Sicherheit beim Schießen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
oskadis
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RE:

Beitrag von oskadis » 18.10.2006, 12:10

Original geschrieben von shortRec

Eigentlich wollte ich mich nicht an dieser Diskussion beteiligen. Ich empfehle nur dieses zur Literatur. Die meisten hier werden es kennen, andere nicht. Als Ergänzung vielleicht mal einen Spasspfeil auf ein dickes, massives Holzbrett schießen, um zu sehen, was der eigene Bogen anstellen kann.
Ja, auch mir sind schon Leute zwischen dem vollausgezogenen Bogen und der Scheibe durchgelaufen. In diesen Situationen zweifelt man ernsthaft an dem "gesunden Menschenverstand" einiger Mitbürger, aber das ist ein anderes Thema und soll hier nicht weiter vertieft werden.

Spektauläre Scheibenabpraller: Recurve, 37lbs auf dem Finger, auf 30m den oberen Rand der Stramitscheibe erwischt der ACC (3L-18) bricht in vier Teile und steigt senkrecht gut 10m auf um anschließend in der 50m Linie stecken zu bleiben, nur von ein paar Carbonfasern zusammengehalten.
In der Halle, 18m Recurve mit etwa 20lbs. Nach einem lauten Knall im Bereich der Scheiben kam der Pfeil - Spitze voraus - an die Schießlinie zurück.
Gut, dass sind jetzt zwei Schüsse von Tausenden bei denen nicht ansatzweise etwas passiert ist. Deshalb: Sicherheit ist das wesentliche um diesen Sport mit Genuss ausüben zu können. Dennoch kann immer etwas passieren - auch diese Eventualitäten gilt es im Blick zu behalten.



Gruß

sR


Ps: hab ich eigentlich von dem Pfeil erzählt, der nach einem Nockplatzer paralell zur Schießlinie fliegend meinen Bogen kreuzte?


Krass :wundern

Ich habe schon so etliche Holzpflöcke mit meinen Pfeilen zerschossen (Skatkartenschießen). In dem Sinne mache ich mir, was die Tödlichkeit der Pfeile angeht, nichts vor ...
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

gotikreich
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Beitrag von gotikreich » 18.10.2006, 13:05

Ich habe mir das ganze mal durchgelesen auf einen Hinweis hin. Ich will auch nicht weiter an oskadis
Fall diskutieren, sondern würde gerne daran anschließen. Sicherheitsmängel bei Veranstaltungen.

Ich war auf einem Mittelaltermarkt (Zeit und Ort sollten wohl egal sein) wo ich auch an einem Bogenschießstand war. Ich stand ca. 5 Meter vom Ziel entfernt, es war mit einem Seil abgesperrt, schießen sollte ich auf einen Jutesack, hinter den Jutesack war bischen Stroh das bis auf Beckenhöhe ging und ein Kartoffelsackstoffnetz (weiß nicht wie das heißt) mit den maßen 2x3 Meter. Und hinter dem ganzen war ein Zaun weil dort Gelände Ende war.

Nun ja aufjedenfall spannte ich den Bogen und wollte gerade schießen, als ein "Zivilist" hinter den Netz auftauchte :motz Er suchte verzweifelt sein Drachen der irgendwo abgestürtzt ist. Er wollte aber auch nicht auf die mehrfachen Aufforderungen hören dahinter weg zu gehen, wenn er nich gepierct werden will. okay ich hatte den Bogen natürlich schon gesenkt und entspannt.

Mir geht es mehr darum das es jemand schafft direkt hinter einen Schießstand aufzutauchen und was mir erst vor kurzen auffiel, hätte ich nun verrissen warum auch immer und der Pfeil wäre zu weit nach links gegangen und durch zwei Baustellen Zäune durch hätte ich wohl jemanden am Metstand umgenietet. Was ich damit sagen will bis auf die Dummheit mancher Leute ;D gibt es wohl sehr oft Sicherheitsmängel bei Schießveranstaltungen, die einen nicht sofort auffallen und/oder bei dennen man auch selbst geschoßen habt.

