Schießen ohne denken

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
arogecco
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Wenn Treffen nicht wichtig ist...

Beitrag von arogecco » 03.03.2004, 22:43

Es ist irgendwie schon was dran an den Überlegungen mit der Macht. Wenn ich es schaffe, dass mir das Treffen vollkommen gleichgültig ist, wenn der Kopf vollkommen leer wird und ich in der Magengegend das angenehme Gefühl habe, das Ziel in mir zu wissen-dann treffe ich meistens auch, nur dass das dann vollkommen gleichgültig ist. Das Gefühl des Schusses, das Gefühl des Moments ist alles, was zählt. Und vielleicht ist es genau das, was gemeint ist mit der Macht. Hier sein. Jetzt sein.
(Sie umgibt uns, sie durchdringt uns-sie hält die Galaxis zusammen-und zwar nur jetzt und hier).
Schade nur, dass seit Episode I die Macht nur noch eine Grippe ist :bash
Aber vielleicht ist es genau das, was damit gemeint ist-dem Unterbewusstsein freien Lauf lassen, sich selbst loslassen, nur noch sein-und schiessen. Oder geschossen werden? Auf jeden Fall wirklich im Jetzt stehen-und eben nicht denken. Zen? Religion? Die Macht? Gibt es da wirklich einen Unterschied

Gut Nacht-und viel Spass beim Treffen!
;-)
Zielen und Treffen sind zweierlei Dinge.

Azmodhan
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Beitrag von Azmodhan » 04.03.2004, 01:56

ehrlich gesagt, wenn's mir nur ums Treffen ginge, würde ich wohl ein Scharfschützengewehr mit Laserzieleinrichtung verwenden...:)
Treffen mit dem Bogen, ohne Zielhilfen, ist einfach nur Training und immer wieder Training.
Dem Einen mag es leichter fallen zu Treffen, dem Anderen etwas schwerer. Im Hagakure heisst es (soweit ich mich richtig erinnere) "Treffen kann nur der, der nicht Treffen will"
Soll meiner Interpretation nach heissen, man soll die Sehnsucht nach dem Erfolg aufgeben, ähnlich ist es im Wing Tsun Gung Fu: Überlege nicht ob Du gewinnst oder verlierst, sondern sei frei von allen Gedanken.
Technik beim Schiessen spielt nur am Anfang eine Rolle, sie dient dazu, dem Unterbewusstsein ein Muster zu vermitteln, wie es sein sollte, beherrscht man die Grundprinzipien, geht es an die Übung... denn nur Übung macht den Meister.
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doralf.vom.wald
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Nicht soviel denken

Beitrag von doralf.vom.wald » 09.08.2004, 11:43

Lassen wir diesen Thread doch wieder aufleben.

Letzte Woche hatte ich eine interessante Erfahrung. Aufgrund von sehr qualifizierten Trainerratschlägen habe ich Stand, Vorhalten, Auszug, das "T" und Anker soweit konstant hingekriegt, daß schöne Gruppierungen dabei rausgekommen sind.:-)
Dann ging es darum, einen kleinen Punkt auf 9 m zu treffen. Und grad wild gings zu weil ich mich so auf den Punkt konzentriert habe. Dann habe ich mich an das Thema dieses Threads erinnert: Schiessen ohne zu denken.
Über TaiChi habe ich dann meine Mitte gesucht und mich auf meinen Körper konzentriert. Und, was soll ich sagen: völlig entspannt und ohne zu Wollen, den Punkt getroffen!:-o

Schiessen ohne zu Denken ist Meditation. Also bei mir funktionierts! Aber ohne eine konstante Ablasstechnik wirds nix. Also verbinden wir beides und werden treffsicherer.

Die einen finden die dunkle Seite der Macht, die Anderen die helle Seite. Beides benutzt aber das selbe Prinzip. Lasse die Macht von dir Besitz ergreifen, "und die Macht wird mit dir sein"!

Grüßle

Doralf;-)
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Beitrag von Erbschenk » 09.08.2004, 12:35

Ich glaube Ihr meint alle das berühmte
"Leck mich am A..... Gefühl"
Kenn Ich vom Wettkampf, sobald man von den Ringen her keine Chance mehr hat unter die ersten Drei zu kommen, weil 7 + 8ter satt.
Stellt sich dieses Gefühl bei mir ein.
Und siehe da, auf einmal läuft es wieder.
Irgend wann werde Ich es wohl schaffen direckt mit diesem Gefühl an den Start zu gehen.

mfg. Erbschenk

Helmut Kindinger
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RE:

Beitrag von Helmut Kindinger » 09.08.2004, 12:38

[quote]Original geschrieben von Mongol

[orange]"Wenn ich auf mein Ziel anlege, konzentriere ich mich so, darauf bis ich das Gefühl hab es wäre ein Teil von mir ....

