Spitzen mit Parallelgewinde

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
kuggy
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Nicht abfackeln !!

Beitrag von kuggy » 15.09.2003, 11:39

Original geschrieben von entman

warum eigentlich erwärmen? beim erwärmen dehnt sich das holz doch aus...dann dreht man es auf und dann geht es anseinen urspünglichen platz wieder zurück...oder nicht? oder ist das dafür gedacht, wenn die schäfte nicht richtig raufgehen?


Nur die Spitze erwärmen!!!! nicht den Schaft. :motz :D :D :D
Vinum bonum deorum donum.

PeLu
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erwärmen

Beitrag von PeLu » 15.09.2003, 11:59

He Rabe, es geht weiter! Das trockenlegen war zu früh!

Ich habs in einem anderen Thread schon einmal für die physikalisch herausgeforderten vorgerechnet (heißt auf deutsch: jetzt mach ich es nimmer). Durchmesserzuwachs durch erwärmen der Spitze bringt ungefähr soviel wie scharf hinschaun.
Das Erwärmen macht nur das Holz gefügiger, sonst nix.
Rabe spezial: diese parallelen Schraubspitzen sind so toll, weil da muß man die Pfeile nicht anspitzen (mit der Bohrmaschine eine Arbeit worum sich meine Kinder reißen, weil lustig und es riecht gut).
Nur muß bei diesen Spitzen der Durchmesser des Schaftes genau passen, wenn zu dick, muß man den Schaft nur mit Schleifpapier abschleifen und pro Schaft sicher nicht öfter als zwei oder dreimal probieren .-)

Aber: Zum Zusammenpressen gibt es eine eigene Zange vom Kümmerle. Wer weiß was uns da noch alles an Spezialwerkzeug bevorsteht!

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Beitrag von Ravenheart » 15.09.2003, 12:43

@pelu: stimmt, darum sind sie ja so beliebt, weil's so schnell und komfortabel geht! Ganz anders als bei meinen konischen: Anrauen: 10 sek., Schaft anspitzen: 30 sek., Spitze in den Schraubstock und ein Stück Heißkleber rein: 20 sek., mit Heißluftpistole Erhitzen: 1 min. (!), Schaft reindrehen und halten, bis es erkaltet unglaubliche 2 min. (!!!). Zusammen also der unvertretbare Aufwand von 4 Minuten!

Verloren habe ich übrigens noch nie eine Spitze... Das heißt, doch eine; das war aber ne Schraubspitze ;-)

Rabe

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Nix für ungut

Beitrag von kuggy » 16.09.2003, 18:15

@pelu

mit dieser Technik werden im Maschinen- und Fahrzeugbau erfolgreich Lager auf Wellen befestigt. Es nennt sich "Aufschrumpfen". Ich möchte jetzt hier auch keine Abhandlung vom Stapel lassen ... aber sollte man sich dort so geirrt haben ;-)

Bei mir halten sie halt eben und ich bin davon ausgegangen, daß es genau diese physikalische Grundlage ist, die da zum tragen kommt.

Wo steht der Tread, in dem du es erklärst.
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Beitrag von PeLu » 17.09.2003, 09:26

Lieber Namenskollege,

Ohne eine Diskussion lostreten zu wollen:
Freilich weiß ich genau, wie z.B. Radkränze aufgeschrumpft werden, hab das ja in Maschinenbau bis zum Speiben lernen dürfen.

Aber schau Dir auch die dortigen Passungen an und die Temperaturen, die verwendet werden.
Tatsache ist, daß bei der Hitze die Du da nehmen kannst, die Durchmessererweiterung der Spitze wohl geringer ist als man das Holz durch reinen Fingerdruck verformen kann .-)

Ich weiß auch ned wo der Thread ist, aber dort hab' ich es ausgerechnet.
Das Schöne ist ja, daß es auch funktioniert, wenn man keine Ahnung hat warum .-) Sonst könnt ich z.B. ja praktisch garnix machen.

Lieber Rabe:
Bei mir kommen immer noch andere Entscheidungsfaktoren dazu: Wieweit kann man Kinderarbeit dazu einsetzen?.
Schäfte abmessen und markieren, dann mit Gartenschere abzwicken (wie brutal!), Nockende anspitzen (Akkuschrauber), dabei auch gleich das Spitzenende ganz leicht anfasen (da vom Gartenscherenabzwicken ein bisserl verwortagelt), Spitzen mit der Pfote aufdrehen, soweit es halt Kinderhände bringen.
Ich schraub die Spitzen dann noch mit der Zange fest, meist nur eine halbe Umdrehung.
Früher hab' ich die Schäfte erst nachher tauchlackiert, der Lack rinnt dann ein bisserl zwischen Schaft und Spitze rein und pickt (ganz ohne zusätzliche Arbeit) ein bisserl.

