Bogenschiessen im Winter

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
GernotK
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Bogenschiessen im Winter

Beitrag von GernotK » 06.12.2004, 11:47

Hallo!

Da es wieder einmal Winter ist, und es auch in dieser Jahreszeit Tuniere im freien gibt wollte ich euch fragen welche Erfahrungen ihr mit euren
Bögen gemacht habt, bzw. wie ihr eure Bögen aufs schiessen im freien "vorbereitet" und welche Behandlung/Lagerung gefragt ist.
Den Bogen lieber im Warmen Auto mitnehmen oder doch lieber in die Skibox auf dem Dach??

lg gernot

Trebron
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Vorbereitung ????????

Beitrag von Trebron » 06.12.2004, 12:26

Hallo Gernot,

wo Du den Bogen transportierst ist schnurz egal.
10 Minuten nach dem Aussteigen hat er eh die Umgebungstemperatur;-)

Ein reiner Holzbogen ist möglicherweise empfindlicher als ein moderner Glasbelegter.
Wenn Du bei -10° bis -15° schießt muß das der Bogen nach einmaligem stufenweisem Ausziehen mitmachen, sonst ists kein Bogen, sondern ein stück holz:D
Du kannst ja auch im Parcur nicht vor jedem Ziel nach etwas Wartezeit den Bogen "vorbereiten":o, oder willst Du ihn nach jedem Schuß mit Wärmeflasche in die Hülle packen ?
Ich glaube auch nicht, dass der Ötzi auf der Jagd jedesmal vor dem Schuß den Bogen warm gerieben hat:bash

Beim reinen Holzbogen sollte man natürlich direkte Nässe meiden und generell entsprechend gewachst/geölt halten.

Beide Arten von Bögen sind bei Kälte steifer als bei hohen Temperaturen, das mag sich beim Auszugsgewicht bemerkbar machen, aber ich hab da noch nichts festgestellt, interessiert mich auch nicht:D


sorglose Grüße

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

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Beitrag von Archiv » 06.12.2004, 12:30

Hallo GernotK,

da muß ich doch zuerstmal fragen, was Du für einen Bogen schießt? Reine Holzbogen reagieren anders als (oder wie, das lern ich nie) glaslaminierte Bogen. Grundsätzlich würde ich sagen so wenig krasse Temperaturunterschiede wie möglich. Also lieber den Bogen aufs Dach. Was sich exterem ungünstig auswirkt, ist einen kalten Bogen im Warmen zu schießen. Also zum Beispiel aus der Skibox in die beheizte Halle, da soll es schon zu Brüchen gekommen sein.

liebe Grüße benzi

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Beitrag von nordwandclimber » 06.12.2004, 13:32

Servus,

selbst wenn Du den Bogen im hoffentlich warmen Auto transportierst hat er nach kurzer Zeit Umgebungstemperatur. Neulich war ich in Kempten auf einem Turnier und da kam mein Bogen auch vom warmen Auto raus in eine 2 Grad plus Umgebungstemperatur. Vor dem Einschießen hatte er sich dann schon abgekühlt und wurde mit ein paar Leerzügen (nicht Schüssen :o ) aufgewärmt. Keine Probleme. Meiner ist aber ein glasbelegter Grosserienbogen von Samick, wie es bei reinen Holzbögen ausschaut ist ne andere Frage, denke aber es wird sich ähnlich verhalten. In meiner Gruppe waren nämlich sonst nur PB Schützen, und die hatten alle keine Heizkissen für ihren Bogen dabei...:o
Daheim lagert mein Bogen im Stadel, und da hat er automatisch Umgebungstemperatur. Im Sommer lege ich den Bogen in den Keller, einen heißen Bogen zu schießen ist denke ich schädlicher für die Klebestellen als nicht allzu große Kälte.

Gruss,
NC

merdman2
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Beitrag von merdman2 » 06.12.2004, 15:21

Moin,
also ich schieße einen reinen Holzbogen aus Hickory.
Den transportiere ich im Auto bei Heizung damit ICH nich friere.
Am Ziel hole ich ihn direkt heraus und lasse ihn die Umgebungstemperatur annehmen. Bis es los geht sind eh mindestens 15min rum.
Dann aufspannen und kurze Zeit darauf vorsichtig ein paarmal immer weiter steigernd zum vollen Auszug ziehen.

