Verdrehter Wurfarm

Sammlung von Bauanleitungen zum Thema Bogenbau
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Lucky Luke
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Verdrehter Wurfarm

Beitrag von Lucky Luke » 04.04.2011, 14:24

Ich habe folgendes Problem: Der eine Wurfarm des Bogen an dem ich gerade arbeite, hat eine leichte gewachsenen Verdrehung. Dadurch verzieht er sich beim Auszug nach einer Seite (siehe oberste Skizze unten).

Normalerweise sagt man ja, dass wenn sich der Wurfarm verdreht, die "tiefere" Seite zu schwach ist (in der Skizze die linke Seite), und man daher an der "höheren" Seite Holz entfernen muss.
Dementsprechend habe ich momentan wie in der mittleren Skizze die rechte Seite deutlich reduziert. Aber irgendwie weicht der Wurfarm unvermindert zur Seite aus. :(

Nun kamen mir Zweifel, ob diese Strategie bei einer gewachsenen Verdrehung sinnvoll ist.
Das ursprüngliche Verziehen kommt ja dadurch, dass der Wurfarm schräg steht. Und diese Schräge wird ja durch das Holzentfernen rechts noch verstärkt.

Sollte daher bei einer gewachsenen Verdrehung eher auf der anderen Seite Holz entfernt werden, wie auf der unteren Skizze dargestellt? ???



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inge
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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von inge » 04.04.2011, 15:46

Ich habe mal meine Festplatte durchstöbert und mir Rabes Erlaubnis? siehe Anhang
wurfarm.pdf
(30.44 KiB) 530-mal heruntergeladen

lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Lucky Luke
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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von Lucky Luke » 04.04.2011, 16:33

Ist schon klar. Bei einer normalen Verdrehung (also Wurfarm in Ruhe gerade, verzieht sich beim Auszug weil z.B. eine Seite zu stark abgetragen wurde) muss ich wie im PDF beschrieben an der "höheren" Seite Holz abtragen.
Das entspricht meiner mittleren Skizze und ist was ich bis jetzt gemacht habe.
Nun ist die höhere (in der Skizze rechte) Seite schon ca. einen halben millimeter dünner als die linke. Trotzdem Verzieht sich der Wurfarm weiter.
Soll ich nun diese rechte Seite weiter abarbeiten, oder sollte man bei einer gewachsenen Verdrehung anders vorgehen?

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acker
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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von acker » 04.04.2011, 16:34

Eine gewachsene Verdrehung sollte man erstmal mit der Heißluftpistole oder per Dampf begradigen, und dann den rest per Tillern machen .


Hier mal mehr dazu , Rabes Zeichnungen :

schiefe_WA1.JPG

schiefe_WA2.JPG

schiefe_WA3.JPG
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von Lucky Luke » 04.04.2011, 18:49

acker hat geschrieben:Eine gewachsene Verdrehung sollte man erstmal mit der Heißluftpistole oder per Dampf begradigen, und dann den rest per Tillern machen .
:


Ist sowas also nicht durch tillern auszugleichen? Schade. Die gewachsene Verdrehung sah eigentlich nicht so stark aus. Aber wirkt sich halt leider im Auszug aus. Auf Standhöhe weicht die Sehne ~1cm zur Seite aus (also noch innerhalb der Griffdicke). Bei 20'' bin ich dann schon etwas neben dem Griff...


acker hat geschrieben:Hier mal mehr dazu , Rabes Zeichnungen :


Echt super Zeichnungen - dickes Lob an Rabe...

tomtux
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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von tomtux » 05.04.2011, 14:25

Lucky Luke hat geschrieben:Nun ist die höhere (in der Skizze rechte) Seite schon ca. einen halben millimeter dünner als die linke. Trotzdem Verzieht sich der Wurfarm weiter.


einen ganzen halben mm ? :o

ernsthaft, wenn die dünnere seite nur mehr einen mm dick ist hast du ein problem. eine dickendifferenz von 0,5mm ist höchstens lächerlich bis kaum merkbar. da soll mehr weg!

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Re: Verdrehter Wurfarm

Beitrag von Lucky Luke » 05.04.2011, 22:16

Hmm, ich hab nochmal nachgemessen. Durch den gewölbten Rücken muss man aufpassen wo man genau misst.
Also 5mm von der Kante entfernt ist die eine Seite ca 10,5mm dick. Die ander 11,5 mm.
Ist also mehr als ich dachte. Man kann auch mit dem Auge sehen, dass der Rücken und Bauch nicht mehr parallel sind. Und bei 10% Dickenunterschied hätte ich eigentlich schon ein Effekt erwartet. Aber leider wie gesagt nicht.

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