Spinewert nicht an erster Stelle?

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Nikodemus
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Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von Nikodemus » 31.12.2008, 08:25

Bogenschütze hat geschrieben:Insofern muss ich dir, Nikodemus, widersprechen, wenn du sagst, dass krumm und das Pfeilgewicht nicht so wichtig seien.
Krumme Schäfte fliegen nie geradeaus, wenn man weiter als 5m schießt, denn die Krümmung sorgt dafür, dass der Schaft nicht gleichmäßig in beide Richtungen ausschlagen kann - entsprechend wird er die Energie immer in die Krümmung schicken.
Unterschiedlich schwere Pfeile werden immer in der Höhe weiter übereinander liegen.


Da liegt ein Missverständbiss vor
Gewicht innerhalb des Pfeilsatzes muß gleich sein .In meinem ersten Post meinte ich Gewicht in Bezug auf unterschiedliche Schaftmaterialien ..anders ausgedrückt  wenn der spine stimmt
ist es egal ob ich 6 oder 10 gpp schieße.
Mit der Krümmung ist es nicht so einfach weil es nicht zwei sondern 360 Richtungen gibt der Pfeil dreht sich. War natürlich provokant dahingesagt
aber ich habe tatsächlich krumme Pfeile (alte Holz in der Ecke schief gelagert ) die "völlig" gerade fliegen , warum weis ich auch nicht so genau sie tuen es aber.

Nikodemus

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Heidjer
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Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von Heidjer » 31.12.2008, 08:46

@ Walter: Der Abschußwinkel ist schon wichtig! ;)
Nur ist er nicht immer auf ein 1/2 Grad genau zu treffen, zumal man den Auszug auch auf den Millimeter genau einhalten muß, >:( und die Richtung bei 180 Yards auch nicht unwichtig ist. :P Dazu kommt dann noch die Windabdrift da der Pfeil 3-4 Sekunden unterwegs ist ???
In diesem Zusammenhang ist der Spinnewert des Pfeiles das einzige Kriterium das nicht ganz so wichtig ist, ob der Pfeil 3m, 5m oder 8m zum Stabilisieren braucht spielt nur eine kleine Rolle. ;)
Ich habe schon Cloutschützen gesehen deren Pfeil über 30m oder mehr zum Stabilisieren brauchte. ::)

Gruß Dirk

PS.: Ich glaube von der Maschine vor langer Zeit mal bei Pope & Young gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher.?

PPS.: Die MythBusters haben solch eine Maschine für ihre Robin- Schüsse gebaut und sind dann auch wieder zu einen Bogenschützen gewechselt. ;D
Zuletzt geändert von Heidjer am 31.12.2008, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Bogenschütze

Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von Bogenschütze » 31.12.2008, 09:52

walta hat geschrieben:
Bogenschütze hat geschrieben:
walta hat geschrieben:... man hat einmal vor langer zeit ein gerät gebaut das einen bogen exakt halten kann um den optimalen pfeil herstellen zu können und musste leider aufgeben da man erkennen musste das ein mensch besser schiesst als eine maschine.
...


Ist das eine Geschichte oder stimmt das wirklich?
Kannst du mir da irgendwie was geben, wo ich dazu was finde?
Würde ich auswendig lernen und allen denjenigen, die vollkommen aufs Material schwören, permanent vortragen


ich hab leider keine ahnung mehr wo ich das gelesen habe. jedenfalls war das ein gestell in das man den bogen eingespannt hat und das für eine gleichmässiges release gesorgt hat - und diese maschiene hatte schlechtere trefferquoten als der mensch.
Jeder (holz)pfeil ist ein bischen anders, und der mensch mit erfahrung erkennt unbewust diesen unterschied und gleicht das während des abschusses noch aus.

grüsse
walta
----------------
jede maschine ist so gut wie der erfinder :-)


Ich hab´s gefunden - Dank deines Hinweises, Dirk M. Der Erfahrungsbericht zum Schießen mit der Maschine steht bei Saxton Pope: Jagen mit Bogen und Pfeil. Robin Sport 1985. S. 24f.
Pope hat mit der Maschine einige interessante Erkenntnisse über die Ballistik von Pfeilen gewonnen und kommt zu folgendem zusammenfassendem Ergebnis bzgl. der Maschine:

"Mit einer Maschine kann es möglich werden, Pfeile auszusuchen, die in ihrem Flugverhalten gleich sind. Es ist aber auch augenscheinlich, daß die individuellen Eigenschaften der Pfeile durch den Apparat verstärkt werden, denn bei diesem Test zeigte es sich, daß ein guter Schütze diese Treffer dichter gruppieren kann, als das bei der Maschine der Fall ist." (S. 24)

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walta
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Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von walta » 31.12.2008, 10:26

Dirk M hat geschrieben:@ Walter: Der Abschußwinkel ist schon wichtig! ;)
Nur ist er nicht immer auf ein 1/2 Grad genau zu treffen, zumal man den Auszug auch auf den Millimeter genau einhalten muß, >:( und die Richtung bei 180 Yards auch nicht unwichtig ist. :P Dazu kommt dann noch die Windabdrift da der Pfeil 3-4 Sekunden unterwegs ist ???
In diesem Zusammenhang ist der Spinnewert des Pfeiles das einzige Kriterium das nicht ganz so wichtig ist, ob der Pfeil 3m, 5m oder 8m zum Stabilisieren braucht spielt nur eine kleine Rolle. ;)
Ich habe schon Cloutschützen gesehen deren Pfeil über 30m oder mehr zum Stabilisieren brauchte. ::)


ah ja - von hinten betrachtet erscheint das logisch - gewicht und federform geht vor spinwert.

