chinesisches Bogenschiessen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Benutzeravatar
Wilfrid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6165
Registriert: 04.06.2007, 16:16

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.12.2011, 09:51

Leute, oben sind 3 Bilder, in der Mitte ist das Bild vom secondrelease,
Wenns einem da zu unbequem wird gibt´s die Möglichkeit, den Daumen "unten durchzustecken" ->asiaten
oder
die Hand lang zu machen-> Europäer
Nun tut das auch weh, wir ziehen einen Handschuh an. Lassen wir bei dem alles weg, was nicht gebraucht wird gibts n Tab oder n Daumenring (Däumling), schnippeltste da noch weiter dran rum, landet man beim Ring mit "Zunge"-> Aus Metall oder Stein hat der ne Knickung im Daumengelenk. Verhakelt sich mal die Sehne hinter dem Ring , kann man weiter ausziehen-> macht man das Ding unten dicker oder ne Nase dran-> koreanisch, chinesischer Daumenring/Schießstil, macht man das nicht-> Japaner , Mongolen usw.

Es ist also durchaus möglich, so einen Schießstil mit Daumenrelease unabhängig von anderen zu erfinden. Und auch das Gerät dazu. Da die Japaner ja teilweise heute noch mit Handschuh schießen, möchte ich behaupten, die haben ihren Ring selbst entwickelt. Auch wenn Chinesisch schießen irgendwann da mal sehr modern war, die "alte Art" ist sicherlich nicht ganz abhanden gekommen. Also Kyudo und z.B. der koreanische Stil sind 2 Stile der Daumentechnik, die ganz sicher chinesisch beeinflußt sind, aber entwickelt haben sich diese ganzen Stile relativ unabhängig von einander. Die Ursprünge sind im jeweiligen Land zu suchen.

Und Herr junyang Lee zeigt in seinem Gehabe deutlich Züge vom Kyudo, aber die hat er wohl "übernommen" und abgewandelt.

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7573
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi » 16.12.2011, 10:43

@Markus edit: selber ohne Aufforderung gelöscht

@Janitschar Du kennst mich schon sehr gut! ;D

@shokunin, volle Zustimmung, schön dass Du auch erwähnst hast, dass der heutige laminierte Aufbau und damit der starke Reflex, der den Yumi effektiv macht, seine Ursprünge in der Laminatbauweise des chinesischen Kompositbogens hat! ;D

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Benutzeravatar
shokunin
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2188
Registriert: 22.02.2011, 16:13

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von shokunin » 16.12.2011, 13:30

ich bin nicht gern Kyudoka... bitte helft mir :'(

Dann sind wir uns doch alle einig, die Chinesen haben die japanische Kultur massgeblich beeinflusst in allem und nun können sie dort alles wieder abschauen was sie selbst vergessen haben.
Wie weit man geht mit "Ursprung" ist dann halt Auffassungssache... die Chinesen haben uns ja auch das Schwarzpulver geschenkt... dann ist ja fast der gesamte Schiessport chinesischen Ursprungs... nicht nur Daumentechnik und Kyudo :P

Gibt es nun historisch belegbare Quellen und Lehrer für Herrn Lee's Schiessform oder nicht?

Hatte heute morgen übrigens Weihnachtspost von Onuma sensei's Sohn in Briefkasten... netter Zufall :D

Gruss,

Mark
"I don't believe it!!" (Victor Meldrew)

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7573
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi » 16.12.2011, 16:39

so, nachdem nun alle Klarheiten mit den sensiblem "Japanern" beseitigt wären, können wir evtl. wieder zum Thema des threads zurück kommen.....

Ralph hat geschrieben:Das Nachvornkippen des Bogens und das Herausdrehen dabei ist eines der Grundelemente chinesischen Bogenschießens bis zur Zeit der Mandschu ! Es dient u. a. dem Absaugen des konstruktionsbedingten Handschockes , welches durch ein bloßes Herausdrehen wie beim Kyudo konstruktionsbedingt bei den chinesischen Bögen ohne, erst recht aber bei denen mit Sehnenbrücken sonst nicht erreicht werden kann (Es kommt sonst nur zu einer Viertelherausdrehung, bis die Sehne am Bogen ankommt und den Schock auslöst, der dann trägheitsbedingt einen Rückschlag des Bogens entgegen der Herausdrehrichtung verursacht, welcher wiederum den Pfeil zum "Wabern" bringen kann, bevor er den Bogen vollständig verlassen hat).
Die Aussage von Wilfried, dass das besagte Wegkipopen ein genereller Fehler sei, ist demnach unzutreffend.