Um diese Form der Konzentration zu üben, suche ich mir, z.B. wenn ich spazieren gehe, ein Ziel aus und versuche genau dieses (auch/gerade ohne Bogen) hinzubekommen. "[/orange]


Genau so mach ich es auch.
Dann klappt es meisten auch und ich leg Treffer hin, dass ich selbst staune.

Leider hab ich aber berufsbedingt nicht immer den Kopf frei und zum anderen noch ein anderes Handicap:
Schon seit früher Jugend konnte ich gleichzeitig Fernsehen, lesen, Radio hören und mich unterhalten.
Das wird beim Bogenschiessen zum Fluch:
Wenn irgend jemand aus der Gruppe was sagt, ist meine Schusskonzentration am A..... !:bash
Ich kann es einfach nicht abstellen, egal was ich schon versucht habe. :motz
Gibt einer während der Konzentrationspase Laut, geht der Pfeil ins Gemüse oder sogar in die Brüche! ;( :ruhe :motz :bash

Oder: in dem Moment, in dem ich den Pfeil lösen will, bricht die Konzentration zusammen (...und dadurch nicht nur die Konzentration .... sondern dann auch oft der Pfeil!)

Der Punkt auf den ich mich konzentriert hatte zerfließt förmlich und der Schuss geht in die Rüben!!
Es is zum Verzwazzeln!
"Wenn Du irgendwann den Eindruck hast, Du bist nur noch der Depp, kannst Du getrost davon ausgehen, dass Du es schon die ganze Zeit warst!"

AZraEL
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Beitrag von AZraEL » 09.08.2004, 13:09

ich schieße noch nicht all zu lange und plage mich momentan noch eher mit den grundlegenden dingen wie halten des bogenarms und sauberem release. aber ich habe festgestellt dass wenn ich in einem sekundenbruchteil vor dem schuss nur noch das ziel im auge habe und alles andere drumherum vergesse, dann treffe ich. ist die frage wie ich das trainieren kann...
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

Erbschenk
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Beitrag von Erbschenk » 09.08.2004, 17:07

@Azrael
Ich schätze mal dein Zielbild stimmt dann.
Also löst du dann instinktiv.
Aber Vorsicht solche Schüsse landen manchmal auf der Nachbar Scheibe.
(Habe da so meine Erfahrung)

Gruss Erbschenk

Broken Arrow
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Beitrag von Broken Arrow » 09.08.2004, 23:26

Hi

Habe monatelang einen LB Glasbelegt 46# geschossen.
Hab dann auch hier im Forum nachgefragt warum es plötzlich nicht mehr klappt (hatte erste gute Erfolge dann plötzlich ENDE (siehe Thread "Zielpunkt")
Mittlerweile ging es ganz gut nachdem ich mit dem "zielen" über den Pfeil augehört habe.

Nun zur Sache:
Habe die Möglichkeit gehabt letzte Woche einen Kurs im LB bauen zu belegen.
Da ist ein 86" LB mit ca.50# rausgekommen.
Nach Kursende selbstmurmelnd auf den Parcour und siehe da ich habe getroffen ohne zu zielen.
Pfeil auf die Sehne , Ziel anschauen, und ab damit.
Habe Geomars kleinen selbgebastelten Schaumstoffteddy auf 12-15 Metern ziemlich zerfleddert. Und das mit nem brandneuem Bogen.

Das sind so meine Erfahrungen nachdem ich die Tipps von den Kollegen hier beherzigt habe.

Rolf
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

Moonshadow
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Macht oder macht nix?

Beitrag von Moonshadow » 10.08.2004, 03:23

Dem was bisher geschrieben wurde kann ich mich nur anschließen (Auch oder grade weil ich mich momentan mit dem Bogen von meinem Ältesten abgeben muss).
:-|

Je mehr man beim Schießen denkt um so mehr geht es in die Binsen. Wenn sich unsere Vorfahren anno Dunemals beim Jagen groß Gedanken über das Schießen gemacht hätten, hätten sie vermutlich ein Mammut aus 20 Metern verfehlt und wären verhungert. Haben sie aber nicht, ganz im Gegenteil. An statt sich drum zu Scheren haben sie lieber ein bisserl getanzt und um göttlichen Beistand (die Macht) gebeten. Und siehe da, die (göttliche) Macht lenkte die Pfeile ins Ziel. Man davon ganz abgesehen, haben deren Ziele bestimmt nicht gewartet bis der Schütze soweit war. Da hieß es wohl Beute sehen, Bogen hoch und ab.

Ich hab es selber jetzt mal getestet, weil ich eigentlich das Bogenschießen nie gelernt habe. Ich hab halt als Kind mit selbstgebautem Kram angefangen und mich dabei nichts von Technik gewusst. Ein Anker war halt ein Teil vom Schiff und Ablass hatte was mit Pastor zu tun.
:bash

Und so sah der Test aus:

Distanz ca. 8 Meter, 8 Pfeile in zwei Sorten (4 Carbon 30", 4 Alu 32" und erheblich schwerer als die Carbon).

