Ballistik

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Uli
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Beitrag von Uli » 21.10.2003, 08:18

Das mit dem zu weich liegt nicht nur am Schussfenster. Auch ein schneller Bogen braucht einen steiferen Pfeil als ein langsamer Bogen gleicher stärke. Auch die Art und die Anzahl der Stränge einer Sehne spielen dabei eine Rolle.
Im Buch "Trationell Tunen" ist das alles recht gut beschrieben. Und wenn man sich das in nachhinein betrachtet ist das alles reine Physik, die man eigentlich schon in der Schule hatte. Man muss nur drauf kommen.
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daritter

Beitrag von daritter » 21.10.2003, 14:26

Das ein schnellerer Bogen einen höheren spine braucht ist ja auch irgendwie logisch ...
Ich find die spine-einteilung an sich irreführend, da sie nahelegt, ein 50# bogen braucht 50# Pfeile. Wenn man z.B einen Border hat ist man davon weit entfernt :D.

@carpenter
das auf deinem 50#-griffon die 60/65# Pfeile passen erstaunt mich jetzt schon ... rohschaft oder mit befiederung?
bei meinem 50# falcon sind die 75-80#,29" im rohschafttest noch ein wenig zu weich, und der sollte ja eigentlich langsamer sein.
das der Schiesstil auch was ausmacht ist mir klar, aber so viel?

carpenter
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Beitrag von carpenter » 21.10.2003, 16:05

@daritter
Ich habe mit Rohschaft getestet, und dann befiedert.
Ich habe mir mal 3er Sätze in 5# Schritten besorgt als Rohschäfte die ich zum Testen genommen habe. Einige hats mittlerweile zerlegt weil das Stroh zu hart war, besser ist ein loser Sandhaufen.

Carpenter

PeLu
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Beitrag von PeLu » 21.10.2003, 20:58

Seltsam, jetzt geht es auf einmal nurmehr um den Spine. Ich hätte den einmal links liegen gelassen (wird ja eh in dutzenden anderen Threads ad nauseam diskutiert), mir ging es 'nur' um die flache Flugbahn.

(jaja, freilich gibt es da einen gegenseitigen Einfluß).

Am ehesten könnte man da flight-Schützen befragen.

Uli
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Für eine flache Flugbahn...

Beitrag von Uli » 22.10.2003, 10:40

...gibt es nur eine Formel: schneller Bogen + leichter Pfeil mit wenig Federn.
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carpenter
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Beitrag von carpenter » 22.10.2003, 11:13

@uli
Das ist ja alles richtig.
Es gibt ein sinnvolles Verhältnis von Auszugsgewicht und Pfeilgewicht, damit der Bogen nicht zerstört wird.
Das sind bei traditionellen Bögen
ca. 10gr/# also bei
30# Bogen->300 gr Pfeil
50# Bogen->500 gr Pfeil
Die Compoundbögen kommen jemanden schnell vor, weil aufgrund der verzögerten Beschleunigung, leichtere Pfeile (Spine) geschossen werden können (5-6gr/#).


Ich denke wir können das Thema insgesamt erstmal abhaken, bis ich wie Pelu schon meinte, "empirische" Daten gesammelt habe.

Carpenter

Uli
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Beitrag von Uli » 22.10.2003, 12:04

@carpenter
Du bzw. Pelu, ihr habt schon recht, dass man sowas empierisch ermitteln muß und das ist bestimmt auch sehr interessant.

Uli.
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PeLu
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Beitrag von PeLu » 22.10.2003, 17:16

Uli: Wie ich schrieb: Wenn Dir der Bogen ned leid tut (soll heißen wenn Du Dich ned drum kümmerst ob es dem Bogen gut tut oder ned) kannst Dich ja an den flachestfliegenden Pfeil herantasten.
Und das ist nicht zwangsweise der leichteste.
Wenn die Pfeile immer leichter werden, kommen irgendwann einmal die Wurfarme nimmer mit. Dann wird auch ein leichterer Pfeil nicht mehr schneller 'geworfen'. Und dann wird es so sein, daß der schwerere Pfeil flacher fliegt (wenn sonst alles andere gleich ist).

carpenter: Bei einem Radlbogen kannst in erster Linie nicht deswegen leichtere Pfeile verwenden, wegen der 'verzögerten Beschleunigung' (dieser Widerspruch in sich gefällt mir .-) ,sondern weil sich die Wurfarme im Verhältnis zur Pfeilgschwindigkeit viel langsamer bewegen. Aber was kümmert uns das .-)

carpenter
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Interessante Seite

Beitrag von carpenter » 28.10.2003, 13:03


Uli
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Beitrag von Uli » 28.10.2003, 14:09

@carpenter
Sehr interessant, sehr wissenschaftlich und sehr englisch ;-) .
Vom ersten Überblick sehr interessante Seite. Aber mit meinen begrenzten Englischkenntnissen werd ich wohl eine Weile zum durcharbeiten brauchen. Ich werds aber tun.