Deswegen stelle ich mal die Frage im an euch: Habt ihr schonmal bei starken Sicherheitsmängeln geschoßen, egal ob die euch bekannt oder unbekannt waren???
Ein jeder macht Fehler, sonst w?rde man nicht sterben.

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geomar
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Beitrag von geomar » 18.10.2006, 13:43

Holla, das ging ja fix... :-o

Als derjenige, welcher dieses Thema ja eigentlich ins Rollen gebracht hat (in besagtem "anderen Thread"), will ich mich auch noch mal äußern:


1. Das Bild war für mich nur der "Aufhänger" zu einer allgemeinen Frage zum Thema "Sicherheit auf Veranstaltungen".
Solche "laschen" Sicherheitsvorkehrungen fallen mir grade auf MA-Märkten immer wieder auf und wirken auf mich auch zunehmend erschreckend.

Die entsprechenden Äußerungen von Polvarinho muss ich daher in diesem Zusammenhang auch als "weltfremd" und naiv abtun - so ist wirklich Niemandem geholfen - im Gegenteil!

2. Wer hier aber andererseits ernsthaft an der Gefährlichkeit der Situation zweifelt und mit der Begründung der 2-D-Perspektive verharmlosen mag, sollte mal einen Optiker konsultieren. Ich hatte dieses Bild gewählt, weil die Gefährdungssituation für die drei Kollegen hinten am Stand eben so deutlich auszumachen ist - trotz Perspektivverzerrung!

3. Mir ging es neben der Schussituation auch gleichermaßen um die Absicherung des Standes an sich - schaut euch das doch mal genauer an. Ein Drahtabsperrgitter mit einem Bettlaken darüber geworfen in mehreren Metern Abstand zum Schützen wird bei einem Pfeiltreffer eben diesem einen defintiv nicht vorausberechenbaren Richtungswechsel geben - so denn der Pfeil heile bleibt. ICH möchte da nirgends in der Nähe stehen.

Also - es geht hier doch nicht um die Verurteilung einzelner, sondern um ein Stück weit IMHO offensichtlich immer noch notwendiger Sensibilisierungen. Ich habe auch schon Pfeile verschossen, bei denen ich hinterher recht erstaunt war (Spitzenreiter war ein Pfeil nach einem Nockbruch beim Ablass, der fast 90 Grad neben mir in eine Bretterwand schlug...) und über die eine oder andere Sicherheitslücke der Vergangenheit mag ich lieber gar nicht mehr nachdenken. Aber ich bin gottlob lernfähig und gestehe dieses grundsätzlich auch anderen zu...

Daneben sehe ich aber auch immer wieder, dass trotz offensichtlich ausreichender Absicherung immer mit der Dummheit der Menschen gerechnet werden muss - erst kürzlich hatten wir eine Familie mit Kinderwagen während einer Veranstaltung direkt hinter der Bogenbahn, die wir vorher mit hohen Absperrgittern und reichlich Warnschildern als "Sicher" eingestuft hatten. Die Aussagen der Mutter "nehmen Sie sich doch nicht so wichtig mit ihrem Flitzebogen - wir gehen da lang wo es uns passt" will ich mal nix hinzufügen.

Fakt war aber, dass ihr Ehemann unter Aufbietung aller Kräfte die Absperrung trotz Kette und Vorhängeschloss aus der Bodenverankerung gerissen hatte, damit der Sonntagsspaziergang seinen gewohnten Weg nehmen konnte - Die Absperrung war sogar vom Sicherheitsbeauftragten der Stadt abgenommen worden...trotzdem bin und bleibe ich für meinen Schuss verantwortlich.

Diese Eltern werden definitiv bis an ihr Lebensende nicht einsehen, dass sie einen Fehler begangen haben, als sie die Absperrung wegräumten und die Warnschilder ignorierten...