Quellen: Selby, Chinese Archery mwN (bitte vollständig lesen !!!!)


@Ralph das deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen, die ich seit einigen Wochen mit meiner Technik am mongolischen Bogen mache!

Ich kann mit "mwN" leider nichts anfangen, könntest Du mir bitte für Deine obigen Ausführungen genauere Textstellen bei Selby angeben 400 Seiten sind einfach zu viel zum Suchen!

(ja, Du hast Recht ich hab ihn nicht vollständig gelesen! Dazu hatte ich bis jetzt auch keinen Grund und keine Zeit)

danke und Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Ralph
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1126
Registriert: 18.10.2009, 19:52

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph » 24.12.2011, 14:51

S. 122f.; 124; 164; 197; 209; 279; 295; 332; 341; 343; 344;

Die physikalische-mechanische Erklärung für das unterschiedliche Herausdrehen bzw. für das o. g. Herausdrehen der chinesischen bzw. mongolischen Bögen insbesondere mit Sehenenbrücken ggü. sonstigen Herausdrehen wie bei sonstigen Reiterbögen bzw. den Yumis liegt in der aufbaubedingten höheren Trägheit bzw. dem höheren Trägheits- und Drehmoment, welches sich ergibt, wenn man die Form und den Aufbau, insbesondere Querschnitt der chin./mongolischen Bögen betrachtet:

Hintergrund ist, dass „das Herausdrehen“ an sich, wie bereits erwähnt, verhindern soll, dass der konstruktionsbedingte Handschock der besagten Bögen sich nach dem Abschuß negativ übeer die Sehne bzw. den Bogens selbst auf den Pfeil und dessen Flugbahn auswirkt.

Herausdrehen – wer hätte das gedacht ! – beruht also auf einer Drehbewegung. Bei einer Drehbewegung rotiert im Idealfall ein Punkt um eine Achse bzw. sich selbst. Nimmt man nun den Punkt als dich drehenden Köper an, bildet dieser im Idealfall eine Kugel.

Diese Kugel ist in der Drehbewegung um so träger, je schwerer sie ist, je unregelmäßiger sie ist (etwa durch eine aufgerauhte Oberfläche) und jeder Punkt in der Kugel oder auf der Kugeloberfläche ist umso schwerer rotierend zu bewegen, je weiter er sich von der betreffenden Drehachse entfernt befindet (bei einer Kugel also je größer seine Entfernung auf dem Radius der Kugel zu deren Drehachse ist). Wer das ganz genau ausrechnen will, muß dazu etwa die sog. Eulerschen Gleichungen benutzen….

Ergo:
Je größer eine Kugel vom Radius her, je schwerer sie und je ungleicher die Masseverteilung innerhalb der Kugel zu deren Drehachse ist, desto träger ist die Kugel bzgl. einer Rotation sowie der Summe der Kräfte, die aufzuwenden sind, um jeden ihrer Punkte in eine solche zu versetzen. Noch höher ist der Kraftaufwand, wenn nun auch noch die äußere Form der Kugel keine solche mehr wäre, sondern etwa ein Ei, eine eingedrückte Kugel o. ä. vorläge - der rotierende Körper würde dann im Endeffekt sich bei einer Rotation nicht regelmäßig drehen, sondern eiern und der Kraftaufwand, eine solche Bewegung zu initiieren oder aufrechtzuerhalten wäre entsprechend höher… .

Betrachtet man nun einen „bogenähnlichen Gegenstand“, so fällt einem zuerst ein regelmäßiger Rundstab ein:

Eine ideale Rotation würde man erhalten, wenn der Stab sich, senkrecht gehalten, um seine Mittelachse drehen würde.

Je dicker er wäre, um so mehr Kraft müßte man dafür aufwenden.

