Flightschiessen mit Alltagsbögen

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Frankster
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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Frankster » 01.05.2014, 16:04

Blacky, ich dachte man kann so die Werte nicht vergleichen ;)

Mal Spaß beiseite, wenn man wirklich vergleichen will geht das mit ein bisschen Mathe schon.
Entscheidend ist eher das man einen std. Pfeil mit std. Befiederung verwendet hat.
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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Blacksmith77K » 01.05.2014, 16:35

tigama hat geschrieben:
das dient ja auch nicht dem vergleich sondern dem posen ;-) wer hat den längsten, den dicksten, den schönsten usw.


Ok, wenn das so ist:

78" Eibe Kriegsbogen 129#@32" 850grain Standart-Pfeil 288Meter
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

Wulfilas
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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Wulfilas » 01.05.2014, 18:22

Blacksmith77K hat geschrieben:Ok, wenn das so ist:

78" Eibe Kriegsbogen 129#@32" 850grain Standart-Pfeil 288Meter


:o
Da ist erstmal Ruhe in der Runde :D

Insgesamt ist das alles müßig zu vergleichen, da der Wind allein einen entscheidenen Faktor ausmachen kann.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von tigama » 01.05.2014, 18:29

Blacksmith77K hat geschrieben:
tigama hat geschrieben:
das dient ja auch nicht dem vergleich sondern dem posen ;-) wer hat den längsten, den dicksten, den schönsten usw.


Ok, wenn das so ist:

78" Eibe Kriegsbogen 129#@32" 850grain Standart-Pfeil 288Meter



das wäre mir zu weit zu laufen um die pfeile einzusammeln *grins*

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Bowster » 01.05.2014, 18:38

Frankster hat geschrieben:Ich hatte nur mal einen Artikel gelesen, da behauptet jemand mit sehr schweren Spitzen sei 20-30% mehr Weite drin. Vorausgesetzt der Pfeil wird insgesamt nicht schwerer. Meine Kriegspfeile haben ca. 12% FOC Mit denen komme ich weiter als mit leichteren Pfeilen mit ca. 8-9% FOC was im Bereich einer 100-125gr Spitze liegt.

Dann ist es wohl mal wert probiert zu werden.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Bowster » 01.05.2014, 18:40

Blacksmith77K hat geschrieben:Die Vergleiche sind bis hierher alle für die Katz. Entweder schießt ihr 10gpp Pfeilgewicht, ODER einen Quarter Pound Arrow mit 32" Länge und exakt 113,4gramm Eigengewicht.

Dann kann man die Wurfweite vergleichen. Denn Hinz schießt 65# mit 4gpp und Kunz zieht 110# mit 10gpp kann man nicht vergleichen. ::)

bis jetzt ist das ja eigentlich kein Vergleich, eher ne Auflistung.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von corto » 02.05.2014, 11:52

frankster, es ist seit jeher so das die besten flight-Pfeile einen minimalen FOC haben, irgendwo im sehr niedrigen einstelligen Bereich.

Wenn deine Pfeile mit 12% FOC weiter fliegen, dann liegt das nicht am FOC - eher an der schweren und kompakten Spitze.

denn damit hast du das Gewicht dort konzentriert wo es kaum raum einnimmt und kaum bremst.

die federn bremsen ein 40gn hütchen doch viel viel schneler runter als wenn es ein 200grain wäre - und das sieht dann am ende so aus als mehr foc = mehr weite

eigentlich hast du aber eher weniger federn und mehr pfeil bei der 12% FOC variante.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Frankster » 02.05.2014, 22:27

corto hat geschrieben:denn damit hast du das Gewicht dort konzentriert wo es kaum raum einnimmt und kaum bremst.


Dann könnte die Behauptung evt. doch stimmen. Ab einem gewissen Punkt werden die meisten Selfbows so ineffizient das mit noch weniger Pfeilgewicht keine extra Weite mehr zu holen ist.

Hat ein Pfeil einen extrem niedrigen FOC, liegt es an der Bremswirkung der Federn den dynamischen Schwerpunkt wieder nach vorn zu rücken. Oder ich baue vorne mehr Gewicht ein und mache die Federn kleiner. Der dyn. Schwerpunkt während des Fluges könnte sogar in beiden Fällen gleich sein.

Allerdings sprach der Artikel von bis zu 20% FOC was mir dann doch etwas viel vorkommt.
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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von corto » 02.05.2014, 23:02

äh entweder du hast mich falsch verstanden oder ich habs selbst nur halb kapiert ^^

ich meinte, das es bei zu großer federfläche keinen sinn macht gewicht zu reduzieren - woran das nun genau liegt müsste Gali mal erklären.

stell dir einen fluflu vor, 500 grain schwer mit 100 grain spitze. fliegt nicht allzuweit. was passiert nun wenn du ihm nur ne 50 grain spitze draufschraubst?
ich behaupte er fliegt noch kürzer, weil er weniger aus dem bogen holt da er insgesamt leichter ist, weil er die gleiche federfläche hat, und weil geschwindigkeit den luftwiderstand im quadrat beeinflusst - gewicht nicht - da kommt es auf die aorodynamische form und an.

ergebnis der betrachtung:
mehr foc, weiterer flug.


ist aber totaler nonsens im sinne der Kausalkette.

macht man den gegenversuch, und nimmt einen insgesamt genau gleichschweren pfeil, mit höherem foc - wird er steiler fallen und weniger weit fliegen. dafür muss er möglichst waagerecht fliegen, dann gleitet er ein wenig auf der luft.

es ist also nur möglich mit einem sehr genau falschen Szenario zu dieser aussage zu kommen.

