Spinewertberechnung

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
nemesis
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Spinewertberechnung

Beitrag von nemesis » 17.06.2005, 10:34

Hallo FC-Forum habe eine gefinkelte Frage.

Wie berechne ich den SPINE-Wert meine Pfeile(Formel, Rechenbeispiel).

Pfeile(ALU bzw.HOLZ)
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mbf
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Beitrag von mbf » 17.06.2005, 10:48

Nix Rechnen.

Holz: messen. Dafür gibt es Spinetester, die dur Durchbiegung unter definierten Bedingungen messen. Meist wird der Spine für Holzschäfte in lbs angegeben, was auf einer alten Konvention beruht: ein Schaft mit einem Spine von x lbs paßt auf einen Langbogen von x Lbs bei einem Auszug von 28 inch und einem Spitzengewicht von 125 grain.

Da aber die Bogen in ihrer Effizizenz stark variieren und die Auszugslänge von Schütze zu Schütze unterschiedlich ist, kann das nur ein grober Startpunkt sein. Letzendlich hilft nur selber ausschießen.

Alu: Spine steht im Prinzip drauf. Es handelt sich idR um eine vierstellige Zahl, z.B. 1816. Die ersten 2 Ziffern geben den Durchmesser im 1/64 inch an, die Ziffern 3 und 4 die Wandstärke in 1/1000 inch. Dieser Schaft hat die Daten 18/64 inch Durchmesser und 16/1000 inch Wandstärke. So, jetzt schaust Du beim Hersteller (z.B. Easton) nach und kannst da die Durchbiegung in 1/1000 inch nachlesen, was man über den dicken Daumen mit der Durchbiegung der Holzschäfte vergleichen kann.

Vor ca. einem Jahr war dazu ein guter Artikel in TB drin, der auch auf die Unterschiede Alu-Holz eingeht. Ein Abo lohnt! ;-)
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 17.06.2005, 10:54

Original geschrieben von mbf

...was man über den dicken Daumen mit der Durchbiegung der Holzschäfte vergleichen kann.



Der Artikel war in der Ausgabe 29, 3. Quartal 03! Kann man auch nachbestellen!

Daraus geht hervor, dass ein nach Easton gemessener Schaft 21% steifer ist, als ein traditionell gemessener! DAS ist selbst für den dicksten Daumen zu viel, also lieber berücksichtigen! Würde bedeuten, wenn auf Deinem Bogen ein Pfeil für 50# (nach Easton) gut fliegt, bräuchtest Du einen traditionell gemessenen für 60,5#...

Rabe

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Beitrag von mbf » 17.06.2005, 10:58

*patsch* Jup. Klar. Liegt u.A. daran, daß nach unterschiedlichen Verfahren gemessen wird. Die Auflagepunkte haben beim Easton- und beim Holzmessen unterschiedlichen Abstand und die Gewichte unterschiedlich schwer sind.

Habe wohl noch nicht genug Tee intus...

Wird Zeit für den Punkt "Spine" in der FAQ. Die Frage taucht in schöner Regelmäßigkeit immer wieder auf.
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spinewert

Beitrag von nemesis » 22.06.2005, 15:25

Danke für eure Antworten. :-)

Ich dachte mir, dass es eine Faustformel zur Bestimmung existiert.

lbs vom Bogen
Art des Bogens
Art der Sehne
Material der Pfeile
usw.


Werde mir trotz oder Übel einen Spinetester bauen.
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stimmt...

Beitrag von Ravenheart » 22.06.2005, 15:48

..solche Formeln gibt es! Sie sind aber Unsinn!

Genauer als z.B. diese:

Spinewert = Zuggewicht, Holzbogen ohne Schussfenster: 1 Klasse tiefer, moderner Bogen mit Schussfenster: 1 Klasse höher, high-tech-Recurve, center-shot: 2 Klassen höher

UND ggf. hinzu: Auszug über 30": 1 Klasse höher,

macht eh als Startwert (!) wenig Sinn!
Der Rest ist: Testen!

Dazu braucht man NICHT unbedingt einen Spinetester; Ein Händler des Vertrauens genügt!

5-6 Schäfte je Klasse kaufen, und probieren, welche besser fliegen.
Klar, man kann #-genau nachmessen und Gewicht bestimmen und.. und.. und.. Aber später! Das ist "Finetuning", und macht erst Sinn, wenn man in der Lage ist, auf 25 m mit einer Abweichung unter 30 cm zu treffen... Sonst gehen die Feinheiten eh in der Streuung unter..