Weiterhin müßte man mehr Kraft aufwenden, je länger er ist:
Denn die Länge des Stabes ist für die Rotation an sich zwar eigentlich/abstrakt gleichgültig. Diese gilt jedoch nur, wenn an jedem Achspunkt die gleiche Kraft angreifen würde, um die Rotation auszulösen. Da aber konkret der Stab nur an einem Punkt x (dem Griffstück !) festgehalten wird und dort gedreht wird, nimmt die am dortigen Punkt der Rotationsachse ansetzende Kraft zu den Ende des Stabes hin umso mehr ab, je länger der Bogen ist.
Ergo: Ist ein Herausdrehen von recht kurzen Bögen einfacher, als das von langen.

Weiterhin ist eine Rotation nach dem Vorangesagten umso schwieriger, je mehr Masse der Bogen hat.
Ergo: Ist ein Herausdrehen von leichten Bögen einfacher, als von schweren.

Darüberhinaus ist eine Rotation von Bögen mit einem geringeren Durchmesser einfacher als von solchen mit höherem, da die zu bewegende Masse Letzterer höher ist.
Ergo: Schlanke Bögen sind leichter Herauszudrehen als „dickere“.

Schließlich ist eine Rotation umso schwerer, je unregelmäßiger die Masseverteilung innerhalb jedes Abschnittes des Stabes gesehen zur Rotationsachse bzw. die aus jener Masseverteilung resultierende Form des Stabes (also die Querschnittsform) ist:
Ergo: Ein Rundstab rotiert einfacher um eine durch seine senkrechte laufende Rotationsachsse, als ein Stab, der einen unregelmäßigen Querschnitt hat oder gar – im Hinblick auf seinen Ruhezustand (=ungespannter Bogen) gebogen ist. Somit rotiert ein mittels Sehne zum Bogen „gebogener, gegelmäßiger Rundstock“ einfacher, als ein Reflexbogen, der im Ruhezustand s-förmig, doppel-s-förmig oder gar umgekehrt-c-förmig wäre (wie die meisten Reiterbögen) sowie eine Erschwerung hinzukommt, wenn der Querschnitt keinen Kreis bildet (wie bei den meisten Reiterbögen) und auch nicht über den gesamten Bogenverlauf gleich bleibt.

Überträgt man diese Überlegungen auf die o. g. Bogenformen ergibt sich folgendes:

Ein Yumi sit zwar relativ lang und hat keinen kreisrunden, sondern eliptischen Querschnitt. Er ist jedoch recht leicht; der Querschnitt ist relativ gering und auch zu den Enden hin relativ homogen oder zumindest gleichmäßig zulaufend und die Form des Yumi liegt im ungespannten Zustand relativ nahe an der eines Rundstockes. Daher ist sein Herausdrehen mit recht wenig Kraftaufwand möglich – er eiert wenig und es ist wenig Masse zu bewegen.

Der chinesische oder mongolische Bogen hingegen hat einen größeren Querschnitt, ist (u. a. auch daher) nicht leicht; der Querschnitt ist meist nicht regelmäßig eliptisch geschweige denn kreisförmig, bleibt über die gesamte Bogenlänge nicht homogen bzw. gleich, verändert sich insbesondere am Übergang zu den Siyahs dramatisch unregelmäßig; er verändert sich, wenn man die Außenpunkte etwaiger Sehnenbrücken mit einer gedachten Linie mit dem Griffstück verbindet sogar trapezförmig; und befindet sich im ungespannten Zustand alles andere als nahe an der Form eines regelmäßigen, ungebogenen Rundstockes, ist mithin sehr umgekehrt-c-förmig. Daher ist bei der Realisierung einer Rotation viel Trägheit zu überwinden, ein erheblicher Kraftaufwand nötig – und das Resultat wird eine ziemlich eirige Bewegung sein. Wenn der Bogen dann auch noch recht lang ist, wird dieses Ergebnis noch negativ beeinflußt.

Dieses führt im Endeffekt dazu, dass ein schlichtes Herausdrehen in einer Ebene - wie etwa beim Yumi - zeitig genug, bevor sich der konstruktionsbedingte Handschock auf den Pfeilflug auswirken kann - nicht möglich ist. Der Bogen ist einfach „zu träge“.
Durch das Kippen – des im oberen Tip schon leicht nach vorn geneigten Bogens - nach vorn und gleichzeitiges, seitliches Drehen, ist jedoch ein solches,„Herausdrehen“ realisierbar, da hier die Fallbeschleunigung ein Entfernen des Bogens erleichtert – jene ist bei einem bloß seitlichem Herausdrehen nicht nutzbar.

