Absoluter Beginner
Verfasst: 20.01.2021, 18:41
Guten Abend,
wurde auf euer Forum aufmerksam gemacht und finde hier sicherlich ein paar nützliche Tips. Zu meiner Person(schamloses Copypasting):
Ich wohne auf einem Hügel, direkt am Wald. Also schon mal die perfekten Voraussetzungen für's Roving. Mein Weg zum Bogen verlief vor rund 4 Wochen relativ Papa-klassisch: Kinder wollen Bogen, Papa geht an die Bach um Weidenstock zu sammeln, bindet Kordel drum, krach! Ok, daraus wurde dann Googeln, und im weiteren Verlauf Studium des Wiki-Books Bogenbau. Dort und anderswo hab ich dann gelernt, dass Weide, obwohl flexibel, eher Schrottwert für den Selfbow hat. Um zukünftiges abzuhandeln: Im Keller liegt ein Hainbuchen-Stämmchen(Stave) und ein breiter Ast meiner Robinie(siehe Bild 2). Hieraus sollen jeweils ein Lang- und ein Recurve-Breit oder whatever "not-so-lang"-Bogen werden. Allerdings erst im Sommer, da ich nach 4 Wochen endlich zur Einsicht gekommen bin, dass der Winter nicht unbedingt beste Voraussetzungen für Feldtests bietet.
Hängen geblieben bin ich demnach erst mal auf der Hasel, die diverse Vorteile bietet: en Masse vorhanden; kann rapide aus einem Stück Holz gebastelt werden; zugstabil; robust und widerstandsfähig, somit "allwettertauglich". Bin mittlerweile bei Bogen Nr. 4 angekommen. Die ersten zwei sind gebrochen, einmal rück- und einmal bauchseitig. Ich tippe auf zu kurze Trockenzeit gepaart mit Minus Temperaturen bei Nr. 1(Bild 1), und Überspannung bei Nr. 2. Wie gesagt, die zwei Future-Geduldsbogen liegen zur Trocknung bereit, und bleiben dort auch erst mal die nächsten 4-6 Monate. Trotzdem brauch ich ja einen Bogen, um zu üben.
Gesagt, getan. Meine Tochter wollte auf Anfrage zur Verschönerung einen-wer hätte es gedacht-, pinken Bogen. Daraus wurde dann Nr. 3. Mein Sohn wollte einen blauen. Allerdings sollte der auch als Ersatz für Nr. 2 dienen, damit ich weiter schießen üben kann. Um dem Wunsch nachzukommen, hab ich die Sehnennocken dann mit blauem Teraband ummantelt. Hat den Vorteil, dass das die Stirnseiten wassergeschützt sind, weil Teraband = Gummi. Natürlich sind das lediglich "Stöcke mit Kordel dran". Nachdem ich aber über Nr.2 und Nr.3 den Weg einer "sachgerechten" Bogenform gegangen bin, fand dann die letzte Tage eine Rückentwicklung statt, die aus Not, Ungeduld und Winterlichen Bedingungen geboren wurde.
Demnach ging ich bei Pinky und Blue wieder zur traditionellen "Kordel am Stock"-Strategie zurück. Pinky war noch ein Restast von meiner ersten Rohmaterialtour, vor gut 3 Wochen, hatte also "ausreichend" Trockenzeit. Der blaue wurde mit Glycerin in Form gezwungen und dadurch innerhalb von 3 Tagen allwettertauglich gemacht. Beide haben in etwa eine Reichweite von 50-60, bzw. 70-80m. Der Rekord liegt bei 120m mit Nr.1. Da waren die Pfeile aber noch unbefiedert und aus Komplettholz. Der Rekordpfeil lag wohl günstig im Wind. Wieviel Zuglast auf soviel Reichweite liegt, mag ich nicht sagen, weil ich davon = null Plan habe. Es reicht aber offensichtlich, um mit dem Botkinpfeil, auf 15m Entfernung einen morschen Baumsstumpf zu durchschlagen.