...wir aber sollten uns schon immer wieder die Frage stellen, ob wir unseren Sport sicher genug ausüben. Das Problem ist doch eher die Gefahr durch Routine und eine ausgeprägte "Bei-mir-ist-doch-noch-nie-etwas-passiert"-Haltung...
Zumindest habe ich mehr und mehr diesen Eindruck, wenn ich Standbetreiber so naiv Frage: "HM - ist DAS denn auch sicher?"
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 18.10.2006, 14:40

Hmm, solchen Leuten, die Aussagen machen wie:
"nehmen Sie sich doch nicht so wichtig mit ihrem Flitzebogen - wir gehen da lang wo es uns passt"

sollte man evtl mal demonstrieren, was so ein Bögelchen anrichten kann.
Auf ein morsches Stück Holz oder so schießen...
Aber das interessiert diese wohl auch nicht.
*seufz*

Acki
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Immer erst ich...

Beitrag von Acki » 18.10.2006, 15:07

Eigentlich "darf" diese Diskussion "gar" nicht stattfinden....

Jeder Bogenschütze ist für sich verantwortlich!

Mann/Frau KANN auch den Bogen absetzen oder eben gar nicht erst schießen/antreten bei unsicheren Verhältnissen!

Lieber regressiv handeln - auch das zeigt Stärke und Verantwortung! Wieviel Verantwortung bin ich bereit zu übernehmen (auch für die oft unwissenden Mitwesen)? Die Bogenstärke ist m.E. völlig egal!

Suchen wir JETZT schon den Ausweg, falls doch etwas passiert (der Veranstalter ist Schuld, die lieben Mitmenschen sind Schuld etc.)?

Ich habe 12 Jahre Gewehr trainiert und mir fällt es heute noch (nach über 28 Jahren Pause) schwer auf ein Longlife-Lebewesen zu schießen (treffen ist nicht gemeint)! Dafür gibt es Gründe: SICHERHEIT, SICHERHEIT!!!!

Dennoch, trotz aller Umsicht, kann es (selten?) Probleme mit dem Schuß geben. Sollte etwas passieren - kann eine gute Versicherung sicher lindern. Oft ist diese auch bei den Ausschreibungen der Veranstalter gefordert!!!

Habt ihr so etwas schon gebrauchen müssen? Wie wurde es geregelt (Haftpflicht?)?

Gruß an alle Acki

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Steini
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Beitrag von Steini » 18.10.2006, 15:44

DAS ist für mich ein sehr interessanter Aspekt. Ich habe natürlich eine Haftpflichtversicherung, auch (aber nicht nur) wegen des Bogenschiessens, aber gebraucht habe ich sie (Gott sei Dank) noch nie.

Wer hat seine Versicherung denn schon in Anspruch nehmen müssen. Nicht, weil ich über irgendeine Verletzung und deren Entstehung den Kopf schütteln will, sondern:

Wie hat die Versicherung reagiert?
Welche Reaktion gab es auf Schäden durchs Bogenschiessen?
Wurden Gutachter gestellt?
Wurde Leichtsinn unterstellt?
Wie haben die Versicherunggen regiert?

Wer hat hier Erfahrungen machen müssen?

Steini
(Der zur Zeit letzte Hand an die Cloutturnier-Ausschreibung legt und sich so seine Gedanken macht)

gotikreich
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RE: Immer erst ich...

Beitrag von gotikreich » 18.10.2006, 17:31

Original geschrieben von Acki
Eigentlich "darf" diese Diskussion "gar" nicht stattfinden....

Jeder Bogenschütze ist für sich verantwortlich!

Mann/Frau KANN auch den Bogen absetzen oder eben gar nicht erst schießen/antreten bei unsicheren Verhältnissen!


Das Haputproblem ist aber auch das bei Mittelaltermärkten nicht nur Erfahrene Bogenschützen schießen, sondern auch irgendjemand der mal Lust dazu hat. Und diese Leute werden das sie es meist auch noch als "Flitzebogen" sehen sich den gegebenen Gefahren nicht bewusst sein. Auch werden sie nicht immer von den Standbetreibern darauf higewiesen.