Oder aber, alles was hier steht ist quatsch ;D und diese lebenszeit gibt dir niemand zurück >:)

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Galighenna » 03.05.2014, 10:39

Da hat jemand nach mir gerufen? :D

Stimmt schon... Wenn die Federfläche stark bremst, dann fliegt ein Pfeil mit leichter Spitze weniger weit wie ein Pfeil mit schwerer Spitze.
Ein schwerer Pfeil nimmt grundsätzlich mehr Energie aus dem Bogen mit als ein leichter Pfeil. Bei gleicher Bremswirkung der Federn wird daher der schwere Pfeil schlicht aufgrund seiner höheren Bewegungsenergie weiter fliegen.

Bei Flight Pfeilen mit sehr niedrigem Federquerschnitt kehrt sich der Effekt irgendwann um, weil der Pfeil wegen seines geringen FOC beginnt, bei einem bestimmten Flugwinkel, ein Stück weit auf seinem eigenen Luftpolster zu gleiten. Das funktioniert aber nur, wenn die Spitze leicht ist, da die Spitze den Pfeil sonst zu schnell mit der Spitze voran nach unten zieht, so das der Gleitwinkel schneller verlassen wird.
Ein Pfeil quasi ohne Federn und Spitze kann sich im Flug sogar umdrehen und überschlagen weil das Luftpolster ihm zu viel Auftrieb gibt. Der Trick ist, die Spitze so leicht zu machen das der Pfeil möglichst lange gleitet, aber schwer genug damit er noch gerade stabil fliegt.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Frankster » 04.05.2014, 01:32

Mir hats keine Ruhe gelassen und ich habs einfach mal probiert.
Als Basis hab ich einen konischen Bambus Schaft verwendet mit voller Länge (84cm) und 100gr Spitze. Dazu 3x4" Parabol Befiederung. Zusammen ca. 660gr
Geschossen auf einem 40# Bogen, bei 28" Auszug hab ich mir eine Makierung dran gebastelt, damit ich nicht weiter ausziehe.
Zuerst wurde der Schaft mit der mit dünnen Seite nach vorn geschossen. Danach wurde Spitze und Nockende vertauscht und neu befiedert und den Test wiederholt. Die gemittelten Weiten ergeben folgendes Bild:

FOC: 5,5% = 99,6m
FOC: 8,5% = 103,4m

*amkopfkratz* eigentlich sollte das doch anders aussehen!?!
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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Heidjer » 04.05.2014, 02:17

Nö, das kommt schon hin, bei beiden FOC Werten hatte der Schaft keine Chance zu "segeln" dafür war der CW-Wert auch zu unterschiedlich. Hättest Du diesen Test mit einen Zylindrischen Pfeilschaft gemacht, dann wäre der niedrige FOC vermutlich um ~1m weiter geflogen, aber mehr hätte es auch nicht gebracht. Die Segeleigenschaft eines Pfeiles mit einen FOC von 1% bis 2% bringt einen Pfeil auch nur ca. 2 % weiter, bei einen "echten" Flightturnier können aber 5-6m mehr an Weite entscheident sein.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von corto » 05.05.2014, 11:42

ich dachte der effekt wäre viel größer.

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Re: Flightschiessen mit Alltagsbögen

Beitrag von Heidjer » 05.05.2014, 18:23

Nö, der Effekt ist nicht besonders groß, nur das "langsamere" Umfallen des Pfeiles beim Erreichen der Gipfelhöhe in Richtung Pfeilspitze, erzeugt unter dem Pfeil ein Luftpolster das den Pfeil eine Idee weiter trägt. ;)
Das Pfeilgewicht bestimmt wieviel Energie der Pfeil beim Abschuß mitbekommt und der Luftwiderstand bestimmt wie schnell die Energie aufgezerrt wird, der Rest ist eine simple Wurfparabel. ;)
Schießt man dabei mit "normalen" Bögen, also nicht speziel für ultra leichte Pfeilgewichte gebaute Bögen, dann hilft ein "leichter" Pfeil dabei auch kaum weiter. Der Wirkungsgrad eines normalen Bogens sinkt einfach zu stark mit dem Pfeilgewicht, ein normaler Bogen beschleunigt einen leichten Pfeil einfach zu schlecht. Schießt einfach mal einen schweren, unbefiederten Glas- oder Carbonpfeil von 5mm Durchmesser im Vergleich zu einen gleich schweren befiederten Holzpfeil, der dünne Glaspfeil fliegt mindestens 50% weiter!


Gruß Dirk
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