Uli
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carpenter
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Antwort für Holzfpeilschützen

Beitrag von carpenter » 29.10.2003, 08:29

Nachdem ich im Keller gemessen und gewogen habe, komme ich bei Holzpfeilen auf einen simplen Rechenansatz für das optimale Verhältnis.
Holzpfeil gibt es in verschieden Durchmessern 5/16 11/32 ... und Holzsorten Zeder, Kiefer,....
Nehmen wir das in etwa leichteste an:
-> 5/16 aus Zeder
-> Spitze 70 grain
Bei meinem Auszug komme ich auf ein Pfeilgewicht von 24.5 gramm <> 408 grain
Da ein Bogen sinnvoll mit 10grain pro # Auszug geschossen werden soll:
408/10 = ca. 41#

Also um "meinen" leichtesten möglichen Pfeil optimal zu verschiessen sollte der Bogen >41# haben. Natürlich sind differenzen im Holzgewicht (von wegen Spine) noch auszuloten.

Also:
Pfeilgewicht in Gramm / 0.06 / 10 = #-Zahl des Bogen


Carpenter

oder ?

PeLu
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Beitrag von PeLu » 29.10.2003, 09:12

Solche Faustregeln für das Mindestpfeilgewicht sind zwar hilfreich für grobes Abschätzen, aber das tatsächliche Mindestpfeilgewicht wird wohl von Bogen zu Bogen recht verschieden sein. Kurzer Bogen kann sicher leichtere Pfeile werfen und umgekehrt. Schön wäre es, wenn man da immer vom Hersteller eine sinnvolle Angabe hätte (also nicht nur eine Faustformel). Mit Holzpfeilen wird man da aber eh immer im sicheren Bereich liegen.
Nachdem jetzt aber eh bald Kohlepfeile in vielen Gruppen bei Bewerben erlaubt sein werden (oder sogar schon sind), wird es wohl doch noch interessant.
Gewichtsunterschiede bei Zedernpfeilen kommen übrigens in erster Linie vom unterschiedlichen Ölgehalt.

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 29.10.2003, 10:21

Ich hatte kürzlich Kontakt mit Sid Ball gehabt und wir sind auch auf das Thema Pfeilgewicht ideal/ minimal etc. zu sprechen gekommen. Er spricht bei seinen " Leistungslangbögen " Griffon, Harrier von ca. 5 - 6 gr je # Zuggewicht im Minimum. Bei leichteren Pfeilen würden seine Bögen Schaden nehmen. Bei Mitbewerbern seien es mehr !? Bei den Recurve würde es sich ähnlich verhalten. Wobei klar war das ein schwerer Pfeil für den Bogen besser ist. Ich denke wenn man an die untere Grenze geht wird der Pfeil schon sehr leicht und die Flugbahn entsprechend flach.

@ PeLu ist der ÖLgehalt im Nachhinein irgendwie zu beeinflussen oder hat man dann einfach unterschiedlich schwere Schäfte. Das können ja auch schnell mal 5 Gramm/ Schaft sein.

Uli
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Beitrag von Uli » 29.10.2003, 10:45

Man sollte ja in einem Satz Pfeile möglichst keine Gewichtsunterschiede >10gr haben (hab ich gelesen).
Jetzt habe ich mal meine gekauften Spitzen nachgewogen. Bei den 15 Spitzen, die eigendlich alle 125gr haben sollten, wiegt die leichteste 115gr und die schwerste 140gr. Gerade mal 5 Spitzen hatten die angegebene Masse von 125gr.
Das heißt, man sollte die Schäfte immer mit der Spitze zusammen wiegen wenn man sich einen Satz Pfeile zusammenstellt.

Uli
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Nullman
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Beitrag von Nullman » 29.10.2003, 12:32

Ich hatte meine Schäfte und Spitzen auch mal nachgewogen:
Bei den Schäften komm ich auf maximale Unterschiede von 8 GRAMM!!! bei gleicher Länge und gleicher Spinegruppierung. Da ist also vor dem Fertigen eines Pfeilsatzes aussortieren angesagt. Ich geh jetzt dazu über, Schäfte in 100er-Mengen zu bestellen.
Bei den Spitzen, die ich bisher gekauft habe liegt die Toleranz bei +/- 1 GRAIN.
@Uli - Ich weiss ja nicht, wo du die Spitzen her hast... kann es sein, daß du da mal verschiedene Spitzen der gleichen Sorte durcheinandergeworfen hast? Ansonsten dem Lieferanten mal auf die Finger klopfen, weil da hat DER Mist gebaut!
Der Sch?tzenverein:
Schiessen lernen, Freunde Treffen.

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