verstehen, aber leider ist die Welt viel bunter und vielfaeltiger und es interessiert hier vermutlich niemand ein feuchtes Stoffwechselendprodukt, wie weit deine Pfeile mit dem Bogen XY fliegen. Einfach weil kein anderer hier damit schiesst und das ganze obendrein auch noch davon abhaengt wo du ankerst, was vermutlich auch keinen interessiert. Da musst du dich schon ein bisserl strecken....

Und nochwas: abtriefen tut hier auch kaum einer, hoechstens abdriften....
Zuletzt geändert von fatz am 09.09.2020, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.

Ralph
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Re: Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

Beitrag von Ralph » 09.09.2020, 16:33

Also ich versuche mal, das Ganze so zu ordnen, wie ich denke, dass es gemeint ist – vielleicht glättet das ja auch die Wogen:

Toxophilus sucht nach einer Bewertungsmöglichkeit für die Leistungsfähigkeit eines Bogens.

Wenn man keine weiteren Hilfsmittel zur Verfügung hat, kann man auf den Gedanken kommen, dass man diese anhand einer Flugkurve eines Idealpfeiles für einen Bogen beurteilen kann und zwar nach dem Maßstab, dass je flacher eine Flugbahn eines Idealpfeils ist und je weiter dabei der Punkt vom Abschuß entfernt ist, an dem der Pfeil herunterzufallen beginnt, man also danach darüberhalten müsse („Nullpunkt“), umso besser/leistungsfähiger der Bogen sei. Vor diesem Hintergrund wäre eine Flugkurve zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit geeignet.

Jedoch ist dieser Gedankengang nicht zielführend, da jeder Bogen mit seinem Idealpfeil eine flache Flugbahn und einen maximal entfernten Nullpunkt haben wird.

Insoweit fehlt es dann an der Vergleichsbasis, da alle Bogen gleich effizient erscheinen und unterschiedliche Idealpfeile auf anderen als ihren Idealbogen andere Ergebnisse liefern würden.

Hinzu kommt, dass Flugkurven von diversen Faktoren beeinflusst werden, die man nur schwer ausschalten kann, wie etwa Unsauberkeiten beim Ablaß, Anstellwinkel, Luftwiderstand, Wind etc. . Würde man dieses Ausschalten wollen, müsste man mit einer Schießmaschine (Hooter Shooter) im Vakuum, also unter Laborbedingungen schießen. Dieses ist praktisch aber nicht möglich.

Daher haben sich Testverfahren etabliert, die Eckwerte unter möglichster Ausschaltung einer Vielzahl von Fehlerfaktoren liefern.
Dazu gehören Auszugsstärkenmessungen mittels Zuggewichtswaage (Ergebnis Kraft-Weg-Kurven) und Schießen von standardlangen Pfeilen mit diversen Gewichten durch einen Chronometer (Ergebnis Geschwindigkeitswerte bezogen auf Pfeilgewichte sowie energieeffizienzkurven). Dadurch werden schlechte Umwelteinflüsse weitestgehend minimiert und man nähert sich mehr Laborbedingungen an.

Aus diesem Grunde gibt es eben keine „Flugkurven“ zur Ermittlung einer Leistungsfähigkeit von Bogen.

Der Gedanke ist aber nicht so amateuerhaft:

Von vor gut 10 Jahren – 12 Jahren, als Chronometer auch noch Mangelware und teuer waren, kenne ich auch noch Methoden zur Ermittlung der Pfeilgeschwindigkeit:

Man schieße den Pfeil im Winkel von 45 Grad ab und zähle die Zeit, die er bis zum Aufschlag auf den Boden dann braucht, setzte dieses in Verhältnis zum zurückgelegten Weg und errechne damit die Geschwindigkeit. Jeder wird berechtigterweise sagen, dass diese Methode sicher so falsch nicht war – aber die Fehlerquellen derart zahlreich, dass sich damit verlässliche und vergleichbare Ergebnisse kaum haben erzielen lassen.

Vielleicht entspannt das hier ja etwas die Lage.

Ralph
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ein toxiphilus

Re: Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

Beitrag von ein toxiphilus » 09.09.2020, 18:01

Eine Einschätzung ohne optimal Bedingungen reicht mir auch. Ein ja oder nein und die Auszuglänge.

Ralph
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Re: Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

Beitrag von Ralph » 09.09.2020, 20:14

Sämtliche Leistungsdaten sind m. E. im Test bzw. den dortigen Auswertungen/Diagrammen enthalten. Du brauchst Sie nur abzulesen - wie z. B. die Auszugslänge.

Wie das im Endeffekt zu interpretieren ist, darüber hat Heidjer schon zutreffend ausgeführt..
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locksley
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Re: Bogen "Ming Emperor III" von Zhang Li - Ali Bow

Beitrag von locksley » 09.09.2020, 22:57

Die Reichweite kann mit der Faustformel , Pfeilgeschwindigkeit entspricht ca. Reichweite in Metern, mit auf den Bogen abgestimmten Pfeilen ermittelt werden. Stimmt meist +/- 10 Meter.
Der Nullpunkt ist ja auch vom Schießstil und Erfahrung des Schützen abhängig. Sollte aber nicht unter 30 Metern liegen, sonst taugt entweder der Bogen nichts, oder die Pfeile passen überhaupt nicht.
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