Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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DerBesso
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Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von DerBesso » 21.02.2023, 19:30

Hallo zusammen in der Runde,

zuerst einmal wollte ich mich als neues Forenmitglied vorstellen.

Ich bin der DerBesso, bin 30 Jahre alt und wohne in der Nähe der schönen Schillerstadt Marbach am Neckar.

Mit 16 Jahren habe ich bereits in meiner Jugend mit einem schönen Jagdrecurve meine Erfahrungen im intuitiven Bogenschießen sammeln können. Aufgrund von Studium, den damit einhergehenden Umzug, und anschließend meinem zu stark gewordenen Bogen, habe ich über mehrere Jahre eine Pause von diesem schönen Sport eingelegt.

Dadurch, dass ich in der Nähe einen schönen Verein gefunden habe, hat es mich wieder mit diesem schönen Hobby infiziert.

Bewusst, um auch später in WA Tunier in einer geeigneten Bogenklasse mit schießen zu können (mit Jadgrecurve bei den Blankschützen war etwas demotivierend), habe ich mir einen 35 lbs glasbelegten Langbogen zugelegt.

Nun bin ich bezüglich meines Wiedereinstiegs und der Verbesserung meiner Schießtechnik auf ein Problem gestoßen.

Früher habe ich ausschließlich instinktiv geschossen, möchte aber für mehr Kontinuität mir eine der Zieltechniken wie den Point of Aim oder Gap-Shooting antrainieren.

Das Problem ist aber, sobald ich anfange aktiv über die Pfeilspitze oder passiv auf die Pfeilspitze zu achten, dass ich nicht mehr gleichmäßig schieße und mein Streuradius größer wird.

Schieße ich instiktiv ohne viel nachzudenken erziele ich bedeutend besser Pfeilbündel.

Es scheint mir, dass wenn mein Fokus auf das Zielen geht, sich unbewusst Fehler wie unterschiedlicher Auszug oder Releasefehler einschleichen.

Da ich gerade als Wiedereinstieg meine Technik nicht komplett verschlechtern will, wäre nun meine Frage, ob sich der Wechsel auf einer der Zieltechniken überhaupt lohnt und wenn ja, wie man sich bei dieser Technik aktiv verbessern kann.

Beim Instinktivschießen hat es mir damals sehr geholfen nicht auf einer Scheibe, sondern lediglich auf einem weißen Punkt zu schießen.

Vielleicht hat hier jemand einen Tipp, wie man genau ein Umlernen bezüglich der Technik angehen könnte.

Ich muss an diesem Punkt noch zugeben, dass meine Ausrüstung noch nicht optimal ist. Ich schieße gerade noch meinen ersten Satz Erstpfeile zu meinem Bogen.
Meine Holzpfeile haben einen Spine von 35-40 #, sind 29" lang, 4" Federlänge und eine 100g Spitze. Von der Art und Weise wie sie sich schießen bzw. Streuen, scheinen sie für meinen Bogen zu weich sein.

Einen Rohschafttest mit 40-45# Schäften und verschieden Spitzengewischten steht noch aus. Hierzu muss aber mein Streuradius kleiner werden.

Ich freue mich über eure Tipps und Empfehlungen für den Wiedereinstieg.

Viele Grüße,

DerBesso

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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von benzi » 23.02.2023, 16:10

Was ist ein WA Turnier? 🤔
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von DerBesso » 23.02.2023, 18:51

Hallo Benzi,

Mit WA Tunier sind die DSB Turniere gemeint (ehemals FITA).

https://bogenundpfeile.de/bogenturniere ... -turniere/

Neben den Bogenklassen Olympischen Recurve, Blank gibt es auch die Langbogenklaase und die Primitivklasse.

Der DBSV und vor allem der DFBV hat mehr traditionelle Bogenklassen.

VG!

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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von benzi » 23.02.2023, 19:07

Ah danke!
Das war nie und ist nicht meine Welt... da ist ein Zielsystem vermutlich wirklich ratsam....
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von kra » 24.02.2023, 19:10

...Da ich gerade als Wiedereinstieg meine Technik nicht komplett verschlechtern will, wäre nun meine Frage, ob sich der Wechsel auf einer der Zieltechniken überhaupt lohnt und wenn ja, wie man sich bei dieser Technik aktiv verbessern kann.
Zum ersten Punkt imho ein klares NEIN ;D , zum 2. Punkt: Üben, üben, üben, viel Anderes sehe ich da nicht.

Auch beim nicht-intuitiven Schießen kommst du nicht um üben herum und die saubere und konstante Technik ist noch erheblich wichtiger.
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von benzi » 25.02.2023, 18:06

Letztlich ist es eine Frage des Ehrgeizes... System Schützen werden intuitiven Schützen punktemäßig, bei bekannten Entfernungen, immer überlegen sein, gleich gute Technik vorausgesetzt...
Ich denke das liegt vorallem daran, dass sich System Schützen in Stress Situationen an ihrem System festhalten können..
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von Anasazi » 26.02.2023, 19:59

Beim DSB gibt es eine Primitivklasse?
Instinktivbogen / Intuitivbogen heisst es glaube ich und da werden moderne Kompositbögen, die auch als traditionelle Recurve / Jagdrecurve bezeichnet werden, geschossen und keine Primitivbögen...