Außerdem könnte man sich fragen beim Thema Verantwortung: Warum lassen die Betreiber auf MA-Märkten solche Sicherheitsmängel zu.
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locksley
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Beitrag von locksley » 18.10.2006, 18:21

Das Hauptproblem auf den Mittelaltermärkten sehe ich vor allem darin, daß Standbeteiber, die eine sichere Bogenbahn beteiben wollen, durch die ganzen behördlichen Verordnungen davon abgehalten werden, des wegen werden diese Bogenbahnen immer seltener. Dem Marktveranstalter sind reine Händler immer lieber, weswegen es als Bogenbahnbetreiber immer schwieriger wird vernünftige Plätze zu ergattern, da der für die Bahn nötige raum, ja für die beliebteren Verkaufsstände benötigt wird.

Für den Betreiber von Schiessbahnen, wird es auch immer Personalaufwendiger, da die Leute die schiessen wollen ja auch beaufsichtigt werden sollten usw.

Den gröbsten Unfug, beim Umgang mit Pfeil und Bogen habe ich allerdings in Füssen erlebt, als Eltern ihren Kindern erlaubten, die neu gekauften Bögen gleich auf der Festwiese, auf der hunderte von Menschen unterwegs waren auszuprobieren. :bash Als ich die Eltern der Jungs deswegen zur Rede stellte, nachdem ich den beiden ihre Pfeile abgenommen hatte, kam als Antwort erst mal, "Es ist doch nichts passiert." :bash Nach langer ERklärung von meiner Seite zeigten sie dann aber doch endlich Einsicht.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

chambala
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auch will!

Beitrag von chambala » 18.10.2006, 18:54

Original geschrieben von gotikreich
Das Haputproblem ist aber auch das bei Mittelaltermärkten nicht nur Erfahrene Bogenschützen schießen, sondern auch irgendjemand der mal Lust dazu hat.
Außerdem könnte man sich fragen beim Thema Verantwortung: Warum lassen die Betreiber auf MA-Märkten solche Sicherheitsmängel zu.


Das die Schützen keine Ahnung haben ist die Regel auf MA-Märkten.....auch ich bin so (wieder) zum Bogensport gekommen.
ABER - sehr oft sind auch die Betreiber Anfäger, die versuchen ihre Reisekasse aufzubessern mit ner Bogenbahn.
Und da wird es schon fast kriminell!!! :bash :motz

@Locksley
Hab auch des öfteren Kinder ihre neuen Flitzebögen auf der "Festwiese" ausprobieren sehen....auch oder gerade ohne Aufsicht - zum Glück waren das aber wirklich eher "Spielzeugbögen" mit Pfeilen mit stumpfer Spitze. Dennoch hab ich mir zumindest einmal so nen Mimo gekrallt und ausgezählt, weil er es wirklich arg trieb - von wegen direkt auf Leute schießen.

Auch ich habe wohl schon den einen oder anderen Schuß abgegeben, den man objektiv als unsicher einschätzen könnte/würde, welchen ich aber in dem Augenblick als sicher empfand... 8-|
Und für gewöhnlich achte ich sehr auf Sicherheit und soweit es geht auch auf Unwägbarkeiten!

Wirklich eine Thematik die man sich immer wieder bewust machen sollte!!!
Dixi et salvavi animam meam
Ezechiel, 3,19.

gotikreich
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Beitrag von gotikreich » 18.10.2006, 19:55

ICh achte mittlerweile sehr aus Sicherheit aus Beweggründen in der Vergangenheit.