Rabe Deine Methode hat auch weiters den Nachteil, daß Du die Spitzen von abgebrochenen Pfeilen viel schneller runterbekommst.

Wär übrigends ein netter Thread...
Wie bekomme ich die Holzreste aus meinen wiederzuverwertenden Spitzen.

daritter

Beitrag von daritter » 17.09.2003, 11:20

wobei das nu nich wirklich schwierig ist wenn man schraubspitzen oder heißkleber verwendet
(beides auf einmal wird schon wieder kritisch ;-))

bei epoxy-kleber oder was auch immer man da noch reinschmieren kann wirds wohl ein wenig aufwendiger, aber dann ist man ja auch selber schuld :D

Uli
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Beitrag von Uli » 17.09.2003, 11:24

Ich dreh eine Holzschraube in den Holzrest in der Spitze und erwärme die Spitze. Der Kleber wird weich und schon kann ich den Holzrest rausziehen. :D

Uli
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Beitrag von PeLu » 17.09.2003, 11:53

Uli, das ist gut. Jetzt such ich eine Holzschraube mit Linksgewinde .-)

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Beitrag von Uli » 17.09.2003, 11:59

Mach ich ja auch nur bei Klebespitzen, wo ich nix drehen muß.
Es gibt auch Linksausdreher, wenn man eine abgebrochene Schraube anbohren und ausdrehen muß. Und das funktioniert auch bei Holzresten in Schraubspitzen.
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daritter

Beitrag von daritter » 17.09.2003, 12:09

bei schraubspitzen bohre ich mit einem holzbohrer (so gross, dass er das gewinde nicht verletzt) den holzrest in der Spitze bis unten durch, danach kann man den rest recht einfach rausbröseln ...

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Spitzen entholzen

Beitrag von PeLu » 17.09.2003, 15:53

Lauter gute Sachen...
Mit dem Linksausdreher hätte ich es schon probiert, nur sind meine lediglich für Metallschrauben gebaut und halten im Holz zuwenig. Ausbohren klingt gut.
Das beste wäre, wenn man die Spitzen mit Linksgewinde hätte. Fragen wir einmal den Kümmerle, TopHat für Linksschützen .-)

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Beitrag von Uli » 17.09.2003, 16:27

@PeLu
Oder welche aus England, dort sollen sie ja sogar auf der falschen Seite Auto fahren. :D
Wenn das Holz einigermaßen fest ist geht es mit dem Linksausdreher. Man kann natürlich auch einen Größeren Bohrer nehmen, da habe ich mir aber auch schon Spitzen kaputt gemacht.
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Beitrag von Marty » 17.09.2003, 17:14

Also wer mal bei uns ist, kann sich gerne eine Handvoll TopHats aus den Strammitscheiben pulen. Die halten nicht die Bohne. So nach ca. einem Monat, besonders wenn der Schaft mal ein paar Tage im Regen gelegen hat, fallen die sogar von selber ab. Schaft am Nock halten, dann machte es *kling* und die Spitze lag auf dem Bogen. :-) Schon selber gehabt. Das einzig Wahre ist wirklich kleben. Wenn man UHU-Endfest 300 nimmt, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen dass die Spitzen irgendwo stecken bleiben. Ich habe viele Schraubschpitzen getestet und bis jetzt "jede" in irgendwelchen Scheiben und Tieren verloren. Egal wie fest und mit welcher Methode man die anzieht.
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Beitrag von Detritus » 17.09.2003, 19:23

Also ich halt von den parallelen Schraubspitzen auch nicht viel, ist viel zu mühsam, die draufzukriegen. Ich verwende die guten alten konischen Schraubspitzen mit Zwei-Kompo Kleber (Pattex Stabilit). Geht schnell und einfach anzubringen und hält bombenfest, die zieh ich auch ohne Bedenken aus dem Holz, da bricht eher der Schaft, bevor die runtergehen.
Und punkto Schaftreste aus der Spitze kriegen: Einfach einen Schraubenzieher ins Holz hauen, über eine Flamme halten bis es zum Stinken anfängt und dann runterdrehen. Wenn der Kleber zu heiß wird, transformiert er sich zu einem Schmiermittel :D

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Beitrag von Netzwanze » 17.09.2003, 19:48

Du brauchst kein Schraubendreher reinstecken. Einfach nur die Spitze (mit einer Zange; für Harte auch ohne 8-) ) festhalten und heiß machen. Nach einiger Zeit gibt es einen Knall und der Schaftrest ist draußen.

Ach ja. Nicht in der Wohnung machen; sonst gibt es Flecken auf dem Teppig und Ärger mit der besseren Hälfte :D
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

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