Fitamalsmäßig auf alles achten und schön mit Visier zielen ...
Deckungskreis wie ein Traktorreifen.
:bash :bash :bash

Gleiche Bedingungen und sich vorstellen man ist Robby Rob und da kommen die bösen Gallier um mir Fische zu verkaufen ...
:) :) :)
Die 8 Pfeile sind in weniger als einer Minute in der Scheibe, Deckungskreis wie ein Bierdeckel und zwei Nocks im Eimer. Sohnemann ist stinkig, waren seine Pfeile.
:-| :-( :-|
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.

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doralf.vom.wald
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RE: RE:

Beitrag von doralf.vom.wald » 10.08.2004, 09:32

Original geschrieben von Schredder
Schon seit früher Jugend konnte ich gleichzeitig Fernsehen, lesen, Radio hören und mich unterhalten.
Das wird beim Bogenschiessen zum Fluch:
Wenn irgend jemand aus der Gruppe was sagt, ist meine Schusskonzentration am A..... !:bash
Ich kann es einfach nicht abstellen, egal was ich schon versucht habe. :motz


Da hilft nur Eins: Ohrenstöpsel!!!:) :)

Doralf
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Mal so, mal so !

Beitrag von Helmut Kindinger » 10.08.2004, 09:42

@ Moonshaddow

So ging es mir gestern auch.

Frisch frustriert von den Erlebnissen des Wochenendes und angefüllt mit den Erkenntnissen aus den Beiträgen im Forum bin ich gestern noch mal auf's Gelände an unsere Einschussbahn.

Alles brav beachtet: -> ich hab kaum die Scheibe getroffen !! :bash :bash

Nach ca. 1 Std. war ich so frustriert, dass ich einfach auf den Parcours bin:
6 Tiere = 6 Kill beim ersten Schuss! :doh
(dann wurd es leider zu dumnkel)

Fazit: Macht Euch net verrückt !
Hauptsache Ihr trefft !!! :) :) :)


Gruß
Helmut
"Wenn Du irgendwann den Eindruck hast, Du bist nur noch der Depp, kannst Du getrost davon ausgehen, dass Du es schon die ganze Zeit warst!"

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Beitrag von golani79 » 12.09.2004, 12:19

ist mir auch schon aufgefallen. je mehr man sich gedanken über das treffen macht, umso weniger trifft man.

wenn ich aber jetzt auf spezielle dinge beim abschuss achte, dann gehts mit dem treffen meistens auch in die hose. ich denke aber mal, dass man ruhig gewisse techniken trainieren sollte. hat man die technik dann intus, braucht man auch nicht mehr viel zu denken beim schießen, da alles intuitiv bzw. automatisch geht.

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einfach schießen

Beitrag von Archiv » 03.02.2005, 21:36

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich nur gut treffe, wenn mein Kopf von jeglichen Gedanken frei ist. Manchmal hilft es auch, sich etwas schönes vorzustellen.
Das "Schöne" definiere ich mal lieber nicht genauer, könnte zu intim werden.:D:D:D:schaem

Dadurch mache ich jedenfalls im Unterbewusstsein genau das Richtige, das was ich gelernt habe.
Das trifft Gott sei Dank auf Scheiben und Tierchen zu...:D

Die Fitanesin

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RE: einfach schießen

Beitrag von Authomas » 03.02.2005, 21:48

Original geschrieben von GoodLuck

Manchmal hilft es auch, sich etwas schönes vorzustellen.
Das "Schöne" definiere ich mal lieber nicht genauer, könnte zu intim werden.:D:D:D:schaem


Hmm... klingt nach Tipis berühmter Naturstabi-Technik... aber.. Du hast doch schon künstliche.. und als Frau... *grübl*

Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)

tipiHippie
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Beitrag von tipiHippie » 03.02.2005, 22:23

Heee Mädels, mein Naturstabi geht Euch garnix an... der ist nur was für erfahrene Schützinnen:) :) :) :)

Aber mit dem Nix denken, das stimmt schon. Bei Turnieren werden die Nächte ja oft ziemlich kurz, und dann steht man(n) dann am nächsten Tag aufm Parcour und weiss nicht ob man Männlein, Weiblein oder sonstwas ist und da steht schon wieder so ein blödes Vieh in der Pampa und dann schiesst man halt drauf und die andern in der Gruppe bringen den Pfeil wieder zurück und der Schreiber macht seinen Job und schreibt schon wieder nen Zwanziger auf meinen Schieszettel...

OT: steht eigentlich in der Ausschreibung für Neubrunn was drin ob Naturstabis zugelassen sind??? (in der Damenklasse mein ich...)
>>>=====> HUGH ich habe gepostet

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