Keine Probleme bisher! Nur immer gut geölt halten!

Markus

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RE: Bogenschiessen im Winter

Beitrag von link-hylia » 08.01.2005, 16:12

grüss dich, GernotK

obwohl ich selbst noch ein anfänger bin, habe ich dir einige tipps, naja, einen tipp. es ist eigentlich egal, wie du den BOGEN transportierst, hauptsache, er wird nicht beschädigt. naja, das wärs von mir! viel spass noch!!!!

Christian Woodbow
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reiner Holzbogen bei Frost

Beitrag von Christian Woodbow » 27.01.2005, 12:47

Also ich schieße einen engl. Langbogen, Eibe/Hickory Laminat ohne Glaß.

Der Bogenbauer Bickerstaffe schreibt in seine Anleitung: nicht unter 0 Grad schießen.

Aber ich denke/hoffe, daß er damit eben auf der sicheren Seite sein will, was Garentiefälle angeht.

Da ich im Winter halt auch schießen will und ich eher Outdoor-Fan, denn Hallenschütze bin und man in früheren Zeiten ja sicher im Winter auch nicht auf die Jagt verzichtet hat, habe ich jetz im Winter trotzdem unseren Vereins-Parcours und drei 3-D Turniere geschossen.
Bei einem war sogar ein Nacht-Turnier dabei (saukalt, wir hatten raureif auf den Bögen)

Ich habe, damit der Bogen sich möglichst stressfrei an die Arbeit gewöhnen kann, ihn erst einmal aufgespannt und ihn 15 - 20 Minuten nicht ausgezogen. Dann vor dem ersten Schuß habe ich ihn je 5 mal 1/4 , 1/2 und ganz ausgezogen und langsam wieder in die Ausgangsposition zurückgelassen.

Ich habe bisher keine negativen Auswirkungen auf den Bogen feststellen können,außer, daß der bogen bei Kälte etwas schwerer zu ziehen ist.
Es würde mich aber interessieren, ob jemand schon schlechte Erfahrungen mit reinen Holzbögen bei Frost gemacht hat!
Denn ich muß zugeben, ein etwas eingezogenes Genick habe ich schon immer dabei, wenn ich den Bogen bei starker Kälte ausziehe.

Daher habe ich mir überlegt, um den Bogen zu schonen, mir für den Winter halt doch einen Glaßbelegten zu holen.
(Das wäre ja als Holzbogen-Schütze ja wenigstens mal eine Ausrede sich dann doch einen Stegi zu bestellen);-) :D

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geomar
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RE: reiner Holzbogen bei Frost

Beitrag von geomar » 27.01.2005, 13:27

Original geschrieben von Christian Woodbow
...
Der Bogenbauer Bickerstaffe schreibt in schreibt in seine Anleitung: nicht unter 0 Grad schießen.
...


Bei Eibe wär ich da in der Tat vorsichtig, denn Eibenholz gilt gemeinhin als ausserordentlich frostempfindlich.

Ob es sich hierbei nur um einen Mythos handelt, oder mein Bogenbauer seinerzeit tatsächlich recht hatte, lass ich mal dahingestellt.

Eine Aussage zum Thema "Sonneneinstrahlung und Frost bei Eibe" findet sich unter:
http://www.seba.ethz.ch/pdfs/eibe.pdf
Zitat: "Dagegen ist die indirekte
Kälteempfindlichkeit der Eibe unter
kontinentalen Bedingungen gross. Bei hoher
Sonneneinstrahlung und gleichzeitigem Frost
assimiliert die Eibe – weil die Stomata bei Kälte nicht richtig schliessen"

Was immer das heissen mag... 8-)


Eine Diskussion, die aber auch keine wieteren Erkenntnisse brachte, gab es auch schon mal hier:
http://www.fletchers-corner.de/portal/f ... _1546.html
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