Bei den Pfeilen fand natürlich auch eine Entwicklung statt, was man sehr schön an den jeweils äußeren sehen kann. Was vor 4 Wochen noch als "gerade" gegolten hat, wird heute noch nicht mal mehr in Erwägung gezogen. Als Rohmaterial dient auch hier vorrangig Hasel. Manchmal kommt Erle, oder Hartriegel dazu. Als Kriterium dient mir vorerst nur wie gerade der Zweig gewachsen ist. Fichte und Birke sind reichlich vorhanden. Die meide ich aber noch, da sich bei beiden die Bearbeitungszeit maßgeblich erhöht. Qualität kommt über Erfahrung, und Erfahrung kann man nun mal nicht mit "Nichts" sammeln. Ergo wird am Anfang alles der schnellen Nummer geopfert. Maßgebliches Zweitkriterium ist Allwettertauglichkeit, weswegen Nr.3 und Nr.4 auch "Kleidung" bekommen haben. Der Leistung hat das kein Abbruch getan. Schließlich ist Nr.3 nur ein Ast, und Nr.4 die Vorstufe zu einem Rohling. Ich wollte hier eine Brücke bauen und etwas Holz reduzieren, aber ohne den Bogen wieder nahe Sollbruchzone zu bringen.
Nr.5 und Nr.6 sind die zwei mittigen Rohlinge, die seit etwa einer Woche trocknen. Nr. 5 geht heute in das Tillern, Nr.6 im März. Da ich mit Nr.4 einen ausreichenden Übungsstock habe, gehe ich mit Nr.5 nochmal das Risiko mangelnder Trockenzeit, mit akkurater Bogenform und zusätzlichen Klamotten ein. Entweder er hält, oder eben nicht. Rechts sind dann die zwei Sommerbögenhölzer. Mit denen fange ich an, wenn ich mich am Hasel genug ausgetobt habe und gelernt habe, was alles fehllaufen kann. Der Köcher mag auch unsäglich sein, der erfüllt aber seinen Zweck. Hab ich aus meinem alten Radrucksack zusammen gefriemelt. Hängt an der rechten Hüfte und hat eine zusätzliche Aufhängung für den Bogen, da ich mein neu entdecktes Hobby gerne mit meinen Grundlagenausdauertraining paare. Und wenn ich laufe mag ich natürlich nicht ständig den Bogen in der Hand halten. Ironischerweise treffe ich aus der Bewegung raus besser, als im Stehen auf gerade Ziele...
Nr.1
Sammelsurium:
Edit: Zusatzinfos:
Kordel: Gewachstes Ledergarn aus Leinen, vierfach gewickelt.
Pfeilspitzen: gekauft, zukünftig eventuell aus Eigenguss...bin noch am evaluieren ob der Materialfülle(Stahl, Messing, oder Alu?)
Federn: gekauft, im Winter findet man schlecht Federn. Orange weil = besser auffindbar im Winter
Beschichtung: 3x Acryllack. Schwarz nicht bewusst, sondern Restposten. Den Vorteil im Winter erkannte ich erst später
Die Spitzen und Federn sind mit Ledergarn gewickelt und dann mit Isolierband bzw. Schrumpfschlauch eingeschweißt. Bis jetzt hält das. Hab ganz am Anfang schnell die Erfahrung gemacht, das Panzerband nicht hält, da zu viel "Kante" stehen bleibt. Die Oberfläche möchte beim Aufschlag ja möglichst glatt sein, dann hält auch das Klebeband. Bei den Pfeilnocken bin ich mittlerweile dazu übergegangen Schrumpfschlauch drüber zu ziehen, und die dann einzuwachsen. Flutscht bei jeder Witterung wie'n Zäpfchen.