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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von DerBesso » 26.02.2023, 20:38

@Anasazi: Da hast du natürlich recht. Hab hier Primitiv und Instinktiv hier verwechselt. In die Klasse fällt alles, was ein Blankbogen ist und in irgendeiner Form Holz im Mittelteil (zumindest anteilig) verbaut hat. Die Klasse kommt aber eher selten zu Stande. Mit einem klassischen Primitivbogen schießt man hier gegen zu „kurze“ glasbelegte Langbögen, Hybridbögen und auch wie du meintest gegen Jagdrecurves.

Danke für eure Antworten. Ich denke ich werde es ein paar Monate weiter probieren. Vielleicht auch eine Mischform aus Instinktiv und Point of Aim probieren.

Üben, üben und nochmals üben steht natürlich außer Frage ;)

Chris_N
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von Chris_N » 27.02.2023, 09:51

Hi DerBesso,
ich sehe mich gerade mit einem ähnlichen Problem konfrontiert. Ich habe erst vor kurzem mit Bogenschiessen angefangen und mich auf Splitfinger und intuitiv zielen eingestellt. Seit ein paar Wochen habe ich wegen einer Entzündung im Handgelenk mal 3-unter probiert, was gefühlt dem Handgelenk weniger Probleme macht. In diesem Kontext habe ich es dann, weil das Auge - bei Anker am Wangenknochen - näher am Pfeil ist, mit Gap-shooting versucht. Jetzt kann ich mich nicht entscheiden, mit welchem System ich weitermachen soll.
Gibt es denn hier im Forum einen Meinungsaustausch bzw. Pro/Contra zu den beiden Systemen?

LG Chris

Anasazi
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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von Anasazi » 27.02.2023, 11:46

Beim DSB gibt es keine Klasse für Bögen aus Naturmaterialien oder Primitivbögen.
Gibt da in der aktuellen Traditionell Bogenschiessen Zeitschrift ne Übersicht zu den verschiedenen Verbänden.

Der Schießstil und die Technik sind im Prinzip unabhängig von der Bogenklasse.

Ob jetzt instinktiv, intuitiv, PointOfAim, Gap oder sogar mit Visier - geübt werden muss bei allen Arten....
Die Frage die sich persönlich stellt, ist: Was will ich?
In der Beantwortung dieser Frage liegt die Krux, denn das Spektrum, welches sich beim Bogenschießen bietet, ist sehr groß und die Antwort von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.....

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Re: Wiedereinsteiger mit Wechsel des Schießstils

Beitrag von Karnickel » 11.04.2023, 21:44

Anasazi hat geschrieben:
27.02.2023, 11:46
Beim DSB gibt es keine Klasse für Bögen aus Naturmaterialien oder Primitivbögen.
Gibt da in der aktuellen Traditionell Bogenschiessen Zeitschrift ne Übersicht zu den verschiedenen Verbänden.

Der Schießstil und die Technik sind im Prinzip unabhängig von der Bogenklasse.

Ob jetzt instinktiv, intuitiv, PointOfAim, Gap oder sogar mit Visier - geübt werden muss bei allen Arten....
Die Frage die sich persönlich stellt, ist: Was will ich?
In der Beantwortung dieser Frage liegt die Krux, denn das Spektrum, welches sich beim Bogenschießen bietet, ist sehr groß und die Antwort von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.....
Sehr schön geschrieben!

Wenn du beim Bogenschießen oder anderem Sport an der Technik etwas veränderst, wird immer das Ergebnis erstmal schlechter werden.
Das mit den Zielsysthemen nicht dogmatisch sehen, ALLE zielen. Visieren ist was anderes. Wenn du visieren willst, egal in welcher Art, ist eine saubere Technik das Entscheidende. Ich kannte mal einen Schützen der traditionell sogar kreutzdominant geschossen hat. Der hat sich gefreut beim erstem Pfeil im Innenkill, erster Kill war normal und Körper schon eine Katastrophe. Der hat sich die "Wand" die Compounder im Bogen haben, sich körperlich antrainiert. Jeder Auszug war auf den Milimeter gleich. Ich konnte das mir mal von der Seite ansehen. Auszug, Anker Pfeil steht im Bogen, kein Kriechen, kein Überziehen und dann der Ablass, Bämm. 5 Pfeile auf die Spotauflage aus 12m press zusammen im Spot (fünf Mark Stück groß) einen halben Zentimer leicht nach rechts unten versetzt, also alle noch in der Zehn.
Der hatte auch feste Arbeitszeiten und konnte/hat jeden Tag traniert. Das hieß bei ihm, je eine viertel Stunde jeden Schußablauf intensiv bearbeiten. Also Stand, Griff in den Bogen, Auszug mit Ankern ohne Ablass, Ablass ohne Zielen, kompletter Schußablauf.

Also er war sehr Ehrgeitzig und hat entsprechen Zeit investiert um auf so einen Level zu kommen. Aber anders geht es nicht.

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