Grüße

Ralph

EddieDean

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von EddieDean » 25.12.2011, 10:34

Keine Ahnug ob es Sicnn macht.. aber es hört sich gut an ;D

Ne.. muss mal drüber schlafen, Es hört sich aber stimmig an und würde erklären warum benzi Problem m hat beim Herausdrehen seines Mongolen.

Gru0
Stephan

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7573
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi » 25.12.2011, 10:57

Janitschar hat geschrieben:Keine Ahnug ob es Sicnn macht.. aber es hört sich gut an ;D

Ne.. muss mal drüber schlafen, Es hört sich aber stimmig an und würde erklären warum benzi Problem m hat beim Herausdrehen seines Mongolen.

Gru0
Stephan


stimmt wäre eine Möglichkeit, die andere ist, ich hab zu wenig Muckis :'( aber ein etwas leichterer Bogen mit Sehnenbänckchen ist ja in Sicht..

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Ralph
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1126
Registriert: 18.10.2009, 19:52

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph » 25.12.2011, 11:36

benzi hat geschrieben:
Janitschar hat geschrieben:Keine Ahnug ob es Sicnn macht.. aber es hört sich gut an ;D

Ne.. muss mal drüber schlafen, Es hört sich aber stimmig an und würde erklären warum benzi Problem m hat beim Herausdrehen seines Mongolen.

Gru0
Stephan


stimmt wäre eine Möglichkeit, die andere ist, ich hab zu wenig Muckis :'( aber ein etwas leichterer Bogen mit Sehnenbänckchen ist ja in Sicht..

Grüße benzi


Ich glaube mit den Muckis ist sicher ein Gedanke, den hatte ich auch schon.

Jedoch denke ich, das es nicht großartig was ändern würde, jedenfalls nicht, wenn man von normal möglichem Muskelzuwachs durch Training etc. redet, da der Kontraktionsweg der beteiligten Muskelpartien recht gering ist, so daß im Endeffekt nur ein wenig mehr an Kraft ankommen dürfte und die Masse der geachsenen Muskeln auch erst mal bewegt werden müssten, was wiederum Kraft und - hier wesentliche - Zeit kosten würde. Wahrscheinlich wäre das Ergebnis nur ein kräftig ruckartigeres Herausreißen, was aber wiederum zur Verstärkung des schon beschriebenen, trägheitsbedingten Rückschlages des so gewaltsam nach außen gerissen-gedrehten Bogens führen und die Flugbahn nur noch ungünstiger beeinflussen würde.

Hinzu kommt, dass sich diese Bewegung und die dazugehöriige Muskulatur nur schwer in der besagten Richtung trainieren lassen werden, da sie anatomisch nicht dafür ausgelegt sind. Ich persönlich kenne nur ein einziges Beispiel, wo jemand Muskulatur so extrem trainiert, dass sie auf kürzeste Strecke enorme Energie freisetzen kann. Allerdings folgt die Stoßrichtung der Energie dabei 1. einer anatomisch vorgegebenen Richtung und 2. wird das Ganze noch durch einen Schub aus dem ganzen Körper, meist in Form eines sog. falling step, unterstützt. Das Ganze nannte sich "one-inch-punch":http://en.wikipedia.org/wiki/One_inch_punch ; http://www.fightscope.com/jkd/one-inch-punch/

Ob so etwas hier sinnvoll umsetzbar wäre, wage ich zu bezweifeln.

Ralph

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7573
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi » 26.12.2011, 21:38

Ralph hat geschrieben:
Durch das Kippen – des im oberen Tip schon leicht nach vorn geneigten Bogens - nach vorn und gleichzeitiges, seitliches Drehen, ist jedoch ein solches,„Herausdrehen“ realisierbar, da hier die Fallbeschleunigung ein Entfernen des Bogens erleichtert – jene ist bei einem bloß seitlichem Herausdrehen nicht nutzbar.

Grüße

Ralph


das Drehen ist meiner Meinung und meiner derzeitigen Erfahrung nach bei einem Bogen mit Sehnenbrücken nur dann möglich, wenn zu dem hier von Ralph beschriebenen nach vorne Kippen des oberen WA noch eine Neigung nach rechts dazukommt.