Rabe

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Spinewert

Beitrag von nemesis » 22.06.2005, 15:51

OK habe mir das Thema einfacher vorgestellt
:-o
Dann werde ich mal mehr intuitiv und weniger technisch meine Pfeile testen
DANKE
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Beitrag von Peter O. Stecher » 22.06.2005, 15:53

Wenn ich das aunahmsweise sagen darf: Rabe hat recht !!!:anbet

Oder von ein paar Schützen-Kollegen verschiedene Pfeile test-schießen - die beste Methode !!
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RE: Spinewertberechnung

Beitrag von Robster » 22.06.2005, 17:03

Original geschrieben von nemesis
Hallo FC-Forum habe eine gefinkelte Frage.
Wie berechne ich den SPINE-Wert meine Pfeile(Formel, Rechenbeispiel).
Pfeile(ALU bzw.HOLZ)


Welchen Bogen schießt du denn ?
Wieviel lbs hat er auf deinen Auszug und wielange ist dieser ?
Bzw, Wielange sind deine Pfeile ?
--
Bei Recurves mit Bogenfenster bis zur Mitte geschnitten muß er nicht 100%ig exakt sein um damit gute Ergebnisse zu bekommen.
--
Anders bei Lang-oder Flachbogen ohne Schussfenster, da sich der Pfeil mehr um den Bogen winden muß. (Archers Paradox)
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Beitrag von Haebbie » 22.06.2005, 17:17

Rabe, Negeley,

da bin ich anderer Meinung. Ich denke sehr wohl, dass der Spinewert für Holzpfeile recht gut abgeschätzt werden kann, auf jeden Fall so genau, dass man nicht in mehreren Spinewertklassen nach den passenden Pfeilen suchen muss. Das einzige was meiner Ansicht nach zwar schwierig aber sehr wichtig ist, ist das Abschätzen der Effektivität des verwendeten Bogens.

Negeley, Deine Superticks brauchen natürlich wesentlich steifere Schäfte, als es nach den bekannten Faustformeln erforderlich ist. Und mein schlabberiger Reiterbogen ...
:D ;-)

Grundlage der Berechnung ist das Effektive Zuggewicht des Bogens bei dem Auszug, der später auch anliegen soll.
... let your arrows fly

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Beitrag von Peter O. Stecher » 22.06.2005, 17:28

So hab ich´s nicht gemeint, Haebbie!

Ich meinte, bevor ich herumformeln tu, probier ich lieber ein paar aus,und reproduzier die dann (mit Spinetester den passenden Pfeil gewogen) die Spinewerte stimmen bei Holz/Lang/Recurve-Bögen meist auch halbwegs. Vielleicht bei ELB oder Self muss man mehr tüfteln...
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Beitrag von Archiv » 22.06.2005, 18:07

Also ich habe mit meinen Holzbögen bislang noch keine Probleme gehabt auf Anhieb die richtigen Pfeile zu finden.

Auszugslänge des Schützen / Bogens
Zuggewicht des Bogens
Spitzengewicht
Länge des Pfeiles

Mit diesen Variablen kann man den nötigen Spinewert der Schäft relativ gut bestimmen
:o

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Beitrag von Robster » 22.06.2005, 19:17

Nur ein Beispiel :
Ich hab mit meinem Bear Grizzly (56 lbs @ 29,5 ") Zedernpfeile mit 55-60 lbs geschossen, sowie Fichte mit 65-70 lbs, bei Beiden erkenne ich keinen GROSSARTIGEN Unterschied.
Allerdings sind bei den Zedern mehr Ausschuß dabei als bei den Fichten. (Krumm)
Meine Trefferquote liegt zb. bei 28er 3D-Runde bei ca.420-460, je nach Verfassung :D
Also, kann schon abschätzen obs am Pfeil oder an mir liegt.
Ist hald bei nem Recurve mit BF bis Mitte nich so arg.
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Beitrag von Ravenheart » 23.06.2005, 01:00

@nemesis: Lies ma ....

das hier (klick)

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Beitrag von Peter O. Stecher » 23.06.2005, 10:19

Bei Auszugslängen bis 30" wird das mit dem Spinewert sowieso schwieriger, meine ich.
Überhaupt in den höheren # - Klassen.

Ich bin kein so guter Physiker, aber Rabe wird mich sicher korrigieren, ich glaube das mit dem Spitzengewicht wirkt sich bei extrem langen Pfeilen sicher stärker aus, die sind halt, trotz passendem Spine ein wenig schlabbriger.
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