ICh war mit einer Freundin auf einem Restbauerhof und wir hatten uns am Gemüsegartenrosenbogen ein Ziel aus PUR-Schaum aufgehängt. Wir schoßen bis ein Pfeil auf das Ziel ausetzte, weiter sprang auf den Gemüsegartenzaun und noch weitersprang und so munter seines Weges flog bis er 1 meter neben ein Kaninchen und 5 meter neben der Mutter, der Freundin, einschlug die nicht zu sehen war da sie sich die ganze Zeit hinter einen Wohnwagenanhänger aufhielt. Es war zwar nur ein 24Lbs bogen und eine stumpfe Blechspitze aber abkriegen muss ihn ja deswegen keiner. Seit dem achte ich sehr auf ein freies breites Flugfeld.

Deswegen finde ich diesen Thread auch so gut, denn hier habe ich von Gefahren gehört die mir vorher nicht bekannt waren wie zu beißpiel das brechen der Nocke wo der Pfeil da in 90° Winkel zurück kommt oder er direkt zurückkommmt.
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locksley
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Beitrag von locksley » 18.10.2006, 20:01

@Calis

Wenns Spiezeugpfeile gewesen wären wäre es mir nicht so wichtig gewesen. Es waren aber Pfeile mit Feldspitzen und die Mimos waren auch schon mindestens 12 Jahre alt.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

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Bogenschütze

Beitrag von Bogenschütze » 18.10.2006, 23:10

@oskadis
Ich find´s klasse, dass du diesen Thread eröffnet und das Bild von dir auf dem MA-Markt eingestellt hast! Das Thema kann nicht wichtig genug genommen und nicht ernst genug diskutiert werden.
Und dein Verhalten nach dem Marktbesuch ist auch zu loben: Wir alle machen Fehler - lernen wir auch daraus? Du scheinst es getan zu haben.

Wir alle, die wir mit unseren "Flitzebogen" mit Metallspitzen versehene Holzstäbe tief in Scheiben, manchmal auch Bäume, immer wieder auf hereinhüpfende Steine schießen, wissen um die Gefahren.
Also dürfte keiner, aber auch wirklich keiner von uns in einer solchen Situation wie auf Oskadis´ Bild schießen.

Eigentlich dürfte auch keiner von uns einen solchen Stand eröffnen - wo kommen dann solche Stände her? Idioten (´schuldigung), die Geld verdienen wollen ... Eigentlich nicht tolerierbar.

Und zudem finde ich die Rechtslage auch ziemlich unerheblich - wenn Menschen zu Schaden kommen, ist das ansich schon Mist.

Bogenschütze

Beitrag von Bogenschütze » 18.10.2006, 23:40

Da bin ich gleich noch ´mal.
Hab´ die vergangenen Minuten genutzt, mal den "Originalthread" zu lesen (wollte doch mal wissen, worum es eigentlich ging).
Bei den beiden Bildern von dir, Oskaris, die du in dem Thread eingestellt hattest, fällt mir auf, dass mich das Septemberbild in Sachen Sicherheit fast schon mehr irritiert als das Augustbild!
Brrr, was in einer solchen Situation alles geschehen könnte ... ich mag gar nicht daran denken ...
Wenn ich mir die Einschlagskraft meiner mit 42# abgeschossenen Zedernpfeile vorstelle ... und dann mit 70# ... ahnungslose MA-Marktbesucher unmittelbar 1m daneben und 1,5m davor (edit: also schräg nach links versetzt, könnt ihr´s euch vorstellen?) ...
Bei uns im Verein würde ich als Schießaufsicht SOFORT den Schießbetrieb einstellen, bis alle im sicheren Bereich sind. Und bei uns sind ja gemeinhin Menschen, die wissen, was sie tun.

Ich glaube, wenn mir auf einem MA-Markt soetwas begegnen würde, würde ich inzwischen mit dem Betreiber ein Wörtchen reden.

Gut, dass du nun zu denen auf MA-Märkten gehörst, die sowas nicht mehr tun.

Bogenschütze

Beitrag von Bogenschütze » 18.10.2006, 23:55

Schon wieder da - habe gerade einen flow ...