Mit Birkenpech konnte ich bis jetzt noch keine Erfahrungen sammeln, da es beim ersten Mal nicht geklappt hat, und beim zweiten Mal, im Eintopfverfahren, nur Mangelware raus kam.
wurde auf euer Forum aufmerksam gemacht und finde hier sicherlich ein paar nützliche Tips. Zu meiner Person(schamloses Copypasting):
Ich wohne auf einem Hügel, direkt am Wald. Also schon mal die perfekten Voraussetzungen für's Roving. Mein Weg zum Bogen verlief vor rund 4 Wochen relativ Papa-klassisch: Kinder wollen Bogen, Papa geht an die Bach um Weidenstock zu sammeln, bindet Kordel drum, krach! Ok, daraus wurde dann Googeln, und im weiteren Verlauf Studium des Wiki-Books Bogenbau. Dort und anderswo hab ich dann gelernt, dass Weide, obwohl flexibel, eher Schrottwert für den Selfbow hat. Um zukünftiges abzuhandeln: Im Keller liegt ein Hainbuchen-Stämmchen(Stave) und ein breiter Ast meiner Robinie(siehe Bild 2). Hieraus sollen jeweils ein Lang- und ein Recurve-Breit oder whatever "not-so-lang"-Bogen werden. Allerdings erst im Sommer, da ich nach 4 Wochen endlich zur Einsicht gekommen bin, dass der Winter nicht unbedingt beste Voraussetzungen für Feldtests bietet.
Hängen geblieben bin ich demnach erst mal auf der Hasel, die diverse Vorteile bietet: en Masse vorhanden; kann rapide aus einem Stück Holz gebastelt werden; zugstabil; robust und widerstandsfähig, somit "allwettertauglich". Bin mittlerweile bei Bogen Nr. 4 angekommen. Die ersten zwei sind gebrochen, einmal rück- und einmal bauchseitig. Ich tippe auf zu kurze Trockenzeit gepaart mit Minus Temperaturen bei Nr. 1(Bild 1), und Überspannung bei Nr. 2. Wie gesagt, die zwei Future-Geduldsbogen liegen zur Trocknung bereit, und bleiben dort auch erst mal die nächsten 4-6 Monate. Trotzdem brauch ich ja einen Bogen, um zu üben.
Gesagt, getan. Meine Tochter wollte auf Anfrage zur Verschönerung einen-wer hätte es gedacht-, pinken Bogen. Daraus wurde dann Nr. 3. Mein Sohn wollte einen blauen. Allerdings sollte der auch als Ersatz für Nr. 2 dienen, damit ich weiter schießen üben kann. Um dem Wunsch nachzukommen, hab ich die Sehnennocken dann mit blauem Teraband ummantelt. Hat den Vorteil, dass das die Stirnseiten wassergeschützt sind, weil Teraband = Gummi. Natürlich sind das lediglich "Stöcke mit Kordel dran". Nachdem ich aber über Nr.2 und Nr.3 den Weg einer "sachgerechten" Bogenform gegangen bin, fand dann die letzte Tage eine Rückentwicklung statt, die aus Not, Ungeduld und Winterlichen Bedingungen geboren wurde.
Demnach ging ich bei Pinky und Blue wieder zur traditionellen "Kordel am Stock"-Strategie zurück. Pinky war noch ein Restast von meiner ersten Rohmaterialtour, vor gut 3 Wochen, hatte also "ausreichend" Trockenzeit. Der blaue wurde mit Glycerin in Form gezwungen und dadurch innerhalb von 3 Tagen allwettertauglich gemacht. Beide haben in etwa eine Reichweite von 50-60, bzw. 70-80m. Der Rekord liegt bei 120m mit Nr.1. Da waren die Pfeile aber noch unbefiedert und aus Komplettholz. Der Rekordpfeil lag wohl günstig im Wind. Wieviel Zuglast auf soviel Reichweite liegt, mag ich nicht sagen, weil ich davon = null Plan habe. Es reicht aber offensichtlich, um mit dem Botkinpfeil, auf 15m Entfernung einen morschen Baumsstumpf zu durchschlagen.