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Winterstoffwechsel

Beitrag von polgara » 27.01.2005, 20:19

Eine Aussage zum Thema "Sonneneinstrahlung und Frost bei Eibe" findet sich unter:
http://www.seba.ethz.ch/pdfs/eibe.pdf
Zitat: "Dagegen ist die indirekte
Kälteempfindlichkeit der Eibe unter
kontinentalen Bedingungen gross. Bei hoher
Sonneneinstrahlung und gleichzeitigem Frost
assimiliert die Eibe – weil die Stomata bei Kälte nicht richtig schliessen"
Was immer das heissen mag...

:



Die Aussage bezieht sich auf die lebende Eibe im Winter und besagt, dass die Eibe bei Sonneneinstrahlung trotz Frost atmet, Wasser verdunstet und Photosynthese betreibt.

Das sagt leider rein gar nichts darüber, was das Holz bei Kälte treibt, da es sich auf die grünen Nadeln bezieht.

Botanische Grüße,

Pol
Everything is possible. The impossible only takes longer.

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Danke

Beitrag von geomar » 27.01.2005, 20:41

Na immerhin hab ich das jetzt dazu gelernt...:D
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Broken Arrow
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Angstmacher

Beitrag von Broken Arrow » 27.01.2005, 22:13

Hi
:-|

Ich hab auch einen schönen Eibenbogen und verzichte bei Temperaturen ab 2°C auf den Wunderstock, weil allgemein die Meinung herrscht, und mir auch gesagt wurde, Eibe zerfetzt förmlich bei kalten Temperaturen.
Nun gibt es 2 Möglichkeiten.
1: Die anderen haben keinen schönen Eibenbogen und wollen nicht das wir unseren schönen Eibenbogen wegen der hohen Treffgenaugkeit nicht schiessen und auf schnödes Glas zurückgreifen (ja ich hab auch einen:-) )
2: Es stimmt.
Wenn Nr.2 zutrifft, dann hats im MA wohl keine Bogenschlachten gegeben(Bogi hier bist Du gefragt:knuddel )
Hat denn jemand schon EIGENÄUGIG gesehen wie es so >einen schönen Eibenbogen zerissen hat und wenn ja warum??

Frostige Grüsse
Rolf
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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Beitrag von Archiv » 27.01.2005, 22:58

Bei Eibe weiß ich es nicht, da kenne ich auch nur die Gerüchteküche....

aber bei Osage hatte ich bislang bei keiner Temperatur (so bis - 7 / 8 Grad) Null Probleme, na ja wenn er mit Sehne belegt ist knackt es zu anfang manchmal komisch (da schießt man dann immer vorbei). Gebrochen ist noch keiner von den Osagestecken.

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Beitrag von locksley » 27.01.2005, 23:34

Mein Eibenlaminat mit Hickorybacking hat bisher auch das schiesen im Winter bei Minustemperaturen, z.B. Karsee 2004, locker weggesteckt.

Besondere Vorkehrungen treffe ich nicht. Der Bogen wird vorsichtig aufgespannt und dann warm gezogen. Überflüssiger Schnee auf dem Bogen wird abgewischt. Bisher hat er immer durchgehalten und gab auch keine "gefährlichen" Geräusche von sich.

@Broken Arrow

Wenn irgend möglich wurde im Mittelalter nicht unbedingt im Winter gekämpft.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von Archiv » 27.01.2005, 23:45

Ich hatte mit meinen Hickory-Bögen auch keine Probleme beim Schießen bei -5° bis -10°. Ich ziehe sie bei jedem Wetter langsam warm und bisher war alles gut; wieso auch nicht?
Vielleicht ist das Gerücht, daß Eibenbögen bei Minustemperaturen kaputtgehen doch eher eine Ausrede wärmeliebender Schützen ;-)

hraban

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Beitrag von Juergen Becht » 28.01.2005, 08:22

Also, ich hab meinen Osagebogen noch nie "warm" gezogen.
Aufgespannt und losgelegt.
Dito mit meinem Griffon.

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