grüsse
walta
------------------
wir diskutieren derzeit ein bischen kreuz und quer - wie mir scheint :-)

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Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von tecumtha2008 » 31.12.2008, 16:50

@ Bogenschuetze:
Ich schieße einen koreanischen traditionellen Bogen von Thomas Duvernay. Ist mit 70#@28 angegeben,zieh ihn 26" also ca. 64#.Dieser Bogen hat kein Fenster und ist deswegen natürlich "spineempfindlich".
Problem Nr.2: Ich möchte einen möglichst schweren Schaft schiessen, damit der Bogen einigermassen so schießt wie meine restlichen 16 Spielzeuge. Deshalb hab ich da mal mit Carbon angefangen und es zeigt sich hier,dass ein Beman MFX 500 mit 4" Saubuckel(3- fach Befiederung) mit 28" länge und mit einer 225grain Feldspitze absolut gut schießt.
Aus meinen Referenzpfeilen habe ich mal 11/32" Chundoo Schäfte mit 50# Spine ausprobiert. Die Waren allerdings mit 160grain Spitze noch leicht zu steif und vom Gewicht mir viel zu leicht.
Also auf die Suche nach Hartholzpfeilen gemacht. Da ich mal wieder drüben in den USA war, um die Tätigkeit auszuüben über die hier nicht gesprochen werden darf , habe ich mal www.elitearrows.com ausprobiert,mich mit Paul unterhalten und er hat gesagt er hat noch einen Satz laminierte Birke da.
10 Stück 50#,1x51 und 1x52# im Satz und zwar 5/16". Also haben wir hier Hartholz (etwas weicher im Flugverhalten) und 5/16" Durchmesser anstatt 11/32" wie bei den Referenzschäften,könnte mit 125gr Spitze also hinhauen. Pfeile natürlich voll Länge bestellt,mit weisser Nocke,weissem CapDip, Cresting und charcoal Lasur. Pfeile waren alle mit der Spinezahl versehen,wo die Spitze hingehört. Hab mit 28" angefangen,dann jeweils 1/4" kürzer gemacht und bei 27.5" hat sich gezeigt: ich bin mit der Gruppierung zufrieden. Die Pfeile sind top und für $79.00 + shipping nicht zu teuer.

@ Pfirsichbaum:
Meiner Meinung nach sollte sich ein Anfänger überhaupt noch nicht mit dem Thema Holz als Schaftmaterial beschäftigen,sondern dies erst anfangen,wenn sich sein Schießstil gefestigt hat. Man sollte ihn auch dazu ermutigen, dann eben als LB-Schütze erst mal in der Recurveklasse mitzuschiessen. Das Poblem ist, das der Anfänger immer schnell Erfolge sehen will,sein Potential aber dabei nicht entwickeln kann.
Zudem sind Carbonschäfte oder Alus für Anfänger wirtschaftlicher als sehr gute (und damit teure)Holzschäfte und mit etwas Geschick meist auch noch für den nächsten Bogen mit höherem Zuggewicht verwendbar.
Der Bogen wirft,aber der Pfeil trifft.
Was ich auf manchen Turnieren durch die Luft segeln sehe,da wird mir oft ganz traurig zumute....

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Granjow
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Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von Granjow » 31.12.2008, 18:35

Bogenschütze hat geschrieben:Als ich diese These im BSF geäußert habe, bin ich direkt mit zwei Hardlinern aneinandergerasselt, die mich für vollkommen übergeschnappt erklärt haben.


Ah, dann geschieht das nicht nur mir :D


Was habt ihr Leute eigentlich für Erfahrungen mit dem Rohschafttest gemacht? Also erst mal keine Federn ran und auf ein Ziel schiessen, aus ca 10 m Entfernung, und kürzen oder dünner machen, bis die Pfeile gerade stecken? Meine fliegen richtig toll so, schwanken am Anfang kaum hin und her beim Abschuss. Spine recht unterschiedlich.

Simon

Pfirsichbaum

Re: Spinewert nicht an erster Stelle?

Beitrag von Pfirsichbaum » 31.12.2008, 20:40

Rohschafttest - ja aber....

Rohschafttest klang bei mir immer so ähnlich wie Bruch.

Bin daher dazu übergegangen, mit befiederten Pfeilen anzufangen und dann die Federn immer weiter zu stutzen. Da lassen sich bereits auch viele falsche Spinewerte aussortieren.

Dadurch dass ich verschiedenste Bögen gebaut (und den einen oder anderen auch mal gekauft) habe - benötige ich dazu auch passende (verschiedenste) Pfeile, die sowieso dann schon für einen neuen Bogen "vorbereitet" sind. Warum nicht erst mal mit den vorhandenen probeschießen? Ist klar, dass ich in einen 50#-Bogen keine 20# Pfeile dafür nehme - ich brauche meine Hand noch länger.

Erst wenn ich dann Spine/Gewicht/Spiztengewicht/Material dadurch eingegrenzt habe, lohnt sich ein "richtiger" Rohschafttest bzw. dann auch ein neuer Satz Pfeile.

Erst gestern war ich wieder mal dabei: neben einen 55# Holz (Taper) und 60# (Taper) waren auch ein Carbon400 und ein Alu/Carbon 500 als Rohschäfte dabei.

Und wie es zu erwarten war, bei dem einen Holzschaft, der mir bei der ersten Runde den besten Eindruck machte, sind nach dem  5. Schuss viele Fragmente hinter der Scheibe weitergeflogen, aber nicht weil der Spine falsch war (der Rohschaft traf mittig), sonder weil der so leicht war, dass ich diesen in die hölzerne Scheibenbegrenzung oberhalb nietete.

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