Bei den Pfeilen fand natürlich auch eine Entwicklung statt, was man sehr schön an den jeweils äußeren sehen kann. Was vor 4 Wochen noch als "gerade" gegolten hat, wird heute noch nicht mal mehr in Erwägung gezogen. Als Rohmaterial dient auch hier vorrangig Hasel. Manchmal kommt Erle, oder Hartriegel dazu. Als Kriterium dient mir vorerst nur wie gerade der Zweig gewachsen ist. Fichte und Birke sind reichlich vorhanden. Die meide ich aber noch, da sich bei beiden die Bearbeitungszeit maßgeblich erhöht. Qualität kommt über Erfahrung, und Erfahrung kann man nun mal nicht mit "Nichts" sammeln. Ergo wird am Anfang alles der schnellen Nummer geopfert. Maßgebliches Zweitkriterium ist Allwettertauglichkeit, weswegen Nr.3 und Nr.4 auch "Kleidung" bekommen haben. Der Leistung hat das kein Abbruch getan. Schließlich ist Nr.3 nur ein Ast, und Nr.4 die Vorstufe zu einem Rohling. Ich wollte hier eine Brücke bauen und etwas Holz reduzieren, aber ohne den Bogen wieder nahe Sollbruchzone zu bringen.
Nr.5 und Nr.6 sind die zwei mittigen Rohlinge, die seit etwa einer Woche trocknen. Nr. 5 geht heute in das Tillern, Nr.6 im März. Da ich mit Nr.4 einen ausreichenden Übungsstock habe, gehe ich mit Nr.5 nochmal das Risiko mangelnder Trockenzeit, mit akkurater Bogenform und zusätzlichen Klamotten ein. Entweder er hält, oder eben nicht. Rechts sind dann die zwei Sommerbögenhölzer. Mit denen fange ich an, wenn ich mich am Hasel genug ausgetobt habe und gelernt habe, was alles fehllaufen kann. Der Köcher mag auch unsäglich sein, der erfüllt aber seinen Zweck. Hab ich aus meinem alten Radrucksack zusammen gefriemelt. Hängt an der rechten Hüfte und hat eine zusätzliche Aufhängung für den Bogen, da ich mein neu entdecktes Hobby gerne mit meinen Grundlagenausdauertraining paare. Und wenn ich laufe mag ich natürlich nicht ständig den Bogen in der Hand halten. Ironischerweise treffe ich aus der Bewegung raus besser, als im Stehen auf gerade Ziele...
Nr.1
Sammelsurium:
Edit: Zusatzinfos:
Kordel: Gewachstes Ledergarn aus Leinen, vierfach gewickelt.
Pfeilspitzen: gekauft, zukünftig eventuell aus Eigenguss...bin noch am evaluieren ob der Materialfülle(Stahl, Messing, oder Alu?)
Federn: gekauft, im Winter findet man schlecht Federn. Orange weil = besser auffindbar im Winter
Beschichtung: 3x Acryllack. Schwarz nicht bewusst, sondern Restposten. Den Vorteil im Winter erkannte ich erst später
Die Spitzen und Federn sind mit Ledergarn gewickelt und dann mit Isolierband bzw. Schrumpfschlauch eingeschweißt. Bis jetzt hält das. Hab ganz am Anfang schnell die Erfahrung gemacht, das Panzerband nicht hält, da zu viel "Kante" stehen bleibt. Die Oberfläche möchte beim Aufschlag ja möglichst glatt sein, dann hält auch das Klebeband. Bei den Pfeilnocken bin ich mittlerweile dazu übergegangen Schrumpfschlauch drüber zu ziehen, und die dann einzuwachsen. Flutscht bei jeder Witterung wie'n Zäpfchen.
Mit Birkenpech konnte ich bis jetzt noch keine Erfahrungen sammeln, da es beim ersten Mal nicht geklappt hat, und beim zweiten Mal, im Eintopfverfahren, nur Mangelware raus kam.