Werden Alu-Schäfte durch den Gebrauch weicher?

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
penzlin
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Werden Alu-Schäfte durch den Gebrauch weicher?

Beitrag von penzlin » 04.12.2006, 12:55

Hallo,
Ich schieße mit Platinum Plus 2114.
Die Schäfte die ich zum Training verwende, habe pro Schaft ca. 800-1000 Schuß hinter sich, sehen habe ansonsten noch ganz gut aus.
Am Wochenende war Tunier und da dachte ich (oberschlau): "verwendeste doch mal ganz neue SChäfte von der gleichen Sorte - da sind dann gar keine Kratzer dran , etc."

Befiederung, SPitzen, Nocken: alles gleich

Dabei mußte ich allerdings feststellen, daß die Pfeile alle ca. 10 cm weiter links die Scheibe auf 18m getroffen haben. Die Streuung war OK: ca. 80% hätten auf einen Bierdecke gepaßt.

Daher die Frage: Werden die Schäfte grundsätzlich durch Gebrauch weicher oder habe ich eine andere Charge erwischt?


Gruß
Matthias

ghostdog
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Beitrag von ghostdog » 04.12.2006, 15:43

hi,

dass alus durch den gebrauch weicher werden
glaub ich eher nicht,höchstens krumm

das mit der charge glaub ich auch nicht
bei alus

bei Carbon bzw Alu/Carbon gibts allerdings schon gewaltige unterschiede in den chargen

greetings

ghost

Robster
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Beitrag von Robster » 04.12.2006, 15:45

Das typische Linksdrall Syndrom, erwischt jeden Rh-Schütze mal. :-)
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Taran
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weiches Alu

Beitrag von Taran » 04.12.2006, 16:59

Solange die alten Schäfte nicht schon mal gerichtet waren, sehe ich keinen Grund für deinen Verdacht. Außerdem hättest du dann mit den alten Schäften schon größere Streuungen haben müssen - die nützen sich ja nicht alle gleich ab.
Wahrscheinlich hat dich eine mentale Falle geschnappt: "Das sind jetzt die NEUEN, TOLLEN Schäfte", denkst du dir, und schon löst du etwas anders...
:D :D :D
Der Kopf ist wichtiger als unser Material - naja, er ist ja auch mehr wert.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

penzlin
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Beitrag von penzlin » 04.12.2006, 17:19

Hallo,
das mit dem anders lösen stimmt wahrscheinlich auch. Unter Umständen war die Beleuchtung auch etwas anders: Schon ist die Pupille etwas kleiner und man sieht die Sehne anders.

Zu den Schäften: Wozu habe ich mir eigentlich den Spinnmesser gebaut? Weiß ich auch nicht, wenn ich es nicht für so etwas benutze.
Ich werde heute abend die Pfeile mal messen und dann morgen das Ergebnis mitteilen.


Gruß
Matthias

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 04.12.2006, 22:48

Hallo,

zur Originalfrage : Nein

Natürlich werden Aluschäfte ab 500 Grad Celsius weicher, aber nicht durch schießen.

Dein beschriebenes Problem ist eigentlich keins, es hängt nämlich weder vom Material noch von der Beanspruchung ab, sondern wie immer nur vom Schützen.

Theorien:

- andere Spitzen benutzt
- andere Länge benutzt
- andere Auflage benutzt
- anderen Promillegehalt benutzt
- andere mentale Einstellung benutzt
- falschen Tag benutzt

oder, und jetzt wirds wichtig:

- andere Haltung benutzt
- andere Rückenspannung beutzt
- keine Rückespannung benutzt sonden den Pfeil mit dem Arm gezogen?

Es ist immer der Mann hinter dem Pfeil, nie der Pfeil selbst.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

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mbf
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RE: Werden Alu-Schäfte durch den Gebrauch weicher?

Beitrag von mbf » 05.12.2006, 14:00

[i][...]Am Wochenende war Tunier [...]

Hm... zunächst mal: niemals auf ein Turnier neues, nicht erprobtes Material mitnehmen. Das kann nur in die Hose gehen, und wenns rein psycologisch bedingt ist. Entweder läuft man in eine Übermotivation rein ("Hey, damit kann mir nichts pasieren..." Plock, Fahrkarte) oder das Vertrauen ist nicht da ("Ich habe die Sehne zwar so gemacht wie immer, aber irgendwas..." Plock, Fahrkarte). Oder es passiert sonstwas ("...", Plock, Fahrkarte).

Und dann: das Stichwort ist doch schon da. Turnier. Zusätzlicher Stress, aus irgendwelchen Gründen "kommt" der eigene Stil nicht so wie sonst, man verkrampft ein wenig (unbewusst reicht völlig aus) und, patsch, anders, eben verkrampfter gelöst und die Pfeile sitzen ebenfalls woanders.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Beitrag von rabu » 05.12.2006, 14:25

hallo penzlin,

da bin ich mal gespannt, wenn du die Schäfte vermessen hast.