Wollte denjenigen unter euch, die es noch edit: nicht gesehen haben (oder hab´ edit:ich nur nicht gesehen, wo hier schon drauf hingewiesen wurde), nur mal schöne Bilderchen von den Folgen fehlerhaften Ablassens zeigen

[H4](Achtung, wer kein Blut sehen kann, sollte nicht schauen):[/H4]

http://bauerfeind.name/bogensport/tipps ... defekt.htm
Edit: Hab´ den Link gerade eben bei dir, mbf, im BSF geklaut :engel:; nur damit die Urheberrechte klar sind :-)

Ich glaub´, da braucht´s keinen Kommentar mehr, oder?!

[royalblue](edit: mal etwas deutlicher gemacht! Rabe)[/royalblue]
[orange]edit: alles klar, Rabe! Stephan[/orange]

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Atheos
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Beitrag von Atheos » 19.10.2006, 08:59

@ Bogenschütze

Zitat: Bei uns im Verein würde ich als Schießaufsicht SOFORT den Schießbetrieb einstellen, bis alle im sicheren Bereich sind. Und bei uns sind ja gemeinhin Menschen, die wissen, was sie tun.

Gerade das möchte ich ernsthaft bezweifeln, damit meine ich nicht gerade euren Verein, aber die Gesamtheit der Bogenschützen im Allgemeinen.

Ich war schon bei mehr als einem Turnier, wo die Schüsse aus meiner Sicht gefährlich waren: Z.B. der Winkel meiner Schussbahn zum nächsten Abschusspflock < 30°, oder das 3D-Tier steht auf einer Kuppe, und man hat keine Ahnung wohin der Pfeil gehen würde, sollte er das Ziel verfehlen und ähnliches.

Das schlimmste sah ich bei UNSEREM eigenen Parcours, denn da konnte man bei einem Abschusspflock „direkt“ auf einen anderen sehen, der ein paar Ziele weiter (Luftlinie ca. 130 Meter) die Schussbahn kreuzte.
Das Team, das die Tiere so aufstellte, war vorerst uneinsichtig, weil sie meinten, es wäre der Abstand schon groß genug, und es wäre jedermanns eigene Entscheidung, ob er schießen wolle oder nicht.

Und das ist es aber nicht, denn wenn ich bei dem Abschusspflock bin, der die Schussbahn kreuzt, möchte ich nicht von der Vernunft eines anderen abhängen.
Der Schuss wurde erst entfernt, als bei unserem Clubturnier fast jemand getroffen wurde und die Proteste nicht mehr verstummten.

Zum Thema Schießstand:
Manche von euch wissen, dass ich manchmal als Instruktor arbeite, und da erlebe ich natürlich immer wieder, dass das jemand nicht ernst nimmt.
In solchen Fällen mache ich folgendes, sollten meine Worte nichts bewirken: Ich nehme eine Dämmplatte (so ’ne rote aus’m Baumarkt) und schieße mit verschiedenen Pfeilen darauf. Die Pfeile sind mit einer Scheiben-, Jagd-, Judo- und einer Bluntspitze bestückt. Der scheibenspitzenbewehrte bleibt stecken, der Ungläubige muss ihn rausziehen. Aha-Erlebnis: Schei*e, geht das schwer! Den Jagdpfeil braucht keiner rausziehen, der geht durch und hinterlässt ein Loch, das genau seinem Profil entspricht (--o--). Der judospitzenbewehrte geht auch durch und hinterlässt ein hässliches ausgefranstes Loch. Dann kommt die Überraschung, der Gummiblunt, denn die meisten mit Kinderpfeilen gleichsetzen, der fetzt ein Loch in die Platte, wie ein Dummdumm-Geschoss.

Das nimmt ziemlich jeder ernst.
Aber Achtung, nur wenn’s sein muss, denn wenn man jemanden in der Gruppe hat, der ängstlich ist, kriegt man den nicht mehr dazu den Bogen richtig zu halten!

LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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