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Ralph
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1126
Registriert: 18.10.2009, 19:52

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph » 27.12.2011, 12:37

Jouh !!!!!!

Und selbst dann ist der M... noch schwer genug und wenn man Pech hat, gibts nen Muskelkater oder ne Sehnenzerrung im Unterarm....

Ralph

Benutzeravatar
benzi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 7573
Registriert: 31.10.2009, 19:19

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von benzi » 22.01.2012, 21:18

ich bin mal so gemein und kopier es hierher :-*

Ralph hat geschrieben:So...

hier nun die Bilder zum Ringgebrauch im Vollauszug.


ralph1.jpg


ralph2.jpg


ralph3.jpg




@Ralph Bild 1 und 2 gefallen mir sehr gut!

Warum ist auf Bild 3 so viel mehr Druck auf dem Zeigefinger?

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Ralph
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1126
Registriert: 18.10.2009, 19:52

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph » 22.01.2012, 21:21

Ich mußte so lange in Richtung des Photographen schreien."...einfach mal den Auslöseknopf voll ruhig durchdrücken und endlich die Aufnahme machen ...ich kann das langsam nicht mehr halten....." :o :o :o :o

edit Markus - unnützes Zitat entfernt. Das erleichtert das Lesen.

Genni
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1347
Registriert: 08.10.2010, 22:04

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Genni » 23.01.2012, 00:03

Nachdem ich jetzt fast den gesamten Fred durchgelesen habe, drängt sich mit eine Frage auf? Warum haben die Chinesen als soweit mir bekannte einzige zylindrische Ringe benutzt, bzw gibt es nennenswerte Vorteile oder ist das "einfach nur ne andere Art" ?

Felix
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

Ralph
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1126
Registriert: 18.10.2009, 19:52

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Ralph » 23.01.2012, 09:40

Es ist eine andere Schießweise, als die der Osmanen mit den Ringen, die eine Braue hatten - der Daumen wird anders benutzt, nicht über das distale Gelenk wie bei den Osmanen (vielleicht erklären Dir die Osmanen hier im Forum das mal näher, wie das geht) - und sind eine Weiterentwicklung. Vorher hatten die Chinesen auch Ringe mit Braue (z. B. in der Hanzeit). Sie wurden über die Zeit hinweg zu den zylindrischen hin weiterentwickelt - eine Zwischenstufe waren sich in der Mitte verjüngende Ringe.

Im Endeffekt wird die Sehne nicht wie bei den Osmanen auf den Ring gelegt und mittels "Einbeugen" fixiert, bei den zyl. Ringen wird sie auf die hintere Kante des Ringes gelegt und durch - oh je die Formulierung - "Wegstrecken des Daumens nach der Seite hin" am Lösen gehindert.

Ich hoffe nicht, mich erschlägt jetzt einer von den Kyudoleuten , aber - ich glaube, ein ähnliches Prinzip wird dort mit den Handschuhen verfolgt, in denen ein "Holzdaumen" die dementsprecehnde Ringfunktion der Chinesen ausführt - und das, wenn ich mich nicht irre, ist vielleicht sogar die ultmativste, und vor allem daumenschonendste Lösung. Sie liegt quasi recht nahe an einem mechanischen Release eines modernen Compoundbogens.... Ich zieh schon mal den Kopf ein....

Benutzeravatar
Markus
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 3322
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: chinesisches Bogenschiessen

Beitrag von Markus » 23.01.2012, 09:58

Haben wir denn einen so schlechten Ruf ??? ;D find ich gut >:)

Das von Ralph geschriebene kann ich unterstützen. Der starre Holzdaumen hat einfach den Vorteil, dass man den Daumen ganz entspannt in seinen Kokon legen kann und dann durch ein Drehen der rechten Hand nach innen die Sehne nur noch ganz knapp in der Sehnengrube liegt. Das Lösen der Sehne aus der Grube wird dann halt durch einen starken Druck-Dreh-Impuls der linken ! Hand ausgelöst. Ein Klammern der Sehne (Daumen nach innen abknicken) ist bei dieser Technik absolut kontraproduktiv (und zerstört auf Dauer den Handschuh).
Verständlich erklärt?

Antworten

Zurück zu „Technik“