Sag mal, du schreibst von 80 % auf nem Bierdeckel und Sehne anders sehen ....
Du schiesst mit Visier oder?
Das würde sich dann mit meinen Erfahrungen decken.
Oder schiesst du blank auf 18m 8/10 Bierdeckelwertung? :anbet Respekt!!

Das bringt mich dann zu der Frage an alle:
Wie groß ist denn eure übliche Streuung, Blank oder instinktiv auf ca. 18 m ?
Ein DIN A4 Blatt? DIN A 3? DIN A 5?

Mir fehlt der Vergleich, da bei mir nur Visierschützen unterwegs sind.

Gruss Ralf

penzlin
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Beitrag von penzlin » 05.12.2006, 14:29

Hallo,
Blankbogen: Recurve aber ohne Visier etc.
Im Training ca. eine 8.7 im Schnitt auf eine 40'er Auflage auf 18m
(gemittelt über die letzten 1000 Schuß)
Beim Tunier dann ca. 7.7

=> Das ärgert einen schon ein wenig.

Gruß
Matthias

rabu
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Beitrag von rabu » 05.12.2006, 14:42

Klasse :anbet da weiss ich ja jetzt wo ich hinwill!
Wie schiesst du denn, Strinwalking und Pfeil ans Auge, über die Pfeilspitze oder instinktiv?

penzlin
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Beitrag von penzlin » 05.12.2006, 14:43

Stringwalking und ca. 7-8000 Schuß/Jahr

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Beitrag von penzlin » 09.12.2006, 20:49

Hallo,
ich habe das jetzt mal gemessen:
Neue Schäfte haben laut meinem Gerät einen Spin von ca. 67,5 (Gemessen über 2 Schäfte)
Die gebrauchten von ca. 65-66 (Gemessen über 6 Schäfte)
Die gebrauchten Schäfte sind noch gerade ;-)

Ob das nun die Ursache für die Linkstreffer ist möchte ich allerdings auch bezweifeln. Wahrscheinlicher die Beleuchtung oder Lampenfieber. Da gebe ich den Vorredner durchaus recht. Ich werde auf jeden Fall nicht alte und neue Schäfte mischen.

Gruß
Matthias

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kra
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RE:

Beitrag von kra » 09.12.2006, 21:46

Original geschrieben von penzlin

Hallo,
ich habe das jetzt mal gemessen:
Neue Schäfte haben laut meinem Gerät einen Spin von ca. 67,5 (Gemessen über 2 Schäfte)
Die gebrauchten von ca. 65-66 (Gemessen über 6 Schäfte)
Die gebrauchten Schäfte sind noch gerade ;-)

Ob das nun die Ursache für die Linkstreffer ist möchte ich allerdings auch bezweifeln. Wahrscheinlicher die Beleuchtung oder Lampenfieber. Da gebe ich den Vorredner durchaus recht. Ich werde auf jeden Fall nicht alte und neue Schäfte mischen.

Gruß
Matthias


Schieß ruhig die alten und die neuen gemischt - du bekommst das mit "das sind die neuen Schäfte...." sonst nie aus dem Kopf.

Die 1# Different liegt in der Anzeigegenauigkeit des Spinetesters (zumindest der allermeisten) und da du als Compounder eh "Centershot" hast, sind die Auswirkungen von etwas unterschiedlichen Spinewerten eh _sehr_ gering.

Nur als Anhaltspunkt: meine Schäfte (Holz) haben einen Spinebereich von +-2# und ich schieße Holzbogen über den Handrücken. Eine meßbare rechts/links Abweichung aufgrund der Pfeile konnte ich noch nicht feststellen - sehr wohl aber bei unterschiedlichen Bögen.

Beim bogenschießen ist's wie beim Computer - die Probleme sind die Bediener :D ;-) :-(
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

skinglouie
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Beitrag von skinglouie » 23.01.2007, 20:55

Aluminium(legierungen) verlieren im Allgemeinen durch (sehr viele) Lastwechsel definitiv an Festigkeit.

Haggy
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Beitrag von Haggy » 24.01.2007, 19:34

skinglouie schrieb:

Aluminium(legierungen) verlieren im Allgemeinen durch (sehr viele) Lastwechsel definitiv an Festigkeit.


Ich bin von Beruf Schweißfachmann und muß skinglouie absulut recht geben und wen man in Solmo sieht wie so ein Pfeil den Boden verlasst und auf der Scheibe einschklagt wurde mich das weichwerden nicht wundern.

Auf der anderen Seite muß ich kra natürlich recht geben das eine so geringe Spineabweichung wohl eher zu vernachlässigen ist.
Das Aufbauen und Pflegen einer jetzt anscheinend nutzlosen Besch?ftigung ist eine Altersvorsorge f?r Geist und K?rper.

Andrea Redmann

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